DE19532654C1 - Anordnung zum Kompensieren temperaturbedingter Änderungen eines abgeschlossenen Flüssigkeitsvolumens - Google Patents
Anordnung zum Kompensieren temperaturbedingter Änderungen eines abgeschlossenen FlüssigkeitsvolumensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Kompen
sieren temperaturbedingter Änderungen eines abgeschlossenen
Flüssigkeitsvolumens mit einer äußeren Schale aus einem Werk
stoff mit einem verhältnismäßig großen Temperaturausdehnungs
koeffizienten und mit einer aus einem Werkstoff mit einem
vergleichsweise kleinen Temperaturausdehnungskoeffizienten
bestehenden inneren Schale, die innerhalb der äußeren Schale
derart angeordnet ist, daß mindestens bei Temperaturerhöhung
ein kleiner Zwischenraum zwischen der inneren und der äußeren
Schale vorhanden ist.
Eine Anordnung dieser Art ist der Zeitschrift "messen +
prüfen/automatik", Dezember 1979 auf Seite 951 in Bild 2 ent
nehmbar. Bei dieser bekannten Anordnung handelt es sich um
das Meßwerk eines Differenzdruck-Meßumformers, das jeweils
ein äußeres Gehäuseteil aus Stahl aufweist, also aus einem
Werkstoff mit einem verhältnismäßig großen Temperaturaus
dehnungskoeffizienten besteht; die äußeren Gehäuseteile
bilden äußere Schalen, die zusammen mit einer Meßmembran
jeweils ein Flüssigkeitsvolumen aus einem Silikonöl nach
außen abschließen. Innerhalb der äußeren Schale ist eine
innere Schale aus einem Isolationswerkstoff, zum Beispiel aus
Keramik, mit einem vergleichsweise kleinen Temperaturausdeh
nungskoeffizienten als Tragkörper für Kondensatorplatten an
geordnet.
Wird die bekannte Anordnung einer Temperaturänderung ausge
setzt, dann verändert sich das Volumen des eingeschlossenen
Flüssigkeitsvolumens, wodurch die Meßeigenschaften verändert
würden, wenn nicht Kompensationsmaßnahmen ergriffen würden.
Dies ist bei der bekannten Anordnung durch die Anordnung und
die Wahl der Werkstoffe für die äußere und die innere Schale
gewährleistet, weil sich die äußere Schale aus Stahl bei
einem Temperaturanstieg beispielsweise stärker ausdehnt als
die innere Schale aus dem Isolierwerkstoff; demzufolge bildet
sich zwischen den beiden Schalen ein mit steigender Tempera
tur größer werdender Spalt aus, in den das sich ebenfalls
ausdehnende Silikonöl eindringen kann, wodurch in erwünschter
Weise das Flüssigkeitsvolumen vergrößert und der Meßfehler
verkleinert wird.
Aus der deutschen Patentschrift DE 41 12 309 C2 ist ein
Druckmeßumformer mit einer Druckausgleichskammer bekannt, die
an eine von einer Trennmembran und dem Drucksensor begrenzte,
eine Druckübertragungsflüssigkeit aufnehmende Kammer ange
schlossen ist. Langsame Volumenänderungen der Druckübertra
gungsflüssigkeit, beispielsweise durch eine Änderung der Um
gebungstemperatur, werden mittels der Druckausgleichskammer
ausgeglichen, so daß Temperaturänderungen nicht zu einer
Druckänderung am Drucksensor führen.
Aus "Patents Abstracts of Japan" (P-1409, 25. August 1992,
Vol. 16/No. 402) ist ferner ein Druckmeßumformer bekannt, bei
dem in einer mit Druckübertragungsflüssigkeit gefüllten Vor
kammer ein Fe-Pt-Metallkörper enthalten ist. Bei Tempera
turerhöhung reduziert sich das Volumen des Fe-Pt-Metallkör
pers, so daß für die Druckübertragungsflüssigkeit mehr Volu
men in der Vorkammer zur Verfügung steht. Ein Ausdehnen der
Druckübertragungsflüssigkeit bei Temperaturerhöhung wird also
durch den dabei schrumpfenden Fe-Pt-Metallkörper kompensiert,
so daß keine Druckerhöhung am Drucksensor bei einer Tempera
turerhöhung auftritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum
Kompensieren temperaturbedingter Änderungen eines abgeschlos
senen Flüssigkeitsvolumens vorzuschlagen, mit dem sich eine
noch bessere Kompensation der temperaturbedingten Änderungen
des Flüssigkeitsvolumens erreichen läßt.
Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Anordnung der ein
gangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
die innere Schale mit einer Deckelplatte flüssigkeitsdicht
verschlossen ist, an der Deckelplatte auf ihrer der inneren
Schale zugewandten Seite flüssigkeitsdicht eine Haube aus ei
nem Werkstoff mit einem großen Temperaturausdehnungskoef
fizienten derart befestigt ist, daß sie durch einen Hohlraum
von der inneren Schale getrennt ist, und innerhalb der Haube
ein Füllkörper aus einem Werkstoff mit vergleichsweise klei
nem Temperaturausdehnungskoeffizienten angeordnet ist, wobei
ein mindestens bei Temperaturerhöhung vorhandener schmaler
Spalt zwischen der Haube und dem Füllkörper über mindestens
eine Durchgangsöffnung in der Deckelplatte mit dem
Flüssigkeitsvolumen in Verbindung steht.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung be
steht darin, daß durch die zusätzliche Verwendung eines
Deckelteils, einer Haube und eines Füllkörpers ein zusätz
liches Flüssigkeitsaufnahmevolumen im Falle von Temperatur
steigerungen geschaffen wird, in das bei solchen Temperatur
änderungen sich ausdehnendes Flüssigkeitsvolumen ausweichen
kann. Änderungen von Meßeigenschaften eines mit der erfin
dungsgemäßen Anordnung ausgerüsteten Meßgerätes mit einem
nach außen abgeschlossenen Flüssigkeitsvolumen werden daher
auch bei starkem Temperaturanstieg weitestgehend vermieden.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kann der Füllkörper un
terschiedlich ausgebildet sein. Zur Erzielung der erfindungs
gemäß angestrebten Wirkung erscheint es aber vorteilhaft, daß
der Füllkörper in seiner Außenkontur der Innenkontur der
Haube unter Freilassung eines schmalen Spaltes entspricht.
Dadurch ist am besten gewährleistet, daß ein möglichst großer
Füllkörper aus einem Werkstoff mit einem vergleichsweise
kleinen Temperaturkoeffizienten vorhanden ist, der den an
sich schmalen Spalt bei einem Temperaturanstieg infolge der
sich stark ausdehnenden Haube sich vergrößern läßt, so daß
von diesem Spalt relativ viel Flüssigkeit aufgenommen werden
kann.
Der Füllkörper kann bei der erfindungsgemäßen Anordnung in
vorteilhafter Weise ein massives Bauteil sein, das durch
seine Ausführung eine insgesamt besonders flüssigkeitsarme
Anordnung zuläßt, weil sich innerhalb der Haube so gut wie
gar keine Flüssigkeit befindet. Trotzdem ist die Aufnahme
eines entsprechenden Flüssigkeitsvolumens bei Temperaturan
stieg gewährleistet.
Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, wenn der Füllkörper
ein schalenförmiges Bauteil ist, das flüssigkeitsdicht mit
dem Deckelteil verbunden ist; die mindestens eine Durch
gangsöffnung im Deckelteil führt zu dem schmalen Spalt. Diese
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung erlaubt es, in
nerhalb des schalenförmigen Bauteils ein zusätzliches scha
lenförmiges Bauteil im Sinne der Haube mit einem weiteren
darin angeordneten Füllkörper vorzunehmen, wenn eine noch
weitergehende Temperaturkompensation erwünscht ist.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Figur ein Schnitt
durch einen Ausschnitt aus einem im übrigen nicht weiter dar
gestellten Meßgerät gezeigt, bei dem es sich um einen Druck
meßumformer ähnlich dem eingangs behandelten bekannten Meßum
former handeln kann.
Die in der Figur dargestellte Anordnung weist eine äußere
Schale 1 mit einem großen Temperaturausdehnungskoeffizienten
auf und besteht beispielsweise aus Stahl. Die äußere Schale 1
kann Bestandteil eines äußeren Gehäuseteils eines nicht
weiter dargestellten Meßgerätes, z. B. eines Druckdifferenz-
Meßwerkes der eingangs beschriebenen Art, sein. Die Innenkon
tur der äußeren Schale 1 kann zylinderförmig ausgestaltet
sein, indem aus einem massiven Stahlteil ein Sackloch 2 aus
gefräst ist. Innerhalb der äußeren Schale 1 befindet sich
eine innere Schale 3 aus einem Werkstoff mit relativ kleinem
Temperaturausdehnungskoeffizienten, z. B. Keramik, die in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel topfartig ausgebildet ist.
Die äußere Kontur 4 der inneren Schale 3 entspricht bis auf
einen kleinen Zwischenraum 5 der inneren Kontur 6 der äußeren
Schale 1.
Mit der inneren Schale 3 ist an ihrer offenen Seite 7 ein
Deckelteil 8 flüssigkeitsdicht verbunden, beispielsweise ver
schweißt. Außerdem ist an dem Deckelteil 8 eine Haube 9
flüssigkeitsdicht angebracht, die unter Freilassung eines
Hohlraumes 10 innerhalb der inneren Schale 3 liegt; der
Hohlraum 10 kann u. U. evakuiert oder mit einem Gas gefüllt
sein. Im Innern der Haube 9 befindet sich ein Füllkörper 11,
der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als massiver
Körper ausgebildet ist. Der Füllkörper 11 entspricht in
seiner Außenkontur 12 etwa der Innenkontur 13 der Haube 9.
Zwischen dem Füllkörper 11 und der Haube 9 ist nur ein
schmaler Spalt 14 freigelassen. Dieser schmale Spalt 14 ist
über Durchgangsöffnungen 15 und 16 im Deckelteil 8 mit einem
abgeschlossenen Flüssigkeitsvolumen verbunden, das sich in
dem Bereich 17 vor dem Deckelteil 8 befindet; das
Flüssigkeitsvolumen 17 ist in nicht dargestellter Weise nach
außen hin überall dicht abgeschlossen.
Erfährt die erfindungsgemäße Anordnung mit dem abgeschlosse
nen Flüssigkeitsvolumen 17 eine Erwärmung, dann dehnt sich
nicht nur das Flüssigkeitsvolumen 17 aus, sondern auch rela
tiv stark die äußere Schale 1. Die innere Schale 3 mit einem
vergleichsweise geringen Temperaturausdehnungskoeffizienten
dehnt sich weniger aus, wodurch der Zwischenraum 5 zwischen
äußerer Schale 1 und innerer Schale 3 größer wird; es kann
dann aus dem Flüssigkeitsvolumen 17 mehr Flüssigkeit in den
Zwischenraum 5 eindringen, wodurch eine erste Kompensation
der temperaturbedingten Änderung des Flüssigkeitsvolumens 17
erfolgt. Zusätzlich dehnt sich auch die Haube 9, die bei
spielsweise aus demselben Werkstoff wie die äußere Schale 1
hergestellt sein kann, verhältnismäßig stark aus, was wegen
des gegenüber dem Flüssigkeitsvolumen 17 abgeschlossenen
Hohlraumes 10 ohne weiteres möglich ist. Der Füllkörper 11,
der beispielsweise aus demselben Werkstoff wie die innere
Schale 3 bestehen kann, dehnt sich vergleichsweise wenig aus,
wodurch sich der schmale Spalt 14 zwischen der Haube 9 und
dem Füllkörper 11 vergrößert; durch die Durchgangsöffnungen
15 und 16 kann aus dem Flüssigkeitsvolumen 17 Flüssigkeit in
den größer gewordenen Spalt 14 strömen, wodurch eine weitere
Kompensation der temperaturbedingten Änderung des Flüssig
keitsvolumens erzielt wird.
Es ist ohne weitere Erläuterungen verständlich, daß der
Füllkörper 11 ähnlich der Haube 9 ausgebildet sein kann, wenn
eine zusätzliche Kompensation temperaturbedingter Änderungen
des Flüssigkeitsvolumens 17 erzielt werden soll. Auch diese
zusätzliche Haube kann dann flüssigkeitsdicht an dem
Deckelteil 8 angebracht werden, und innerhalb der zusätzli
chen Haube kann dann ein zusätzlicher Füllkörper entsprechend
dem Füllkörper 11 angeordnet werden. Soweit es die
konstruktiven Gegebenheiten zulassen, kann diese Weiterbil
dung noch wiederholt werden.
Claims (4)
1. Anordnung zum Kompensieren temperaturbedingter Änderungen
eines abgeschlossenen Flüssigkeitsvolumens mit einer äußeren
Schale aus einem Werkstoff mit einem verhältnismäßig großen
Temperaturausdehnungskoeffizienten und mit einer aus einem
Werkstoff mit einem vergleichsweise kleinen Temperaturausdeh
nungskoeffizienten bestehenden inneren Schale, die innerhalb
der äußeren Schale derart angeordnet ist, daß mindestens bei
Temperaturerhöhung ein kleiner Zwischenraum (5) zwischen der
inneren und der äußeren Schale vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die innere Schale (3) mit einer Deckelplatte (8) flüssig keitsdicht verschlossen ist,
- - an der Deckelplatte (8) auf ihrer der inneren Schale (3) zugewandten Seite flüssigkeitsdicht eine Haube (9) aus ei nem Werkstoff mit einem großen Temperaturausdehnungskoef fizienten derart befestigt ist, daß sie durch einen Hohl raum (10) von der inneren Schale (3) getrennt ist, und
- - innerhalb der Haube (9) ein Füllkörper (11) aus einem Werkstoff mit vergleichsweise kleinem Temperaturausdeh nungskoeffizienten angeordnet ist,
- - wobei ein mindestens bei Temperaturerhöhung vorhandener schmaler Spalt (14) zwischen der Haube (9) und dem Füll körper (11) über mindestens eine Durchgangsöffnung (15, 16) in der Deckelplatte (8) mit dem Flüssigkeitsvolumen (17) in Verbindung steht.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Füllkörper (11) in seiner Außenkontur (12) der Innen kontur (13) der Haube (9) unter Freilassung eines schmalen Spaltes (14) entspricht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Füllkörper (11) ein massives Bauteil ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Füllkörper ein schalenförmiges Bauteil ist,
- - das schalenförmige Bauteil flüssigkeitsdicht mit dem Deckelteil verbunden ist und
- - die mindestens eine Durchgangsöffnung im Deckelteil zu dem schmalen Spalt führt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE19532654C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009001133A1 (de) * | 2009-02-25 | 2010-08-26 | Endress + Hauser Gmbh + Co. Kg | Drucksensor mit Halbleiterdruckmesswandler |
Citations (1)
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DE4112309C2 (de) * | 1991-04-15 | 1993-02-04 | Mitsubishi Denki K.K., Tokio/Tokyo, Jp |
-
1995
- 1995-08-24 DE DE1995132654 patent/DE19532654C1/de not_active Expired - Fee Related
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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Effective date: 20110301 |