DE19536952A1 - Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung - Google Patents
Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit ÜberbrückungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Drehmomentwandler
mit einem mit einem Verbrennungsmotor verbundenen Gehäuse, einem
Turbinenrad und einer Reibbeläge aufweisende Überbrückungskupplung
zur Herstellung einer Reibschlußverbindung zwischen dem Gehäuse
und dem Turbinenrad.
Ein solcher Drehmomentwandler ist beispielsweise aus der DE-A 38
23 210 A1 bekannt. Hydrodynamische Drehmomentwandler lassen sich
mit Planetenradsätzen zu automatischen Getrieben kombinieren. Die
Überbrückungskupplung dient dazu, in den oberen Gängen die motor
seitige Gehäusewand mit dem Turbinenrad zu verbinden, um dadurch
den hydrodynamischen Kreis lauf des Wandlers zu umgehen. Durch die
se mechanische Kupplung entfallen bei höheren Drehzahlen die Ener
gieverluste im Drehmomentwandler und der Wirkungsgrad des Getrie
bes steigt.
Die Übertragungsfähigkeit der Überbrückungskupplung gemäß der DE
38 23 210 hängt in starkem Maße vom Schließdruck ab. Hierzu ist
eine axial verschiebbare Lamellenscheibe, die, in Achsrichtung
gesehen beidseits mit Reibbelägen versehen ist, mit der Turbinen
schale drehfest verbunden. Ein im Wandlergehäuse axial verschieb
bar angeordneter Kolben ist im Erstreckungsbereich des zugeordne
ten Reibbelags mit einer ringförmigen Reibfläche versehen und wan
dert bei Erhöhung des Fluiddruckes im Wandlerraum in Richtung des
motorseitigen Wandlergehäuses, an dem im Erstreckungsbereich des
anderen Reibbelags ebenfalls eine ringförmige Reibfläche vorgese
hen ist. Der Kolben ist mit dem Wandlergehäuse drehfest verbunden.
Bei Erhöhung des Druckes im Wandlerraum wird der Kolben in Rich
tung der motorseitigen Gehäusehälfte verschoben und dadurch ein
Reibschluß zwischen den Reibbelägen der Lamellenscheibe und der
jeweils zugeordneten Reibfläche von Kolben und Wandlergehäuse her
gestellt. Im vollständig eingekuppelten Zustand läuft das Turbi
nenrad mit der Drehzahl des Gehäuses um, wobei auf die beiden
Reibbeläge die gleiche Anpreßkraft wirkt.
Die Übertragbarkeit des Drehmoments einer solchen Kupplung ist
proportional abhängig von dem auf den Kolben einwirkenden Druck.
Für eine geregelt gleitende Wandlerkupplung (GWK) ist es, bei
spielsweise zur Schwingungsdämpfung, durchaus üblich, zwischen dem
Gehäuse und der Lamellenscheibe einerseits und zwischen der letzt
genannten und einem Kolben der Überbrückungskupplung andererseits
eine Relativbewegung durch gezielten Schlupf zu erzeugen. Bei ge
ringem Schließruck ist daher nur ein geringes Drehmoment durch die
Überbrückungskupplung übertragbar. Der Schließdruck muß deutlich
erhöht werden, wenn zwischen Turbine und Gehäuse eine starre Ver
bindung hergestellt werden soll, wodurch eine höhere Belastung der
Bauteile resultiert.
Von dieser Problemstellung ausgehend soll ein gattungsgemäßer
Drehmomentwandler so verbessert werden, daß eine Zunahme des
Schließdrucks einer Überbrückungskupplung einen überproportionalen
Anstieg der Übertragungsfähigkeit bewirkt.
Zur Problemlösung weist die Überbrückungskupplung eine Mehrzahl
von Reibbelägen auf, die in vorbestimmbarer Folge unabhängig von
einander in Wirkverbindung mit der jeweils zugeordneten Reibfläche
bringbar sind. Durch diese Maßnahme ist es möglich, durch Druck
beaufschlagung zunächst nur einen Reibbelag an der Reibfläche des
Gehäuses anzulegen. Bei Druckerhöhung wird zumindest ein weiterer
Reibbelag aktiviert, indem dieser entweder an die Reibfläche des
Gehäuses oder eines Kolbens der Überbrückungskupplung angelegt
wird. Dadurch steigt die wirksame Reibfläche entsprechend, so daß
bei kontinuierlicher Druckerhöhung ein Drehmoment-Übertragungs
sprung eintritt.
