DE19607247A1 - Einführungsvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einführungsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Es ist allgemein üblich, einen als Kehlkopfmaske bekannten Luftweg zur Zuführung
von Anästhetika und Ventilationsgasen zu einem Patienten zu benutzen. Derartige
Luftwege umfassen einen Tubus mit einer Maske oder Manschette an einem Ende,
welcher über den Mund des Patienten eingeführt wird, so daß ein Ende sich im Hy
popharynx befindet und die Maske in diesem Gebiet gegen das umgebende Gewebe
abdichtet. Kehlkopfmasken haben verschiedene Vorteile gegenüber anderen Luft
wegen, beispielsweise Endotrachealtuben, welche länger sind und mit der Luftröhre
unterhalb der Stimmritzen abdichten. Bei Kehlkopfmasken besteht jedoch das Pro
blem, daß die Einführung Verletzungen der Rachenwand bewirken kann. Dies liegt
daran, daß die Spitze der Maske dazu neigt, am Rachen haften zu bleiben in Folge
der scharfen Biegung, die sie zu durchlaufen hat, bevor sie im Hypopharynx zu
liegen kommt. Diese Probleme wurde beispielsweise in Anaesthesia 1989, 44, 703
von van Heerden und Kirrage diskutiert. Obwohl das Verletzungsrisiko reduziert
werden kann, indem sichergestellt wird, daß der Kopf des Patienten während der
Einführung korrekt positioniert ist, besteht noch immer ein Verletzungsrisiko, wenn
der Anästhesist die korrekte Technik nicht ausreichend beherrscht. Häufig weist die
Kehlkopfmaske nach Entfernung Blutspuren auf, und zwar auch dann, wenn der
Anästhesist Erfahrungen mit dieser Technik hat. Von Nachteil ist auch die Verwen
dung von Endotrachealtuben.
In der GB 2259454 ist eine Einführungsvorrichtung für eine Kehlkopfmaske beschrie
ben, welche zur Erleichterung der Einführung und zur Reduzierung des Verletzungs
risikos des Patienten benutzt werden kann. Ein Nachteil bei dieser Einführungsvor
richtung besteht darin, daß die Maske im Bereich des Gebisses des Patienten nur
geringfügig geschützt werden kann, wodurch das Risiko besteht, daß der Patient auf
die Maske beißt, was zu deren Beschädigung oder Verschluß führt. Dies bedeutet,
daß eine getrennte Einrichtung zum Schutz des Tubus vorgesehen werden muß.
Es besteht daher die Aufgabe, eine Einführungsvorrichtung so weiterzubilden, daß sie
weniger beschädigungs- und druckempfindlich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben, welche zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Einführungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Rückseitenansicht der Einführungsvorrichtung entlang des Pfeils II aus
Fig. 1;
Fig. 3 einen seitlichen Schnitt entlang der Linie III-III aus Fig. 2;
Fig. 4 eine Vorderansicht der Einführungsvorrichtung entlang des Pfeils IV aus
Fig. 1;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Einführungsvorrichtung; und
Fig. 6 bis 9 Darstellungen der Benutzungsschritte der Einführungsvorrichtung.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen eine Einführungsvorrichtung 1 von etwa 100 mm Länge,
welche aus weichem Kunststoff wie PVC oder einem natürlichen oder synthetischen
Gummi gefertigt ist. Die Einführungsvorrichtung kann als Einzelteil ausgebildet
sein oder aus verschiedenen Stücken bestehen, welche miteinander verbunden wur
den. Alternativ hierzu können verschiedene Teile der Vorrichtung separat herge
stellt werden und anschließend zusammengeklippt oder auf andere Weise miteinan
der verbunden werden. Das patientenseitige Ende oder die vordere Spitze 10 der
Einführungsvorrichtung ist abgerundet und etwa 18 mm breit. Ein kanalförmiger
Bereich 12 erstreckt sich von der Spitze nach hinten entlang des größten Teils der
Länge der Einführungsvorrichtung und ist mit einem Krümmungsradius von etwa 58
mm gekrümmt. Der Kanal ist krümmungsinnenseitig geöffnet. Der Kanalbereich 12
hat einen über seinen Breite gesehen ebenen Boden 14 und zwei flache Wände 16 und
18 entlang gegenüberliegender Kanten, welche von der konkaven Seite hervorstehen
und deren Höhe vom patientenseitigen Ende 10 bis auf etwa 8 mm an ihrer Rück
seite bzw. am maschinenseitigen Ende dieses Bereichs zunimmt. Der kanalförmige
Bereich 12 ist etwa 80 mm lang und schließt sich an seinem maschinenseitigen Ende
an einen Bißblockierungsbereich 20 an.
Der Bißblockierungsbereich 20 wird durch Bifurkation, also durch Aufteilung der
Vorrichtung in zwei Arme 22 und 24 am maschinenseitigen Ende des Kanalbereichs
12 gebildet. Die Arme 22 und 24 sind verdickt und haben im wesentlichen kreisformi
gen Querschnitt von etwa 8 mm Durchmesser. Die Arme 22 und 24 schließen mit
einander einen Winkel von etwa 50° ein und verlaufen anfänglich in einer flachen
Ebene, welche eine Fortsetzung der das maschinenseitige Ende des Kanalbereichs 12
einschließenden Ebene ist. Nach etwa 20 mm biegen sich die beiden Arme 22 und
24 in entgegengesetzte Richtungen von dem Kanalbereich 12 durch eine relativ enge
Kurve mit einem Radius von etwa 8 mm und setzen sich über weitere etwa 15 mm
fort. An ihrem maschinenseitigen Ende sind die Arme 22 und 24 durch ein seitlich
verlaufendes Brückenstück 26 miteinander verbunden, welches etwa 10 mm breit
und etwa 5 mm dick ist. Das Brückenstück 26 ist entlang seiner Länge gekrümmt,
wobei der Krümmungsmittelpunkt mit dem Schnittpunkt der Achsen der beiden
Arme 22 und 24 zusammenfällt, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Das Brückenstück
26 ist entlang seiner Länge auch in einer Ebene gekrümmt, welche die Breite des
Brückenstücks einschließt, so daß gegenüberliegende Enden des Brückenstücks nach
unten verlaufen. Das Brückenstück verläuft an seinen Enden über die Arme hinaus
auf eine Breite von etwa 62 mm und bildet so zwei Poller 28 und 30 mit weich
abgerundeten Enden.
Die Abmessungen und die Form der Einführungsvorrichtung 1 sind so gewählt,
daß sie sich der Anatomie des Patienten anpassen, so daß der Kanalbereich 12 ent
lang der Gaumenplatte verläuft, wobei sich seine Spitze 10 im Rachen befindet. In
dieser Position stehen die beiden Arme 22 und 24 zwischen den Zähnen des Pati
enten und krümmen sich über die Oberlippe, wobei das Brückenstück 26 zwischen
Nase und Mund des Patienten auf der Haut aufliegt.
Zur Benutzung der Einführungsvorrichtung 1 wird der Patient zunächst in die übli
che Position zur Einführung eines oralen Tubus oder einer Kehlkopfmaske gebracht,
wobei sein Nacken überstreckt, sein Kopf nach hinten gedreht und sein Mund geöff
net ist, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. Die Einführungsvorrichtung 1 wird im
Kanalbereich 12 auf beiden Seiten geschmiert, beispielsweise mit einem hydrophilen
Gel, und im Bißblockierungsbereich 20 mit in Richtung des Munds des Patienten
weisender Spitze 10 ergriffen, wobei die offene Seite des Kanals 12 kaudal ausge
richtet ist. Das vordere Ende der Einführungsvorrichtung 1 wird in den Mund des
Patienten geschoben, so daß die konvexe Seite des Kanalbereiches 12 weich über die
Gaumenplatte und den Rachen gleitet bis die Arme 22 und 24 zwischen den Zähnen
liegen, wobei das Brückenstück 26 auf der Haut unmittelbar oberhalb der Oberlippe
aufliegt. In dieser Position befindet sich die Spitze 10 der Einführungsvorrichtung im
Bereich des Rachens. Die Einführungsvorrichtung 1 ist am patientenseitigen Ende
relativ flexibel, weil die Seitenwände 16 und 18 am patientenseitigen Ende nur eine
geringe Höhe aufweisen, so daß sich die Vorrichtung der Anatomie des Patienten
leicht anpassen kann, ohne Verletzungen zu bewirken. Beschädigungen der Zähne
des Patienten während der Einführung werden aufgrund der flexiblen Ausgestal
tung der Einführungsvorrichtung ebenfalls vermieden. Bei korrekter Positionierung
bildet die Einführungsvorrichtung eine Führung, entlang welcher ein Luftweg ein
geführt werden kann.
