DE19608583C2

DE19608583C2 - Leuchte mit einer schallabsorbierenden reflektierenden Abdeckung

Info

Publication number: DE19608583C2
Application number: DE19608583A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dipl Ing Koester
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-03-14
Filing date: 1996-03-06
Publication date: 1999-07-08
Anticipated expiration: 2016-03-07
Also published as: DE19608583A1; CH690656A5

Description

Die Erfindung betrifft eine Leuchte mit einer schallabsorbierenden, reflektierenden Abdec kung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Aus der DE 36 00 915 A1 ist bekannt, Leuchten mit einem Reflektor oberhalb eines Leucht mittels und einer lichtdurchlässigen Abschirmung unterhalb des Leuchtmittels mit Abstand von einer Decke anzuordnen. Es ist weiterhin bekannt, die obere Abdeckung aus Blech oder Kunststoff hochreflektierend auszubilden. Aus der DE-OS 25 40 125 ist bekannt, den Re flektor oberhalb des Leuchtmittels eben als Wannenleuchte auszubilden und diese in eine ebene, reflektierende Akustikdecke einzubauen, die aus einzelnen Akustikpaneelen gebildet wird.

Der Nachteil dieser bekannten Konstruktionen ist jedoch, daß die Leuchte um die Akustik decke keine funktionale und gestalterische Einheit bilden. Zwischen den Akustikelementen und der Leuchte besteht kein optischer Funktionszusammenhang der Lichtstrahlenführung.

Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine von einer Decke abgehängte Leuchte so auszubilden, daß diese gleichzeitig eine schallabsorbierende und damit akustische Funktion für den Raum übernimmt, so daß keine gesonderte Akustikdecke im Innenraum erforderlich ist. Die Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst.

Durch die Schalltransmission der unteren Abschirmung einerseits und die Distanz zu einer nicht dämpfungsaktiven, d. h. schallharten Decke andererseits trifft Luftschall entweder direkt oder durch Reflektion an der schallharten Decke auf die reflektierende Abdeckung der Leuchte. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der reflektierenden Abdeckung als Schall absorber übernimmt der Leuchtenreflektor eine Doppelfunktion: Er dient der Lichtreflektion und Lichtumlenkung nach unten und der Luftschallabsorption. Die reflektierende Abdeckung kann als Plattenabsorber ausgebildet sein. Dies erfordert eine Mindestgröße von etwa 0,4 m² frei schwingender Fläche. Um als Schallabsorber zu dienen, kann die Fläche in den Randbe reichen mit dem Leuchtenkörper fest verbunden sein. In der Fläche selbst allerdings sollten keine Befestigungspunkte vorhanden sein, damit die Fläche frei schwingen kann.

Die reflektierende Abdeckung wird zum Schwingungsabsorber, in dem diese entweder aus einer schweren Kunststoffolie mit mindestens 200-300 g Flächengewicht/m² oder auch aus einer Aluminium- oder Stahlblechplatte ausgebildet ist.

Die schallharte Decke, z. B. eine Stahlbetondecke und die reflektierende Abdeckung bilden ein System, in dem zwischen der schallharten Decke und der oberen Abdeckung ein Mindestab stand von 20 cm und einem Höchstabstand von 80 cm eingehalten ist. Sind wesentliche Ab weichungen von diesen Grenzabständen vorhanden, so kommt der gewünschte, schallabsor bierende Effekt nicht zustande. Die reflektierende Abdeckung kann alternativ oder zusätzlich auch mit Schallabsorptionsmatten aus Kunststoff oder Steinwolle oder auch anderen schallab sorbierenden Materialien belegt sein. Die untere Abschirmung besteht vorzugsweise aus ei nem luftdurchlässigen Material, z. B. einem Rippenstreckmetall oder auch aus einer weiteren Kunststoffschicht. Die Abschirmung sollte auf jeden Fall lichtdurchlässig sein und könnte ebenfalls schallabsorbierende Qualitäten aufweisen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung gezeigt. Es zeigen

Fig. 1 den Querschnitt durch einen Innenraum einer erfindungsgemäßen, abgehängten Leuchte

Fig. 2 den Querschnitt durch die Leuchte

Fig. 3 den Querschnitt durch die Randausbildung einer erfindungsgemäßen Leuchte

Fig. 4 den perspektivischen Schnitt durch eine Leuchte mit konischem Verlauf der oberen und unteren Abdeckung.

Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch einen Innenraum, bestehend aus einer Stahlbetondecke 10, einem Stahlbetonfußboden 11, und Fenstern 12 und 13. Von der Stahlbetondecke 10 sind die Leuchten 14 und 15 abgehängt. Lichtstrahlen zeigen den Lichtaustritt aus der Leuchte.

Fig. 2 zeigt weitere Details. Zwischen reflektierender Abdeckung 21 und unterer Abschir mung 20 sind Leuchtmittel 30, 31, angeordnet. Luftschall im Innenraum, symbolisiert durch eine Linie 22 kann durch die untere Abschirmung 20 bis zur reflektierenden Abdeckung 21 vordringen, die als lichtreflektierende Schallabsorberfolie ausgebildet ist.

