Die Erfindung betrifft ein Schlittenmikrotom mit einem als Grundkörper dienenden, ein
Mikrometerwerk tragenden Gehäuse, einer aus dem Gehäuse herausragenden, rela
tiv zu dem Gehäuse zur Zustellung und Schnittdickeneinstellung verstellbaren Ob
jekthalteeinrichtung für einen Probenkörper, einer dem Gehäuse zugeordneten Füh
rungseinrichtung für einen in einer Ausnehmung des Gehäuses linear verfahrbaren
Schlitten und einer vom Schlitten getragenen Halteeinrichtung für ein Schneidmes
ser.
Mikrotome dienen zur Herstellung von ganz überwiegend Paraffin-Schnitten an ent
sprechend eingebetteten Proben im Bereich der Biologie, Medizin und industriellen
Forschung. Neben den in mechanischer Hinsicht aufwendigen Rotationsmikrotomen
gibt es die hier in Rede stehenden, in konstruktiver Hinsicht einfacheren Schlittenmi
krotome, bei denen entweder ein Probenkörper relativ zu einem feststehenden
Schneidmesser oder ein Schneidmesser relativ zu einem feststehenden Probenkör
per zum Zwecke der Probennahme bewegt wird. Die Bewegung erfolgt durch li
neares Verfahren eines Schlittens.
Zusätzlich ist es erforderlich, eine Zustellung des Probenkörpers zum Schneidmesser
zu realisieren, um nämlich je Schneidvorgang eine bestimmte Schnittdicke vorgeben
zu können. Diese Zustellbewegung erfolgt i.d.R. seitens des Probenkörpers relativ
zum Schneidmesser, und zwar orthogonal zur Schnittebene.
Lediglich beispielhaft wird hier auf die deutschen Patentschriften 36 04 029, 37 14
389 und 37 14 390 verwiesen, die sich allesamt auf vorteilhafte Ausgestaltungen an
einem gattungsgemäßen Schlittenmikrotom beziehen. Bei diesem bekannten Schlit
tenmikrotom ist das Schneidmesser dem linear verfahrbaren Schlitten und ist die
Objekthalteeinrichtung ortsfest dem Gehäuse bzw. Mikrometerwerk zugeordnet, wo
bei sich die Objekthalteeinrichtung einerseits zur Zustellung und andererseits zur
Schnittdickeneinstellung orthogonal zur Bewegungsebene des Schlittens bzw. des
Schneidmessers und somit zur Schnittebene bewegen läßt. Objekthalteeinrichtung
für den Probenkörper und Halteeinrichtung für das Schneidmesser sind derart zuein
ander positioniert, daß bei entsprechender Anordnung des Schneidmessers beim
Verfahren des Schlittens ein entsprechender Schnitt knapp unter der Oberfläche des
Probenkörpers ausgeführt wird.
Für die bekannten Schlittenmikrotome der hier in Rede stehenden Art ist nun wesent
lich, daß dort eine Führungseinrichtung für den die Halteeinrichtung für das
Schneidmesser tragenden Schlitten vorgesehen ist, und zwar in einer zur Schnittflä
che schrägen oder gar vertikalen Ebene. Hierzu wird insbesondere auf die aus der
Praxis bekannten Geräte HISTOSLIDE 2000 R der Firma Leica Instruments GmbH
und HM 400 R der Firma MICROM Laborgeräte GmbH verwiesen, wobei das be
kannte Gerät HM 400 R der Firma MIKROM Laborgeräte GmbH im wesentlichen aus
den zuvor genannten Patentschriften 37 14 389 und 37 14 390 bekannt ist.