Vorzugsweise sind die Reibbeläge Teile unterschiedlicher Reibungs
kupplungen. Damit wird erreicht, daß die Überbrückungskupplung
zunächst mit wenigstens einem Reibbelag und später mit mindestens
zwei Reibbelägen arbeitet, so daß im Bereich eines niedrigen
Druckes eine geringe Übertragungsfähigkeit pro Druckeinheit vor
liegt und ab einem bestimmten Druck bzw. Druckbereich eine über
proportional höhere Übertragungsfähigkeit pro Druckeinheit gegeben
ist. Damit ist die Belastung der einzelnen Reibbeläge reduzier
bar.
Weiterhin vorzugsweise sind die Reibbeläge derart an den Reibungs
kupplungen aufgenommen, daß zumindest zwei Reibbeläge sich hin
sichtlich ihres mittleren Reibradiusses voneinander unterscheiden.
Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn nur zwei unterschiedliche
Reibbeläge vorgesehen sind. Die Reibbeläge können ringförmig oder
ringsegmentförmig ausgebildet sein und insbesondere vorzugsweise
einen unterschiedlichen Reibkoeffizient aufweisen. Damit kann die
Wirkung der Übertragungskupplung, das heißt ihre Kennlinie, noch
mals beeinflußt werden. Ist der Reibbeiwert des zuerst zur Anlage
an das Gehäuse kommenden Reibbelags höher als der des zweiten, ist
der Übergang weicher, fällt der Reibbeiwert des ersten Belages
niedriger aus als der des zweiten, so ist der Übergang härter.
Grundsätzlich ist es mit dieser Maßnahme sogar möglich, den über
tragbaren Momentenverlauf degressiv auszugestalten indem der Reib
beiwert des ersten Reibbelages wesentlich höher ist als der des
zweiten, wenn im Ausnahmefall keine überproportional steigende
Momentenübertragbarkeit gewünscht sein sollte.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Reibbeläge unter
schiedliche Außen- und Innendurchmesser auf. Dadurch kann der not
wendige axiale Platzbedarf im Wandlergehäuse gering gehalten wer
den, weil die Reibbeläge auf demselben Axialniveau wirken können.
Zur Reduzierung der notwendigen Bauteile ist es vorteilhaft, wenn
alle Reibbeläge auf einer gemeinsamen Belagträgerscheibe angeord
net sind.
Vorzugsweise weichen die Reibflächen einzelner Reibbeläge hin
sichtlich ihres Durchmessers und ihrer Geometrie von den Reibflä
chen der übrigen Reibbeläge ab.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wirkt ein erster Reibbelag
auf die Innenseite der motorseitigen Gehäusehälfte und ein zweiter
Reibbelag auf einen mit der Gehäusehälfte drehfest verbundenen
Kolben. Durch diese Ausgestaltung kann der Reibbelag der ersten
Reibungskupplung (Einflächen-Wandlerkupplung) gleichzeitig die
Aufgabe des zweiten Reibbelages der zweiten Reibungskupplung
(Zweiflächen-Wandlerkupplung) übernehmen.
Wenn die axiale Verschiebung des Kolbens gegen die Kraft
mindestens einer Feder erfolgt, kann der Mindestdruck, der zum
Bewegen des Kolbens notwendig ist, eingestellt werden. In einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist jeder Reibbelag auf ei
ner ihm zugeordneten Belagträgerscheibe angeordnet. Wenn die Reib
beläge an einem axial verschiebbaren Kolben angeordnet sind und
der eine Reibbelag direkt mit dem Kolben und der andere Reibbelag
an einer Belagträgerscheibe über mindestens ein Federelement mit
dem Kolben verbunden ist, entspricht die Anpreßkraft für den er
sten Reibbelag der Federkraft. Eine Erhöhung der Anpreßkraft al
lein über eine Erhöhung des Druckes im Wandlerraum ist dann mög
lich, wenn der direkt mit dem Kolben verbundene Reibbelag eben
falls auf die Reibfläche auf setzt, wobei dann der weitere Kraft
anstieg über die Kolbenbewegung eingeleitet wird.
