DE19532860A1 - Verfahren und Werkzeug zur Herstellung eines einstückigen Sammelrohres - Google Patents
Verfahren und Werkzeug zur Herstellung eines einstückigen SammelrohresInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ei
nes einstückigen Sammelrohres für einen Wärmetauscher der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung sowie
ein Werkzeug der im Oberbegriff des Anspruchs 6 angegebe
nen Gattung.
In der EP 0 198 581 B1 ist ein Wärmetauscher beschrieben,
bei dem die Enden der parallel verlaufenden Wärme
tauscherrohre in Sammelrohren aufgenommen sind. Hierzu
sind in die Wandung der Sammelrohre schlitzförmige Öff
nungen eingebracht, in die die Enden der Wärmetauscher
rohre eingesteckt und mit dem Sammelrohr verlötet sind.
Zwischen jeweils zwei der schlitzartigen Öffnungen ist
die Wandung des Sammelrohres kuppelförmig gestaltet, da
es erforderlich ist, das Material des Sammelrohres weit
in das Sammelrohr hineinzuziehen. Nur auf diese Weise
kann eine ausreichende Anlage des Sammelrohres an den
Flachseiten der Enden der Wärmetauscherrohre erreicht
werden. Diese Ausgestaltung ist jedoch nur dann möglich,
wenn zwischen den jeweiligen Wärmetauscherrohren ein be
stimmter Abstand vorhanden ist. Bei geringen Abständen
zwischen benachbarten Wärmetauscherrohren ist eine solche
Ausführung nicht möglich. Außerdem ist die Kontur der in
das Sammelrohr ragenden Durchzüge, welche die schlitzar
tigen Öffnungen ergeben, nicht exakt geformt, da das Ma
terial des Sammelrohres beim Eindrücken der Stempel zur
Erzeugung der schlitzartigen Öffnungen zunächst nach in
nen verformt und dann aufgerissen wird, ohne eine genaue
Kontur hervorzurufen.
Zur Herstellung eines Rohres mit mehreren in der Rohrwan
dung angeordneten Öffnungen mit nach innen gerichteten
Durchzügen ist es aus der US-PS 4,679,289 bekannt, eine
Innenmatrize in das Rohr einzuführen, die eine Abstützung
des Rohres beim Eindrücken der Stempel gewährleistet. Auf
diese Weise lassen sich in der Rohrwandung Öffnungen her
stellen, die exakt geformte Durchzüge aufweisen und wobei
die zwischen benachbarten Öffnungen liegenden Abschnitte
des Sammelrohres der ursprünglichen Rohrkontur entspre
chen. Eine derartige Innenmatrize muß jedoch wegen des
mehrstufigen Entformungsvorgangs zweiteilig ausgeführt
werden, so daß das entsprechende Werkzeug aufwendig ist.
Die in zeitlich aufeinander folgenden Stufen durchge
führte Entformung der Innenmatrize wirkt sich auf die
Taktzeiten zur Herstellung eines derartigen Sammelrohres
aus.
In EP 0 484 789 B1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines
Durchbruchs in der Wandung eines als Hohlkörper ausgebil
deten Werkstücks beschrieben, wobei das Werkstück in ein
Werkzeug eingesetzt wird, welches im Bereich des vorgese
henen Durchbruches mit einer Ausformung versehen ist. Da
bei besitzt die Ausformung eine dem zu erzeugenden Durch
bruch entsprechende Randkontur, so daß bei der Beauf
schlagung des Werkstückes mit einem entsprechenden Innen
druck in dem Hohlraum ein Einschneiden der Werkstückwan
dung entlang der Kante der Ausformung erfolgt. Ein derar
tiges Verfahren ist jedoch nicht geeignet, um eine Viel
zahl von dicht beieinander angeordneten Öffnungen in ei
ner Rohrwandung zu erzeugen, und schon gar nicht können
die Öffnungen umgebende und zur Rohrmitte gerichtete
Durchzüge erzeugt werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren zur Herstellung eines einstückigen
Sammelrohres für einen Wärmetauscher der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, durch das auf einfache Weise exakt ge
formte Öffnungen und Durchzüge unabhängig von der Quer
schnittsform des Sammelrohres erzeugbar sind. Außerdem
besteht die Aufgabe darin, ein Werkzeug der im Oberbe
griff des Anspruchs 6 genannten Gattung zu schaffen,
durch das auf einfache Weise unter Verringerung des Werk
zeugverschleiß ein Sammelrohr mit präzise geformten Öff
nungen und Durchzügen für einen Wärmetauscher herstellbar
ist.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Herstellungsverfahrens
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
bezüglich des Werkzeugs durch ein Werkzeug mit den Merk
malen des Anspruchs 6 gelöst.
Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu se
hen, daß auf einfache Weise und unabhängig von der Rohr
form im Innern des Rohres eine Abstützung durch Druckbe
aufschlagung erfolgt, so daß die Kontur des Sammelrohres
unverändert bleibt. Die in der Rohrwandung erzeugten Öff
nungen und die diese umgebenden Durchzüge haben eine äu
ßerst exakte, dem Außenumfang der Wärmetauscherrohre ent
sprechende Kontur, die zu einer Steigerung der Ferti
gungsqualität bei der Wärmetauscherherstellung führt. Da
ein Druckfluid zur inneren Abstützung beim Eindrücken der
Stempel in das Sammelrohr benutzt wird, entstehen keine
Riefen, wie dies bei den bekannten Anordnungen mit axial
zu entformenden Innenmatrizen der Fall ist.
Da für das Eindrücken der Stempel das Sammelrohr in der
Werkzeugform aufgenommen wird, ist es auf einfache Weise
möglich, nach dem Schließen der Werkzeugform an dem Sam
melrohr nahe dessen Stirnseite eine in Umfangsrichtung
verlaufende ringförmige Ausprägung zu erzeugen. Mit einer
solchen Ausprägung versehen, kann das Ende des Sammelroh
res gleichzeitig als Schlauchanschluß für einen Kühlmit
telschlauch oder dergleichen dienen. Sofern in dem Sam
melrohr eine quer zur Längsrichtung verlaufende Trennwand
angeordnet ist und wobei ein Abschnitt des Sammelrohres
als Zulauf und der andere Abschnitt als Ablauf dient,
können selbstverständlich beide Enden des Sammelrohres
mit entsprechenden ringförmigen Ausprägungen versehen
werden. Die Herstellung dieser ringförmigen Ausprägungen
erfolgt vorzugsweise durch Kompression eines Kunststoff
teils, wobei die radial nach außen wirkende Preßkraft des
Kunststoffteils die Rohrwandung in eine entsprechende
Ausnehmung in der Werkzeugform drückt.
Zur inneren Abstützung des Sammelrohres beim Eindrücken
der Stempel ist ein ausreichender Innendruck erforder
lich, wobei die Höhe des Innendruckes von mehreren Para
metern abhängig ist. Dabei kann der Innendruck zwischen 2
M Pa (20 bar) und 50 M Pa (500 bar) betragen. Als beson
ders geeignet wird die Beaufschlagung mit einem Innen
druck zwischen 4 M Pa und 10 M Pa angesehen. Um bei der
späteren Wärmetauscherherstellung das Einführen der Wär
metauscherrohre in die Öffnungen im Sammelrohr zu er
leichtern, ist es zweckmäßig, die Öffnungen mit einer
Einführschräge zu versehen. Diese Einführschrägen werden
in bevorzugter Weise während eines Resthubs beim Eindrüc
ken der Stempel erzeugt, so daß kein zusätzlicher Ar
beitsgang erforderlich ist.
Die Erfindung kann mit Sammelrohren unterschiedlichen
Querschnitts realisiert werden, in der Praxis dürften je
doch zylindrische Rohrformen die größte Bedeutung haben.
Es ist daher zweckmäßig, den Aufnahmeraum in der Werk
zeugform zylinderförmig zu gestalten. Damit der Ringwulst
am Ende des Sammelrohres bei dem in der Werkzeugform ein
gelegten Rohr erzeugt werden kann, ist an mindestens ei
nem Ende des Aufnahmeraumes in geringem Abstand zur
Stirnseite des Sammelrohres eine in Umfangsrichtung ver
laufende ringförmige Vertiefung vorgesehen.