Die bekannte schräge oder gar vertikale Anordnung der Führungseinrichtung ist je
doch in der Praxis insoweit problematisch, als der eigentliche Schlitten außerhalb der
durch die Bewegung der das Schneidmesser tragenden Halteeinrichtung liegt und zu
dieser Ebene noch nicht einmal parallel verläuft. Entsprechend ist eine ganz beson
ders aufwendige Mimik erforderlich, um nämlich die das Schneidmesser tragende
Halteeinrichtung mit dem in der Führungseinrichtung laufenden Schlitten zu verbin
den. Darüber hinaus treten aufgrund der umständlichen Anlenkung bzw. Wirkverbin
dung zwischen dem Schlitten und der Halteeinrichtung den Verschleiß der Führungs
einrichtung begünstigende Momente auf, die die Lebensdauer bzw. das Wartungsin
tervall des bekannten Schlittenmikrotoms negativ beeinflussen. Letztendlich ist es bei
den bekannten Schlittenmikrotomen stets erforderlich, einen zwischen dem Schlitten
und der Halteeinrichtung für das Schneidmesser wirkenden Aufbau vorzusehen, um
nämlich die Halteeinrichtung in eine Position zu verbringen, damit der gewünschte
Horizontalschnitt am Probenkörper möglich ist. Folglich sind die bekannten Schlit
tenmikrotome insoweit nicht nur unter statischen Gesichtspunkten problematisch,
sondern auch in konstruktiver Hinsicht aufwendig.
Schließlich haben die bekannten Schlittenmikrotome mit ihrer seitlichen bzw. schrä
gen oder gar vertikalen Schlittenführung den weiteren ganz erheblichen Nachteil, daß
die manuelle Betätigung des Schlittens von der gleichen Seite her zu erfolgen hat,
wie die Schlittenführung angeordnet ist. Insoweit besteht stets die Gefahr, daß man
unbeabsichtigt in die Schlittenführung bzw. deren Abdeckung eingreift, was unge
achtet einer etwaigen Abdeckung nicht selten zu einer Beschädigung, auf jeden Fall
aber zu einer Verschmutzung des sensiblen Führungsbereichs führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schlittenmikrotom der eingangs
genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, daß eine bequeme Hand
habung bei einfachster und dabei robuster Konstruktion möglich ist.
Das erfindungsgemäße Schlittenmikrotom löst die voranstehende Aufgabe durch die
Merkmale des Patentanspruches 1. Danach ist das eingangs genannte Schlittenmi
krotom derart ausgestaltet und weitergebildet, daß die Führungseinrichtung in einer
zur Schnittfläche parallelen horizontalen Ebene angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist demnach erkannt worden, daß man zur Realisierung einer li
nearen Bewegung des Schneidmessers in einer horizontalen Ebene durchaus auch
die Führungseinrichtung für den Schlitten in einer solchen horizontalen Ebene anord
nen kann. Folglich ist in erfindungsgemäßer Weise die durch die Linearbewegung
des Schlittens aufgespannte Ebene zumindest dann parallel zur Schnittebene bzw.
Schnittfläche angeordnet, wenn das Schneidmesser wiederum parallel zur Verfahr
ebene des Schlittens ausgerichtet ist. Im Falle einer Abwinkelung des Schneidmes
sers wäre ein entsprechender Winkelversatz gegeben, der hier ausdrücklich eben
falls beansprucht wird.
In weiter erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, daß bei der hier konkret ge
wählten Anordnung der Führungseinrichtung der Schlitten auch gleichzeitig als un
mittelbarer Träger für die Halteeinrichtung des Schneidmessers dient. Insoweit läßt
sich die Halteeinrichtung unmittelbar auf den Schlitten montieren und sind - im Ge
gensatz zu dem zuvor erörterten Stand der Technik - keine weiteren mechanischen
Maßnahmen zum Tragen der Halteeinrichtung erforderlich. Insoweit liegt die Halte
einrichtung unmittelbar auf dem Schlitten auf und wird vom Schlitten unmittelbar ohne
Zwischenschaltung irgendwelcher Hebelarme bewegt. Folglich ist hier der Verschleiß
zwischen Schlitten und Führungseinrichtung aufgrund der günstigen Anordnung auf
ein Minimum reduziert.
Ausgehend von der zuvor erörterten Anordnung der Führungseinrichtung ist es von
weiterem Vorteil, wenn die Führungseinrichtung durch zwei nebeneinander in einer
horizontalen Ebene liegende Kreuzrollenführungen gebildet ist. Die für sich gesehen
bekannte Kreuzrollenführung ist hier insoweit in ganz besonders vorteilhafter Weise
genutzt, als zwei dieser Führungen in einer horizontalen Ebene liegen, so daß eine
unmittelbar horizontale Verfahrbarkeit des Schlittens gewährleistet ist.
Ohne besondere Maßnahmen wäre nun die horizontal angeordnete Führungsein
richtung jedweden Verschmutzungen ausgesetzt. Zur Vermeidung solcher Ver
schmutzungen im eigentlichen Führungsbereich ist die Führungseinrichtung von ei
nem vorne und hinten mit dem Schlitten verbundenen, die Führungseinrichtung um
laufenden, sich im wesentlichen horizontal erstreckenden Abdeckband abgedeckt.
Folglich erstreckt sich dieses Abdeckband über den gesamten Verfahrbereich des
Schlittens hinweg und läßt sich beim Verfahren des Schlittens über entsprechende
Umlenkrollen um die Führungseinrichtung herum bewegen. Letztendlich ist die Füh
rungseinrichtung dadurch quasi gekapselt, und zwar auch außerhalb des durch den
Schlitten abgedeckten Bereichs. Da das Abdeckband sich mit dem Schlitten bewegt,
verbleibt noch nicht einmal ein kleinster Spalt zum Eindringen von Schmutz in den
eigentlichen Führungsbereich.
Zur weiteren Abdichtung bzw. Absicherung des Führungsbereichs ist das Abdeck
band im Randbereich der Ausnehmung des Gehäuses durch eine am Randbereich
umlaufend am Gehäuse lösbar festgelegte Bandabdeckung überdeckt, wobei das
Abdeckband unmittelbar unterhalb der Bandabdeckung läuft. Insoweit ist wirksam
vermieden, daß zwischen dem Abdeckband und dem Gehäuse Schmutz in das Ge
häuse und somit zur Führungseinrichtung bzw. zum Mikrometerwerk gelangt. Die
Bandabdeckung ist vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigt und kann
mehrteilig, vorzugsweise zweiteilig, sein. Entsprechend ihrer Funktion wird die
Bandabdeckung in eine Ausnehmung im Gehäuse eingelegt und dort mittels vor
zugsweise versenkbarer Schrauben festgeschraubt.
Das den unmittelbaren Zugriff auf die Führungseinrichtung verhindernde umlaufende
Abdeckband läuft mit dem jeweils oberen - sichtbaren - Teil, d. h. auf der Oberseite,
auf einer in Form von Längsstreben sich in Bewegungsrichtung des Schlittens er
streckenden Bandunterstützung. Diese Bandunterstützung bzw. die die Bandunter
stützung bildenden Längsstreben erstrecken sich zwischen der eigentlichen Füh
rungseinrichtung bzw. zwischen den Kreuzrollenführungen und befinden sich in etwa
auf gleicher Höhe wie die Führungseinrichtung. Insoweit ist hier sichergestellt, daß
sich das Abdeckband zur Führungseinrichtung hin nicht eindrücken bzw. dadurch be
schädigen läßt. Eine unbeabsichtigte Berührung des Abdeckbandes ist somit weitge
hend unschädlich. Sogar das Auflegen harter Gegenstände auf das Abdeckband ist
aufgrund der Bandunterstützung möglich, sollte jedoch zur Vermeidung eines erhöh
ten Verschleißes des Abdeckbandes stets vermieden werden.
In weiter vorteilhafter Weise weist der Schlitten Mittel zum Feststellen der Position
des Schlittens auf. Diese - mechanischen - Mittel zum Feststellen der Position des
Schlittens greifen an vorgegebenen Stellen in die Führungseinrichtung und/oder in
die Bandunterstützung ein, so daß bei einem solchen Eingriff ein Verfahren des
Schlittens nicht mehr möglich ist. In vorteilhafter Weise sind solche Eingriffe dort vor
gesehen, wo sich der Schlitten und entsprechend die Halteeinrichtung mit dem
Schneidmesser in einer sicheren Parkposition - außerhalb des Schnittbereichs - be
findet.
Ebenfalls zur Verlängerung der Lebensdauer bzw. zur Vermeidung einer Beschädi
gung der Führungseinrichtung und/oder des Schlittens ist ein elastisch gepufferter
vorderer und hinterer Anschlag des Schlittens vorgesehen. Dieser Anschlag kann der
Führungseinrichtung, der Bandunterstützung und/oder dem Schlitten selbst zugeord
net sein, wobei hier stets eine Wechselwirkung zwischen dem Schlitten und der Füh
rungseinrichtung oder der Bandunterstützung stattfindet. Letztendlich kann es sich
hier um Gummipuffer handeln, die an ein ortsfestes Hindernis anstoßen. Jedenfalls
soll durch den gepufferten Anschlag vermieden werden, daß der Schlitten einerseits
in den Grenzbereich der Führungseinrichtung fährt und andererseits unkontrolliert
hart am Gehäuse anschlägt.
