DE19547259A1 - Verfahren und Anlage zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus thermoplastischen Altkunststoffen durch hydrierende Spaltung - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus thermoplastischen Altkunststoffen durch hydrierende SpaltungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere raffinerie
gängiger Destillatfraktionen (Rohbenzin, Gasöl, Schmieröl) und
höherer Paraffinkohlenwasserstoffe und Wachse aus thermopla
stischen Altkunststoffen und deren Gemischen und anderen Rest
stoffen von polymeren Materialien durch hydrierende Spaltung
derselben bei niedrigen Drücken sowie eine Anlage zur Durch
führung eines solchen Verfahrens.
Die Wiederverwertung von thermoplastischen Altkunststof
fen findet seit langem große Beachtung. Ziel beim materiellen
Recycling ist es, eine Werkstoffrückgewinnung zu erreichen, so
daß der gewonnene Sekundärrohstoff wieder in den Verarbei
tungsprozeß einfließen kann. Für den großen Teil des polymeren
Abfalls, der vermischt und verschmutzt anfällt, ist ein Mate
rialrecycling nur bedingt ökonomisch sinnvoll. Für ihn läßt
sich ein realistischer stofflicher Verwertungsbeitrag nur über
den Polymerenabbau zu niedermolekularen Substanzen - als Sub
stitut für Erdölprodukte - erzielen. Unter den in der Entwick
lung, Erprobung und im Betrieb befindlichen Verfahren zum roh
stofflichen Recycling von Altkunststofffraktionen, wie z. B.
Hochdruckhydrierung, Pyrolyse und Vergasung zeichnen sich die
Hydrierverfahren durch hohe Wertstoffausbeuten (flüssige Koh
lenwasserstoffe) und die totale Vermeidung der Bildung von
humantoxischen Schadstoffen (wie z. B. Dioxine und Furane,
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe [PAK]) aus.
Das Grundverfahren ist von dem 1927 in Leuna technisch
realisierten Bergius-Pier-Prozeß zur Kohleverflüssigung abge
leitet. Es erfordert hohe Drücke (< 300 bar) und Temperaturen
(< 400°C). Im "ENTSORGA-Magazin", 10/92, S. 18-23 ist die
technische Realisierung dieses Verfahrens als Modifikation des
Veba-Combi-Craking mit einer Zumischung von bis zu 22 Ma.-%
Altkunststoffpolymerisat zu Vakuumrückstand in der Kohle-Öl-
Anlage Bottrop beschrieben. Durch Hydrierung in der Sumpfphase
entsteht sogenanntes Syncrude, ein Ölgemisch aus Benzin,
schwerem und leichten Heizöl, das in einer Raffinerie aufge
arbeitet werden muß.
Aus der EP 0182309 ist ein Verfahren zur Aufarbeitung von
Kohlenstoff enthaltenden Abfällen und Biomasse bekannt, bei
dem mit Wasserstoff und/oder mit Wasserstoff enthaltenden
Gasen und/oder Wasserstoff übertragenden Verbindungen(Wasser
stoff-Donor-Lösungsmitteln) in einem Temperaturbereich von 75-600°C,
bei einem Druck von 1-600 bar und einer Verweilzeit
von 1 Minute bis 8 Stunden gearbeitet wird. Eine Verbesserung
dieses Verfahrens ist vom gleichen Anmelder in der EP 0236701
offenbart worden.
Gemäß dieser Verfahren ist eine Behandlung des Abfall
materials mit geeigneten Lösungsmitteln möglich, insbesondere
mit Wasserstoff übertragenden Lösungsmitteln, wobei diese
Behandlung vor der eigentlichen Hydrierung vorgenommen wird.
Geeignete Wasserstoff übertragende Lösungsmittel sind bei
spielsweise Tetralin, Anthrazenöl, Isopropanol, Kresole ent
haltene Öle, Dekalin, Naphtalin, Tetrahydrofuran, Dioxan und
andere Kohlenwasserstoffe aus Rohöl und Kohle oder auch Koh
lenwasserstoffe die aus dem Prozeß selbst stammen, ferner
Sauerstoff enthaltene Kohlenwasserstoffe und Öle.
In Abhängigkeit von der Art des eingesetzten Abfalls kann
eine Hydrolysestufe der thermischen oder hydrierenden Behand
lung vorgeschaltet werden, wobei diese Umwandlung vorzugsweise
in Gegenwart protischer Lösungsmittel, insbesondere von Wasser
und Alkoholen durchgeführt werden kann.
Die Verfahren haben den Nachteil, daß zumindest in der
Hydrierstufe zur Verhinderung eines Wasserstoffdefizits in der
Reaktion mit Wasserstoff und/oder mit Wasserstoff enthaltenden
Gasen und/oder Wasserstoff übertragenden Verbindungen (Was
serstoff-Donor-Lösungsmitteln) gearbeitet wird, so daß ständig
eine Wasserstoffquelle verfügbar sein muß. Diese Notwendigkeit
setzt die Anbindung der o.g. Verfahren an das Wasserstoffnetz
einer Raffinerie voraus. Zudem ist die Weiterverarbeitung der
Produktströme nur in raffinerieüblicher Art und Weise in groß
technischen Anlagen möglich, die das jeweilige regionale Auf
kommen an Kunststoffabfällen deutlich übersteigen.
Es bestand die Aufgabe, ein Verfahren aufzufinden, bei
dem diese Abhängigkeit von einer Raffinerie nicht besteht und
bei dem mit geringeren Drücken gearbeitet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils von Patentanspruch 1 beschrieben, vor
teilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis
19.
Merkmale der erfindungsgemäßen Anlage sind Gegenstände des
Patentanspruchs 20, vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiter
bildungen der erfindungsmäßigen Anlage sind Gegenstand der
Patentansprüche 21 bis 23.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß
die hydrierenden Spaltung von thermoplastischen Altkunststof
fen und deren Gemischen sowie anderen Reststoffen von polyme
ren Materialien unter solchen Bedingungen erfolgt, die die
Wasserstoffdarbringung über die reversible Methanol-Zersetzung
nach:
CH₃OH→CO+2H₂
und die Folgereaktion des Kohlenmonoxids nach:
CO+H₂O→CO₂+H₂
ermöglicht und das somit durch die Bildung von besonders reak
tivem Wasserstoff ein drastisches Absenken des Betriebsdruckes
auf Drücke kleiner 60 bar erlaubt. Folglich dient das Methanol
erfindungsgemäß nicht überwiegend zum Zwecke der hydrolyti
schen Behandlung, sondern vielmehr der hydrierenden Spaltung
des Einsatzmaterials. Grundsätzlich kann als Vorteil des Ver
fahrens angesehen werden, daß kein molekularer Wasserstoff
eingesetzt werden muß.
Erfindungsgemäß erfolgt die hydrierende Spaltung bei
einer Temperatur von 200 bis 500°C, bevorzugt von 350 bis
450°C, bei einem Druck von 1 bis 60 bar, bevorzugt von 1 bis
20 bar und einer Verweilzeit von 0,1 bis 4 Stunden, bevorzugt
0,5 bis 3 Stunden. Das Methanol bzw. die methanolhaltige Flüs
sigkeit wird dem Einsatzmaterial so zugesetzt, daß das Metha
nol im Verhältnis von 1 : 10 bis 10 : 1, bevorzugt 1 : 3 bis
3 : 1, bezogen auf die Masse des Einsatzproduktes vorliegt.
Das Methanol wird unter diesen Bedingungen nach den o.g. Reak
tionsgleichungen nur zu etwa 30 Masse% umgesetzt, so daß zur
Vermeidung eines Wasserstoffdefizites in der Reaktion mit
einem stöchiometrischen Überschuß an Methanol gearbeitet wer
den muß. Erfindungsgemäß wird die zugesetzte Menge an Methanol
bzw. methanolhaltiger Flüssigkeit durch den mit analytischen
Methoden (z. B. Gaschromatographie) im Prozeßgas nachgewiesenen
Wasserstoffanteil derart gesteuert, daß ständig eine Wasser
stoffkonzentration bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 Vol.-% im
Prozeßgas vorliegt.
Dabei ist es wesentlich, daß bei niedrigen Verhältnissen
der Anteile von Methanol und Einsatzprodukt von z. B. 1 : 10
ebenfalls ein stöchiometrischer Überschuß an Methanol gewähr
leistet wird. Niedrige Verhältnisse können daher nur gewählt
werden in Abhängigkeit von den Einsatzstoffen (z. B. hohe Ge
mischanteile spaltbarer Öle) und den gewünschten Endprodukten
(z. B. langkettige Kohlenwasserstoffe), wodurch der Methanol
anteil verhältnismäßig gering gegenüber dem Anteil Einsatz
stoff bleiben kann.
Die Realisierung einer Hydrierung unter niedrigem Druck
bietet gegenüber der bereits technisch betriebenen Verfahrens
weise einer Hochdruckhydrierung wesentliche ökonomische Vor
teile; sowohl im Investitionsumfang wie auch in den Betriebs
kosten. Zudem ist die Möglichkeit zur Schaffung kleinerer
dezentraler Anlagen, unabhängig vom Raffinerieverbund, gege
ben.
