DE19601125C2 - Tretkurbel für ein Fahrrad - Google Patents
Tretkurbel für ein FahrradInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tretkurbel für ein Fahrrad
mit einer Aufnahmelochung für den Kurbelwellenzapfen der
Welle des Tretlagers und einer Aufnahmelochung für eine
Pedalachse.
Derartige Tretkurbeln werden bisher üblicherweise aus
Stahl oder aus Leichtmetall gefertigt.
Aus der EP 0 270 388 A1 ist eine aus drei Teilen
bestehende Tretkurbel bekannt, wobei ein mittleres
rohrförmiges Teil aus Kunststoff vorgesehen ist, welches
mit Fasern verstärkt ist, vorzugsweise Karbon- oder
Aramidfasern. An dieses Mittelteil sind separate Teile
für die Aufnahme der Pedalachse und für die Aufnahme des
Kurbelwellenzapfens der Welle vorgesehen, die mit dem
rohrförmigen Mittelteil verbunden sind.
Aus der FR 26 36 386 A1 ist eine Tretkurbel bekannt, bei
der ein Faserbündel um die Tretlagerlochung und die
Pedalachsenlochung gewickelt ist und sich entlang des
Tretkurbelkörpers erstreckt. Dabei ist ein Abstandsspalt
zwischen den Fasersträngen im Tretkurbelkörper mit
Polyurethanschaum gefüllt, und es ist außenseitig eine
Verkleidung um den Tretkurbelkörper ausgebildet.
Eine solche Tretkurbel ist nur mit großem Aufwand zu
fertigen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tretkurbel
gattungsgemäßer Art zu schaffen, die gewichtsreduziert
ist und besonders einfach in relativ einfachen
Formgebungswerkzeugen und mit einfachen Verfahren
herzustellen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung die
Verwendung von glasfaserverstärkten Polyamid mit einem
Glasfaseranteil von mindestens 30 Gewichtsprozent zur
Herstellung der Tretkurbel vor, wobei die Orientierung
des Glasfasermaterials im Körper der Tretkurbel in der
Weise erfolgt, daß die Längserstreckung der Faser
parallel zum Längsverlauf der Kurbel gerichtet ist und
im Bereich der Lageraugen der Tretkurbel der
Faserverlauf konzentrisch zur Mittelachse der jeweiligen
Lochung des entsprechenden Tretkurbelauges gerichtet
ist.
Durch die Ausbildung der Tretkurbel aus
glasfaserverstärktem Polyamid ist es sehr einfach, eine
solche Tretkurbel im Spritzgießverfahren zu fertigen,
wobei relativ einfache Werkzeuge und leicht
beherrschbare Verfahren eingesetzt werden können. Die so
erzeugte Tretkurbel aus glasfaserverstärktem Polyamid
widersteht höchsten Beanspruchungen und ist relativ
leichtgewichtig. Durch die Orientierung des
Glasfasermaterials in dem Körper der Tretkurbel wird
eine Tretkurbel erzeugt, die hohe Beanspruchungen
aushält, ohne das die Gefahr eines Tretkurbelbruches
oder einer wesentlichen Verformung der Tretkurbel
besteht.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß Polyamid mit einem
Glasfaseranteil von bis zu 60 Gewichtsprozent verwendet
wird.
Um die Verbindung mit der Tretlagerwelle und auch mit
der Pedalachse sehr maßgenau realisieren zu können und
auch höchste Beanspruchungen in diesen Bereichen
übertragen zu können, ist zudem vorgesehen, daß die
Achsaufnahme für die Kurbelwellenachse durch ein in die
Kurbel eingeformtes Formteil, insbesondere Stahlformteil,
gebildet ist.
Zudem kann vorgesehen sein, daß das Pedalauge durch ein
eingeformtes Formteil, gebildet ist.
Auch ist bevorzugt, daß als Formteil für das Pedalauge
ein Stahlformteil verwendet wird.
Bei mit einem Kettenrad oder einer Kettenradgarnitur
kombinierten Tretkurbeln ist zudem vorzugsweise
vorgesehen, daß am kurbelwellenseitigen Ende der
Tretkurbel ein sternförmiger Ansatz aus
glasfaserverstärktem Polyamid zur Befestigung eines
Kettenrades oder einer Kettenradgarnitur angeformt ist.
Bevorzugt ist zudem vorgesehen, daß die Glasfasern vor
der Verarbeitung eine Länge von mindestens 0,5 bis 20
mm, bevorzugt 5 bis 15 mm haben.
Zudem kann bevorzugt vorgesehen sein, daß die Tretkurbel
als Hohlteil gefertigt wird, wobei mittels eines
Gasinjektionsverfahrens in dem noch flüssigen Kunststoff
ein Hohlraum längs der Tretkurbelerstreckung erzeugt
wird.
Die Tretkurbel kann massiv ausgebildet sein, sie wird
aber vorzugsweise als Hohlteil gefertigt. Dabei wird
mittels eines Gasinjektionsverfahrens (z. B. Stickstoff)
in dem noch flüssigen Kunststoff ein Hohlraum,
vorzugsweise längs der Tretkurbel, erzeugt. Hierdurch
wird neben einer Materialersparnis eine höhere
Abkühlgeschwindigkeit und bessere Formhaltigkeit des
Kunststoffteiles erreicht. Zudem kann die Wandstärke
gezielt eingestellt werden. Schließlich wird eine
hohlwandige Tretkurbel mit geringem Gewicht und hoher
Steifigkeit erzeugt.
Desweiteren kann bevorzugt sein, daß die Stärke der
Glasfasern etwa 17 µm beträgt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 und 2 eine linke Tretkurbel in
Seitenansicht und in Ansicht;
Fig. 3 bis 5 eine rechte Tretkurbel mit
Kettenrad in unterschiedlichen
Ansichten;
Fig. 6 und 7 eine zweite Ausführungsform einer
linken Kurbel;
Fig. 8 bis 10 eine zweite Ausführungsform einer
rechten Kurbel, die mit Kettenrad
versehen ist.
In den Zeichnungen ist jeweils eine Tretkurbel 1 mit
einer Aufnahmelochung 2 für den Kurbelwellenzapfen der
Welle des Tretlagers und einer Aufnahmelochung 3 für
eine Pedalachse gezeigt. Bei den Ausführungsformen nach
Fig. 3 bis 5 und nach Fig. 8 bis 10 ist an der
Tretkurbel 1 jeweils noch ein Kettenrad 4 befestigt.
Bei allen Ausführungsbeispielen besteht die Tretkurbel 1
aus glasfaserverstärktem Polyamid, wobei als
Ausgangsmaterial beispielsweise Polyamid 6, Polyamid 66
oder Copolyamid 66/6 zum Einsatz kommt. Der
Glasfaseranteil kann bei 30 bis 60 Gewichtsprozent
liegen, sollte aber vorzugsweise im Bereich von mehr als
40 Gewichtsprozent liegen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Achsaufnahme für
die Kurbelwellenachse durch ein in die Tretkurbel 1
eingeformtes Formteil 5 gebildet ist, wobei die Lochung
des Formteiles 4 als Vierkant ausgebildet ist.
Desweiteren ist vorzugsweise das Pedalauge durch ein
eingeformtes Formteil 6 gebildet, welches im Bereich der
Lochung 3 eine Gewindeausbildung aufweist.
Wie insbesondere aus der Darstellung gemäß Fig. 4
ersichtlich, ist an der Tretkurbel 1 ein sternförmiger
Ansatz 16 angeformt, an den ein übliches Kettenrad 7 mit
Schraub- oder Nietbefestigungen 8 befestigt werden kann.
Wie insbesondere aus Fig. 9 ersichtlich, kann anstelle
des sternförmigen Ansatzes auch ein scheibenförmiger
Ansatz 9 zur Fixierung des Kettenrades 7 mittels
Schraub- oder Nietbefestigung 8 vorgesehen sein.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 und 2 handelt es sich
um eine linke Tretkurbel 1, die als schmaler
langgestreckter Stab ausgebildet ist. Im Bereich des
Wellenlagers ist die Tretkurbel geringfügig verbreitert
und auch in ihrer Dicke größer dimensioniert, um die
auftretenden Lasten besser übertragen zu können.