Die erfindungsgemäße Anordnung der Führungseinrichtung und die daraus resultie
rende Positionierung des Schlittens als unmittelbare Unterlage für die Halteeinrich
tung hat den weiteren enormen Vorteil, daß unmittelbar an dem Schlitten ein Griff
zum Bewegen des Schlittens anlenkbar ist. Dieser Griff zum Bewegen des Schlittens
könnte auch integraler Bestandteil des Schlittens sein, müßte sich lediglich geringfü
gig seitlich aus dem Bereich des Gehäuses heraus erstrecken.
Zur einfachen und dabei bequemen Handhabung ist es von ganz besonderem Vor
teil, wenn sich der Griff vorzugsweise senkrecht zur Bewegungsebene des Schlittens
auf der dem Objekthalter abgewandten Seite des Gehäuses seitlich nach unten er
streckt, so daß der Griff als ein sich mit geringem Abstand zur Seitenwandung des
Gehäuses parallel zur Seitenwandung erstreckender, nach unten offener Bügel aus
geführt ist. Eine solche Ausgestaltung des Griffes hätte den enormen Vorteil, daß
sich der Schlitten ohne große Mühe aus dem Handgelenk heraus bei geringstem
Verfahrweg bedienen läßt. Da auf der Seite des Griffs bzw. Bügels keine Mechanik
offenliegt, kann die Bedienungsperson ihre Hand ohne weiteres auch auf der ent
sprechenden Seite des Gehäuses anlegen und somit den Griff entweder aus dem
Handgelenk heraus oder zwischen zwei Fingern hin und her bewegen, was zur
Durchführung eines Schnitts am Probenkörper ohne weiteres ausreicht.
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Halteeinrichtung für das Schneidmesser unmittel
bar auf dem Schlitten positioniert. Diese Positionierung erfolgt unter einem vorgebba
ren Winkel vorzugsweise in einer Ebene parallel zur Verfahrebene des Schlittens,
wobei durch die so erreichte "Schrägstellung" des Schneidmessers günstige Schnitt
bedingungen beim Auftreffen des Schneidmessers auf dem Probenkörper realisierbar
sind.
Des weiteren umfaßt die Halteeinrichtung eine in der Halteeinrichtung schwenkbare
und in jeweiligen Schwenkpositionen festlegbare Klemmeinrichtung für das Schneid
messer, wobei eine Freiwinkelverstellung durch Schwenken der Klemmeinrichtung
innerhalb der Halteeinrichtung möglich ist, und zwar unabhängig von der eigentlichen
Messerklemmung. Mit anderen Worten umfaßt die Halteeinrichtung eine darin zur
Freiwinkelverstellung schwenkbare Klemmeinrichtung, die sich wiederum in der je
weiligen Freiwinkelposition feststellen läßt. Diese Feststellung erfolgt mittels eines
handbetätigbaren Spannhebels, der eine Spannung zwischen der Halteeinrichtung
und der Klemmeinrichtung bewirkt. Aufgrund der Vorkehrung des manuell betätigba
ren Spannhebels läßt sich die Freiwinkeleinstellung jederzeit, d. h. beliebig zwischen
den Schnitten, verändern, um insoweit optimale Schnittbedingungen erproben zu
können.
Das Schneidmesser wird durch die Klemmeinrichtung gehalten und ragt auf der dem
Probenkörper bzw. der Objekthalteeinrichtung zugewandten Seite zumindest soweit
aus der Halteeinrichtung bzw. Klemmeinrichtung heraus, daß das Schneidmesser
den Probenkörper insgesamt überziehen und somit einen Schnitt vornehmen kann.
Außerhalb des Bereichs der Objekthalteeinrichtung ist somit der hier in Rede ste
hende Teil des Schneidmessers exponiert und besteht eine ganz erhebliche Verlet
zungsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung. Folglich ist hier in weiter vorteilhafter
Weise eine Schutzmaßnahme dahingehend vorgesehen, daß der Schlitten oder die
Halteeinrichtung mit einem den Zugriff auf das Schneidmesser zumindest weitgehend
verhindernden Fingerschutz ausgestattet ist. Dieser Fingerschutz kann in Form eines
dem Schneidmesser oberhalb der Schnittebene vorgelagerten Bügels ausgeführt
sein, so daß ein Zugriff auf die Schneide - von vorne her gesehen - ausgeschlossen
ist. Lediglich schräg von unten her könnte man sich an der Schneide verletzen, wobei
dieser Bereich durch den Grundkörper des Mikrotoms selbst abgesichert ist.