Verfahren mittlerer Kapazität haben gegenüber den groß
technischen Verfahren den Vorteil einer höheren Flexibilität
hinsichtlich der Anpassung der Verfahrensparameter an die
variierenden Einsatzproduktzusammensetzungen und die gewünsch
ten Zielproduktselektivitäten. So wird durch die Wahl der
Hydrierschärfe (Temperatur und Verweilzeit) die Siedelage des
Hydrierproduktes gezielt beeinflußt. Dadurch ist es möglich,
Produkte definierter Kettenlänge zu erzeugen. Ein Polyethylen
reiches Einsatzmaterial läßt sich zum Beispiel bei einer Tem
peratur von 415°C und einer Verweilzeit von 2 h bevorzugt zu
langkettigen Paraffinkohlenwasserstoffen mit 25 bis 50 C-Ato
men im Molekül hydrierend spalten, während bei einer Tempera
tur von 450°C und einer Verweilzeit von 2 h Kohlenwasserstof
fe mit weniger als 20 C-Atome im Molekül im Produkt - vor
allem Rohbenzin und Gasöl - dominant sind. Die Einstellung der
prozeßtechnischen Parameter Temperatur und Verweilzeit erfolgt
dementsprechend erfindungsgemäß unter gegebenen stofflichen
Prozeßparametern (Einsatzstoffe) anhand der erzielten Produkt
qualität und -quantität bzw. des Umsatzes des Einsatzmaterials
und der Ausbeute des Zielproduktes.
Erfindungsgemäß ist es aber auch gut möglich, die Zusam
menstellung des Einsatzmaterials unter gegebenen prozeßtechni
schen Parametern (Temperatur und Verweilzeit) anhand des er
zielten Umsatzes des Einsatzmaterials und der Ausbeute des
Zielproduktes vorzunehmen.
Durch die definierte Zusammenstellung der einzelnen Kom
ponenten der Altkunststoffgemische lassen sich erfindungsgemäß
positive Effekte hinsichtlich der Umsatzgrade und der Ziel
produktausbeuten erzielen. Das Abbauverhalten von Kunststoff
gemischen in der hydrierenden Spaltung entspricht dabei nicht
der einfachen Addition des Hydrierverhaltens der einzelnen
Kunststoffbestandteile des Gemisches. So kann z. B. durch die
Zugabe von Polypropylen und Polystyren im Gemisch in einem
Anteil von 50 Ma.-% zu dem schwer abbaubaren Polyethylen der
Umsatz des Einsatzmaterials zugunsten der Ausbeute flüssiger
Kohlenwasserstoffe nahezu verdoppelt werden. Nach dem Stand der
Technik sind Verfahren zur Bestimmung der Einzelkomponenten
der Kunststoffgemische als Grundlage für die erfindungsgemäße
definierte Zusammenstellung des Einsatzgemisches bekannt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahren besteht
daher darin, daß Polypropylen (PP) und Polystyren (PS) im
Gemisch mit Polyethylen (PE) mit einem Mischungsverhältnis von
PP : PS : PE im Bereich von 5 bis 45 : 5 bis 45 : 10 bis 90 einge
setzt werden bei einer Temperatur von 400 bis 435°C, einem
Druck von 1 bis 10 bar und einer Verweilzeit von 0,5 bis 2 h,
wobei der Methanolanteil im Bereich von 1 : 2 bis 2 : 1 liegt.
Bei dieser Variante tritt der im Beispiel 2 erläuterte syner
gistische Effekt des Verfahrens besonders deutlich hervor.
Das Verfahren kann ohne Katalysatoren mit sehr guten
Ergebnissen durchgeführt werden. Durch den Einsatz von selek
tiven Katalysatoren kann die Reaktion auf die Bildung speziel
ler Chemierohstoffe bestimmter Siedebereiche, insbesondere
raffineriegängiger Destillatfraktionen (Rohbenzin, Gasöl,
Schmieröl) und höherer Paraffinkohlenwasserstoffe und Wachse
gelenkt werden. Als Katalysatoren kommen besonders solche in
Betracht, die die Methanolzersetzung nach dem o.g. Reaktions
mechanismus beschleunigen, z. B. bekannte Katalysatoren aus der
Methanolsynthese, wie z. B. ZnO/Cr₂O₃ oder CuO/Cr₂O₃. Auch Zeo
lithe vom Pentasil-Typ ZSM 5 und nach dem Stand der Technik
bekannte Reforming-, Hydrier- und Hydrospaltkatalysatoren auf
Basis von Metallen, die in Reaktionen spaltend und/oder hy
drierend aktiv sind, wie z. B. Fe, Mo, W, Mn, Ni, Pd, Co, Pt
sind geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch sehr gut geeignet
für die gemeinsame hydrierende Spaltung der genannten Alt
kunststoffe und Altkunststoffgemische mit anderen organischen
schadstoffhaltigen flüssigen und/oder festen verflüssigbaren
Reststoffen wie z. B. heteroatomhaltige Kohlenwasserstoffe,
Nitroaromaten, Lack- und Lösungsmittelschlämme. Auch halogen
haltige Einsatzmaterialien wie z. B. polychlorierte Bipheny
le(PCB)-haltige Öle, Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und
Hexachlorcyclohexan (HCH) sind einsetzbar. Auch hat sich die
gemeinsame Umsetzung mit schwersiedenden Rückständen aus der
Erdölverarbeitung als günstig erwiesen.