Die reflektierende Abdeckung 21 ist jedoch nicht nur von ihrer Unterseite her dämpfungsak tiv, sondern auch von ihrer Oberseite, indem Schallwellen 23 an der schallharten Stahlbeton decke 24 reflektieren und von der reflektierenden Abdeckung 21 absorbiert werden. Wesent lich ist also eine Distanz zwischen der oberen schallabsorbierenden Abdeckung 21 der ab gehängten Leuchte zur Decke 24, so daß sich ein akustisches System zwischen der schallhar ten Decke und der reflektierenden Abdeckung 21 ausbildet.

Fig. 3 zeigt ein typisches Konstruktionsdetail der abgehängten Leuchte. An einem U-förmigen Rahmen 25 ist mindestens eine Schallabsorptionsfolie 26 als reflektierende Abdeckung, z. B. durch Klebung im Randbereich 28, befestigt. Eine andere Möglichkeit ist es, die Folie oder eine auf einen Rahmen aufgeschrumpfte Folie einzulegen. Im unteren Teil des Rahmens 25 liegt die untere Abschirmung 27 auf. Im Rahmen 25 selbst zwischen reflektierenden Abdeckung 26 und unterer Abschirmung 27 ist eine Leuchte mit dem Leuchtmittel (29) befestigt. Lichtstrah lung wird von der reflektierend ausgebildeten Abdeckung 26 nach unten geführt. Die unte re Abschirmung ist z. B. als Streckgitter ausgebildet und weist Öffnungen auf, durch die das Licht in den Innenraum eintreten kann. Über die untere Abdeckung kann eine weitere Schall absorptionsfolie 33 gespannt sein, die allerdings hochtransparent sein muß und mit lichtstreu enden Eigenschaften versehen sein kann.

Die reflektierende Abdeckung 26 kann auf unterschiedliche Weise reflektierend ausgebildet sein: Sie kann z. B. weiß eingefärbt oder durch Metallisierung verspiegelt sein. Trotz der re flektierenden Eigenschaften kann die Folie über eine Semitransparenz verfügen, so daß ein gewisser Lichtanteil auch in den Deckenhohlraum zwischen der Folie und der Stahlbetondec ke fällt. Sinnvoll ist es auch, mehrere Folienschichten oder eine Schallabsorbermatte auf die obere Abdeckung 26 aufzulegen. Die reflektierende Abdeckung kann auch aus einem Stahl- oder Alublech gefertigt sein, das als akustischer Plattenschwinger dient. Die Funktion bleibt auch erhalten, wenn auf das Blech zusätzlich eine Akustikmatte aufgelegt wird.

Die Erfindung sieht auch vor, die untere Abschirmung aus Streckgitter zu fertigen, das völlig schalldurchlässig ist. Durch eine geeignete Ausbildung des Streckgitters und durch die spezi fische Winkelanstellung α der Stege 34, 35 kann eine nach DIN 5035 Teil 7 erforderliche Blendbegrenzung der Lichtaustrittswinkel zur Vermeidung von Direktblendung und Reflex blendung konstruiert werden.

Im vorliegenden Beispiel der Fig. 3 ist ein Einblick in das Leuchtmittel 29 durch das Streck gitterblech 27 verhindert, dennoch kann Licht und Schall durch das Streckgitter durchtreten.

Fig. 4 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausbildung der Leuchten. Die Leuchte wird aus zwei symmetrischen Teilen 50, 51 zusammengefügt, wobei in der Mitte eine Langfeldleuch tenvorrichtung 52 mit symmetrischem Lichtaustritt angeordnet ist. Die reflektierende Abdec kung 53 und die untere Abschirmung 54 laufen konisch zu, so daß sich ein keilförmiger Hohl raum zwischen reflektierender Abdeckung 53 und Decke 55 ergibt.

Claims

1. Leuchte mit einer schallabsorbierenden reflektierenden Abdeckung, wobei die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) oberhalb eines Leuchtmittels (30, 31) und eine lichtdurchlässige Ab schirmung (20, 27, 54) unterhalb des Leuchtmittels (30, 31) angeordnet sind, ferner die reflek tierende Abdeckung (21, 26, 53) mit Abstand zu einer Raumdecke (10, 24, 55) angeordnet ist und nur in einem Randbereich (28) in einer Halterung (25) befestigt ist, dadurch gekennzeich net, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) mit einem hohen Schallabsorbtionsvermö gen ausgebildet ist.

2. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) mindestens 0,2 m und höchstens 0,8 m Abstand zur nicht dämpfungsaktiven, schallharten Decke (10, 24, 55) hat.

3. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) eine Größe von mindestens 0,4 m² frei schwingender Fläche hat.

4. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) eine schwere Folie ist, mit einem Flächengewicht von mindestens 300 g/m².

5. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) ein Metallblech ist.

6. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) mit einer Schallabsorptionsmatte aus einem Kunststoffschaum oder aus einer Steinwolle belegt ist.

7. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Abschirmung (20, 27, 54) ein Streckgitter ist und die Stege (34, 35) mit ihrer Breitseite das Leuchtmittel (29) abdecken.

8. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Abschirmung (20, 33, 54) eine lichtdurchlässige Folie ist, die frei schwingend aufgehängt ist.

9. Leuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reflektierende Abdeckung (21, 26, 53) in einem Winkel zur schallharten Decke (10, 24, 55) angeordnet ist und konisch auf diese zuläuft.