In weiter vorteilhafter Weise könnte der Fingerschutz aus dem unmittelbaren Bereich
des Schneidmessers wegklappbar sein, so daß man - bei Bedarf - den freien Zugriff
auf das Schneidmesser hat. Jedenfalls müßte sich der Fingerschutz über die ge
samte Breite des Schneidmessers hinweg erstrecken und würde das Schneidmesser
insoweit gegen einen unbeabsichtigten Zugriff sichern.
Die bereits zuvor erwähnte Objekthalteeinrichtung ist aufgrund der erforderlichen Zu
stellung unmittelbar dem Mikrometerwerk zugeordnet. Dabei kann die Objekthalteein
richtung an beliebigen Stellen seitlich der Führungseinrichtung bzw. des Schlittens
angeordnet sein, wobei sie unbedingt im Verfahrbereich des Schlittens und somit im
Zugriffsbereich des Schneidmessers liegen muß.
Zum Festhalten des Probenkörpers ist es zweckdienlich, wenn die Objekthalteein
richtung eine besondere Klemmeinrichtung aufweist, deren Klemmwirkung durch Fe
derkraftbeaufschlagung gegeben ist. Dabei könnte die Klemmeinrichtung derart aus
geführt sein, daß der Probenkörper zwischen zwei Spannbacken auf einer zur
Schnittebene parallelen Unterlage festklemmbar ist. Durch Überwindung der Feder
kraft und durch Betätigen zumindest eines der Spannbacken läßt sich die Klemmein
richtung öffnen bzw. entklemmen. Insoweit könnte einer der Klemmbacken starr mit
einem manuell betätigbaren Hebel verbunden sein, um nämlich - manuell - die Fe
derkraft zum Lösen des Probenkörpers zu überwinden.
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Objekthalteeinrichtung unmittelbar mit dem Mikro
meterwerk verbunden, und zwar einerseits zur Grobzustellung und andererseits zur
Zustellung im Rahmen einer zu erzielenden Schnittdicke.
Zur Grobzustellung der Objekthalteeinrichtung könnte auf einer Seite des Gehäuses
ein vorzugsweise als Betätigungsrad ausgeführtes, auf das Mikrometerwerk wirken
des Betätigungsorgan vorgesehen sein. Mit diesem Betätigungsorgan läßt sich die
Objekthalteeinrichtung und somit der Probekörper zur Schnittebene hin verfahren,
und zwar orthogonal zu der Schnittebene. Eine solche Grobzustellung erfolgt so
lange, bis der Probenkörper die Schnittebene nahezu erreicht hat. Danach findet eine
Feinzustellung statt, die zur Einstellung der Schnittdicke eingestellt werden muß.
Zur Einstellung dieser Zustellung - Feinzustellung, nämlich der Zustellung der Ob
jekthalteeinrichtung zur Realisierung einer vorgebbaren Schnittdicke, ist ebenfalls ein
vorzugsweise als Betätigungsrad ausgeführtes, auf das Mikrometerwerk wirkendes
Betätigungsorgan vorgesehen. Mit diesem Betätigungsorgan kann die Zustellung der
Objekthalteeinrichtung eingestellt, jedoch in vorteilhafter Weise nicht durchgeführt
werden. Die eigentliche Feinzustellung erfolgt dann entsprechend der Einstellung am
Betätigungsorgan mittels eines Zustellhebels, der einerseits auf die Mechanik der
Feineinstellung und andererseits auf das sonstige Mikrometerwerk zugreift.
Hinsichtlich des Feinzustellbereichs ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn die
Feinzustellung der Objekthalteeinrichtung in Schritten von 2 Mikrometern und 4 Mi
krometern einstellbar ist. Ebenso wäre es jedoch auch denkbar, daß die Feinzustel
lung der Objekthalteeinrichtung in einem ersten Bereich in kleinen Schritte und in ei
nem weiteren größeren Bereich in größeren Schritten möglich ist. Dazu könnte ein
Bereich zwischen 1 Mikrometer und 10 Mikrometern vorgesehen sein, in dem die
Feinzustellung in 1-Mikrometer-Schritten erfolgt. In einem größeren bzw. gröberen
Bereich bis zu 30 Mikrometern könnte die Feinzustellung in 5-Mikrometer-Schritten
erfolgen, so daß hier insoweit eine Abstufung gegeben ist.
Zur Feinzustellung ist vorzugsweise auf der der Bedienungsperson zugewandten
Seite des Gehäuses ein auf das Mikrometerwerk wirkender Zustellhebel vorgesehen,
der unter Zugrundelegung der Einstellung des Betätigungsorgans auf das Mikrome
terwerk wirkt.
Sowohl die Grob- als auch die Feinzustellung der Objekthalteeinrichtung kann elek
trisch bzw. elektronisch erfolgen, wobei sich hier zum Antrieb der Objekthalteeinrich
tung bzw. der dort möglicherweise vorgesehenen Spindel ein Schrittmotor anbietet.
Die Betätigung des Schrittmotors könnte über eine in das Gehäuse integrierte Foli
entastatur erfolgen, wobei sich dort sämtliche Werte der Grob- und Feinzustellung
einstellen lassen.
Hinsichtlich der Hausung des zuvor bereits mehrfach erwähnten Mikrometerwerkes
ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn dieses in dem Gehäuse vollständig gekap
selt ist. Insoweit wird wirksam vermieden, daß Partikel jedweder Art in das feinme
chanische Werk gelangen. Ein nahezu wartungsfreier Betrieb ist somit gewährleistet.
Das Gehäuse selbst könnte aus Aluminium gefertigt sein. Im Rahmen einer ganz be
sonders einfachen und leichtgewichtigen Ausgestaltung wäre ein Kunststoffgehäuse
vorstellbar.
Gemäß den voranstehenden Ausführungen zu der Objekthalteeinrichtung ist diese
seitlich des Schlittens angeordnet. In diesem Bereich entsteht beim Schneiden stets
eine Verunreinigung, fallen bspw. auch die geschnittenen Dünnschichten auf das
Gehäuse. Einerseits zum Auffangen von Paraffinresten sowie der geschnittenen
Dünnschichten als auch zur Vermeidung einer Verschmutzung der unmittelbaren
Umgebung der Objekthalteeinrichtung ist in ganz besonders vorteilhafter Weise eine
die Objekthalteeinrichtung zumindest teilweise umgebende Auffangwanne vorgese
hen, die sich am Gehäuse festlegen läßt. Dazu könnten am Gehäuse und/oder an
der Auffangwanne entsprechende Haltemittel vorgesehen sein, die bei Anlage der
Auffangwanne an das Gehäuse ineinander eingreifen.
So könnten bspw. aus dem Gehäuse Haltepins herausragen, die in entsprechende
Ausnehmungen der Auffangwanne eingreifen. Ebenso könnten an der Auffangwanne
ausgebildete Haltepins in Bohrungen des Gehäuses eingreifen, wobei ein Festlegen
der Auffangwanne am Gehäuse möglich ist. Die Auffangwanne könnte sich wiederum
längs des Gehäuses zumindest über den gesamten Verfahrbereich des Schlittens
hinweg erstrecken. Ebenso wäre es möglich, daß sich die Auffangwanne längs des
Verfahrbereichs des Schlittens über die gesamte Länge des Gehäuses hinweg er
streckt, wodurch eine Verschmutzung insgesamt wirksam vermieden ist.
Während das Gehäuse im Bereich der Objekthalteeinrichtung nach außen abfallen
kann, könnte die Auffangwanne entsprechend ausgebildet sein, nämlich einen zur
Außenseite des Gehäuses abfallenden Boden aufweisen. Insoweit könnte die Auf
fangwanne gemeinsam mit der Abschrägung des Gehäuses eine Einheit bilden und
könnte der Rand der Auffangwanne derart ausgeführt sein, daß die Auffangwanne
das Gehäuse im Bereich der Abschrägung zu einer rechtwinkligen Einheit ergänzt.