In den Fig. 7 und 8 ist ein als Kehlkopfmaske ausgebildeter Luftweg 40 herkömm
licher Ausgestaltung gezeigt, wie er beispielsweise in der GB 2111394 beschrieben
ist. Er umfaßt einen gekrümmten Schlauch 42, der sich an einem Ende in eine Man
schette oder Maske 44 an einer Seite des Schlauches öffnet. Während des Gebrauchs
paßt sich die Maske 44 dem Raum hinter dem Kehlkopf an und dichtet entlang des
Umfangs des Kehlkopfeingangs ab, ohne jedoch in den Kehlkopf selbst einzudrin
gen. Der Luftweg 40 wird auf die in Fig. 7 beschriebene Weise eingeführt, indem
die offene Seite der Maske 44 von der Einführungsvorrichtung wegbewegt und auf
die beiden Arme 22 und 24 aufgelegt wird, wobei die Spitze der Maske das ma
schinenseitige Ende des Kanalbereiches 12 der Einführungsvorrichtung unmittelbar
innerhalb des Mundes des Patienten berührt. Die Lücke zwischen den beiden Ar
men 22 und 24 reicht zur Aufnahme der Maske 44 nicht aus, während die Breite des
Kanalbereiches 12 der Einführungsvorrichtung 1 so gewählt ist, daß die schlauchar
tige Komponente 42 des Luftwegs gerade hineinpaßt, wobei die Maske die Kanten
des Kanals an beiden Seiten überlappt. Der Luftweg 40 wird dann auf die in
Fig. 8 dargestellte Weise entlang der Einführungsvorrichtung geschoben und erlangt
schließlich die in Fig. 9 dargestellte Position. Weil die Einführungsvorrichtung 1
sich zwischen dem Luftweg 40 und dem Gewebe des Patienten befindet, schützt sie
den Rachen und den Gaumen vom Luftweg und reduziert somit Verletzungen. Die
flexible Ausgestaltung der Einführungsvorrichtung ermöglicht die Anpassung an die
Form des Gaumens und des Rachens, wenn die Maske eingeführt wird und reduziert
somit lokalen Druck auf das Gewebe des Patienten.
Die Dicke der Arme 22 und 24 an der Stelle, wo diese zwischen den Zähnen hin
durchlaufen, ist ausreichend, um als Bißblockierung auf jeder Seite des röhrenformi
gen Bereichs 42 des Luftwegs 40 zu wirken. Hierzu ist die Dicke der Arme 22 und 24
vorzugsweise mindestens so groß wie der Durchmesser des röhrenförmigen Teils des
Luftwegs; ein ausreichender Schutz für den Luftweg ist jedoch noch immer gewähr
leistet, wenn die Arme geringfügig dünner als der Luftweg sind, weil dann die Zähne
den Luftweg zwar berühren können, ihn jedoch nicht soweit komprimieren können,
daß er verschlossen oder beschädigt wird. Das Brückenstück 26 begrenzt die ma
ximale Einführung der Einführungsvorrichtung 1 und verhindert es somit, daß der
Patient die Vorrichtung hinunterschluckt.
Nach Einführung des Luftwegs 40 kann die Einführungsvorrichtung 1 entfernt wer
den. Die mit offenen Seiten entlang der gesamten Länge der Einführungsvorrich
tung 1 versehene Konstruktion ermöglicht die Einführung des Luftwegs 40 und die
Einführungsvorrichtung kann von dem Luftweg entfernt werden, ohne daß der Mas
kenbereich 44 oder ein anderes Verbindungsstück am maschinenseitigen Ende des
Luftwegs hierfür hinderlich wäre.