Wie insbesondere aus Fig. 3 bis 5 ersichtlich, kann
eine dermaßen ausgebildete Tretkurbel als rechte
Tretkurbel 1 mit einem Kettenrad 7 kombiniert werden,
wobei an einen Grundkörper ähnlich der Fig. 1 und 2 im
Bereich der Lochung für das Tretlager ein sternförmiger
Ansatz 16 angeformt ist, an den das Kettenrad 7 fixiert
werden kann. Der sternförmige Ansatz 16 geht von dem
verdickten Bereich, der die Aufnahme für die Welle des
Tretlagers aufweist, über schlanke Arme in die Sternform
über. An den Enden der Arme sind Ausnehmungen oder
dergleichen, in die das entsprechende Kettenrad 7
eingepaßt werden kann und dann mittels Schrauben oder
auch mittels Nietverbindung fixiert werden kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 und 7 ist eine
Tretkurbel 1 gezeigt, bei der der Verbindungsbereich
zwischen Tretlageraufnahme und Pedalachsaufnahme
symmetrisch ausgebildet ist, wobei allerdings zwei
Verbindungsstege vorgesehen sind. Hierdurch wird eine
gute Abstützung und verbesserte Kraftübertragung bei im
wesentlichen gleichem Materialeinsatz erreicht.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 bis 10 ist dabei
wiederum die rechte Kurbel dargestellt, während bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 6 und 7 die linke Kurbel
gezeigt ist. Bei der rechten Kurbel wird ein im
wesentlichen ähnliches oder gleiches Grundelement zur
Bildung der Tretkurbel 1 verwendet, wobei an die
Tretkurbel im Bereich des Anschlusses der Welle des
Tretlagers ein scheibenförmiger Ansatz 9 angeformt ist,
an welchem das Kettenrad mittels Schrauben oder
dergleichen befestigbar ist.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
Claims (9)
1. Tretkurbel für ein Fahrrad mit einer Aufnahmelochung
für den Kurbelwellenzapfen der Welle des Tretlagers
und einer Aufnahmelochung für eine Pedalachse,
gekennzeichnet durch die Verwendung von
glasfaserverstärktem Polyamid mit einem
Glasfaseranteil von mindestens 30 Gewichtsprozent zur
Herstellung der Tretkurbel (1), wobei die Orientierung
des Glasfasermaterials im Körper der Tretkurbel in der
Weise erfolgt, daß die Längserstreckung der Faser
parallel zum Längsverlauf der Kurbel gerichtet ist und
im Bereich der Lageraugen der Tretkurbel der Faserverlauf
konzentrisch zur Mittelachse der jeweiligen Lochung
des entsprechenden Tretkurbelauges gerichtet ist.
2. Tretkurbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Polyamid mit einem Glasfaseranteil von bis zu 60
Gewichtsprozent verwendet wird.
3. Tretkurbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Achsaufnahme für die
Kurbelwellenachse durch ein in die Kurbel eingeformtes
Formteil (5), insbesondere Stahlformteil, gebildet ist.
4. Tretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pedalauge durch ein
eingeformtes Formteil (6) gebildet ist.
5. Tretkurbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Formteil (6) für das Pedalauge ein
Stahlformteil verwendet wird.
6. Tretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß am kurbelwellenseitigen Ende der
Tretkurbel (1) ein sternförmiger Ansatz (6 oder 9) aus
glasfaserverstärktem Polyamid zur Befestigung eines
Kettenrades (7) oder einer Kettenradgarnitur angeformt
ist.
7. Tretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasfasern vor der Verarbeitung eine
Länge von mindestens 0,5 bis 20 mm, bevorzugt 5 bis 15 mm
haben.
8. Tretkurbel nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tretkurbel als Hohlteil gefertigt wird, wobei
mittels eines Gasinjektionsverfahrens in dem noch flüssigen
Kunststoff ein Hohlraum längs der Tretkurbelerstreckung
erzeugt wird.
9. Tretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stärke der Glasfasern etwa 17 µm
beträgt.
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