Vorteilhafterweise ist die Belagträgerscheibe nach innen abge
kröpft und in der so gebildeten zylindrischen Mantelfläche ist
mindestens eine Bohrung vorgesehen, die von einer am Kolben vor
gesehenen Dichtung zumindest teilweise verschließbar ist. Solange
der zweite Reibbelag bei dieser Ausführungsform nicht am Gehäuse
anliegt, ist die Bohrung geöffnet. Dadurch kann Wandlerfluid vom
Wandlerraum in den Kolbenraum strömen und Wärme ableiten, die dann
entsteht, wenn die Wandlerkupplung in der ersten Stufe geregelt
gefahren wird, so daß zwischen dem ersten Reibbelag und dem Gehäu
se eine Relativbewegung stattfindet.
Anhand einer Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung
nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 die obere Hälfte des Längsschnittes durch ein Aus
führungsbeispiel eines hydrodynamischen Drehmomentwand
lers,
Fig. 2 die obere Hälfte des Längsschnittes durch ein weiteres
Ausführungsbeispiel eines hydrodynamischen Drehmoment
wandlers,
Fig. 3 die obere Hälfte des Längsschnitts durch ein drittes
Ausführungsbeispiel eines hydrodynamischen Drehmoment
wandlers,
Fig. 4 das Verlaufsdiagramm der Übertragungsfähigkeit der Über
brückungskupplung.
Fig. 1 zeigt die obere Hälfte eines hydrodynamischen Drehmomen
tenwandlers, der konzentrisch zu einer Drehachse 70 angeordnet
ist. Der Drehmomentenwandler besteht aus dem Pumpenrad 20, dem
Turbinenrad 21 und dem Leitrad 22, das über den Freilauf 18 mit
der Leitradnabe 29 verbunden ist. Das Turbinenrad 21 läuft in ei
ner Turbinenschale 28, das über eine Schweißnaht 19 mit der Tur
binenradnabe 17 starr verbunden ist. Im radial oberen Bereich ist
über eine Schweißnaht 25 ein Mitnahmeelement 6 mit einer radial
innen liegenden Verzahnung an der Turbinenschale 28 befestigt. Das
Gehäuse des Pumpenrades 20 wird durch die Gehäusehälfte 23 gebil
det.
Eine Überbrückungskupplung 45 ist zwischen dem Turbinenrad 21 und
der motorseitigen Gehäusehälfte 26 des Wandlers vorgesehen. Die
Überbrückungskupplung 45 besteht bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel aus der Belagträgerscheibe 2 mit dem daran
angeschweißten hohlzylinderförmigen Mitnahmeelement 4 und dem Kol
ben 9, der über Federn 10 mit dem scheibenförmigen Mitnahmeelement
11 verbunden ist. Die Belagträgerscheibe 2 ist auf seiner der
Gehäusehälfte 26 zugewandten Ringfläche vollständig mit einem ersten
Reibbelag 1 versehen. Innerhalb des hohlzylindrischen Mitnahme
elements 4 ist auf der der Gehäusehälfte 26 abgewandten Seite der
Belagträgerscheibe ein zweiter ringförmiger Reibbelag 7 aufge
bracht. Die Innendurchmesser der Reibbeläge 1 und 7 sind
identisch, die Außendurchmesser unterschiedlich groß. Das Mitnah
meelement 4 weist eine im wesentlichen radial verlaufende Bohrung
3 auf, durch die der Wandlerraum 24 mit dem Zylinderraum 27 in
Verbindung steht. In einer radial inneren Umfangsnut ist in das
hohlzylindrische Mitnahmeelement 4 eine Dichtung 8 eingesetzt, die
sich auf dem scheibenförmigen Kolben 9 abstützt. Hierzu ist der
Kolben 9 an seinem radial äußeren Bereich axial abgewinkelt, so
daß eine Zylindermantelfläche entsteht. Der Kolben 9 ist radial
innen über ein Dichtelement 13 gegen die über eine Schweißnaht 15 a
mit der Gehäusehälfte 26 verbundene Deckelnabe 15 abgedichtet. Die
Turbinennabe 17 stützt sich über ein Wälzlager 14 auf der Deckelnabe 15
ab und ist über die Dichtung 16 hiergegen abgedichtet.
Das Dichtelement 13 liegt in einer äußeren Umfangsnut der Deckel
nabe 15. Im axial inneren Bereich ist an der Deckelnabe 15 radial
außen ein Absatz 50 ausgebildet, der als Anschlag für das Mitnah
meelement 11 dient, das drehfest mit der Deckelnabe 15 verbunden
ist. Über Niete 12 ist der Kolben 9 ebenfalls drehfest mit dem
Mitnahmeelement 11 verbunden.
Eine an dem Mitnahmeelement 4 vorgesehene axial innen liegende
Verzahnung 5 stellt die Verbindung der Überbrückungskupplung 45 zu
dem mit der Turbinenschale 28 verbundenen Mitnahmeelement 6 dar.
Die Verzahnung 5 läßt eine axiale Bewegung des Mitnahmeelementes 4
zu. Gegen die Kraft der Federn 10 ist der Kolben 9 in bezug zum
Mitnahmeelement 11 axial beweglich.
Im nicht aktivierten Zustand der Überbrückungskupplung 45 laufen
der Belagträger 2 mit Turbinendrehzahl und der Kolben 9 mit Gehäu
sedrehzahl um. Bei Erhöhung des Druckes im Wandlerraum 24 durch
Aktivierung einer hier nicht näher dargestellten Pumpe und Druck
reduzierung im Kolbenraum 27 wird das Mitnahmeelement 2 in Rich
tung der Gehäusehälfte 26 (auf der Zeichnung nach links) verscho
ben. Der ringförmige erste Reibbelag 1 legt sich an der entspre
chend ausgebildeten Reibfläche in der Gehäusehälfte 26 an. Über
den Kolben 9, die Dichtelemente 8, 13 und 16 sowie den Reibbelag 1
ist dann der Wandlerraum 24 vom Kolbenraum 27 getrennt. Eine Ver
bindung besteht nur durch die vorgesehene Bohrung 3 im
Mitnahmeelement 4. Der im Wandlerraum 24 anstehende Druck wirkt
nicht nur auf die Belagträgerscheibe 2, sondern auch auf den Kol
ben 9. Die Federn 10 verhindern jedoch bei entsprechend geringem
Druck eine axiale Relativbewegung des Kolbens 9 gegenüber dem auf
der Deckelnabe 15 festsitzenden Mitnahmeelement 11. In diesem Zu
stand wirkt zunächst nur eine Überbrückungskupplung, nämlich die
Einflächen-Wandlerkupplung 45a. Die wirksame Kolbenfläche ist
durch den äußeren Durchmesser des Reibbelagträgers 2 und den
Dichtdurchmesser des Dichtelements 8 definiert. Das Drehmoment
wird von der Gehäusehälfte 26 über den ersten Reibbelag 1, die
Belagträgerscheibe 2, das Mitnahmeelement 4, die Turbinenschale 28
und die Turbinennabe 17 auf die hier nicht näher dargestellte Ge
triebewelle (Achse 70) übertragen.
Durch weitere Erhöhung des Druckmitteldruckes im Wandlerraum 24
wird der Kolben 9 gegen die Kraft der Federn 10 axial zur Deckel
nabe 15 verschoben und gelangt zur Anlage an dem zweiten auf der
Innenseite der Belagträgerscheibe 2 angeordneten Reibbelag 7. Zu
der nun bereits wirkenden Einflächen-Wandlerkupplung 45a, wird
jetzt eine Zweiflächen-Wandlerkupplung 45b zugeschaltet. Die wirk
same Kolbenfläche dieser Zweiflächen-Wandlerkupplung 45b wird be
stimmt durch die Dichtdurchmesser der Dichtelemente 8 und 13. Die
wirksame Kolbenfläche der Einflächen-Wandlerkupplung 45a bleibt
erhalten. Je nach Auswahl der Reibbeläge 1, 7 stellt sich der Ver
lauf des übertragbaren Drehmoments M in Abhängigkeit des Druckes p
gemäß einer der Kurven nach Fig. 4 ein, wobei der Bereich I den
Momentenverlauf über den ersten Reibbelag und der Bereich II den
Momentenverlauf über beide Reibbeläge betrifft.