In einigen Anwendungsfällen kann es von Vorteil sein, die Einführungsvorrichtung
1 in ihrer Stellung zu belassen, während der Patient durch den Luftweg 40 beatmet
wird, beispielsweise um keinen zusätzlichen Beißschutz einbringen zu müssen. In
diesem Fall wird ein Band 46 um den Kopf des Patienten und um das maschinen
seitige Ende des Luftwegs gebunden, welches auch die Poller 28 und 39 umschließt,
um den Luftweg zu stabilisieren, wie es in Fig. 9 dargestellt ist. Alternativ hierzu
können die Poller 28 und 30 mit Schlitzen 32 ausgestattet sein, wie es in Fig. 2 mit
unterbrochenen Linien dargestellt ist, so daß das Band einfach festgehalten wird,
indem man es in die Schlitze spannt, ohne daß es um die Poller gewickelt werden
muß.
Die Einführungsvorrichtung kann ohne weiteres zur Verwendung mit anderen Luft
wegen, beispielsweise mit Endotrachealtuben, modifiziert werden. Sie kann außer
dem in verschiedenen Größen für verschiedene Patienten, beispielsweise Erwachsene
und Kinder, ausgeführt werden.
Die Einführungsvorrichtung kann aus einem lichtdurchlässigen Material bestehen, so
daß sie als Lichtleiter zu Beleuchtungszwecken verwendet werden kann. Alternativ
hierzu kann sie einen faseroptischen Lichtleiter oder einen anderen Lichtleiter zur
Beleuchtung und zur Betrachtung einer chirurgischen Prozedur an der Rückseite der
Vorrichtung aufweisen.
Claims (8)
1. Einführungsvorrichtung (1) zur Einführung eines schlauchartigen Luftwegs
(40) in einen Patienten, mit einem kanalförmigen Bauteil, welches entlang
seiner gesamten Länge geöffnet und entlang des größten Teils seiner Länge
gekrümmt ist und sich von der Außenseite des Mundes des Patienten min
destens in den Bereich des Rachens erstreckt, wobei bei Benutzung ein Teil
der Länge der Einführungsvorrichtung der Gaumenplatte des Mundes benach
bart ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführungsvorrichtung (1) im
Bereich der Zähne eine Bifurkation in zwei Arme (22, 24) aufweist, welche
entlang gegenüberliegender Seiten des Luftwegs (40) verlaufen, und die Dicke
dieser Arme (22, 24) im Bereich der Zähne mindestens gleich dem Durchmes
ser des Luftwegs (40) ist, wodurch der Luftweg (40) vor einer Beschädigung
durch die Zähne des Patienten geschützt wird.
2. Einführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arme (22, 24), ausgehend vom kanalförmigen Bauteil in entgegengesetztem
Drehsinn gekrümmt sind, so daß sie sich über die Oberlippe des Patienten
erstrecken.
3. Einführungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Brückenstück (26) aufweist, welches sich seitlich zwischen den bei
den Armen (22, 24) im Bereich des maschinenseitigen Endes der Einführungs
vorrichtung (1) erstreckt.
4. Einführungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Brückenstück (26) entlang seiner Länge gekrümmt ist und an der Haut des Pa
tienten zwischen seiner Nase und seinem Mund anliegt.
5. Einführungsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden (28, 30) der Arme (22, 24) zur Aufnahme
eines Bandes (46) zur Sicherung der Einführungsvorrichtung (1) am Kopf des
Patienten ausgebildet sind, wodurch die Einführungsvorrichtung (1) in ihrer
Stellung festgehalten wird.
6. Einführungsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Schlitze (32) zur Aufnahme eines Bandes (46) zur
Sicherung der Einführungsvorrichtung (1) am Kopf des Patienten aufweist.
7. Einführungsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einstückig aus Kunststoff gefertigt ist.
8. Einführungsvorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Lichtleiter aufweist.
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