Durch den abfallenden Boden der Auffangwanne ist jedenfalls gewährleistet, daß dort
hineinfallende Teile sich stets im tiefstliegenden Bereich der Auffangwanne ansam
meln und daher einfach zu handhaben bzw. zu entnehmen sind. Die Auffangwanne
könnte aus Aluminium, im Rahmen einer besonders einfachen und leichtgewichtigen
Ausgestaltung auch aus Kunststoff gefertigt sein.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in
vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die
dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfol
gende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung
zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbei
spiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einer schematischen Vorderansicht ein Ausführungsbeispiel eines er
findungsgemäßen Schlittenmikrotoms mit schematisch dargestellter Pe
ripherie, nämlich mit Objekthalteeinrichtung, Probenkörper, Halteein
richtung für das Schneidmesser, Schneidmesser und Fingerschutz,
Fig. 2 den Gegenstand aus Fig. 1 ohne Peripherie, jedoch mit Teilen der Füh
rungseinrichtung und des Mikrometerwerks,
Fig. 3 den Gegenstand aus den Fig. 1, 2 in einer Seitenansicht von den Betä
tigungsorganen für die Zustellung der Objekthalteeinrichtung her gese
hen und
Fig. 4 den Gegenstand aus den Fig. 1, 2 und 3 in einer geschnittenen Dar
stellung von oben, in der Teile des Mikrometerwerks betreffend die Zu
stellung der Objekthalteeinrichtung erkennbar sind.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlitten
mikrotoms mit einem als Grundkörper dienenden, ein Mikrometerwerk 1 tragenden
Gehäuse 2, einer aus dem Gehäuse 2 herausragenden, relativ zu dem Gehäuse 2
zur Zustellung und Schnittdickeneinstellung verstellbaren, in den Figuren lediglich
angedeuteten Objekthalteeinrichtung 3 für einen ebenfalls lediglich angedeuteten
Probenkörper 4, einer dem Gehäuse 2 zugeordneten Führungseinrichtung 5 für einen
in einer Ausnehmung 6 des Gehäuses 2 linear verfahrbaren Schlitten 7 und einer
vom Schlitten 7 getragenen, hier ebenfalls lediglich angedeuteten Halteeinrichtung 8
für ein Schneidmesser 9.
Erfindungsgemäß ist die Führungseinrichtung 5 in einer zur Schnittfläche parallelen
horizontalen Ebene angeordnet, was sich insbesondere den Fig. 1, 2 und 3 entneh
men läßt.
Fig. 2 zeigt besonders deutlich, daß die Führungseinrichtung 5 durch zwei nebenein
ander in einer horizontalen Ebene liegende Kreuzrollenführungen 10 gebildet ist, die
eine Längsführung für den Schlitten 7 bilden.
In Fig. 3 ist angedeutet, daß die Führungseinrichtung 5 von einem vorne und hinten
mit dem Schlitten 7 verbundenen, die Führungseinrichtung 5 umlaufenden, sich im
wesentlich horizontal erstreckenden Abdeckband 11 abgedeckt ist. Gemäß der in
den Fig. 1 und 3 gewählten Darstellung sind zur umlaufenden Bewegung des Ab
deckbandes 11 obere und untere Umlenkrollen 12 sowie eine Bandführung mit ent
sprechender Lagerung 13 vorgesehen.
Fig. 2 läßt weiterhin erkennen, daß das dort nicht dargestellte Abdeckband 11 von
Längsstreben 14 im Sinne einer Bandunterstützung unterstützt ist, die sich in Bewe
gungsrichtung des Schlittens 7 zwischen den Kreuzrollenführungen 10 erstrecken.
Zur weiteren Absicherung ist das Abdeckband 11 im Randbereich der Ausnehmung 6
des Gehäuses 2 durch eine am Randbereich um laufend am Gehäuse 2 festgelegte
Bandabdeckung 15 überdeckt, die durch Abstandhalter 16 von den Umlenkrollen 12
bzw. den Längsstreben 14 beabstandet sind, damit nämlich das Abdeckband 11 da
zwischen ungehindert laufen kann.
Hinsichtlich der Vorkehrung von Mitteln zum Feststellen der Position des Schlittens 7
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschrei
bung verwiesen, zumal solche Mittel in den Figuren der Einfachheit halber nicht dar
gestellt sind. Gleiches gilt für den Anschlag für die Schlittenbewegung und eine ent
sprechende Pufferung.