Erfindungsgemäß ist es auch gut möglich, entleerte Kunst
stoffbehältnisse, die Restanhaftungen, wie z. B. Pflanzen
schutzmittel, organische Lösungsmittel, mineralölhaltige Füll
güter, Kühlmittel, Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel und
Tenside aufweisen, als Einsatzstoffe für das Verfahren zu
verwenden. Limitierend für den Einsatz der genannten schad
stoffhaltigen flüssigen und festen Kohlenwasserstoffgemische
ist der für das gesamte Einsatzgemisch maximale Chlorgehalt
von 5 Ma.-%.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß durch die Zugabe von Methanol oder methanolhaltigen Flüs
sigkeiten bei der hydrierenden Spaltung chlorhaltiger Einsatz
materialien nahezu chlorfreie Produkte (Chlorgehalt < 10 ppm)
entstehen.
Als thermoplastische Altkunststoffe oder Altkunststoff
gemische im Sinne der Erfindung lassen sich die nach ein- oder
mehrmaligen privaten oder gewerblichen Gebrauch anfallenden
Produkte bezeichnen, deren Materialien aus der Gruppe ausge
wählt sind, die aus Polyolefinen, wie Polyethylen verschiede
ner Dichten, Polypropylen, Polybuten und Copolymeren; Vinylpo
lymeren wie Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylalko
hol und Copolymeren; Polyamiden und Copolymeren; Polyestern
wie Polyethylenterephtalat, Polyacrylate, Polyesterharze und
Copolymeren; Polycarbonat; Polystyren und Copolymeren besteht,
vorzugsweise die Massenkunststoffe Polyethylen verschiedener
Dichten, Polypropylen, Polystyren und Polyvinylchlorid.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ausführlich im Bei
spiel 6 dargestellt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn
die Aufschmelzeinrichtung 1 inclusive Entgasungs- und Dosier
einheit und der Reaktor korrosionsbeständig ausgelegt sind, da
im praktischen Einsatz das Vorhandensein aggressiver Bestand
teile wie z. B. Chlorwasserstoff kaum zu vermeiden sein wird.
Ebenso vorteilhaft ist es, wenn der Abscheider 7 ein
Schwerkraftabscheider ist.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbei
spiele näher erläutert, ohne sie einzuschränken. Die %-Angaben
sind jeweils Masseprozente (Ma.-%), sofern keine andere Angabe
erfolgt.
5 g einer Kunststoffleichtfraktion, die durch eine naßme
chanische Aufbereitung von der Gesamtfraktion des Hausmülls
abgetrennt wurde, wurden einer spaltenden Hydrierung bei einer
Temperatur von 435°C und einer Verweilzeit von 2 Stunden in
Gegenwart von Methanol im Autoklaven unterworfen. Das Masse
verhältnis Methanol zu Kunststoffeinsatz betrug 1 : 1. Der Auto
klav wurde mit Argon als Inertgas gespült. Die Kunststofffrak
tion bestand im wesentlichen aus dünnem Folienmaterial und
ließ sich entsprechend folgender Elementaranalyse spezifizie
ren.
Elementarzusammensetzung in Ma.-%, bezogen auf wasser- und
aschefreien Kunststoff:
Der Aschegehalt dieser Probe wurde über den Glühverlust
zu 1,56 Ma.-% bestimmt. Der Wassergehalt wurde über die Trock
nung im Vakuum gravimetrisch zu 0,34 Ma.-% bestimmt. Als
Schwermetalle konnten Zink, Blei, Kupfer und Cadmium qualita
tiv bestimmt werden.
Das Reaktionsprodukt wurde sequentiell extraktiv aufge
arbeitet und gaschromatographisch untersucht. Dabei wurde
folgendes Produktspektrum gefunden (Angaben in g).
Produktkomponente | |
Anteil | |
Rückstand | |
0,2 | |
flüssige Kohlenwasserstoffe | 4,0 |
Kohlenwasserstoffgase | 0,2 |
Wasser | 0,5 |
CO₂ | 0,02 |
CO | 0,04 |
H₂ | 0,1 |
Das heißt, die authentische Fraktion des Hausmülls ließ
sich zu über 95 Ma.-% zu Zielprodukten wandeln. Die gaschroma
tographische Analyse des Flüssigproduktes (flüssige KW) am
Elektronen-Einfang-Detektor (ECD) zeigte, daß keinerlei signi
fikante Massen an chlororganischen Verbindungen im Flüssigpro
dukt enthalten waren. Außerdem waren qualitativ keine Schwer
metalle in den Flüssigprodukten nachweisbar. Die Wasserstoff
bilanz war positiv, so daß Wasserstoff in der Reaktion gebil
det wurde.
Bei einer Temperatur von 435°C wurden a) eine Masse von
5 g Polyethylen niedriger Dichte (PE-LD) und b) ein Gemisch
aus Polyolefinen - bestehend aus 50 Ma.-% PE-LD, 25 Ma.-%
Polypropylen und 25 Ma.-% Polystyren - mit jeweils 5 g Metha
nol unter Argonatmosphäre für 0,5 h hydrierend im Autoklaven
umgesetzt.
