DE19530176A1 - Saure Diazofarbstoffe - Google Patents
Saure DiazofarbstoffeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Disazofarbstoffe der For
mel I
in der
der Ring A benzoanelliert sein kann,
X Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R¹ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl, C₁-C₄-Alkoxy carbonyl oder Hydroxysulfonyl,
R² Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl oder C₁-C₄-Alkoxy carbonyl oder R¹ und R² zusammen einen Rest der Formel L-NZ-CO, worin L für Methylen oder Carbonyl und z für C₁-C₄-Alkyl, das durch C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein kann, oder gegebenen falls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes Phenyl stehen, und
R³ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy, C₁-C₄-Alkanoyloxy oder Benzoyloxy bedeuten,
sowie ihre Verwendung zum Farben von natürlichen oder syntheti schen Substraten.
X Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R¹ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl, C₁-C₄-Alkoxy carbonyl oder Hydroxysulfonyl,
R² Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl oder C₁-C₄-Alkoxy carbonyl oder R¹ und R² zusammen einen Rest der Formel L-NZ-CO, worin L für Methylen oder Carbonyl und z für C₁-C₄-Alkyl, das durch C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein kann, oder gegebenen falls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes Phenyl stehen, und
R³ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy, C₁-C₄-Alkanoyloxy oder Benzoyloxy bedeuten,
sowie ihre Verwendung zum Farben von natürlichen oder syntheti schen Substraten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, neue Säurefarbstoffe
auf Basis von Disazofarbstoffen bereitzustellen, die sich durch
vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften auszeichnen.
Demgemäß wurden die eingangs näher bezeichneten Disazofarbstoffe
der Formel I gefunden.
Alle in der obengenannten Formel I auftretenden Alkylgruppen kön
nen sowohl geradkettig als auch verzweigt sein.
Reste R¹, R², R³, X und Z sind z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Iso
propyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl oder tert-Butyl
Reste R¹ und R² sind weiterhin z. B. Fluor, Chlor, Brom, Methoxy carbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl oder Butoxycarbonyl.
Reste R¹ und R² sind weiterhin z. B. Fluor, Chlor, Brom, Methoxy carbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl oder Butoxycarbonyl.
Reste z sind weiterhin z. B. 2-Methoxyethyl, 2-Ethoxyethyl,
2-Propoxyethyl, 2-Isopropoxyethyl, 2-Butoxyethyl, 2- oder 3-Meth
oxypropyl, 2- oder 3-Ethoxypropyl, 2- oder 3-Propoxybutyl,
2- oder 3-Butoxypropyl, 2- oder 4-Methoxybutyl, 2- oder 4-Ethoxy
butyl, 2- oder 4-Propoxybutyl, 2- oder 4-Butoxybutyl, Phenyl, 2-,
3- oder 4-Methylphenyl, 2,4-Dimethylphenyl, 2-, 3- oder 4-Meth
oxyphenyl oder 2,4-Dimethoxyphenyl.
Reste R³ sind weiterhin z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy,
Butoxy, Isobutoxy, sec-Butoxy, Formyloxy, Acetyloxy, Propionyl
oxy, Butyryloxy oder Isobutyryloxy.
Bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel Ia
in der der Ring A, X, R¹, R² und R³ jeweils die obengenannte Be
deutung besitzen.
Weiterhin bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel Ib
in der der Ring A, X, R¹, R² und R³ jeweils die obengenannte Be
deutung besitzen.
Weiterhin bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in der R¹
Wasserstoff, Methyl, Carboxyl, C₁- oder C₂-Alkoxycarbonyl oder
Hydroxysulfonyl bedeutet.
Weiterhin bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in der R²
Wasserstoff, Methyl, Carboxyl oder C₁- oder C₂-Alkoxycarbonyl be
deutet.
Weiterhin bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in der R³
Wasserstoff oder Hydroxy bedeutet.
Weiterhin bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in der
der Ring A nicht benzoanelliert ist.
Weiterhin bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in der
der mindestens einer der Reste R¹, R² und R³ von Wasserstoff ver
schieden ist.
Weiterhin besonders bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I,
in der X Wasserstoff bedeutet.
Besonders bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in der R³
Hydroxy bedeutet.
Ganz besonders bevorzugt sind Disazofarbstoffe der Formel I, in
der R¹ und R² jeweils Wasserstoff und R³ Hydroxy bedeuten.
Von besonderem technischen Interesse sind Disazofarbstoffe, die
der Formel Ic
gehorchen, wobei der Farbstoff der Formel Id
ganz besonders hervorzuheben ist.
Die neuen Disazofarbstoffe der Formel I können nach an sich be
kannten Methoden erhalten werden.
Beispielsweise kann man zunächst Nitroanilin diazotieren und das
resultierende Diazoniumsalz mit 1-Hydroxy-8-aminonaphthalin-3,6- oder
-4,6-disulfonsäure kuppeln.
Der resultierende Monoazofarbstoff der Formel II
kann dann, ebenfalls auf an sich bekannte Weise, mit einem
Diazoniumsalz, das durch übliche Diazotierung einer Sulfonylver
bindung der Formel III
in der der Ring A, R¹, R² und R³ jeweils die obengenannte Bedeu
tung besitzen, erhalten werden kann, gekuppelt werden, wobei die
Disazofarbstoffe der Formel I resultieren.
Die erfindungsgemäßen Disazofarbstoffe der Formel I eignen sich
in vorteilhafter Weise zum Färben von natürlichen oder syntheti
schen Substraten, beispielsweise von Wolle, Leder oder Polyamid.
Insbesondere sind sie zum Färben von Leder geeignet.
Man erhält Färbungen in grünstichig bis rotstichig blauen Farbtö
nen mit guten Migrations- und Naßechtheiten.
Die neuen Farbstoffe können sowohl alleine wie auch in Mischung
untereinander oder auch in Mischung mit anderen Farbstoffen zur
Anwendung gelangen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
42 g der Diazokomponente der Formel
wurden in 90 ml 18,5 gew.-%iger Salzsäure 2 h bei 45 bis 50°C ge
rührt. Dann kühlte man mit Eis auf 0°C ab und tropfte innerhalb
von 5 min 47 ml 23 gew.-%ige wäßrige Natriumnitritlösung hinzu.
Die Temperatur wurde dabei bei max. 5°C gehalten. Man rührte 1 h
nach, zerstörte überschüssige salpetrige Säure und gab dann
70,2 g der Kupplungskomponente der Formel
hinzu.
Das Gemisch wurde anschließend mit eiskalter, verdünnter Natron
lauge auf einen pH-Wert von 9,5 bis 10 gestellt. Durch die Kupp
lung frei werdende Saure wurde mit Soda neutralisiert. Man rührte
über Nacht bei einem pH-Wert von 9 bis 10 nach. Dann erhitzte man
das Gemisch auf 70 bis 75°C, stellte den pH-Wert auf 6 und fällte
den Farbstoff mit Natriumchlorid aus.
Nach Isolieren wie üblich, Trocknen und Mahlen erhielt man 133 g
eines schwarzen Pulvers, das sich in Wasser mit blauer Farbe
löst. Das UV-VIS-Spektrum der Lösung hat bei einem pH-Wert von
ca. 4 ein Maximum bei 605 nm.
Der Farbstoff besitzt die Formel
Das Ziehvermögen auf Leder, Wolle und Polyamid ist ausgezeichnet.
57 g der Diazokomponente der Formel
wurden über Nacht in 150 ml 18,5 gew.-%iger Salzsäure verrührt.
Dann kühlte man das Gemisch mit Eis auf 0°C ab und tropfte inner
halb von 30 min 48 ml 23 gew.-%ige, wäßrige Natriumnitritlösung
hinzu. Man rührte 2 h bei 0 bis 5°C nach, zerstörte überschüssige
salpetrige Säure und gab dann 70,2 g der in Beispiel 1 genannten
Kupplungskomponente hinzu. Dann hob man den pH-Wert des Kupp
lungsgemisches mit verdünnter, eiskalter Natronlauge auf 7 an,
rührte bei diesem pH-Wert 30 min nach, stellte dann den pH-Wert
mit Soda auf 8 bis 8,5 und rührte über Nacht. Danach erhitzte man
das Gemisch auf 70°C, rührte 1 h bei dieser Temperatur nach und
fällte den Farbstoff der Formel
mit konz. Salzsäure aus. Man filtrierte heiß ab.
Nach Trocknen und Mahlen erhielt man 150 g eines schwarzen Pul
vers. Es löst sich in Wasser neutral mit dunkelblauer Farbe, das
UV-VIS-Spektrum der wäßrigen Lösung zeigt bei einem pH-Wert von
ca. 4 ein Maximum bei 608 nm.
Der Farbstoff färbt Wolle in marineblauem Ton mit guter Licht
echtheit an. Die Färbeflotten der Lederfärbungen sind ausgezogen,
Leder wird in kräftigen blauen Tönen angefärbt.
44,5 g der Diazokomponente der Formel
wurden mit 150 ml 18,5 gew.-%iger Salzsäure verrührt und dabei
mit 150 ml kaltem Wasser verdünnt. Dann kühlte man auf 0°C ab und
tropfte innerhalb von 30 min 48 ml 23 gew.-%ige wäßrige Natrium
nitritlösung hinzu. Man rührte 2,5 h bei 0 bis 5°C nach, zerstörte
überschüssige salpetrige Säure und gab dann 70,2 g der in Bei
spiel 1 genannten Kupplungskomponente hinzu. Das Reaktionsgemisch
wurde dann mit eiskalter, verdünnter Natronlauge auf einen pH-Wert
von 7 gestellt. Anschließend hob man den pH-Wert durch Zu
gabe von Soda auf 8 bis 8,5 an und rührte das Gemisch über Nacht.
Danach erhitzte man auf 75°C, fällte den Farbstoff durch Ansäuern
mit Salzsäure aus und saugte heiß ab.
Nach dem Trocknen und Mahlen erhielt man 130 g eines schwarzen
Pulvers, das Wolle und Polyamid in marineblauen Tönen färbt. Auf
Leder werden kräftige Blaufärbungen mit guter Migrationsechtheit
erhalten.
Die Färbungen auf Wolle haben vorzügliche Lichtechtheit. Das
UV-VIS-Spektrum zeigt in Wasser bei pH ca. 4 ein Maximum bei 603 nm.
Der Farbstoff weist folgende Formel auf
40 g der Diazokomponente der Formel
wurden analog Beispiel 1 diazotiert. Die erhaltene Diazoniumsalz-Sus
pension wurde mit 70,2 g der in Beispiel 1 genannten Kupp
lungskomponente, die in Wasser bei einem pH-Wert von 7,5 gelöst
wurde, versetzt. Der pH-Wert des Kupplungsgemisches wurde mit Soda
auf 7,5 gestellt. Man rührte 1 h nach und stellte das Reaktions
gemisch dann auf einen pH-Wert von 9 bis 10. Danach wurde auf
einen pH-Wert von 4 angesäuert.
Der ausgefallene Farbstoff der Formel
wurde abgesaugt, getrocknet und gemahlen. Man erhielt 145 g eines
schwarzen Pulvers. Der Farbstoff enthält noch ca. 8 Gew.-% Koch
salz. Er färbt Leder in blauem Ton mit guter Migrationsechtheit.
Das UV-VIS-Spektrum einer wäßrigen Lösung vom pH-Wert ca. 4 zeigt
ein Maximum bei 597 nm.
Analog den Beispielen 1 bis 4 werden die im folgenden aufgeführ
ten Farbstoffe hergestellt.
Claims (10)
1. Disazofarbstoffe der Formel I
in der
der Ring A benzoanelliert sein kann,
X Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R¹ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl, C₁-C₄-Alkoxy carbonyl oder Hydroxysulfonyl,
R² Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder R¹ und R² zusammen einen Rest der Formel L-NZ-CO, worin L für Methylen oder Carbonyl und Z für C₁-C₄-Alkyl, das durch C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein kann, oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes Phenyl stehen, und
R³ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy, C₁-C₄-Alkanoyloxy oder Benzoyloxy bedeuten.
X Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
R¹ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl, C₁-C₄-Alkoxy carbonyl oder Hydroxysulfonyl,
R² Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Halogen, Carboxyl oder C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder R¹ und R² zusammen einen Rest der Formel L-NZ-CO, worin L für Methylen oder Carbonyl und Z für C₁-C₄-Alkyl, das durch C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein kann, oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes Phenyl stehen, und
R³ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, Phenoxy, C₁-C₄-Alkanoyloxy oder Benzoyloxy bedeuten.
2. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, die der Formel Ia
gehorchen, in der der Ring A, X, R¹, R² und R³ jeweils die in
Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzen.
3. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, die der Formel Ib
gehorchen, in der der Ring A, X, R¹, R² und R³ jeweils die in
Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzen.
4. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R¹ Wasserstoff, Methyl, Carboxyl, C₁- oder C₂-Alkoxycarbonyl
oder Hydroxysulfonyl bedeutet.
5. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R² Wasserstoff, Methyl, Carboxyl, C₁- oder C₂-Alkoxycarbonyl
bedeutet.
6. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R³ Wasserstoff oder Hydroxy bedeutet.
7. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ring A nicht benzoanelliert ist.
8. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einer der Reste R¹, R² und R³ von Wasserstoff ver
schieden ist.
9. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
X Wasserstoff bedeutet.
10. Verwendung der Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 1 zum Färben
von natürlichen oder synthetischen Substraten.
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