DE19540964C1 - Briefstapelvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stapeln von flachen Sendungen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In Briefbearbeitungsanlagen ist es häufig notwendig, Sendungen zwischen
zwei Bearbeitungsgängen temporär zu speichern. Durch die hierzu verwende
ten Speichervorrichtungen werden asynchron arbeitende Anlagen oder Teile
gekoppelt.
Eine Speichertechnik für Sendungen besteht darin, die Sendungen
zu stapeln, wie z. B. aus der DE-OS 23 54 107 bekannt ist. Im wesentlichen
besteht eine solche Stapelvorrichtung aus einem stationären
Vereinzelungsmechanismus und einem in Stapelrichtung bewegbaren
Stapelmechanismus, zwischen denen sich der Sendungsstapel befindet. Den
Boden des Sendungsstapels bildet eine Stapelfläche. Zwei endlose Riemen,
die auf Rollen umlaufen, bilden eine Transportstrecke, die die einzeln ankom
menden Sendungen bis ans Ende des Stapels befördert. Zwischen dem
Stapelmechanismus und der Eingabestelle der Sendungen bilden die beiden
Riemen ein gerades Stück der Transportstrecke, auf dem die Riemen frei, d. h.
nicht durch Rollen geführt, laufen. Die Länge dieses Teilstücks der Trans
portstrecke hängt von der jeweiligen Position des Stapelmechanismus
während des Stapelvorgangs ab. In dem Maße, in dem der Sendungsstapel
wächst, verkürzt sich dieses Teilstück. Es erreicht seine maximale Länge,
wenn kein Sendungsstapel vorhanden ist und der Stapelmechanismus sich
direkt am Vereinzelungsmechanismus befindet. Die mit diesem Aufbau
erreichbare Speicherkapazität ist zwar höher als die mit einer
Schuppenspeicherung bei vergleichbarem technischen Aufwand erreichbare,
bei der die Sendungen schuppenförmig aufeinanderliegend zwischen Riemen
geklemmt sind. Bei der Vorrichtung der oben beschriebenen Art treten jedoch
dann Probleme auf, wenn das gerade Teilstück der Transportstrecke seine
maximale Länge erreicht. In diesem Fall können sich mehrere Sendungen
gleichzeitig auf dem Teilstück befinden. Eine dünne Sendung, die sich zwi
schen zwei dicken Sendungen befindet, wird dabei von den Riemen nicht
sicher gefaßt. Befinden sich mehrere dünne Sendungen zwischen zwei dicken
Sendungen, so können sich die dünnen aufeinanderschieben, mit der Folge
eines Staus in der Transportstrecke und einer Unterbrechung des Betriebs der
Anlage. Ein weiteres Problem besteht darin, daß die freilaufenden Riemen mit
wachsender Länge des Teilstücks in der Transportstrecke immer mehr durch
hängen. Beide Probleme führen dazu, daß mit einer Stapelvorrichtung der
oben beschriebenen Art üblicherweise lediglich Stapellängen von maximal
einem Meter realisierbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Stapelvor
richtung zu schaffen, mit der größere Speicherkapazitäten erreichbar sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteran
sprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung geht von der Idee aus, mit einer gekrümmten Transportstrecke
und einer mehrfachen Umlenkung der Riemen um Rollen im Bereich der
Transportstrecke eine sichere Fassung der Briefe zwischen den Riemen der
Transportstrecke zu erreichen, wobei eine freie Bewegbarkeit des Stapelme
chanismus dadurch gewährleistet ist, daß die Riemen im Bereich der
Transportstrecke zwischen der Stapelfläche und den Umlenkrollen angeordnet
sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist daher eine Stapelfläche auf,
die bezogen auf die Transportstrecke eine horizontale konkave Krümmung
aufweist. Die Riemen im Bereich der Transportstrecke werden durch eine
Anzahl von Umlenkrollen umgelenkt, die auf einer der Krümmung der
Stapelfläche angepaßten Kurve angeordnet sind derart, daß die Transport
strecke eine der Krümmung der Stapelfläche im wesentlichen angepaßte
Krümmung aufweist, wobei im Bereich der Transportstrecke die Riemen zwi
schen der Stapelfläche und den Umlenkrollen angeordnet sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stapelfläche im
wesentlichen ringförmig ausgebildet. Bei weiteren Ausführungsformen besteht
die Stapelfläche aus einer Anzahl von Segmenten oder ist als starre Scheibe
ausgeführt. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der am Stapelmechanismus und an der Eingabestelle jeweils Riemenbrücken
vorgesehen sind, über die der äußere Riemen über oder unter die Transport
strecke geführt wird. Bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung werden
beide Riemen gemeinsam über dieselben Umlenkrollen, die auch von der
Transportstrecke benutzt werden, oder über zusätzliche, im Innern des von
der Transportstrecke gebildeten Rings angeordnete Umlenkrollen, zurückge
führt. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
die Vorrichtung aus einer Anzahl von gleichartigen Segmenten mit Ausnahme
des Bereichs der Eingabestelle und des Vereinzelungsmechanismus.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen genauer erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Stapelvorrichtung,
Fig. 2 eine Detailansicht der Transportstrecke 9 aus der Fig. 1,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit gekrümmter Stapel
fläche,
Fig. 4 einen Ausschnitt einer ringförmigen erfindungsgemäßen Vorrich
tung,
Fig. 5 eine Riemenbrücke,
Fig. 6 eine weitere Riemenbrücke,
Fig. 7 eine alternative Riemenführung bei einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 8 einen Ringspeicher mit Segmenten.
Bei der in Fig. 1 gezeigten gattungsgemäßen Vorrichtung zum Stapeln von
flachen Sendungen werden von einem Vereinzelungsmechanismus 1 Sendun
gen, die zwischen diesem Vereinzelungsmechanismus und einem
Stapelmechanismus 2 in einen Stapel 3 gestapelt sind, bei Bedarf abgezogen.
Der Stapelmechanismus 2 ist in Stapelrichtung bewegbar. Den Boden eines
Sendungsstapels bildet eine Stapelfläche 4, bevorzugt als umlaufendes För
derband ausgebildet. Zwei endlose Riemen 5, 6 laufen auf Rollen um. Sie
bilden eine Transportstrecke 9 zwischen einer Eingabestelle 100 und dem
Stapelmechanismus 2. Hierbei werden die Riemen 5, 6 zwischen der am Sta
pelmechanismus 2 angeordneten Rolle 7 und der stationären Rolle 8 frei
geführt. Der Stapelmechanismus 2 weist neben der Rolle 7 noch weitere Rol
len auf, über die die Riemen 5 und 6 geführt werden, um ein sicheres
Einstapeln der Sendungen zu gewährleisten. Während des Stapelprozesses
wird der Stapelmechanismus 2 in Richtung des Stapels 3 bewegt. Die Länge
der Transportstrecke 9 hängt dabei von der jeweiligen Position des Stapelme
chanismus 2 ab. Sie verkürzt sich in dem Maße, in dem der Sendungsstapel
wächst. Umgekehrt erreicht sie ihre maximale Länge, wenn kein Sendungs
stapel vorhanden ist und der Stapelmechanismus 2 sich direkt am
Vereinzelungsmechanismus 1 befindet. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, wird in dem
Fall, daß zwischen zwei dicken Sendungen eine dünne in der Transportstrecke
9 enthalten ist, die dünne Sendung von den Riemen nicht sicher gefaßt.
Fig. 3 zeigt den Prinzipaufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer
gekrümmten Stapelfläche 40, die als Boden für den Briefstapel dient. Der
Briefstapel befindet sich zwischen dem Vereinzelungsmechanismus 1 und
dem Stapelmechanismus 42. Letzterer ist entlang der Stapelfläche 40 beweg
bar. Die zwei Riemen 5 und 6 werden über eine Anzahl Rollen 45 geführt und
bilden eine gekrümmte Transportstrecke 43. Im Bereich der Transportstrecke
43 werden die Riemen mehrfach um die Rollen 45 umgelenkt. Dabei ist der
Abstand zwischen den Rollen so gering gewählt, daß die Briefe sicher gefaßt
werden. Die Umlenkrollen 45 sind alle auf derselben Seite des Riemenpaars 5,
6 im Bereich der Transportstrecke angeordnet, so daß die Transportstrecke
bei einer Bewegung des Stapelmechanismus 42 entlang der Stapelfläche 40
in ihrer Länge stufenlos veränderbar ist. Erfindungsgemäß ist die gesamte
Vorrichtung der Fig. 3 gekrümmt, d. h. Stapelfläche 40 und die Kurve, auf der
die Umlenkrollen 45 angeordnet sind, sind einander angepaßt. Der Stapel 41
und die Bahn des Stapelmechanismus 42 folgen der Krümmung der Stapelflä
che 40.
Fig. 4 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung, bei der diese
im wesentlichen ringförmig ausgebildet ist. Durch die Ringförmigkeit der
Anordnung wird die endlose Nachführung der Riemen 5, 6 vereinfacht, indem
die Rückführung des äußeren Riemens 5 und des inneren Riemens 6 in den
Bereichen 50 bzw. 51 zwischen der Eingabestelle 101 und dem Stapelme
chanismus 42 auf kurzem Wege erfolgt. Vorzugsweise erfolgt die
Rückführung des inneren Riemens 6 über eine im Bereich der Eingabestelle
101 fest auf der konkaven Seite der gekrümmten Stapelfläche 52 angeord
nete feststehende Umlenkrolle 53.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der äußere Riemen
5 über zwei Riemenbrücken über die Transportstrecke hinweggeführt. Fig. 5
zeigt eine erste Riemenbrücke 60, die vorzugsweise starr mit dem Stapelme
chanismus 42 verbunden ist. Am Stapelmechanismus werden die Riemen 5
und 6 über eine Anzahl von Umlenkrollen geführt, wobei der äußere Riemen 5
durch zwei horizontal stehende Rollen 63, 64 um 90° in seiner Orientierung
gedreht bzw. zurückgedreht wird. Der Riemen 5 kann sowohl über als auch
unter die Transportstrecke 43 geführt werden. Fig. 6 zeigt eine ähnliche Rie
menbrücke 61 für die Über- bzw. Unterquerung der Transportstrecke im
Bereich der Eingangsstelle 101. Die Riemenbrücken ermöglichen die Rückfüh
rung des äußeren Riemens 5 auf der konkaven Seite der Stapelfläche 52. Der
äußere Riemen kann daher zwischen den Punkten C und D zusammen mit
dem inneren Riemen 6 zurückgeführt werden, und zwar über dieselben
Umlenkrollen, die auch von der Transportstrecke genutzt werden, und die
Umlenkrolle 53.
Fig. 7 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Rückführung der Riemen 5, 6 auf zusätzlichen Umlenkrollen erfolgt. Diese
Umlenkrollen sind im wesentlichen auf einem Ring 70 angeordnet, der sich
innerhalb der Transportstrecke 43 befindet. Diese Anordnung ermöglicht das
Auswechseln der endlosen Riemen 5, 6 auch in dem Fall, wenn die gesamte
Vorrichtung z. B. um einen Pfeiler herum aufgestellt ist.
Fig. 8 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung, die aus einer
Anzahl von gleichartigen Segmenten 81 mit Ausnahme des Bereichs der Ein
gabestelle und des Vereinzelungsmechanismus 80 aufgebaut ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Stapeln von flachen Sendungen mit einer Vereinze
lungseinrichtung und einem in Stapelrichtung entlang einer Stapelfläche
(4) bewegbaren Stapelmechanismus (2), zwischen denen die Sendun
gen gestapelt werden, mit einer Transportstrecke (9), die aus über
Rollen geführten endlosen senkrecht stehenden Riemen gebildet wird,
zwischen denen die Sendungen von einer Eingabestelle (100) aus zur
Stapeleinrichtung (2) transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stapelfläche (40) bezogen auf die Transportstrecke (43) eine
horizontale konkave Krümmung aufweist und die Riemen (5, 6) im
Bereich der Transportstrecke (43) durch eine Anzahl von Umlenkrollen
(45) umgelenkt werden, die auf einer der Krümmung der Stapelfläche
angepaßten Kurve derartig angeordnet sind, daß die Transportstrecke
(43) eine der Krümmung der Stapelfläche (40) angepaßte Krümmung
aufweist, wobei im Bereich der Transportstrecke (43) die Riemen (5, 6)
zwischen der Stapelfläche (40) und den Umlenkrollen (45) angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stapelfläche (40) im wesentlichen ringförmig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stapelfläche (40) aus einer Anzahl von Segmenten besteht.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stapelfläche (40) als im wesentlichen starre Scheibe ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Stapeleinrichtung (42) und an der Eingabestelle (101) jeweils
eine Riemenbrücke (60) vorgesehen ist, über die der äußere Riemen (5)
über oder unter die Transportstrecke (43) geführt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Riemen (5, 6) über dieselben Umlenkrollen zurückgeführt werden, die
auch von der Transportstrecke (43) benutzt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Riemen (5, 6) über gesonderte Umlenkrollen, die im Innern des von den
von der Transportstrecke (43) benutzten Umlenkrollen gebildeten Rings
angeordnet sind, zurückgeführt werden.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die sie bis auf den Bereich der Eingabestelle und des Vereinzelungs
mechanismus (80) im wesentlichen aus einer Anzahl gleichartiger
Segmente (81) besteht.
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