Sofern eine geregelte Wandlerkupplung gewünscht wird, das heißt
eine Relativbewegung zwischen dem Reibbelag 1 und der Gehäusehälfte 26
gewünscht ist, kann die dabei entstehende Reibwärme über das
durch die Bohrung 3 vom Wandlerraum 24 in den Kolbenraum 27 strö
mende Fluid abgeführt werden. Durch Anlegen des Kolbens 9 auf dem
Reibbelag 7 werden der Wandlerraum 24 und der Kolbenraum 27 anson
sten voneinander getrennt.
Die Reibbeläge 1, 7 können nicht nur ringförmig, sondern ebenso
auch mehrteilig in Kreisringabschnitten ausgebildet sein. Die
Reibbeläge 1, 7 können aufgeklebt, aufgenietet oder aber auch in
die Belagträgerscheibe 2 eingelegt sein.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Über
brückungskupplung 45 besteht aus dem zur Turbinennabe 17 axial
verschiebbaren Kolben 9′, an dem radial außen ein ringförmiger
Dichtungs-/Reibbelagträger 58 und radial weiter innen liegend eine
Belagträgerscheibe 53 vorgesehen ist. Die Belagträgerscheibe 53
ist über Niete 52 bzw., wie beim bereits zuvor beschriebenen Aus
führungsbeispiel erläutert, Blattfedern 10 mit dem scheibenförmi
gen Kolben 9′ verbunden. In seinem radial äußeren Bereich ist der
Kolben 9′ axial nach innen abgewinkelt und hier ist eine Verzah
nung 59 ausgebildet, in die mit einer entsprechenden Gegenverzah
nung versehen ein Mitnahmeelement 60 eingreift, das über eine
Schweißnaht 61 starr mit der Turbinenschale 28 verbunden ist. Über
eine Schweißnaht 19 ist die Turbinenschale 28 außerdem mit der
Turbinenradnabe 17 verbunden. Die Abdichtung des Kolbens 9′ gegen
über der Turbinenradnabe 17 erfolgt durch das Dichtelement 13.
Die Belagträgerscheibe 53 ist auf der der Gehäusehälfte 26 zuge
wandten Seite mit einem ringförmigen Reibbelag 54 versehen und
radial außen verläuft sie in Axialrichtung entgegen der Gehäuse
hälfte 26, so daß sich eine zylindermantelförmige Fläche ausbil
det, auf der ein Dichtelement 56, das in einer radial innen lie
genden Umfangsnut am Dichtungs-/Reibbelagträger 58 sitzt, anläuft
und den Dichtungs-/Reibbelagträger gegen die Belagträgerscheibe 53
dichtet. In der zylindrischen Mantelfläche der Belagträgerscheibe
53 ist mindestens eine radiale Bohrung 55 vorgesehen, über die ein
Strömungsmittelfluß vom Wandlerraum 24 in den Kolbenraum 27 mög
lich ist, um, wie bereits zuvor erwähnt, entstehende Reibungswärme
abzuführen, wenn eine geregelte Wandlerüberbrückungskupplung ge
wünscht ist.
Durch Erhöhung des Druckes im Wandlerraum 24 und Absenken des
Druckes im Kolbenraum 27 verschiebt sich der Kolben 9′ in Richtung
der Gehäusehälfte 26 soweit, bis der erste Reibbelag 54 zur Anlage
an der entsprechenden ausgebildeten Reibfläche in der Gehäusehälf
te 26 kommt. Über die Federelemente 10 ist die Belagträgerscheibe
53 verdrehfest mit dem Kolben 9′ verbunden, so daß nun das Drehmo
ment von der Gehäusehälfte 26 über den Reibbelag 54, die Belagträ
gerscheibe 53, den Kolben 9′, die Verzahnung 59, das Mitnahmeele
ment 60, die Turbinenschale 28 und die damit starr verbundene Tur
binenradnabe 17 auf die hier nicht dargestellte Getriebewelle ge
leitet wird. Die wirksame Kolbenfläche wird dabei durch die Fläche
des Kolbens 9′ bis zum Reibbelag 54 bestimmt. Solange die resul
tierende Druckkraft kleiner ist als die Kraft der Federelemente
10, wird eine weitere Bewegung des Kolbens 9′ und damit eine An
lage des Reibbelages 57 verhindert. Bei einer weiteren Erhöhung
des Druckes im Druckraum 24 schiebt der Kolben 9′ weiter auf die
Gehäusehälfte 26 zu, wobei das Dichtelement 56 zunächst die radia
le Bohrung 55 verschließt, so daß der Kolbenraum 27 vom Wandler
raum 24 getrennt wird. Eine weitere Druckerhöhung bewirkt dann ein
Anlegen des Reibbelages 57 an der Innenseite der Gehäusehälfte 26,
wodurch dann die zweite Wandlerkupplung zugeschaltet ist und sich
wiederum ein Drehmomentenverlauf analog zu den in Fig. 4 darge
stellten Kurven einstellt. Der hierzu notwendige Druck im Wandler
raum 24 wird bestimmt durch die Kraft der Federn 10. In diesem
Belastungszustand wirkt als wirksame Kolbenfläche die Kolbenfläche
bis zum Reibbelag 57.