Um die Zahl der relativ zueinander zu bewegenden Teile zu
begrenzen, ist die Werkzeugform zweiteilig ausgebildet,
wobei ein Werkzeugoberteil und ein Werkzeugunterteil zwei
gleiche, jedoch spiegelbildliche Ausformungen zur gemein
samen Bildung des Aufnahmeraumes aufweisen. Die Stempel
sind in Führungsöffnungen des Werkzeugoberteils gelagert,
wobei diese Lagerung möglichst spielfrei ist und ledig
lich ein für die Schmierung der bewegten Teile ausrei
chender Schmierfilm ermöglicht werden muß. Auf der dem
Werkzeugunterteil abgewandten Seite des Werkzeugoberteils
ist das Betätigungselement für die Stempel angeordnet,
welches vorzugsweise als Druckplatte ausgebildet ist, in
der die Stempel in Richtung des Arbeitshubs kraftschlüs
sig gehalten sind. Damit die Eindringtiefe der Stempel in
das Sammelrohr begrenzt wird, ist es zweckmäßig, daß die
Strecke des Arbeitshubes durch den maximalen Abstand zwi
schen einer Anlagefläche des Betätigungselementes und ei
ner Anschlagfläche des Werkzeugoberteils bestimmt ist.
Die Form der Öffnungen im Sammelrohr bestimmt sich nach
der Querschnittsform der Wärmetauscherrohre, die mit dem
Sammelrohr verbunden werden. Für Wärmetauscher mit Flach
rohren sind daher in dem Werkzeug zur Herstellung des
Sammelrohres Stempel vorzusehen, die eine längliche Quer
schnittsform mit parallelen Seitenflächen und gerundeten
Schmalseiten aufweisen. Für Wärmetauscherrohre mit rundem
oder ovalem Querschnitt ist selbstverständlich die Form
des Stempels entsprechend zu gestalten. Um den Kraftauf
wand beim Einstoßen der Stempel in die Rohrwandung zu be
grenzen, ist es vorteilhaft, das vordere Ende des Stem
pels als Spitze mit zu den gerundeten Schmalseiten der
Querschnittsform verlaufenden Schrägflächen auszubilden.
Um einen möglichst exakten Schnitt in der Rohrwandung
beim Eindrücken des Stempels zu erreichen, ist an den
Seitenflächen des Stempels eine zur Spitze gerichtete An
schrägung vorgesehen.
Zum druckdichten Verschließen ist es nicht erforderlich,
die Werkzeugform abzudichten, sondern es genügt, daß dazu
ein axial in das Ende des Sammelrohres einführbarer Stop
fen vorgesehen ist. Ein solcher Stopfen kann beispiels
weise eine konische Mantelfläche aufweisen und besteht
vorzugsweise mindestens im Bereich der Mantelfläche aus
einem Kunststoff oder Gummimaterial. Durch die konische
Mantelfläche kommt es nicht auf den genauen Durchmesser
an, da sich eine derartige Form stets selbst zentriert,
bis die Mantelfläche des Stopfens sich über den gesamten
Kreisumfang des Sammelrohrendes anlegt. Der Stopfen kann
jedoch auch zylindrisch ausgebildet und mit einer ring
förmigen Dichtung versehen sein. Als besonders zweckmäßig
wird angesehen, daß der Stopfen ein elastisches Ringele
ment umfaßt, das zwischen zwei stirnseitigen Spannelemen
ten angeordnet und durch axiale Kraftbeaufschlagung ra
dial aufweitbar ist. Auf diese Weise ist genügend Spiel
vorhanden, um den Stopfen in das Ende des Sammelrohres
einzuführen, wobei dieses radiale Spiel durch die axiale
Kraftbeaufschlagung überwunden und ein hoher Druck zur
Abdichtung des Innenraumes des Sammelrohres erzeugt wird.
Auf diese Weise kann darüber hinaus auch eine partielle
Verformung des Sammelrohres erfolgen, beispielsweise zur
Erzeugung des ringförmigen Wulstes nahe dem stirnseitigen
Ende.
Für die Zuführung des Druckfluids dient vorzugsweise eine
an dem Stopfen befestigte Druckmittelleitung. Dabei kann
das Ende der Druckmittelleitung durch den Stopfen bis an
die dem Innenraum des Sammelrohres zugewandte Seite des
Stopfens geführt sein. Sofern die Druckmittelleitung
nicht vollständig durch den Stopfen geführt ist, ist die
Druckmittelleitung durch eine Bohrung im Stopfen mit dem
Innenraum des Sammelrohres verbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und insbesondere das Werk
zeug zur Herstellung eines Sammelrohres sind nachstehend
anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spielen erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Werkzeugform mit eingeleg
tem Sammelrohr vor dem Eindrücken der Stempel,
Fig. 2 einen Ausschnitt der Werkzeugform mit in das Sam
melrohr eingedrückten Stempeln,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Endbereich des Sammelroh
res mit Abdichtung und Druckmittelanschluß,
Fig. 4 die Draufsicht auf ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes Sammelrohr,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung eines Schnitts ent
lang der Linie V - V in Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI - VI in Fig.