Die Reaktionsprodukte wurden sequentiell extraktiv aufge
arbeitet und gaschromatographisch untersucht. Dabei wurden
folgende Produktspektren gefunden (Angaben in g).
Das Hydrierverhalten des Gemisches weist auf deutliche
Synergien insbesondere für den Abbau von PE-LD hin. So betrug
bei sonst identischen Bedingungen die Masse des Rückstandes
bei der hydrierenden Spaltung von PE-LD 2,39 g, während es bei
dem Gemisch lediglich 0,24 g waren. Das ist weniger als die
Hälfte des Wertes der bei der spaltenden Hydrierung von PE-LD
alleine zu erwarten gewesen wäre. Somit läßt sich PE-LD im
Gemisch mit Polypropylen und Polystyren deutlich schneller zu
dem Zielprodukt flüssige Kohlenwasserstoffe wandeln als al
lein.
Unter den in Beispiel 1 genannten Reaktionsbedingungen,
aber unter Einsatz von Polyethylen hoher Dichte (PE-HD) wurde
a) ohne und b) mit Zeolith vom Typ ZSM 5 als Katalysator gear
beitet.
Die Reaktionsprodukte wurden sequentiell extraktiv aufge
arbeitet und gaschromatographisch untersucht. Dabei wurden
folgende Produktspektren gefunden (Angaben in g).
Bei Zugabe des Zeolith stieg der Umsatz des PE-HD von
50% auf 82% an, was in einer Erhöhung der Ausbeuten an Flüs
sigprodukt und Kohlenwasserstoffgasen seine Entsprechung fin
det. Neben der homologen Reihe der Alkane wurden bei Zugabe
des Katalysators auch die Alkylaromaten Toluen, Ethylbenzen
und Propylbenzen im Reaktionsprodukt gefunden.
Unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen, aber unter
Einsatz einer authentischen Kunststoffflaschenfraktion
(98 Ma.-% HD-PE, 2 Ma.-% PP) wurde a) ohne und b) mit Kataly
sator gearbeitet. Als Katalysator diente ein Kontakt aus der
Methanolsynthese.
Die Reaktionsprodukte wurden sequentiell extraktiv aufge
arbeitet und gaschromatographisch untersucht. Dabei wurden
folgende Produktspektren gefunden (Angaben in g).
Die Anwendung des Synthesekontaktes führte zu einer Be
schleunigung der Konversionsreaktion zugunsten der Bildung
flüssiger und gasförmiger Kohlenwasserstoffe. Bei Zugabe des
Katalysators steigt der Umsatz des thermoplastischen Einsatz
materials von 74% auf 86% an. Wie durch die destillative
Fraktionierung der flüssigen Kohlenwasserstoffe nachgewiesen
wurde, führte die Anwendung des Synthesekontaktes zu einer
Erhöhung des Anteils der Paraffinfraktion (370°C bis 470°C
siedend) von 12 Ma.-% auf 22 Ma.-%. Die gewonnene Paraffin
fraktion trägt mikrokristallinen Charakter und ist durch einen
hohen Isoparaffin-Anteil (ca. 40 Ma.-%) gekennzeichnet.
Unter kontinuierlichen Bedingungen in einer kleintechni
schen Demonstrationsanlage wurden a) ein Kunststoffgemisch,
bestehend aus 41 Ma.-% Polypropylen (PP), 21 Ma.-% Polyethylen
niedriger Dichte (PE-LD), 21 Ma.-% Polyethylen hoher Dichte
(PE-HD) und 17 Ma.-% Polystyren (PS), b) reines PP und c)
reines PE-LD mit Methanol umgesetzt. Der Kunststoffdurchsatz
betrug 550 g/h, der des Methanols 400 g/h. Die Umsetzung wurde
bei einer Reaktortemperatur von 450°C und einem Reaktordruck
von 5 bar durchgeführt. Der Eintrag des Kunststoffmaterials in
den Reaktor erfolgte mit Hilfe eines drehzahlgesteuerten Ein
schneckenextruders. Für das Kunststoffmaterial ergab sich eine
mittlere Verweilzeit von 0,7 h im Reaktor.
Die Reaktionsprodukte wurden sequentiell extraktiv aufge
arbeitet und gaschromatographisch untersucht. Dabei wurden
folgende Produktspektren gefunden (Angaben in g/h).
Der Vergleich der Ergebnisse der spaltenden Hydrierung
der beiden Kunststoffindividuen Polypropylen und Polyethylen
niedriger Dichte erhärtet den schon in den Autoklavuntersu
chungen (s. Beispiel 2) gefundenen Tatbestand, daß es bei
Mischungen von bestimmten Kunststoffsorten zu synergetischen
Effekten kommt. Die Anwesenheit von Polystyren im Gemisch
führte zu einer Akzeleration der Wandlung der übrigen Kunst
stoffindividuen derart, daß der Anteil des Rückstandes - bezo
gen auf den eingesetzten Kunststoff - nur 4 Ma.-% beträgt.
Auch die Ausbeute an flüssigen Kohlenwasserstoffen wies für
das Kunststoffgemisch mit 84 Ma.-% den höchsten Wert auf.
Der im Prozeßgas gefundene Wasserstoffanteil läßt auf die
Wasserstoffdarbringung nach o.g. Methanol-Zersetzung schlie
ßen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläu
tert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Anlage gemäß
der Erfindung, an der gleichzeitig der Verfahrensablauf mitbe
schrieben werden kann.
Der Eintrag der nach dem Stand der Technik durch eine
Dichtetrennung von metallischen, anorganischen und minerali
schen Verunreinigungen befreiten, auf Korngrößen von 1 bis
10 mm zerkleinerten thermoplastischen Altkunststoffen und
deren Gemischen und anderen Reststoffen von polymeren Mate
rialien erfolgt über eine Aufschmelzvorrichtung 1, nach be
vorzugter Lehre einem Schneckenextruder mit einem vorge
schalteten Stopfwerk in den eigentlichen Hydrierreaktor 4.
Aufschmelzvorrichtung und Reaktor sind auf die entsprechenden
Prozeßparameter und eventuell resistent gegenüber Chlorwasser
stoff auszulegen.
Das Methanol bzw. die methanolhaltige Flüssigkeit und
ggf. der Katalysator werden zumindest zum Teil über eine im
Extruder vorgesehene Dosiereinheit 2 in die Schmelze dosiert.
Auch durch die Zugabe schwersiedender Produktöle (Rückführöle)
zur Schmelze kann die Abbaureaktion begünstigt werden. Ein
vorheriges Anmaischen des thermoplastischen Einsatzmaterials
mit Anreibölen ist nicht notwendig.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Ex
truder mit einer Entgasungseinheit 3 zu versehen. Dadurch ist
u. a. die Entfernung von im Einsatzmaterial vorhandenen Halo
genanteilen, z. B. aus dem Polyvinylchlorid besonders elegant
möglich. Die abgezogenen Gase werden durch eine nach dem stand
der Technik bekannten Gasreinigung von sauren Bestandteilen,
insbesondere Chlorwasserstoff befreit und dem Prozeßgasstrom
zugeführt. Der aus dem Gasstrom abgetrennte Chlorwasserstoff
kann einer weiteren stofflichen Verwertung zugeführt werden.
Aus dem Hydrierreaktor 4 gelangt das Produktgemisch in
den unterhalb der Reaktortemperatur betriebenen Heißabscheider
5. Nach der Auftrennung des Hydrierproduktes kann ggf. ein
Hydrotreating 6 des unterhalb der Heißabscheidertemperatur
siedenden gasförmigen Heißabscheider-Kopfproduktes an nach dem
Stand der Technik bekannten handelsüblichen chlorwasserstoff
resistenten Katalysatoren erfolgen.
Nach der Kondensation und der Abtrennung der methanolhal
tigen Phase und der Gasphase im Abscheider 7 erfolgt die de
stillative Auftrennung 8 des Flüssigproduktes in die Produkt
fraktionen, die ohne weitere Behandlung als hochwertige Che
mierohstoffe - wie z. B. raffineriegängige Destillatfraktionen
und höhere Paraffinkohlenwasserstoffe und Wachse - angesehen
werden können. Die aus Wasser und nicht umgesetztem Methanol
bestehende, mit dem übrigen Produkt nicht mischbare methanol
haltige Phase kann z. T. als Rückführstrom 9 dem Frisch-Metha
nol zugegeben werden, während ein anderer Teil als Abwasser 10
aus dem Prozeß geschleust und einer Abwasserbehandlung zuge
führt werden muß.
Auch die Gasphase kann unter Umständen nach der Verdich
tung 13 dem Hydrierreaktor zugeführt werden, bzw. als hoch
kalorisches Heizgas 14 Verwendung finden.
Das Heißabscheider-Sumpfprodukt kann zum Teil als Rückführöl
11 der Kunststoffschmelze im Extruder zugemischt werden. Ein
anderer Teil, der ggf. Reste der metallischen, anorganischen
und mineralischen Verunreinigungen der Einsatzprodukte wie
Schwermetalle und Asche enthält, wird als Rückstand 12 aus dem
Prozeß geschleust und einer Verwertung, z. B. einer Vergasung
zugeführt. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, den Heiß
abscheider unter Vakuum zu betreiben, um eine Anreicherung
schwersiedender Bestandteile im Heißabscheider-Sumpfprodukt und
somit eine größtmögliche Zielproduktausbeute zu erreichen.
Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus ther
moplastischen Altkunststoffen und deren Gemischen durch hy
drierende Spaltung, dadurch gekennzeichnet, daß thermoplasti
sche Altkunststoffe oder deren Gemische oder ein Gemisch davon
mit anderen flüssigen oder verflüssigbaren organischen Restma
terialien, die schadstoffhaltig oder nicht schadstoffhaltig
sind, mit Methanol oder einer methanolhaltigen Flüssigkeit bei
einer Temperatur im Bereich von 200 bis 500°C, einem Druck
von 1 bis 60 bar und einer Verweilzeit von 0,1 bis 4 h behan
delt werden, wobei der Methanolanteil im Bereich von 1 : 10
bis 10 : 1 liegt, bezogen auf die Masse des Einsatzproduktes,
und ein stöchiometrischer Überschuß an Methanol eingehalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur im Bereich von 350 bis 450°C liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druck im Bereich von 1 bis 20 bar liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verweilzeit im Bereich von 0,5 bis 3 h liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Methanolanteil im Bereich von 1 : 3 bis 3 : 1 liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermoplastischen Altkunststoffe aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Polyolefinen, wie Polyethylen verschiedener
Dichten, Polypropylen, Polybuten und Copolymeren; Vinylpolyme
ren wie Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol
und Copolymeren; Polyamiden und Copolymeren; Polyestern wie
Polyethylenterephtalat, Polyacrylate, Polyesterharze und Copo
lymeren; Polycarbonat; Polystyren und Copolymeren besteht,
vorzugsweise aus den Massenkunststoffen Polyethylen verschie
dener Dichten, Polypropylen, Polystyren und Polyvinylchlorid.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
anderen organischen Restmaterialien aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus heteroatomhaltigen Kohlenwasserstoffen, Duropla
sten und Elastomeren, Nitroaromaten, Lack- und Lösungsmittel
rückständen und -schlämmen, PCB-haltigen Ölen, FCKW, HCH und
schwersiedenden Rückständen der Erdölverarbeitung besteht.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
anderen organischen Restmaterialien aus Restanhaftungen ent
leerter Kunststoffbehälter bestehen, mit Restanhaftungen der
Gruppe Pflanzenschutzmittel, organische Lösungsmittel, mine
ralölhaltige Füllgüter, Lacke, Kühlmittel, Desinfektionsmit
tel, Reinigungsmittel und Tenside.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehalt von organisch gebundenem Chlor der Gemische thermopla
stischer Altkunststoffe oder der Gemische davon mit anderen
flüssigen oder verflüssigbaren organischen Restmaterialien
5 Ma-% nicht übersteigt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zugabe von Methanol oder einer methanolhaltiger Flüssigkeit so
gesteuert wird, daß die Wasserstoffkonzentration im Prozeßgas
im Bereich von 5 bis 50 Vol.-% liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellung der prozeßtechnischen Parameter Temperatur und
Verweilzeit entsprechend des gewünschten Umsatzes des Einsatz
materials und der Ausbeute des Zielproduktes erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusammenstellung des Einsatzmaterials unter gegebenen prozeß
technischen Parametern Temperatur und Verweilzeit entsprechend
des gewünschten Umsatzes des Einsatzmaterials und der Ausbeute
des Zielproduktes erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Polypropylen (PP) und Polystyren (PS) im Gemisch mit Polyethy
len (PE) mit einem Mischungsverhältnis von PP : PS : PE im Bereich
von 5 bis 45 : 5 bis 45 : 10 bis 90 eingesetzt werden bei
einer Temperatur von 400 bis 435°C, einem Druck von 1 bis
10 bar und einer Verweilzeit von 0,5 bis 2 h, wobei der Metha
nolanteil im Bereich von 1 : 2 bis 2 : 1 liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
hydrierende Spaltung in Gegenwart von Methanol oder methanol
haltiger Flüssigkeiten mittels der Parameter Temperatur und
Verweilzeit zu den Produkten Rohöl, Gasöl, Schmieröl und höhe
ren Paraffinkohlenwasserstoffen und Wachsen geführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die gebildeten Produkte einen Chlorgehalt kleiner 10 ppm auf
weisen.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlung mit Methanol oder methanolhaltiger Flüssigkeiten in
Gegenwart eines Katalysators erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
mit Katalysatoren gearbeitet wird, die die Methanolzersetzung
beschleunigen, ausgewählt aus der Gruppe, die aus Katalysato
ren der Methanolsynthese, Zeolithe vom Pentasil-Typ ZSM 5 und
Reforming-, Hydrier- und Hydrospaltkatalysatoren auf Schwerme
tallbasis besteht.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der Kohlenwasserstoffe aus der hydrierenden
Spaltung einer hydrierenden Raffination an chlorwasserstoff
resistenten Katalysatoren unterworfen wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nicht umgesetztes Methanol wenigstens teilweise als Rückführ
strom dem Frischmethanol zugeführt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
schwersiedende prozeßeigene Produkt-Fraktionen wenigstens
teilweise als Rückführstrom dem Einsatzmaterial zugemischt
werden.
21. Anlage zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus thermo
plastischen Altkunststoffen und deren Gemischen, dadurch ge
kennzeichnet, daß
der Eintrag des in bekannter Weise durch eine Dichtetrennung von metallischen, anorganischen und mineralischen Verunreini gungen befreiten, auf Korngrößen von 1 bis 10 mm zerteilten thermoplastischen Einsatzmaterials über eine Aufschmelzvor richtung (1) in den eigentlichen Hydrierreaktor (4) erfolgt;
Methanol oder eine methanolhaltige Flüssigkeit mit einer er sten Menge über eine in der Aufschmelzvorrichtung vorgesehene Dosiereinheit (2) in die Schmelze dosiert wird;
die Schmelze über eine in der Aufschmelzeinrichtung vorhandene Entgasungseinheit (3) zum größten Teil von im Einsatzmaterial vorhandenen Halogenanteilen befreit wird;
die Schmelze in den Hydrierreaktor (4) überführt wird und Methanol oder die methanolhaltige Flüssigkeit mit einer zwei ten Menge in den Hydrierreaktor dosiert wird;
nach der ersten Auftrennung des Hydrierproduktes in einem Heißabscheider (5) zumindest teilweise ein Hydrotreating (6) des Heißabscheider-Kopfproduktes an chlorwasserstoffresisten ten Katalysatoren erfolgt;
nach der Kondensation und der Abtrennung der methanolischen Phase und der Gasphase in einem Abscheider (7) in einer De stillationskolonne (8) die thermische Auftrennung des Flüs sigproduktes in die Produktfraktionen, wie raffineriegängige Destillatfraktionen wie Rohbenzin, Gasöl, Schmieröl, und höhe re Paraffinkohlenwasserstoffe und Wachse erfolgt.
der Eintrag des in bekannter Weise durch eine Dichtetrennung von metallischen, anorganischen und mineralischen Verunreini gungen befreiten, auf Korngrößen von 1 bis 10 mm zerteilten thermoplastischen Einsatzmaterials über eine Aufschmelzvor richtung (1) in den eigentlichen Hydrierreaktor (4) erfolgt;
Methanol oder eine methanolhaltige Flüssigkeit mit einer er sten Menge über eine in der Aufschmelzvorrichtung vorgesehene Dosiereinheit (2) in die Schmelze dosiert wird;
die Schmelze über eine in der Aufschmelzeinrichtung vorhandene Entgasungseinheit (3) zum größten Teil von im Einsatzmaterial vorhandenen Halogenanteilen befreit wird;
die Schmelze in den Hydrierreaktor (4) überführt wird und Methanol oder die methanolhaltige Flüssigkeit mit einer zwei ten Menge in den Hydrierreaktor dosiert wird;
nach der ersten Auftrennung des Hydrierproduktes in einem Heißabscheider (5) zumindest teilweise ein Hydrotreating (6) des Heißabscheider-Kopfproduktes an chlorwasserstoffresisten ten Katalysatoren erfolgt;
nach der Kondensation und der Abtrennung der methanolischen Phase und der Gasphase in einem Abscheider (7) in einer De stillationskolonne (8) die thermische Auftrennung des Flüs sigproduktes in die Produktfraktionen, wie raffineriegängige Destillatfraktionen wie Rohbenzin, Gasöl, Schmieröl, und höhe re Paraffinkohlenwasserstoffe und Wachse erfolgt.
22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufschmelzeinrichtung ein Schneckenextruder mit einem vorge
schalteten Stopfwerk ist.
23. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das
in der Entgasungseinheit (3) abgezogene Gas einer Gaswäsche
zur Entfernung saurer Bestandteile wie Chlorwasserstoff unter
worfen wird.
24. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hydrierreaktor (4) als beheizbarer Reaktionsbehälter mit stark
scherendem Rührwerk ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147259 DE19547259A1 (de) | 1995-12-06 | 1995-12-06 | Verfahren und Anlage zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus thermoplastischen Altkunststoffen durch hydrierende Spaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995147259 DE19547259A1 (de) | 1995-12-06 | 1995-12-06 | Verfahren und Anlage zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus thermoplastischen Altkunststoffen durch hydrierende Spaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19547259A1 true DE19547259A1 (de) | 1997-06-12 |
Family
ID=7780463
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995147259 Withdrawn DE19547259A1 (de) | 1995-12-06 | 1995-12-06 | Verfahren und Anlage zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus thermoplastischen Altkunststoffen durch hydrierende Spaltung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19547259A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10234837A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-19 | Forschungszentrum Karlsruhe Gmbh | Verfahren zur Behandlung halogenhaltiger Abfallstoffe |
WO2009131590A1 (en) * | 2008-04-23 | 2009-10-29 | Gpi Patent Holding Llc | Process and aparatus for producing hydrocarbon fuels |
-
1995
- 1995-12-06 DE DE1995147259 patent/DE19547259A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10234837A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-19 | Forschungszentrum Karlsruhe Gmbh | Verfahren zur Behandlung halogenhaltiger Abfallstoffe |
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US9371492B2 (en) | 2008-04-23 | 2016-06-21 | Gpi Patent Holding Llc | Waste to fuel processes, systems, methods, and apparatuses |
US10385276B2 (en) | 2008-04-23 | 2019-08-20 | Gpi Patent Holding Llc | Waste to fuel processes, systems, methods, and apparatuses |
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