Durch diese Anordnung ist es möglich, bei geringem Druckniveau im
Wandlerraum 24 mit einer "kleinen" Überbrückungskupplung zu arbei
ten und bei einem höheren Druckniveau im Wandlerraum 24 mit einer
"großen" Überbrückungskupplung.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Überbrückungskupplung mit
Einflächen- und Zweiflächen-Wandlerkupplung ist in Fig. 3 darge
stellt. Der scheibenförmige Kolben 9′′ ist auf der Deckelnabe in
axialer Richtung verschiebbar gelagert. Über Nieten 12 bzw. Federn
10 ist der Kolben 9′′ mit der Kolbenträgerscheibe 51 drehfest ver
bunden, die gegen einem an der Deckelnabe 15 ausgebildeten An
schlag anliegt und drehfest mit der Deckelnabe 15 verbunden ist.
Über ein Dichtelement 13 ist der Kolben 9′′ gegen die Deckelnabe
15 abgedichtet. In das Gehäuse 26 eingeschweißt ist eine im Halb
querschnitt L-förmige Scheibe 34, die zwei axiale Bohrungen 36, 37
und radiale Bohrung 35 aufweist. An dieser Scheibe 34 ist eine
Reibfläche für die Zweiflächen-Wandlerkupplung 45b ausgebildet.
Zwischen dem Kolben 9′′ und der Scheibe 34 ist eine L-förmig gebo
gene Lamellenscheibe 38 als Belagträgerscheibe vorgesehen, die
über die Verzahnung 49 mit einem Mitnahmeelement 42, das mit der
Turbinenschale 28 verschweißt ist, verbunden ist. Die Lamellen
scheibe 38 ist beidseitig mit Reibbelägen 39, 40 versehen und wird
über eine Dichtung 33 gegen die Scheibe 34 abgedichtet. Radial
oberhalb der Scheibe 34 ist eine Belagträgerscheibe 30 vorgesehen,
die über eine Verzahnung 48 in ein an der Turbinenschale 28 befe
stigtes Mitnahmeelement 41 angreift. Die Mitnehmerscheibe 30 ist
im Querschnitt zweifach gekröpft, und wird radial innen gegen ein
in der Scheibe 34 radial außen angebrachtes Dichtelement 32 abge
dichtet. Auf der der Gehäusehälfte 26 zugewandten Seite ist die
Belagträgerscheibe 30 mit einem ringförmigen Reibbelag 31 verse
hen.
Bei einer Erhöhung des Druckes im Wandlerraum 24 wird die Scheibe
30 auf der Zeichnung nach links verschoben und der Reibbelag 31
kommt zur Anlage an der Gehäusehälfte 26. Solange der Druck gering
genug bleibt, verhindern die Federn 10 eine axiale Verschiebung
des Kolbens 9′′. Eine weitere Druckerhöhung bewirkt, daß der Kol
ben 9′′ gegen den Reibbelag 40 an der Lamellenscheibe 38 anläuft
und die Lamellenscheibe 38 mit dem anderen Belag 37 auf die Schei
be 34 drückt, so daß die Zweiflächen-Wandlerkupplung zugeschaltet
ist. Die horizontalen Bohrungen 37, 36 gestatten den Strömungsmit
telfluß dann, wenn die Kupplung 45 wieder gelöst werden soll. Da
bei kann dann gleichzeitig über die radiale Bohrung Fluid den
Reibbelag 31 von der Dichtfläche zurückdrücken.
Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die mit gleicher
Wirkung vorhandenen Bauteile mit denselben Bezugszeichen benannt
und zur besseren Verdeutlichung allenfalls durch ′ bzw. ′′ ge
kennzeichnet.
Fig. 4 verdeutlicht, daß durch die Wahl des Reibwerts der Reibbe
läge unterschiedliche Kennlinien a, b, c der Wandlerüberbrückungs
kupplung eingestellt werden können. So zeigt die Kennlinie a eine
Überbrückungskupplung, bei der der Reibwert des zuerst zur Anlage
an den Gehäusedeckel kommenden Reibbelages höher ist als der des
später zur Anlage gelangenden Reibbelages, so daß der Übergang
weich erfolgt. Die Kurve b zeigt den umgekehrten Fall, bei dem der
Reibwert des zuerst zur Anlage gelangenden Reibbelages geringer
ist als der des später zur Anlage gelangenden Reibbelages, so daß
der Übergang härter wird. Ein Extrembeispiel zeigt Kurve c, bei
der der Reibwert des zuerst zur Anlage gelangenden Reibbelages
wesentlich höher ist als der des zweiten, so daß sogar eine
degressive Kennlinie möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 Reibbelag
2 Belagträgerscheibe
3 Bohrung
4 Mitnahmeelement
5 Verzahnung
6 Mitnahmeelement
7 Reibbelag
8 Dichtelement
9 Kolben
9′ Kolben
9′′ Kolben
10 Feder
11 Mitnahmeelement
12 Niet
13 Dichtelement
14 Wälzlager
15 Deckelnabe
15a Schweißnaht
16 Dichtelement
17 Turbinenradnabe
18 Freilauf
19 Schweißnaht
20 Pumpenrad
21 Turbinenrad
22 Leitrad
23 Gehäusehälfte
24 Wandlerraum
25 Schweißnaht
26 motorseitige Gehäusehälfte
27 Kolbenraum
28 Turbinenschale
29 Leitrad
30 Belagträgerscheibe
31 Reibbelag
32 Dichtung
33 Dichtung
34 Scheibe
35 radiale Bohrung
36 axiale Bohrung
37 axiale Bohrung
38 Lamellenscheibe/Belagträgerscheibe
39 Reibbelag
40 Reibbelag
41 Mitnehmerelement
42 Mitnehmerelement
43 Dichtung
45 Überbrückungskupplung
45a Einflächen-Wandlerkupplung
45b Zweiflächen-Wandlerkupplung
48 Verzahnung
49 Verzahnung
50 Anschlag/Absatz
51 Kolbenträgerscheibe
52 Niet
53 Belagträgerscheibe
54 Reibbelag
55 Bohrung
56 Dichtung
57 Reibbelag
58 Dichtungs-/Reibbelagträger
59 Verzahnung
60 Mitnahmeelement
61 Schweißnaht
70 Drehachse
a, b, c Kennlinien
M Drehmoment
P Druck
2 Belagträgerscheibe
3 Bohrung
4 Mitnahmeelement
5 Verzahnung
6 Mitnahmeelement
7 Reibbelag
8 Dichtelement
9 Kolben
9′ Kolben
9′′ Kolben
10 Feder
11 Mitnahmeelement
12 Niet
13 Dichtelement
14 Wälzlager
15 Deckelnabe
15a Schweißnaht
16 Dichtelement
17 Turbinenradnabe
18 Freilauf
19 Schweißnaht
20 Pumpenrad
21 Turbinenrad
22 Leitrad
23 Gehäusehälfte
24 Wandlerraum
25 Schweißnaht
26 motorseitige Gehäusehälfte
27 Kolbenraum
28 Turbinenschale
29 Leitrad
30 Belagträgerscheibe
31 Reibbelag
32 Dichtung
33 Dichtung
34 Scheibe
35 radiale Bohrung
36 axiale Bohrung
37 axiale Bohrung
38 Lamellenscheibe/Belagträgerscheibe
39 Reibbelag
40 Reibbelag
41 Mitnehmerelement
42 Mitnehmerelement
43 Dichtung
45 Überbrückungskupplung
45a Einflächen-Wandlerkupplung
45b Zweiflächen-Wandlerkupplung
48 Verzahnung
49 Verzahnung
50 Anschlag/Absatz
51 Kolbenträgerscheibe
52 Niet
53 Belagträgerscheibe
54 Reibbelag
55 Bohrung
56 Dichtung
57 Reibbelag
58 Dichtungs-/Reibbelagträger
59 Verzahnung
60 Mitnahmeelement
61 Schweißnaht
70 Drehachse
a, b, c Kennlinien
M Drehmoment
P Druck
Claims (13)
1. Hydrodynamischer Drehmomentwandler mit einem mit einem Ver