5,
Fig. 7 eine Ausführungsvariante zu Fig. 5,
Fig. 8 die Darstellung des vorderen Endes eines Stem
pels,
Fig. 9 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IX in Fig.
8,
Fig. 10 eine Ausführungsvariante zu Fig. 2,
Fig. 11 eine stirnseitige Ansicht der Werkzeugform ohne
eingelegtes Sammelrohr.
Die Fig. 1 zeigt eine Werkzeugform 1, welche ein Werk
zeugoberteil 2 und ein Werkzeugunterteil 3 mit jeweils
darin angeordneten Ausformungen 4, 4′ umfaßt, wobei diese
Ausformungen 4, 4′ gemeinsam einen Aufnahmeraum 15 für
ein Sammelrohr 5 bilden. Die Teilungsebene der Werkzeug
form 1 verläuft in Höhe der Mittellinie M des Sammelroh
res bzw. des durch die Ausformungen 4, 4′ gebildeten Auf
nahmeraumes 15. Eine stirnseitige Ansicht auf die Werk
zeugform 1 ohne eingelegtes Sammelrohr zeigt Fig. 11. Aus
dieser Darstellung ist ersichtlich, daß die Ausformung 4
im Werkzeugoberteil 2 und die Ausformung 4′ im Werkzeug
unterteil 3 identisch ausgebildet sind und gemeinsam den
Aufnahmeraum 15 bilden, der eine zylindrische Form auf
weist. Die Teilungsebene T zwischen Werkzeugoberteil 2
und Werkzeugunterteil 3 befindet sich auf der Höhe der
Mittelachse M des Aufnahmeraumes 15.
In dem Werkzeugoberteil 2 sind radial zum Sammelrohr 5
verlaufende Führungsöffnungen 11 vorgesehen, in denen
Stempel 10 längsverschieblich geführt sind. Die Stempel
10 weisen ein vorderes Ende 12 auf, das in geringem Ab
stand zu dem Aufnahmeraum 15 bzw. der Wandung des darin
befindlichen Sammelrohres 5 liegt. Die Führungsöffnungen
11 und die Stempel 10 besitzen eine längliche Quer
schnittsform mit zwei parallel verlaufenden Flachseiten,
wie dies durch die um 90° gedrehte Ansicht der Fig. 11 in
Verbindung mit Fig. 1 deutlich wird. Die Stempel 10 wei
sen jeweils einen dem vorderen Ende 12 entfernt liegenden
Abschnitt 13 auf, der in einer Druckplatte 14 kraft
schlüssig gehalten ist. Mit dem Pfeil 17 ist die Richtung
angegeben, in der die Druckplatte 14 mit den daran befe
stigten Stempeln 10 einen Arbeitshub ausführt, wobei die
Strecke des maximalen Arbeitshubs mit S angegeben ist.
Diese Strecke S wird durch eine Anlagefläche 18 an der
Druckplatte 14 und eine dieser gegenüberliegenden An
schlagfläche 19 an dem Werkzeugoberteil 2 bestimmt.
Die Fig. 2 zeigt das entgegengesetzte Ende der Werkzeug
form 1 mit dem darin befindlichen Sammelrohr 5, in dem
Zustand, bei dem die Stempel 10 mit ihren vorderen Enden
12 in den Innenraum 7 des Sammelrohres 5 eingedrungen
sind. Bevor die Druckplatte 14 mit den daran befestigten
Stempeln 10 den Arbeitshub ausführt, wird der Innenraum 7
des Sammelrohres 5 mit einem Druckfluid gefüllt und ein
Innendruck von zwischen 2 M Pa und 50 M Pa, vorzugsweise
ca. 4 M Pa bis 10 M Pa aufgebaut. Dieser Innendruck
stützt die Rohrwandung des Sammelrohres 5 gegen die ra
dial auf das Sammelrohr 5 wirkenden Stempel 10, so daß
die Rohrwandung im wesentlichen ihre Form behält und le
diglich der Bereich der zu fertigenden Öffnungen verformt
wird. Durch das radiale Eindrücken der Stempel wird ein
nach innen gerichteter Durchzug 20 gebildet, der sich
aufgrund des Innendruckes im Sammelrohr 5 an die Umfangs
fläche des Stempels 10 legt und an dieser in Anlage
bleibt. Auf diese Weise kann beim Eindringen der Stempel
10 kein Druckfluid aus dem Innenraum 7 austreten, so daß
der Innendruck aufrecht erhalten bleibt.
