DE19610763A1 - Beheizte Galette zum Erwärmen synthetischer Fäden - Google Patents
Beheizte Galette zum Erwärmen synthetischer FädenInfo
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- H05B6/14—Tools, e.g. nozzles, rollers, calenders
- H05B6/145—Heated rollers
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Description
Die Erfindung betrifft eine beheizte Galette zum Erwärmen syn
thetischer Fäden.
Es ist bekannt, Galetten der genannten Art mittels erhitzter
flüssiger oder gasförmiger, gegebenenfalls verdampfter Medien zu
beheizen. Auch das Beheizen mittels elektrischer Widerstandshei
zungen ist bekannt. Ganz überwiegend erfolgt das Erwärmen der
Galetten jedoch durch Induktionsheizungen, bei denen im Innern
der Galette wechselstromgespeiste Primärwicklung angeordnet wird,
die in dem aus magnetostriktivem Material wie Stahl oder Kupfer
bestehenden Mantel der Galette durch induzierte Wirbelstrombil
dung Wärme erzeugt. Hierbei ist es auch schon bekannt
(DE 43 13 837 C1), verschiedene Zonen der Galette unterschiedlich
zu erwärmen oder unterschiedlichen Wärmebedarf derartiger Zonen
durch geregelte Zufuhr von Energie zu befriedigen.
Der technische Aufwand für solche induktive Heizungen ist jedoch
insbesondere bei Galetten mit großem Durchmesser von bspw. 300 mm
und großer Baulänge von bspw. 500 mm sehr hoch. Auch der Ener
gieverbrauch ist infolge der mit Heizungen dieser Art verbundenen
hohen Verlustleistungen sehr hoch.
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, eine Lösung für das
Beheizen insbesondere großer Galetten anzugeben, die sowohl im
Aufbau einfacher als auch im Energiebedarf bescheidener ist. Sie
löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angegebenen Merkmale.
Es ist zwar schon bekannt (GB 2 216 457 B), einen rotierenden
Streckstift mittels eines Heizkörpers zu erwärmen, in dessen In
nerem ein elektrischer Widerstandsheizer angeordnet ist und von
dem aus der Mantel des Streckstiftes durch Strahlung erwärmt
wird. Die hierdurch bewirkte Strahlung besteht jedoch aus sehr
langwelliger Wärmestrahlung, die für den vorliegenden Anwen
dungsfall einen ungünstigen Wirkungsgrad hat. Die Heizeinrichtung
ist ferner träge, da der Widerstandsheizer zunächst den Heizkör
per erwärmen muß, bevor dieser durch Strahlung den Mantel des
Streckstiftes erwärmen kann.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Infrarot-Strahlungsheizer
haben den Vorteil, daß sie den Mantel der Galette unmittelbar mit
einer Strahlung beaufschlagen, deren Wellenlänge ihr Maximum je
nach Ausführung zwischen etwa 1 µm und 2,5 µm hat. Diese Wellen
länge wird im metallischen Mantel der Galette verlustarm in Wärme
umgesetzt. Derartige Infrarot-Strahlungsheizer werden bspw. durch
die Firma Heraeus angeboten. Sie werden bisher - auch im textilen
Bereich - zum direkten berührungslosen Erwärmen organischen Ma
terials in Form eindimensionaler (Fäden) oder zweidimensionaler
(Folien, Gewebe, Vliese usw.) Produkte verwendet, die in gleich
mäßigem Abstand vor den Infrarot-Strahlungsheizer vorbeilaufen.
Ein anderer Anwendungsfall ist das direkte berührungslose Erwär
men von dreidimensionalen Objekten (bspw. Einbrennen von
Lackierungen), die unterschiedliche Abstände zu den Infrarot-
Strahlungsheizer aufweisen. In beiden Fällen ist die
berührungslose Wärmeübertragung durch Strahlung wesentliche Vor
aussetzung.
Die Erfindung hat erkannt, daß das indirekte Übertragen der Wär
meenergie mittels der Strahlung von Infrarot-Strahlungsheizern
auch beim Erwärmen von an sich induktiv beheizbaren Wärmeträgern
von Vorteil ist, die sich in gleichbleibendem Abstand vor den
Strahlungsheizern bewegen und die ihre Wärme über Konvektion an
die letztlich zu erwärmenden Objekte übertragen. Es hat sich ge
zeigt, daß Energieverlust durch Streustrahlung hierbei sehr ge
ring sind, insbesondere dann, wenn die Strahlungsheizer auf ihrer
der zu beheizenden Oberfläche abgekehrten Seite mit einem Re
flexbelag versehen sind.
In den Figuren der Zeichnung ist die Erfindung anhand von sche
matischen Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der
Galette;
Fig. 2 den Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform der
Galette;
Fig. 3 den Querschnitt durch die Galette der Fig. 1 in der Ebene
A-A dieser Figur;
Fig. 4 den Querschnitt durch einen Doppel-IR-Strahlungsheizer.
In der Lagerbüchse 1 einer ortsfesten Tragplatte 2 ist mittels
zweier Wälzlager 3 eine Welle 4 einer Galette 5 drehbar gelagert.
Die Welle 4 ist an ihrem gebrochen dargestellten Ende in an sich
bekannter Weise angetrieben, bspw. mittels eines Elektromotors.
Die Nabe 6 der Galette 5 ist mittels eines Kegelsitzes 7 und ei
ner nur angedeuteten Schraube 8 auf dem freien Ende der Welle 4
befestigt.
In Bohrungen 9 der Tragplatte 2 sind die Rohre 10 von Infra
rot(IR)-Strahlungsheizern 11 bzw. 12, 12′, 12′′ befestigt, die in
den Innenraum der Galette 5 ragen und dicht vor der Innenfläche
13 des Mantels 14 der Galette stehen.
In der Ausführungsform der Fig. 1 sind die Infrarot-Strahlungs
heizer 11 so lang, daß sich ihr strahlender Bereich 15 über die
ganze innere Länge der Galette 5 erstreckt und sie demgemäß die
Galette auf deren ganzer Länge gleichmäßig erwärmen. In der dar
gestellten Ausführungsform sind zwölf IR-Strahlungsheizer 11
äquidistant zur Drehachse der Galette 5 und vorzugsweise auch
zueinander auf einer gedachten, zur Drehachse der Galette 5 ko
axialen Zylinderfläche angeordnet. Je nach Wärmebedarf und Heiz
leistung der einzelnen IR-Strahlungsheizer kann jedoch auch eine
größere oder kleinere Anzahl derselben eingesetzt werden.
Im Mantel 14 der Galette 5 ist ferner mindestens ein Temperatur
fühler 16 angeordnet, der ein Meßsignal der Temperatur des Man
tels 14 der Galette bildet und auf bekannte, hier nicht im ein
zelnen dargestellte Weise, bspw. mittels berührungsloser
Übertragungsglieder, an eine Temperatursteuerungs-Einrichtung
weiter leitet.
Es hat sich gezeigt, daß der Wärmebedarf der Galette 5 über deren
Länge meist nicht gleichmäßig ist, sei es, daß die Abstrahlung in
den Randbereichen größer ist als im mittleren Bereich, sei es,
daß im Zulaufbereich der behandelten Fäden ein größerer Wärmebe
darf besteht als im Ablaufbereich. Um dem Rechnung zu tragen,
kann gemäß der Ausführungsform der Fig. 2 vorgesehen sein, daß
zumindest einige der Infrarot-Strahlungsheizer 12, 12′, 12′′ so
ausgebildet sind, daß ihr strahlender Bereich sich jeweils nur
über einen Teil der inneren Länge der Galette 5 erstreckt und sie
demgemäß die Galette nur in der ihnen jeweils gegenüberliegenden
Zone 17, 17′, 17′′ deren ganzer Länge erwärmen. Dabei können zu
mindest einige der Infrarot-Strahlungsheizer über die ganze Länge
der Galette 5 strahlend ausgebildet sein und so die Grundlast der
Beheizung zur Verfügung stellen, während die nur über einen Teil
der Länge der Galette strahlenden Infrarot-Strahlungsheizer 12,
12′, 12′′ den jeweiligen Zusatzbedarf in den einzelnen Zonen 17,
17′, 17′′ decken.
Da hier die IR-Strahlungsheizer 12, 12′, 12′′ jeweils nur einen
Teil der Länge der Galette 5 beheizen, ist insbesondere bei die
ser Ausführungsform in der Regel eine größere Anzahl von IR-
Strahlungsheizern erforderlich. Da die einsetzbare Anzahl von
IR-Strahlungsheizer jedoch aus Platzgründen begrenzt ist, werden
hier auch vorzugsweise IR-Strahlungsheizer größerer Strahlungs
dichte je Längeneinheit verwendet. Da hier auch jeweils nur Zonen
17, 17′, 17′′ der Länge der Galette durch Gruppen von IR-
Strahlungsheizer beheizt werden, ist jeder dieser Zonen minde
stens ein gesonderter Temperaturfühler 16, 16′ und (nicht sicht
bar) 16′′ zugeordnet.
In der Ausführungsform der Fig. 2 ist von drei Zonen 17, 17′ und
17′′ ausgegangen. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, nur zwei
oder aber auch mehr als drei Zonen vorzusehen.
Die zonenweise Zuführung und Regelung der Heizleistung ist jedoch
nicht nur dann von Vorteil, wenn eine gleichmäßige Erwärmung der
Galette über deren ganze Länge angestrebt ist. Sie ist vielmehr
auch dann zweckmäßig, wenn bspw. verschiedenen Zonen entlang der
Länge der Galette 5 unterschiedliche Temperaturen aufweisen sol
len.
Die elektrischen Energiezuleitungen zu den Infrarot-Strahlungs
heizern 11, 12, 12′, 12′′ sind bei 18 angedeutet.
Die Infrarot-Strahlungsheizer 11, 12, 12′, 12′′ erhitzen den Man
tel 14 der Galette 5 von innen auf die gewünschte Temperatur von
bspw. 250°C. Um diese Temperatur zu erreichen und auch unter
wechselndem Bedarf an Wärmeleistung halten zu können, werden die
von den Temperaturfühlern 16, 16′, 16′′ abgegebenen Ist-Meßwerte
in einer Temperatur-Regelvorrichtung mit einem vorgegebenen
Sollwert verglichen und bei Abweichungen die Einschaltdauer oder
die Speisespannung der Infrarot-Strahlungsheizer 11, 12, 12′, 12′′
so gesteuert, daß die erforderliche Temperatur des Mantels 14 der
Galette 5 erreicht und gehalten wird.
Die IR-Strahlungsheizer 11, 12, 12′, 12′′ können als einfache
Quarzglasrohre ausgebildet sein, in denen die Drahtwendel der
elektrischen Widerstandsheizung angeordnet ist. Um eine hohe
Heizleistung je Längeneinheit oder je bestrahlter Flächeneinheit
zu erreichen, werden jedoch vorteilhafterweise die in Fig. 4
dargestellten Doppel-IR-Strahlungsheizer verwendet. Wie aus der
Figur erkennbar, weisen diese IR-Strahlungsheizer im Querschnitt
etwa 8-förmige, aus Quarzglas bestehende Rohre 10′ auf, in denen
zwei Drahtwendeln 19 angeordnet sind.
Eine typische Bestückung einer Galette mit den oben genannten
Abmessungen besteht bspw. aus sechs Heizstäben mit je 750 W, die
die hintere Zone 17′′ beheizen, sechs Heizstäben mit je 1000 W,
die die mittlere Zone 17′ beheizen und 4 Heizstäben mit je 600 W,
die die vordere Zone 17 beheizen.
Die Infrarot-Strahlungsheizer 11, 12, 12′, 12′′ sind einseitig mit
einem Reflexbelag 20 bspw. aus aufgedampftem Metall wie Gold be
legt, der die Strahlung in Richtung auf den Mantel 14 der Galette 5
bündelt. Damit wird nutzlose Streustrahlung gegen die Welle 4
der Galette 5 vermieden und der Energieverbrauch vermindert.
Bezugszeichenliste
1 Lagerbüchse
2 Tragplatte
3 Wälzlager
4 Welle
5 Galette
6 Nabe
7 Kegelsitz
8 Schraube
9 Bohrungen
10, 10′ Rohre
11 Infrarot-Strahlungsheizer
12, 12′, 12′′ Infrarot-Strahlungsheizer
13 Innenfläche
14 Mantel
15 Strahlender Bereich
16, 16′ Temperaturfühler
17, 17′, 17′′ Zonen
18 Energiezuleitung
19 Drahtwendel
20 Reflexbelag
2 Tragplatte
3 Wälzlager
4 Welle
5 Galette
6 Nabe
7 Kegelsitz
8 Schraube
9 Bohrungen
10, 10′ Rohre
11 Infrarot-Strahlungsheizer
12, 12′, 12′′ Infrarot-Strahlungsheizer
13 Innenfläche
14 Mantel
15 Strahlender Bereich
16, 16′ Temperaturfühler
17, 17′, 17′′ Zonen
18 Energiezuleitung
19 Drahtwendel
20 Reflexbelag
Claims (7)
1. Beheizte Galette zum Erwärmen synthetischer Fäden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erwärmen der Galette (5) durch mindestens
einen, im Innern der Galette angeordneten, kurzwelligen Infrarot
strahler (11, 12, 12′, 12′′) erfolgt.
2. Beheizte Galette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens eine Infrarotstrahler (11, 12, 12′, 12′′) ortsfest,
parallel zur Drehachse der Galette (5) der Innenfläche (13) des
Mantels (14) der Galette gegenüberstehend angeordnet ist.
3. Beheizte Galette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der mindestens eine Infrarotstrahler (11, 12, 12′, 12′′) in einem
geschlossenen Rohr (10, 10′) aus Quarzglas eingebettet ist.
4. Beheizte Galette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Quarzglasrohr (10, 10′) des mindestens einen Infrarotstrah
lers (11, 12, 12′, 12′′) einseitig mit einem Reflexionsbelag (20)
versehen ist, der die Strahlung auf die Innenfläche (13) des
Mantels (14) der Galette (5) bündelt.
5. Beheizte Galette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß vorzugsweise im Mantel (14) der Galette
(5) ein Temperaturfühler (16) angeordnet ist, über den die Heiz
leistung der Infrarotstrahler (11) regelbar ist.
6. Beheizte Galette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Infrarotstrahler (11, 12, 12′, 12′′) einer Galette (5) geson
derte Zonen (17, 17′, 17′′) in Richtung der Drehachse der Galette
(5) beheizen.
7. Beheizte Galette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich jeder Zone (17, 17′, 17′′) vorzugsweise im Mantel (14)
der Galette (5) je ein Temperaturfühler (16, 16′, 16′′) angeordnet
ist, über den die Heizleistung der die betreffende Zone beauf
schlagenden Infrarotstrahler (11) getrennt regelbar ist.
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