brennungsmotor verbundenen Gehäuse (23, 26), einem Turbinenrad
(21) und einer Reibbeläge aufweisende Überbrückungskupplung
(45) zur Herstellung einer Reibschlußverbindung zwischen dem
Gehäuse (26) und dem Turbinenrad (21), dadurch gekennzeich
net, daß die Überbrückungskupplung (45) eine Mehrzahl von
Reibbelägen (1, 7, 31, 39, 40; 54, 57) aufweist, die in vorbestimm
barer Folge unabhängig voneinander in Wirkverbindung mit der
jeweils zugeordneten Reibfläche bringbar sind.
2. Drehmomentwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Reibbelag (1, 31, 54) Teil einer ersten Rei
bungskupplung (45a) und wenigstens ein weiterer Reibbelag
(7; 39, 40; 57) Teil zumindest einer weiteren Reibungskupplung
(45b) ist.
3. Drehmomentwandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reibbeläge (1, 7, 31, 39, 40; 54, 57) derart an
den Reibungskupplungen (45a, 45b) aufgenommen sind, daß zumin
dest zwei Reibbeläge (1, 7; 31, 39, 40; 54, 57) sich hinsichtlich
ihres mittleren Reibradiusses voneinander unterscheiden.
4. Drehmomentwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibbeläge (1, 7; 31, 39, 40; 54, 57) ringförmig ausgebil
det sind.
5. Drehmomentwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibbeläge (1, 7; 31, 39, 40; 54, 57) ringsegmentförmig
ausgebildet sind.
6. Drehmomentwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Reibbeläge (1, 7) auf einer gemeinsamen Belagträger
scheibe (2) angeordnet sind.
7. Drehmomentwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibflächen der einzelnen Reibbeläge
(1, 7; 31, 39, 40; 54, 57) hinsichtlich ihres Durchmessers und ih
rer Geometrie vorzugsweise von den Reibflächen der übrigen
Reibbeläge abweichen.
8. Drehmomentwandler nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Reibbelag
(1) gegen die Innenseite der motorseitigen Gehäusehälfte (26)
wirkt und ein mit der Gehäusehälfte (26) drehfest verbundener
Kolben (9) gegen einen zweiten Reibbelag (7) bringbar ist.
9. Drehmomentwandler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Verschiebung des Kolbens (9) gegen die Kraft
mindestens einer Feder (10) erfolgt.
10. Drehmomentwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Reibbelag (31, 39, 40) auf einer zugeordneten Belag
trägerscheibe (30, 38) angeordnet ist.
11. Drehmomentwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibbeläge (54, 57) an einem axial verschiebbaren Kol
ben (9′) angeordnet sind, wobei der eine Reibbelag (57) di
rekt mit dem Kolben (9′) und der andere an einer Belagträger
scheibe (53) über mindestens ein Federelement (10) mit dem
Kolben (9′) verbunden ist.
12. Drehmomentwandler nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Belagträgerscheibe (53) nach innen abgekröpft
und in der so gebildeten zylindrischen Mantelfläche
mindestens eine Bohrung (55) vorgesehen ist, die von einer am
Kolben (9′) vorgesehen Dichtung (56) zumindest teilweisever
schließbar ist.
13. Drehmomentwandler nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibbeläge
(1, 7; 31, 39, 40; 54, 57) unterschiedliche Reibkoeffizienten auf
weisen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MANNESMANN SACHS AG, 97422 SCHWEINFURT, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ZF SACHS AG, 97424 SCHWEINFURT, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |