DE19537936A1 - Verfahren zur Herstellung von koagulatfreien Polymerdispersionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von koagulatfreien PolymerdispersionenInfo
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Description
Bei der Emulsionspolymerisation werden radikalisch polymerisier
bare Verbindungen (Monomere) in wäßriger Emulsion mit Hilfe eines
wasserlöslichen Initiators polymerisiert. Bei der Emulsionspoly
merisation tritt teilweise eine unerwünschte Koagulatbildung von
dispergierten Polymerteilchen auf.
Bei den unterschiedlichen Verwendungen der erhaltenen Polymer
dispersionen, z. B. als Klebstoffe, Lackstoffe, Bindemittel für
Vliesstoffe oder Papierstreichmassen führen solche Koagulat
anteile z. B. zu Stippen im Endprodukt.
Bei der Durchführung der Emulsionspolymerisation im technischen
Maßstab ist daher ein besonderes Erfordernis, Koagulatbildung bei
der Polymerisation, zu vermeiden.
In der Dispersion enthaltende Koagulate müssen z. B. durch Filtra
tion der Polymerdispersion abgetrennt werden. Der Koagulatanteil
bestimmt dabei den Filtrationsaufwand.
Ein geringer Koagulatanteil bedeutet einen geringeren Filtra
tionsaufwand, das heißt kürzere Filtrationszeiten und eine redu
zierte Zahl der Filterwechsel. Ein geringer Koagulatanteil führt
zu verminderten Entsorgungskosten für die Filterrückstände. Das
wirtschaftliche Resultat sind geringe Kosten und eine höhere
Anlagenverfügbarkeit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Verminderung des
Koagulatanteils bei der Emulsionspolymerisation.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen
Polymerdispersionen durch Emulsionspolymerisation von olefinisch
ungesättigten Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß der ver
wendete wasserlösliche Initiator zumindest teilweise in Form
einer wäßrigen Initiatorlösung, welche eine grenzflächenaktive
Substanz und den Initiator, bzw. im Falle eines Reduktions-Oxida
tion(Red-Ox)Initiatorsystems mindestens eine Initiatorkomponente,
enthält (emulgierte Initiatorlösung), zugesetzt wird, gefunden.
Verfahren zur Emulsionspolymerisation sind dem Fachmann hinläng
lich bekannt. Bei der Emulsionspolymerisation werden polymeri
sierbare, olefinisch ungesättigte Verbindungen (sog. Monomere) im
Wasser mit Hilfe von grenzflächenaktiven Verbindungen emulgiert
und unter Verwendung von wasserlöslichen Initiatoren
polymerisiert.
Von technischer Bedeutung sind insbesondere sogenannte Haupt
monomere, ausgewählt aus C₁-C₂₀-Alkyl(meth)acrylaten, Vinylestern
von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten
mit bis zu 20 C-Atomen, ethylenisch ungesättigten Nitrilen,
Vinylhalogeniden, Vinylethern von 1 bis 10 C-Atome enthaltenden
Alkoholen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 2 bis 8 C-Atomen
und 1 oder 2 Doppelbindungen oder Mischungen dieser Monomeren.
Zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester mit einem
C₁-C₁₀-Alkylrest, wie Methylmethacrylat, Methylacrylat, n-Butyl
acrylat, Ethylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B.
Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat, Versaticsäurevinylester
und Vinylacetat.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, α- und
p-Methylstyrol, α-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol
und vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele für Nitrile sind
Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid.
Als Vinylether zu nennen sind z. B. Vinylmethylether oder Vinyl
isobutylether. Bevorzugt wird Vinylether von 1 bis 4 C-Atome
enthaltenden Alkoholen.
Als Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen und zwei olefinischen
Doppelbindungen seien Butadien, Isopren und Chloropren genannt.
Neben diesen Hauptmonomeren können weitere Monomere, z. B. Hydro
xylgruppen enthaltende Monomere, insbesondere C₁-C₁₀-Hydroxy
alkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylamid, ethylenisch ungesättigte
Säuren, insbesondere Carbonsäuren, wie (Meth)acrylsäure oder
Itaconsäure, Dicarbonsäuren und deren Anhydride oder Halbester,
z. B. Maleinsäure, Fumarsäure und Maleinsäureanhydrid im Polymeren
Verwendung finden.
Übliche Emulsionspolymerisate bestehen im allgemeinen zu minde
stens 40, vorzugsweise zu mindestens 60, besonders bevorzugt zu
mindestens 80 Gew.-% aus den obigen Hauptmonomeren.
Besondere bevorzugte Hauptmonomere sind (Meth)acrylsäureester und
vinylaromatische Verbindungen und deren Mischungen.
Bei der Emulsionspolymerisation werden ionische und/oder nicht
ionische Emulgatoren und/oder Schutzkolloide bzw. Stabilisatoren
als grenzflächenaktive Verbindungen verwendet.
Eine ausführliche Beschreibung geeigneter Schutzkolloide findet
sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1,
Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961,
S. 411 bis 420. Als Emulgatoren kommen sowohl anionische,
kationische als auch nichtionische Emulgatoren in Betracht. Vor
zugsweise werden als begleitende grenzflächenaktive Substanzen
ausschließlich Emulgatoren eingesetzt, deren Molekulargewichte im
unterschied zu den Schutzkolloiden üblicherweise unter 2000 g/mol
liegen. Selbstverständliche müssen im Falle der Verwendung von
Gemischen grenzflächenaktiver Substanzen die Einzelkomponenten
miteinander verträglich sein, was im Zweifelsfall an Hand weniger
Vorversuche überprüft werden kann. Vorzugsweise werden anionische
und nicht ionische Emulgatoren als grenzflächenaktive Substanzen
verwendet. Gebräuchliche begleitende Emulgatoren sind z. B.
ethoxylierte Fettalkohole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest; C₈- bis
C₃₆), ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (EO-Grad: 3 bis
50, Alkylrest: C₄- bis C₉), Alkalimetallsalze von Dialkylestern
der Sulfobernsteinsäure sowie Alkali- und Ammoniumsalze von
Alkylsulfaten (Alkylrest: C₈- bis C₁₂), von ethoxylierten
Alkanolen (EO-Grad: 4 bis 30, Alkylrest: C₁₂- bis C₁₈), von
ethoxylierten Alkylphenolen (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C₄ bis
C₉), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C₁₂- bis C₁₈) und von
Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: C₉- bis C₁₈).
Weitere geeignete Emulgatoren sind Verbindungen der allgemeinen
Formel II
worin R⁵ und R⁶ Wasserstoff oder C₄- bis C₁₄-Alkyl bedeuten und
nicht gleichzeitig Wasserstoff sind, und X und Y Alkalimetall
ionen und/oder Ammoniumionen sein können. Vorzugsweise bedeuten
R⁵, R⁶ lineare oder verzweigte Alkylreste mit 6 bis 18 C-Atomen
oder Wasserstoff und insbesondere mit 6, 12 und 16 C-Atomen,
wobei R⁵ und R⁶ nicht beide gleichzeitig Wasserstoff sind. X und Y
sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammoniumionen, wobei Natrium
besonders bevorzugt ist. Besonders vorteilhaft sind
Verbindungen II in denen X und Y Natrium, R⁵ ein verzweigter
Alkylrest mit 12 C-Atomen und R⁶ Wasserstoff oder R⁵ ist. Häufig
werden technische Gemische verwendet, die einen Anteil von 50 bis
90 Gew.-% des monoalkylierten Produktes aufweisen, beispielsweise
Dowfax® 2A1 (Warenzeichen der Dow Chemical Company).
Geeignete Emulgatoren finden sich auch in Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Band 14/1, Makromolekulare Stoffe, Georg
Thieme Verlag, Stuttgart, 1961, Seiten 192 bis 208.
Handelsnamen von Emulgatoren sind z. B. Dowfax® 2 A1, Emulan®
NP 50, Dextrol® OC 50, Emulgator 825, Emulgator 825 S, Emulan®
OG, Texapon® NSO, Nekanil® 904 S, Lumiten® I-RA, Lumiten E 3065
etc.
Die grenzflächenaktive Substanz wird üblicherweise in Mengen von
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die zu polyinerisierenden Monomeren
verwendet.
Wasserlösliche Initiatoren für die Emulsionspolymerisation sind
z. B. Ammonium- und Alkalimetallsalze der Peroxidischwefelsäure,
z. B. Natriumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid oder organische
Peroxide, z. B. tert-Butylhydroperoxid.
Geeignet sind insbesondere sogenannte Reduktions-,
Oxidations(Red-Ox)-Initiator Systeme.
Die Red-Ox-Initiator-Systeme bestehen aus mindestens einem meist
anorganischem Reduktionsmittel und einem anorganischen oder orga
nischen Oxidationsmittel.
Bei der Oxidationskomponente handelt es sich z. B. um die bereits
vorstehend genannten Initiatoren für die Emulsionspolymerisation.
Bei der Reduktionskomponenten handelt es sich z. B. um Alkali
metallsalze der schwefligen Säure, wie z. B. Natriumsulfit,
Natriumhydrogensulfit, Alkalisalze der Dischwefligen Säure wie
Natriumdisulfit, Bisulfitadditionsverbindungen aliphatischer
Aldehyde und Ketone, wie Acetonbisulfit oder Reduktionsmittel wie
Hydroxymethansulfinsäure und deren Salze, oder Ascorbinsäure. Die
Red-Ox-Initiator-Systeme können unter Mitverwendung löslicher
Metallverbindungen, deren metallische Komponente in mehreren Wer
tigkeitsstufen auftreten kann, verwendet werden.
Übliche Red-Ox-Initiator-Systeme sind z. B. Ascorbinsäure/Ei
sen(II)sulfat/Natriumperoxidisulfat, tert-Butylhydroperoxid/Na
triumdisulfit, tert-Butylhydroperoxid/Na-Hydroxymethansulfin
säure. Die einzelnen Komponenten, z. B. die Reduktionskomponente,
können auch Mischungen sein z. B. eine Mischung aus dem Natrium
salz der Hydroxymethansulfinsäure und Natriumdisulfit.
Die genannten Verbindungen werden meist in Form wässerigen Lösun
gen eingesetzt, wobei die untere Konzentration durch die in der
Dispersion vertretbare Wassermenge und die obere Konzentration
durch die Löslichkeit der betreffenden Verbindung in Wasser
bestimmt ist.
Im allgemeinen beträgt die Konzentration 0,1 bis 30 Gew.-%,
bevorzugt 0,5 bis 2,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,0 bis
10 Gew.-%, bezogen auf die Lösung.
Die Menge der Initiatoren beträgt im allgemeinen 0,1 bis
10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu poly
merisierenden Monomeren. Es können auch mehrere, verschiedene
Initiatoren bei der Emulsionspolymerisation Verwendung finden.
Die Emulsionspolymerisation erfolgt in der Regel bei 30 bis 95,
vorzugsweise 50 bis 90°C. Das Polymerisationsmedium kann sowohl
nur aus Wasser, als auch aus Mischungen aus Wasser und damit
mischbaren Flüssigkeiten wie Methanol bestehen. Vorzugsweise wird
nur Wasser verwendet. Die Emulsionspolymerisation kann sowohl als
Batchprozeß als auch in Form eines Zulaufverfahrens, einschließ
lich Stufen- oder Gradientenfahrweise, durchgeführt werden.
Bevorzugt ist das Zulaufverfahren, bei dem man einen Teil des
Polymerisationsansatzes vorlegt, auf die Polymerisationstempe
ratur erhitzt, anpolymerisiert und anschließend den Rest des Po
lymerisationsansatzes, üblicherweise über mehrere räumlich ge
trennte Zuläufe, von denen einer oder mehrere die Monomeren in
reiner oder in emulgierter Form enthalten, kontinuierlich,
stufenweise oder unter Überlagerung eines Konzentrationsgefälles
unter Aufrechterhaltung der Polymerisation der Polymerisations
zone zuführt.
Die Art und Weise, in der der Initiator im Verlauf der radika
lischen wäßrigen Emulsionspolymerisation dem Polymerisationsgefäß
zugegeben wird, ist dem Durchschnittsfachmann bekannt. Es kann
sowohl vollständig in das Polymerisationsgefäß vorgelegt, als
auch nach Maßgabe seines Verbrauchs im Verlauf der radikalischen
wäßrigen Emulsionspolymerisation kontinuierlich oder stufenweise
eingesetzt werden. Im einzelnen hängt dies in an sich dem Durch
schnittsfachmann bekannter Weise sowohl von der chemischen Natur
des Initiatorsystems als auch von der Polymerisationstemperatur
ab. Vorzugsweise wird ein Teil vorgelegt und der Rest nach Maß
gabe des Verbrauchs der Polymerisationszone zugeführt.
Zur Entfernung der Restmonomeren wird üblicherweise auch nach
Ende der eigentlichen Emulsionspolymerisation, d. h. nach einem
Umsatz der Monomeren von mindestens 95%, Initiator zugesetzt.
Die einzelnen Komponenten können den Reaktor beim Zulaufverfahren
von oben, in der Seite oder von unten durch den Reaktorboden zu
gegeben werden.
Die wäßrigen Polymerdispersionen des Polymeren werden in der
Regel mit Feststoffgehalten von 15 bis 75 Gew.-%, bevorzugt von
40 bis 60 Gew.-% hergestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist gegenüber dem voranstehend be
schriebenen Verfahren der Emulsionspolymerisation dadurch gekenn
zeichnet, daß der wasserlösliche Initiator ganz oder teilweise in
Form einer wäßrigen Lösung, welche den Initiator der eine Initia
torkomponente, z. B. die Reduktions- oder Oxidationskomponente
eines Red-Ox-Initiators, und mindestens eine grenzflächenaktive
Substanz enthält, (im nachfolgendem kurz "emulgierte Initiator
lösung" genannt) zugesetzt wird.
Bei dem Initiator und der grenzflächenaktiven Substanz handelt es
sich um die bereits oben beschriebenen Initiatoren und grenz
flächenaktiven Substanzen.
Geeignete grenzflächenaktive Verbindungen sind z. B. Alkylphenol
ethoxylate, Alkylethoxylate, Alkansulfonate, Alkylphenolether
sulfate, Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylethersulfat, Natrium
maloat, Alkalimetallsalze phosphatierter alkylphenoxi-ethoxi
alkanol-Verbindungen.
Bei dem Initiator, welcher in Form der emulgierten Initiator
lösung zugesetzt wird, handelt es sich bevorzugt um einen
Red-Ox-Initiator, wobei eine oder beide Komponenten als emulgierte
Lösung zugesetzt werden können. Besonders bevorzugt wird die Re
duktionskomponente in Form der emulgierten Initiatorlösung zuge
setzt.
Genannt seien hier insbesondere Alkalimetallsalze der schwefligen
Säure, z. B. Natriumsulfit und Bisulfitadditionsverbindungen ali
phatischer Aldehyde mit Ketone wie Acetonbisulfit.
Die Herstellung der emulgierten Initiatorlösung erfolgt durch
Lösung des Initiators bzw. der Initiatorkomponenten im Wasser,
wobei die grenzflächenaktive Substanz in dem Wasser vorgelegt
oder während oder nach dem Lösungsprozeß zugegeben werden kann.
Für den Gehalt des Initiators bzw. der Initiatorkomponenten in
der emulgierten Lösung gilt das bereits oben gesagte.
Der Gehalt der grenzflächenaktiven Substanz in der emulgierten
Lösung beträgt vorzugsweise 0,05 bis 50, besonders bevorzugt 0,5
bis 20 und ganz besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
den gelösten Initiator oder die gelöste Initiatorkomponente.
Der gesamte oder ein Teil bei der Emulsionspolymerisation verwen
dete Initiator kann als emulgierte Lösung des Initiators oder
mindestens einer der Komponenten zugesetzt werden, wobei die
emulgierte Lösung z. B. zum Teil vorgelegt werden kann oder wäh
rend der Emulsionspolymerisation zugesetzt werden kann, wie im
einzelnen oben bei der Beschreibung der Emulsionspolymerisation
aufgeführt wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, die Initiatoren bzw. Initiatorkomponenten, die gegen oder
nach Ende der Emulsionspolymerisation zugesetzt werden, um den
Gehalt an Restmonomeren in der Polymerdispersion abzusenken, in
Form der emulgierten Initiatorlösung zuzusetzen.
Bevorzugt wird daher die emulgierte Initiatorlösung nach einem
Umsatz der Monomeren von 95 Gew.-%, d. h. nachdem 95 Gew.-% der
Gesamtmenge der Monomeren im Polymer gebunden sind, zugesetzt.
Besonders bevorzugt wird die emulgierte Initiatorlösung nach
einem Umsatz von 98 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 99 Gew.-%
und insbesondere nach einem Umsatz der Monomeren von 99,8 Gew.-%,
zugesetzt.
Der Zusatz kann direkt am Ende der eigentlichen Emulsionspolyme
risation oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die
Temperatur der Polymerdispersion beträgt dabei 30 bis 95, vor
zugsweise 50 bis 90°C.
Die Menge der in Form der emulgierten Initiatorlösung zugesetzten
Initiatoren beträgt vorzugsweise zumindest 0,05 bis 30, besonders
bevorzugt zumindest 0,1 bis 10 Gew.-% der gesamten bei der Emul
sionspolymerisation verwendeten Initiatormenge (wird nur eine In
itiatorkomponente eines Red-Ox Initiatorsystems in Form der emul
gierten Lösung zugesetzt, gilt bei der Berechnung des vorstehen
den Gewichtsvorteils die entsprechende Menge des Red-Ox
Initiatorsystems, als in Form der emulgierten Initiatorlösung
zugesetzt).
Bei den erfindungsgemäßen Verfahren werden Polymerdispersionen
erhalten, die einen deutlich verminderten Koagulatgehalt auf
weisen.
Es wurde ein Emulsionspolymerisat durch Emulsionspolymerisation
aus Ethylhexylacrylat, Styrol, Acrylamid, Methacrylamid unter
Verwendung von 2,5%iger Natriumpersulfatlösung hergestellt.
Nach der Durchführung der Hauptreaktion wurden zur Absenkung der
Restmonomeren alternativ folgende Schritte A) bis D) durchge
führt.
- A) Bei 70°C wurde eine 10%ige Lösung von tert-Butylhydroperoxid und danach eine 10%ige Lösung von Natriumdisulfit zugegeben und 2 h nachgerührt.
- B) Es wurde wie unter A verfahren, jedoch wurde nach der Zugabe der 10%igen tert-Butylhydroperoxidlösung eine 10%ige Natrium sulfitlösung zugegeben, die 0,5% eines Alkylphenolethoxylats enthielt.
- C) Der Versuch A wurde mit einer 5%igen Natriumdisulfitlösung wiederholt.
- D) Der Versuch B wurde mit einer 5%igen Natriumdisulfitlösung wiederholt, die ebenfalls 0,5% des gleichen Alkylphenol ethoxylates enthielt.
Die Versuchsserie I wurde wiederholt, jedoch wurde zur Herstel
lung der Dispersion eine 2,5%igen Natriumpersulfatlösung
verwendet, die 0,5% des Alkylphenolethoxylates als Emulgator
enthielt.
In Abwandlung der DIN 53 786 wurden jeweils 1 kg der oben herge
stellten Dispersionen über ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,125 mm filtriert. Der Rückstand wurde mit entionisiertem Wasser
ausgewaschen und getrocknet. Anschließend wurde der Siebrückstand
ausgewogen. Die Angabe erfolgt in Prozent Koagulat, bezogen auf
die Dispersion.
Die Ergebnisse zeigen deutlich die vorteilhafte Anwendung von
emulgatorhaltigen Initiatorlösungen, bzw. von emulgatorhaltigen
Lösungen der Redox-Komponenten.
In einem Reaktor, der mit einem MIG-Rührer ausgestattet war,
wurden 16 t einer ca. 50%igen Dispersion o.g. Monomerzusammen
setzung hergestellt, welche nach der beendeten Zugabe der Mono
meren mit einer 7%igen Natriumpersulfatlösung zur weitern
Abreicherung der Restmonomeren nachbehandelt wurde. Dazu wurden,
zunächst bei 70°C 395 l einer 10%igen tert-Butylhydroperoxid
lösung eingerührt und anschließend eine Lösung von 33,5 kg
Natriumdisulfit in 288 l entionisiertem Wasser dosiert. Nach be
endeter Reaktion wurde die Dispersion über einen Siebkorbfilter
filtriert, der einen Siebeinsatz mit einer Maschenweite von
0,5 mm enthielt. Bestimmt wurden die Zahl der Filterwechsel und
die Filtrationszeit.
Der oben beschriebene Versuch wurde wiederholt, jedoch wurden der
Lösung von 33,5 kg Natriumdisulfit in 288 l Wasser, 1,02 kg eines
ethoxylierten Alkylphenols zugesetzt.
Der Versuch B wurde wiederholt, jedoch wurde die Lösung von
33,5 kg Natriumdisulfit in 380 l entionisiertem Wasser, der
2,0 kg eines sulfatierten Alkylphenolethoxylates zugesetzt wurden
verwendet.
Die in der Tabelle zusammengefaßten Versuchsergebnisse des Ver
suchs zeigen deutlich die wirtschaftliche Bedeutung der Erfin
dung. Durch das erfindungsgemäße verfahren läßt sich der Koa
gulatanteil deutlich reduzieren, wodurch die Zahl der Filter
wechsel und die Filtrationszeiten deutlich reduziert werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polymerdispersionen
durch Emulsionspolymerisation von olefinisch ungesättigten
Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete
wasserlösliche Initiator zumindest teilweise in Form einer
wäßrigen Initiatorlösung, welche eine grenzflächenaktive
Substanz und den Initiator, bzw. im Falle eines Reduktions-Oxi
dation(Red-Ox)Initiatorsystems mindestens eine Initiator
komponente, enthält zugesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Initiatorlösung 0,05 bis 50 Gew.-% einer grenzflächenaktiven
Substanz, bezogen auf den gelösten Initiator oder die gelöste
Initiatorkomponente, enthält.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest 0,05 bis 30 Gew.-% der insgesamt bei der Emul
sionspolymerisation verwendeten Initiatormenge in der Form
der emulgierten Initiatorlösung zugesetzt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Initiatorlösung zugesetzt wird, nachdem ein
Umsatz von mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der zu polymerisierenden Monomeren erreicht ist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei der emulgierten Initiatorlösung um
die wäßrige Lösung der Oxidations- oder der Reduktionskompo
nenten eines Red-Ox-Initiatorsystems handelt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der emulgierten Initiatorlösung um die Lösung der
Reduktionskomponenten handelt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |