DE19545091A1 - Meßgerät mit einem Druckaufnehmer - Google Patents
Meßgerät mit einem DruckaufnehmerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät mit einem Druckauf
nehmer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Der Druckaufnehmer des erfindungsgemäßen Meßgerätes
wird beispielsweise zur Aufnahme eines hydraulischen
Druckes verwendet, der von dem Meßgerät in ein
insbesondere elektrisches Ausgangssignal umgewandelt
wird. Solche Meßgeräte dienen unter anderem zur Kon
trolle und Steuerung von Anlagen in Abhängigkeit von
Drücken eines Arbeitsmediums, welches zum Antrieb ein
zelner Komponenten komplexer Anlagen dient. Die Erfin
dung bezieht sich insbesondere auf hydraulische Anlagen
dieser Art, darunter vornehmlich solchen des Untertage
bergbaus, z. B. auf den hydraulischen Grubenausbau.
Hierbei werden insbesondere die Stempel und hydrauli
schen Arbeitszylinder von Ausbauschilden druckgesteu
ert, d. h. das Setzen der Stempel erfolgt mit vorgege
benen Drücken, die ermittelt, elektrisch weitergeleitet
und ggf. angezeigt werden, bevor die Steuerung Ausbau
schilde rückt und/oder verspannt.
Druckmeßgeräte für derartige Steuerungsaufgaben sind an
sich bekannt (DE 36 01 241 A1). Hierbei weist der
Druckaufnehmer des Meßgerätes einen Nippel auf, der an
einem Ende einer zylinderischen Schutzhülse vorsteht
und mit der Verschraubung in der Schutzhülse versperrt
ist. Die Verschraubung besteht aus mehreren radialen
Madenschrauben, welche den Zylinder der Schutzhülse
durchdringen und radial in den Außenzylinder des Nip
pels eingreifen. Der Nippel kann mit einer radialen
Rille als Sitz einer O-Ringdichtung versehen sein, die
auf dem Innenzylinder der Schutzhülse abdichtet und da
durch das mit dem Meßdruck in einer Meßzelle in der
Schutzhülse anstehende hydraulische Medium nach außen
abschließt. Die Meßzelle weist lediglich einen metalli
schen Sitz der Schutzhülse auf, wenn das hydraulische
Medium, dessen Druck gemessen wird, in einer dichten
Meßzelle ansteht, so daß der Innenraum der Hülse
trocken und lediglich durch den Nippel verschlossen
ist.
Die Schutzhülse kann erfindungsgemäß nicht nur zur Auf
nahme der empfindlichen Teile des Meßgerätes sondern
auch gleichzeitig als mechanische Einbauhilfe dienen.
Beispielsweise weist sie dann an ihrem dem Nippel abge
wandten Ende eine formschlüssige Kupplung auf. Dann
läßt sich die Schutzhülse mit einem elektrischen Kabel
zugfest verbinden, das mit einem Stecker für einen in
die Hülse eingebauten Sockel versehen ist und mit der
Schutzhülse und dem Stecker durch ein Querglied gesi
chert wird.
Zu dem Druckaufnehmer gehört erfindungsgemäß in der Re
gel eine Membran, welche in der Meßzelle mit dem anste
henden Druck des Mediums beaufschlagt ist und bei
spielsweise über einen Dehnungsmeßstreifen den zu mes
senden Druck aufnimmt und in ein elektrisches Meßsignal
umsetzt. Die Signale werden an einen Verstärker weiter
gegeben, welcher aus dem Meßsignal das Ausgangssignal
des Meßgerätes bildet, das über ein Kabel weitergelei
tet wird. Die Verkabelung einer solchen Anlage erlaubt
die zentrale und/oder dezentrale Anzeige und Verarbei
tung der Ausgangssignale eines oder mehrerer Meßgeräte
der beschriebenen Art.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Meßgeräte
des vorstehend beschriebenen allgemeinen Aufbaus.