Die Fig. 1 und 2 lassen des weiteren erkennen, daß unmittelbar an dem Schlitten 7
ein Griff 17 zum Bewegen des Schlittens 7 angelenkt ist. Dieser Griff 17 erstreckt
sich seitlich zur Bewegungsebene des Schlittens 7 auf der der Objekthalteeinrichtung
3 abgewandten Seite des Gehäuses 2 seitlich nach unten, ist nämlich als ein sich mit
geringem Abstand zur Seitenwandung 18 des Gehäuses 2 parallel zur Seitenwan
dung 18 erstreckender, nach unten offener Bügel ausgeführt, was die Fig. 1 und 2
ganz besonders deutlich zeigen.
In Fig. 1 ist weiter angedeutet, daß die Halteeinrichtung 8 für das Schneidmesser 9
unmittelbar - unter einem vorgebbaren Winkel - auf dem Schlitten 7 montiert ist. Ein
zelheiten zu der Halteeinrichtung und der dort vorgesehenen Klemmeinrichtung für
das Schneidmesser 9 sind ausschließlich der allgemeinen Beschreibung zu entneh
men, zumal auf die Darstellung solcher Merkmale in den Figuren der Klarheit halber
verzichtet worden ist. Gleiches gilt für den Fingerschutz 32, der in Fig. 1 lediglich an
gedeutet ist.
Die Fig. 1 und 2 zeigen des weiteren, daß die Objekthalteeinrichtung 3 seitlich der
Führungseinrichtung 5 bzw. seitlich des Schlittens 7 angeordnet ist. Diese Ob
jekthalteeinrichtung 3 umfaßt eine lediglich in Fig. 1 dargestellte federkraftbeauf
schlagte Klemmeinrichtung 19, die letztendlich zum Festlegen des Probenkörpers 4
dient.
Die in den Fig. 3 und 4 gewählten Darstellungen zeigen deutlich, daß zur Grobzu
stellung der Objekthalteeinrichtung 3 ein als Betätigungsrad 20 ausgeführtes, auf das
Mikrometerwerk 1 wirkendes Betätigungsorgan vorgesehen ist. Entsprechend ist zur
Einstellung der Zustellung der Objekthalteeinrichtung 3, d. h. zur Feinzustellung, ein
ebenfalls als Betätigungsrad 21 ausgeführtes, auf das Mikrometerwerk 1 wirkendes
zweites Betätigungsorgan vorgesehen. Die eigentliche Zustellung erfolgt über einen
Zustellhebel 22, der in Fig. 4 in der Ruheposition A und in der Zustellposition B dar
gestellt ist. Dieser Zustellhebel 22 wirkt über eine Zugstange 23 entsprechend der
Einstellung einer Friktionsscheibe 24 auf die Objekthalteeinrichtung 3.
Das zur Grobzustellung dienende erste Betätigungsrad 20 wirkt wiederum über eine
Zustellkurve 25 auf die Zugstange 23 und dient somit unmittelbar der Grobzustellung
der Objekthalteeinrichtung 3.
Fig. 2 gibt in einer teilweise weggebrochenen und geschnittenen Darstellung einen
Einblick in das Mikrometerwerk 1 im Bereich der Objekthalteeinrichtung 3, wobei
diese gemäß dortiger Darstellung eine in einer Buchse 26 angeordnete Spindel 27
umfaßt. Die Buchse 26 läuft in einer Führung 28, wobei hier eine Verdrehsicherung
29 vorgesehen ist.
Fig. 2 läßt des weiteren die Wirkverbindung zwischen der Zugstange 23 und der Zu
stellkurve 25 erkennen. Auf weitere Einzelheiten wird hier der Klarheit der bean
spruchten Lehre wegen verzichtet.
Schließlich ist in Fig. 1 angedeutet, daß am Gehäuse 2 eine die Objekthalteeinrich
tung 3 bzw. die Buchse 26 teilweise umgebende Auffangwanne 30 festlegbar ist.
Diese Auffangwanne 30 erstreckt sich längs des Gehäuses 2 über den gesamten
Verfahrbereich des Schlittens 7. Die Auffangwanne 30 ist aus Kunststoff gefertigt und
weist einen umlaufenden Rand 31 auf.
Abschließend sei ganz besonders darauf hingewiesen, daß das hier rein willkürlich
ausgewählte Ausführungsbeispiel die beanspruchte Lehre lediglich verdeutlicht,
diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.