In der Fig. 3 ist ein Schnitt durch den endseitigen Ab
schnitt des Sammelrohres 5 während des Eindrückens der
Stempel 10 gezeigt. Dabei befindet sich in dem stirnsei
tigen Ende des Sammelrohres 5 ein Stopfen 23, der eine
Innenhülse 21 sowie eine darauf konzentrisch angeordnete
Abstützhülse 22 und ein Ringelement 24 aus einem elasti
schen Material, bspw. einem Gummi oder Kunststoffmaterial
umfaßt. Die Abstützhülse 22 besitzt eine radiale Schulter
25, mit der sich der Abstützring 22 an der Werkzeugform 1
abstützt. Die Innenhülse 21 durchragt die Abstützhülse 22
und besitzt einen innerhalb des Sammelrohres 5 liegenden
radialen Bund 26, wobei zwischen dem vorderen Ende der
Innenhülse 21 und dem radialen Bund 26 das Ringelement 24
angeordnet ist. Die Abstützhülse 22 ist relativ zur In
nenhülse 21 in Richtung des Pfeiles 27 begrenzt ver
schiebbar, wodurch der Abstand der radialen Flächen, die
das Ringelement 24 in axialer Richtung beaufschlagen,
vergrößert wird. Dies entspricht dem Zustand des Stopfens
23 vor dem Einführen in das stirnseitige Ende des Sammel
rohres 5. Da in diesem Zustand das Ringelement 24 ent
spannt ist, besitzt dieses Ringelement einen Durchmesser,
der dem Innendurchmesser des Sammelrohres 5 entspricht.
Da auch die Mantelfläche der Abstützhülse 22 und der ra
diale Bund 26 der Innenhülse 21 ein geringes Untermaß ge
genüber dem Innendurchmesser des Sammelrohres 5 auswei
sen, läßt sich der Stopfen 23 leicht einführen, bis die
radiale Schulter 25 an dem Werkzeugoberteil 2 und Werk
zeugunterteil 3 anliegt.
Durch axiales Verschieben der Innenhülse 21 entgegen der
Richtung des Pfeiles 27 wird das Ringelement 24 in axia
ler Richtung beaufschlagt, so daß das Material des Ring
elementes 24 radial nach außen auszuweichen versucht. Da
sich das Ringelement 24 bezogen auf die Längserstreckung
des Aufnahmeraumes 15 in einer Ebene befindet, in der der
Aufnahmeraum 15 die ringförmige Vertiefung 16 aufweist,
bewirkt die radial von dem Ringelement 24 auf das Rohrma
terial wirkende Kraft eine Aufweitung des Sammelrohres im
Bereich der Vertiefung 16, so daß sich die Rohrwandung in
die Vertiefung 16 drücken läßt und die ringförmige
Ausprägung 6 gebildet wird. Dies entspricht der in Fig. 3
dargestellten Position. Die Innenhülse 21 weist einen
axialen Druckmittelkanal 28 auf, der an eine in der Fig.
3 nicht dargestellte Druckmittelleitung angeschlossen ist
und durch den Druckfluid in den Innenraum 7 des Sammel
rohres 5 zuführbar ist. Abgesehen von dem Druckmittelka
nal 28 ist der Innenraum 7 des Sammelrohres 5 vollständig
verschlossen, so daß der für die Innenabstützung des Sam
melrohres erforderliche Druck aufgebaut werden kann. Da
sich der Stopfen 23 während des Druckaufbaus und der
Druckhaltephase in der in Fig. 3 gezeigten Stellung be
findet, sorgt das Ringelement 24 für eine zuverlässige
Abdichtung gegen den Austritt des Druckfluids.
Sobald ein ausreichender Druck im Innenraum 7 des Sammel
rohres 5 aufgebaut ist, wird die Druckplatte 14 in Pfeil
richtung 17 bewegt, wodurch die Stempel 10 mit ihren vor
deren Enden 12 in das Sammelrohr eingestoßen werden. Auf
grund des Innendruckes wird die Rohrwand des Sammelrohres
abgestützt, so daß lediglich die Öffnungen mit den diese
umgebenden Durchzügen 20 erzeugt werden. Bevor die Druck
platte 14 und die Stempel 10 einen Arbeitshub entgegen
der Pfeilrichtung 17 ausführen, wird der Druck im Sammel
rohr abgebaut und das Druckfluid ggf. in einen entspre
chenden Speicher zurückgeführt. Erst danach erfolgt das
Ausziehen der Stempel 10 aus dem Sammelrohr 5 und das
Öffnen der Werkzeugform 1, so daß das Sammelrohr aus der
Werkzeugform ausgeworfen werden kann.
Die Fig. 4 zeigt die Draufsicht auf ein Sammelrohr 5 mit
nahe jedem Stirnende des Sammelrohres angeordneter
Ausprägung 6 sowie einer Vielzahl von schlitzartigen Öff
nungen 29, die in gleichen Abständen, parallel zueinander
verlaufend und orthogonal zur Längsrichtung des Sammel
rohres angeordnet sind. Der Abstand der jeweils äußeren
Öffnung 29 zur jeweiligen Stirnseite des Sammelrohres 5
kann beliebig gewählt werden und ist im wesentlichen
durch Einbaubedingungen des Wärmetauschers, Lage und
Richtung der Anschlußstutzen und dergleichen bestimmt.
Die Fig. 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V - V in
Fig. 4. Es ist daraus ersichtlich, daß das Sammelrohr 5
einen kreisförmigen Querschnitt besitzt und die Öffnung
29 sich sichelförmig über einen bestimmten Bogenwinkel in
der Rohrwandung erstreckt. Im Ausführungsbeispiel beträgt
der Bogenwinkel γ ca. 70°, es sind jedoch auch schlitzar
tige Öffnungen 29 mit einem Bogenwinkel bis etwa 150°
möglich. Entlang des Randes der Öffnungen 29 erstreckt
sich der Durchzug 20, dessen Kontur entlang der paralle
len Seitenflächen ebenfalls sichelförmig ist. Während der
Durchzug 20 nahe der äußeren Mantelfläche des Sammelroh
res 5 eine sich nach außen erweiternde Kontur aufweist,
die bspw. auch als Einführschräge 31 ausgeführt sein
kann, ist eine innere Umfangsfläche 30 als Anlagefläche
für ein später einzubringendes Wärmetauscherrohr ausge
bildet. Ein radial innen liegender Rand 32 des Durchzugs
20 ist wiederum etwas erweitert, so daß sich auf der In
nenseite des Durchzugs 20 an dem später in das Sammelrohr
5 eingesetzten Wärmetauscherrohr ein Lötmeniskus bildet.
Die Fig. 6 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VI - VI
in Fig. 5. Daraus ist ersichtlich, daß die Außenkontur
des Sammelrohres 5 völlig eben ist und lediglich durch
die in der Rohrwandung eingebrachten Öffnungen 29 unter
brochen wird. Die Durchzüge 20 der Öffnungen 29 besitzen
die gleiche Kontur mit Flächen 30 und dem in das Rohr in
nere gerichteten erweiterten Rand 32, wie dies bereits zu
Fig. 5 beschrieben wurde.
Fig. 7 zeigt eine Ausführungsvariante der Fig. 5 mit ei
nem in die schlitzartige Öffnung 29 eingesetzten Ende ei
nes Wärmetauscherrohres 43. Dabei ist ein die schlitzar
tige Öffnung 29 umgebender Durchzug 33 vorgesehen, der
eine über die Mantelfläche der Rohrwandung hinaus stehende
Stauchung 34 aufweist. Der Durchzug 33 weist im Gegensatz
zur Fig. 5 keinen Abschnitt mit parallelen Flächen auf,
sondern eine gewölbte Kontur, die mit der Mantelfläche
des Wärmetauscherrohres 43 in Anlage kommt. Sowohl auf
der Innenseite des Sammelrohres 5 als auch auf der Außen
seite werden durch die Formgebung des Durchzugs 33 deut
liche Lötmenisken gebildet.
Die Fig. 8 zeigt das vordere Ende 12 des Stempels 10, das
an einem Stempelschaft 39 angeformt ist und eine Spitze
35 mit sich in Richtung auf die Schmalseiten 36, 36′ er
streckenden Schrägflächen 37 umfaßt, die einen stumpfen
Winkel β zwischen sich einschließen. An die Schrägflächen
37 schließt sich ein Abschnitt 38 mit axialer Kontur an,
wobei dieser axiale Abschnitt orthogonal zur Längsachse
des Stempels 10 eine etwas geringere Breite besitzt als
die Erstreckung der Seitenflächen zwischen den Schmalsei
ten 36 und 36′ des Stempelschaftes 39. Zwischen dem Ab
schnitt 38 und dem Stempelschaft 39 ist ein Absatz 40 ge
bildet, der entsprechend der gewünschten Kontur an der
Außenseite des Durchzugs eine mehr oder weniger starke
Schrägung ausweist.
Die Fig. 9 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IX
der Fig. 8, woraus ersichtlich ist, daß der Stempel 10
eine flache Querschnittsform besitzt. Der Stempelschaft
39 ist an parallelen Seitenflächen 41 mit zur Spitze 35
verlaufenden Anschrägungen 42 versehen, wobei diese An
schrägungen zwischen sich einen Winkel α < 40° einschlie
ßen. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 beträgt der Winkel
etwa 20°.
Die Fig. 10 zeigt eine Anordnung ähnlich derjenigen in
Fig. 2. Zum druckdichten Verschließen des Sammelrohres 5
dient in Fig. 10 ein Stopfen 44 mit konischer Mantelflä
che 45, wodurch sich der Stopfen 44 beim Einführen in die
Stirnseite des Sammelrohres 5 selbst zentriert und das
stirnseitige Ende des Sammelrohres sicher verschließt.
Der Stopfen 44 ist auf dem Ende einer Druckmittelleitung
46 befestigt, so daß die Druckmittelleitung unmittelbar
in den Innenraum 7 des Sammelrohres 5 mündet.
Claims (23)
1. Verfahren zur Herstellung eines einstückigen Sam
melrohre (5) für einen Wärmetauscher, insbesondere
Kühlmittelkühler für ein Kraftfahrzeug, bei dem
mehrere Öffnungen (29) in der Rohrwandung durch
Eindrücken von radial auf die Rohrwandung einwir
kenden Stempeln (10) erzeugt werden, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- a) das Sammelrohr (5) wird in eine in dessen Längs richtung geteilte Werkzeugform (1), welche die Kon tur des Sammelrohres (5) aufweist, eingelegt und die Werkzeugform (1) geschlossen,
- b) an das Sammelrohr (5) wird stirnseitig eine Druckmittelzuführung angeschlossen und im übrigen erfolgt die Abdichtung der Sammelrohrenden,
- c) der Innenraum (7) des Sammelrohres (5) wird durch die Druckmittelzuführung mit einem Druckfluid gefüllt, so daß das Sammelrohr (5) mit einem vorbe stimmten Innendruck beaufschlagt ist,
- d) beim Durchstoßen der Rohrwandung mittels der Stempel (10) werden zur Innenseite des Sammelrohres (5) gerichtete Durchzüge (20, 33) erzeugt, die sich dichtend an den Umfang des jeweiligen Stempels (10) anlegen,
- e) der Druck im Sammelrohr (5) wird durch stirnsei tig aus dem Sammelrohr abgeführtes Druckfluid abge baut,
- f) die Stempel (10) werden aus dem Sammelrohr (5) gezogen und das Sammelrohr aus der Werkzeugform (1) ausgeworfen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Schließen der Werkzeugform (1) an dem
Sammelrohr(s) nahe dessen Stirnseiten in Umfangs
richtung verlaufende, ringförmige Ausprägungen (6)
erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmigen Ausprägungen (6) durch axiale
Kompression eines Ringelementes (24) erzeugt wer
den, wodurch eine radial nach außen wirkende Preß
kraft entsteht, welche die Rohrwand in eine ent
sprechende Ausnehmung (16) in der Werkzeugform (1)
drückt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sammelrohr (5) mit einem Innendruck zwi
schen 2 M Pa und 50 M Pa, vorzugsweise zwischen 4 M
Pa und 10 M Pa beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß während eines Resthubs beim Eindrücken der
Stempel (10) an den Durchzügen (20, 33) eine Ein
führschräge (31) geformt wird.
6. Werkzeug zur Herstellung eines einstückigen Sammel
rohres (5) für einen Wärmetauscher mit Stempeln
(10) zum radialen Durchdringen der Wandung des Sam
melrohres (5) zum Einbringen mehrerer Öffnungen
(29) mit in das Sammelrohr (5) gerichteten Durchzü
gen (20, 33), dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug eine mehrteilige Werkzeugform (1)
mit einem Aufnahmeraum (15) für das Sammelrohr (5)
umfaßt, wobei die Werkzeugform (1) eine in Längs
richtung des Sammelrohres (5) verlaufende Teilungs
ebene (T) aufweist und in einem Teil der Werkzeug
form mehrere Stempel (10) zur Ausführung eines Ar
beitshubs längsverschieblich gelagert und mit einem
Betätigungselement (14) verbunden sind und daß das
Werkzeug mindestens ein Mittel zum druckdichten
Verschließen der Enden des Sammelrohres (5) und Zu
führung eines Druckfluids in einen Innenraum (7)
des Sammelrohres (5) aufweist.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmeraum (15) die Form eines Zylinders
aufweist.
8. Werkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet,
daß an mindestens einem Ende des Aufnahmeraumes
(15) in geringem Abstand zur Stirnseite des Sammel
rohres (5) eine in Umfangsrichtung verlaufende
ringförmige Vertiefung (6) vorgesehen ist.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Werkzeugform (1) zweiteilig ausgebildet
ist, wobei ein Werkzeugoberteil (2) und ein Werk
zeugunterteil (3) gleiche, jedoch spiegelbildliche
Ausformungen (4) zur gemeinsamen Bildung des Auf
nahmeraumes (15) aufweisen.
10. Werkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stempel (10) in Führungsöffnungen (11) des
Werkzeugoberteils (2) gelagert sind und das Betäti
gungselement (14) auf der dem Werkzeugunterteil (3)
abgewandten Seite des Werkzeugoberteils (2) ange
ordnet ist.
11. Werkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement als Druckplatte (14)
ausgebildet ist, in der die Stempel (10) in Rich
tung des Arbeitshubs (17) kraftschlüssig gehalten
sind.
12. Werkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strecke (S) des Arbeitshubs durch den maxi
malen Abstand zwischen einer Anlagefläche (18) des
Betätigungselementes (14) und einer Anschlagfläche
(19) des Werkzeugoberteils (2) bestimmt ist.
13. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Stempel (10) eine längliche Querschnitts
form mit parallelen Seitenflächen (41) und gerunde
ten Schmalseiten (36) aufweisen.
14. Werkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Ende (12) des Stempels (10) als
Spitze (35) mit zu den gerundeten Schmalseiten (36)
der Querschnittsform verlaufenden Schrägflächen
(37) ausgebildet ist.
15. Werkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an die Schrägflächen (37) ein axialer Ab
schnitt (38) anschließt, dessen parallele Seiten
flächen etwas kürzer sind als die eines Stempel
schaftes, so daß zwischen dem Abschnitt und dem
Stempelschaft ein Absatz gebildet ist.
16. Werkzeug nach Anspruch 13 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet,
daß an den Seitenflächen (41) eine zur Spitze (35)
gerichtete Anschrägung (42) vorgesehen ist.
17. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch
gekennzeichnet,
daß zum druckdichten Verschließen ein axial in das
Ende des Sammelrohres (5) einführbarer Stopfen (8,
8′; 23; 44) vorgesehen ist.
18. Werkzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (44) eine konische Mantelfläche
(45) aufweist und vorzugsweise mindestens im Be
reich der Mantelfläche (45) aus einem Kunststoff
oder Gummimaterial besteht.
19. Werkzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (8, 8′; 23) zylindrisch ausgebildet
und mit einer ringförmigen Dichtung (9, 24) verse
hen ist.
20. Werkzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfen (23) ein elastisches Ringelement
(24) umfaßt, das zwischen zwei stirnseitigen Spann
elementen (22, 26) angeordnet und durch axiale
Kraftbeaufschlagung radial aufweitbar ist.
21. Werkzeug nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ringelement (24) aus Polyurethan besteht.
22. Werkzeug nach einem der Ansprüche 17 bis 21, da
durch gekennzeichnet,
daß zur Zuführung des Druckfluids eine an einem der
Stopfen (23, 44) befestigte Druckmittelleitung (46)
vorgesehen ist.
23. Werkzeug nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Stopfen (23) ein Druckmittelkanal (28)
vorgesehen ist, der die Druckmittelleitung mit dem
Innenraum (7) des Sammelrohres (5) verbindet.
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