Es hat sich allerdings herausgestellt, daß die Ver
schraubung des Nippels mit der Schutzhülse in dem als
bekannt vorausgesetzten Meßgerät unabhängig von seinen
verschiedenen Ausführungsformen das Ausgangssignal ver
fälscht, das von dem Verstärker kommt und am Eingang
des Kabels erscheint. Tatsächlich sind solche Fehlmes
sungen nicht vernachlässigbar. Die darauf beruhenden
Signaländerungen des Meßgerätes lassen sich sogar an
den Signalschwankungen erkennen, wenn die Verschraubung
des Druckaufnehmers mit der Schutzhülse bei eingeschal
tetem Verstärker betätigt wird. Solche Fehlmessungen
sind gefährlich, da sie unkontrollierbar auftreten kön
nen und beispielsweise bei der eingangs bezeichneten
Verwendung des Meßgerätes im hydraulischen Grubenausbau
dazu führen können, daß Ausbauschilde bzw. hydraulische
Stempel oder hydraulische Arbeitszylinder mit unzurei
chenden Vorspannungen gesetzt oder betätigt werden.
Die Erfindung geht dem gegenüber einen anderen Weg,
dessen Grundgedanke im Anspruch 1 wiedergegeben ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Es hat sich überraschend ergeben, daß die bislang auf
tretenden Fehlmessungen auf die mit der Verschraubung
der Schutzhülse mit dem Druckaufnehmer bewirkte Ver
kopplung der Verschraubungskräfte den Druckaufnehmer,
also insbesondere diejenigen Teile, welche zur Meßsi
gnal- und/oder Ausgangssignalerzeugung dienen, verfor
men und dadurch die Ausgangssignale verändern. Erfin
dungsgemäß werden die von der Verschraubung in der
Hülse und in dem Druckaufnehmer auftretenden Spannungen
durch eine schwimmende Lagerung des Druckaufnehmers in
der Hülse voneinander entkoppelt. Die schwimmende Lage
rung führt zu einer Dämpfung und dadurch letztlich
dazu, daß die Spannungen schließlich in Wärme umgesetzt
werden. Um diese Funktion der schwimmenden Lagerung
über die Nutzungszeiträume des Meßgerätes zu erhalten,
müssen ihre Komponenten von äußeren Einwirkungen ge
schützt werden. Das geschieht erfindungsgemäß durch
einen Lagerdeckel, der die Schutzhülse verschließt und
dadurch die schwimmende Lagerung kapselt. Die Ver
schraubung dient dann nur noch zur Verbindung des La
gerdeckels.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß auch andere als die
von der Verschraubung herrührenden Verspannungen der
Schutzhülse soweit gedämpft werden, daß sie die Meßsi
gnale nicht nennenswert beeinflussen, das heißt verfäl
schen können. Die Meßsignale und die jeweils durch die
Verstärkung entstehenden Ausgangssignale des neuen Meß
gerätes geben daher die festgestellten Drücke des Ar
beitsmediums korrekt wieder und schließen Fehlmessungen
durch äußere Einwirkungen auf die Schutzhülse und/oder
den Druckaufnehmer aus.
Die schwimmende Lagerung in dem erfindungsgemäßen Meß
gerät wird vorzugsweise mit den Merkmalen des Anspru
ches 2 mit einer zusammengesetzten, d. h. radialen und
axialen Dämpfung zwischen der Hülse und einem Nippel
erreicht, wobei der Lagerdeckel dazu dient, den Nippel
axial in der Schutzhülse abzustützen. Ein schwimmende
Lagerung dieser Art reicht aus und läßt sich verhält
nismäßig einfach auf unterschiedliche Weise verwirkli
chen. Zweckmäßig geschieht das mit den Merkmalen des
Anspruches 3. Zur Spannungsentkopplung dienen dabei
elastomere Ringfedern, die daher eine kontinuierliche
Dämpfung in der jeweiligen Entkopplungsrichtung
gewährleisten.
Als elastomere Ringfedern empfehlen sich Rundschnur
ringe, was Gegenstand des Anspruches 4 ist. Rundschnur
ringen sind mit unterschiedlichen Querschnitten in der
Technik hydraulischer und pneumatischer Arbeitsmedien
in großer Zahl und Ausführung verfügbar und werden er
findungsgemäß daher als Dämpfungselemente bevorzugt
eingesetzt. Das geschieht insbesondere bei den erfin
dungsgemäß bevorzugten Ausführungsformen rotationssym
metrischer Meßgeräte und Druckaufnehmer gemäß dem An
spruch 5 durch die Verwendung von O-Ringen.
Solche elastomeren Rundschnurringe werden vorzugsweise
mit den Merkmalen des Anspruches 6 eingesetzt. Dabei
genügt in der Regel ein O-Ring zur radialen Dämpfung,
der zwischen Zylinderflächen des Gehäusezylinders und
des Anschlußnippels eingespannt wird, während zur axialen
Dämpfung ein weiterer O-Ring ausreicht, der zwi
schen Ringflächen des Gehäusezylinders und des An
schlußnippels verspannt ist.
Vorzugsweise vervollständigt man eine solche Ausbildung
des erfindungsgemäßen Meßgerätes mit den Merkmalen des
Anspruches 7. Hierbei dient der Lagerdeckel mit seiner
Verschraubung dazu, die elastomeren Ringfedern auf ih
ren Zylinder- und Ringflächen zu halten.
Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung einer Ausführungsform anhand der Figuren in
der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 ein Meßgerät im Längsschnitt; und
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des unteren, d. h.
Nippelbereiches des Gegenstandes der Fig. 1.
Das allgemein mit 1 in Fig. 1 bezeichnete Meßgerät
weist einen bei 2 angedeuteten Druckaufnehmer auf. Die
ser sitzt in einer Schutzhülse 3, welche eine Ver
schraubung 4 aufweist.
Der Druckaufnehmer 2 ist in der Schutzhülse schwimmend
gelagert. Diese allgemein mit 5 in Fig. 2 bezeichnete
schwimmende Lagerung besteht gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispielaus zwei Dämpfungselementen in Form
elastomerer Rundschnurringe 6, 7 (Fig. 1). Wie sich aus
der Darstellung der Fig. 2 ergibt, sind die beiden
Rundschnurringe 6, 7 als O-Ringe verwirklicht.
Die Verschraubung 4 verbindet einen Lagerdeckel 8 mit
der Schutzhülse 3 und verschließt diese an dem Ende,
dem ein Nippel 9 zugeordnet ist. Der Lagerdeckel 8 un
terstützt mit einer Ringfläche 10 einen Flansch 11 des
Nippels 9 in der Schutzhülse 3.
Der O-Ring 12 wird zwischen einer Zylinderfläche 14 des
Nippels 9 und einer Innenzylinderfläche 15 der Schutz
hülse 3 vorgespannt. Er dient zur radialen Dämpfung des
Nippels in der Hülse und damit zur radialen
Spannungsentkopplung der Hülse 3 und des Nippels 9.
Der andere O-Ring 16 stützt sich auf dem Innengewinde
17 des Deckelzylinders 18 und einer Ringfläche 19 des
Ringflansches 11 des Anschlußnippels 9 ab.
Eine Abdichtung der O-Ringe 12 und 16 auf den beschrie
benen Flächen der Schutzhülse 3 und des Nippels 9 ist
grundsätzlich nicht erforderlich, da die O-Ringe ledig
lich unter Ausnutzung ihres elastomeren Werkstoffes zur
Dämpfung, also als Ringfedern verwendet werden. Die
Ausbildung der Ringfedern 12 und 16 als Rundschnurringe
ist aber vorteilhaft, da sie die Nutzung vorhandener
und lediglich als Dichtungen verwendeter O-Ringe im
Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung des genannten Pro
blems der Spannungsentkopplung ermöglichen.
Der Lagerdeckel 8 vereinigt in einer Baueinheit ein
ebenes Ringelement 20 mit dem Zylinder 18, dessen
Innengewinde mit dem Außengewinde 21 der Schutzhülse 3
verschraubt ist. Der zylindrische Träger des Außenge
windes 21 entsteht durch eine Abdrehung des
Gehäusezylinders 22, auf der die Zylinder- und Ringflä
chen 14, 15 bzw. 17, 19 ausgebildet sind, die zur Ab
stützung der Ringfedern 12, 16 dienen.
Gleichzeitig bildet die Stirnfläche 19 der Abdrehung
zusammen mit der Außenzylinderfläche eines Flansches 23
des Nippels eine Ringnut, die als Sitz des O-Rings 16
verwendet wird.
Der Nippel 9 weist an seinem freien Ende die übliche
Ringnut 24 mit der eingelegten O-Ringdichtung 25 auf,
mit der der Nippel gegen eine nicht dargestellte,
hydraulischen Druck führende Leitung abgedichtet wird.
Das hydraulische Medium gelangt durch eine axiale
Bohrung des Nippels 9 in eine Meßzelle 25 und eine
Platte 26, welche die Meßzelle 25 oben druckdicht ab
schließt und als Träger eines Dehnungsmeßstreifens
dient, der sich unter den wechselnden hydraulischen
Drücken verformt und dadurch eine Meßbrücke verstimmt.
Die Meßbrücke ist mit vier isolierten Leitungen 27 an
einen Verstärker 28 auf einer Platine angeschlossen, von
der Leitung 29 zu einem Sockel 30 führen, die das Aus
gangssignal an den Sockel 30 weitergeben. Der Sockel 30
wirkt mit einem nicht dargestellten Stecker eines Ka
bels zusammen, der über radiale Bohrungen 31, 32 in ei
nem Gehäuseinnenzylinder 32 zugfest gehalten wird. Das
Kabel dient zur Weiterleitung des vom Verstärker 28
kommenden verstärktem Meßsignals der Meßzelle 25. Dabei
sind die Leitungen 29 in der Schutzhülse wie bei 34
vergossen.
Claims (8)
1. Meßgerät mit einem Druckaufnehmer (2) in einer
Schutzhülse (3), die für den Druckaufnehmer (2)
eine Verschraubung (4) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckaufnehmer (2) in der Schutz
hülse (3) schwimmend gelagert ist und die Ver
schraubung (4) als Lagerdeckel (8) dient, der die
Schutzhülse (3) verschließt.
2. Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die schwimmende Lagerung (5) des Druckaufneh
mers (2) eine radiale oder axiale Dämpfung der
Hülse (3) und des Nippels (9) aufweist, wobei der
Lagerdeckel (8) den Nippel (9) in der Schutzhülse
(3) abstützt.
3. Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Dämpfung elastomere Ringfe
dern (6, 7) dienen.
4. Meßgerät nach einem oder mehreren der vorausgehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als ela
stomere Ringfedern Rundschnurringe (6, 7) dienen.
5. Meßgerät nach einem oder mehreren der vorausgehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als ela
stomere Rundschnurringe (6, 7) O-Ringe (12, 16)
dienen.
6. Meßgerät nach einem oder mehreren der vorausgehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ela
stomeren Ringfedern (6, 7, 12, 16) sich auf Zylin
derflächen (14, 15) eines Gehäusezylinders (18) und
eines Anschlußnippels (9) des Druckaufnehmers (2)
sowie auf Ringflächen (17, 19) des Gehäusezylinders
(18) und des Anschlußnippels (9) abstützen.
7. Meßgerät nach einem oder mehreren der vorausgehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der La
gerdeckel (8) in Baueinheit einen Zylinder (18) mit
einem Innengewinde (16) der Verschraubung (4) auf
weist, deren Außengewinde (21) auf einer Abdrehung
des Gehäusezylinders (22) angeordnet ist, auf dem
die Zylinder und Ringflächen (14, 15, 17, 19) zur
Abstützung der Ringfedern (6, 7, 12, 16) angeordnet
sind.
8. Meßgerät nach einem oder mehreren der vorausgehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringfeder (12) der axialen Dämpfung auf einem
Ringflansch (11) und die radiale Ringfeder (16) der
radialen Dämpfung (19) in einer Ringnut des An
schlußnippels (9) angeordnet sind.
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