DE19526119C2 - Stoßenergieabsorptionseinrichtung - Google Patents
StoßenergieabsorptionseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stoßenergieabsorptionseinrichtung, insbesondere
für Fahrzeuge, mit Stoßenergieabsorbern, bestehend aus einem Führungsprofil
und einem in Stoßrichtung beweglichen Gleitprofil, wobei ein Ende des Füh
rungsprofils an einem Festpunkt (z. B. der Fahrgastzelle) befestigt ist und
das Gleitprofil aus dem anderen, stoßseitigen Ende des Fürungsprofils tele
skopartig herausragt, sowie aus wenigstens einem Splitterwerkzeug, welches
an mindestens einem Ende des Führungsprofils oder des Gleitprofils ange
bracht ist und bei Stoßeinwirkung gegen die Stirnfläche des gegenüberlie
genden Gleitprofils und/oder Führungsprofils prallt und dieses an der Kon
taktfläche beginnend zersplittert, wobei Energie absorbiert wird.
Üblicherweise wird bei Unfällen die Aufprallenergie durch Deformationsar
beit in der Knautschzone von Fahrzeugen vorwiegend durch Faltenbeulen der
vorderen Fahrzeug-Längsträger abgebaut. Konstruktionsbedingt führt dies zu
starken Verzögerungsspitzen und schlechter Ausnutzung des verfügbaren De
formationsweges des Fahrzeugs. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen,
daß bei Auslegung für einen versetzten Frontalaufprall mit hoher Aufprall
geschwindigkeit sehr hohe Eigengewichte der Fahrzeug-Längsträger bei
gleichzeitig hohem Deformationsweg in Kauf genommen werden müssen. Anderer
seits ergeben sich - bei dieser Auslegung - für einen 0°-Wandaufprall mit
100% Überdeckung aufgrund der hohen Steifigkeit sehr hohe Verzögerungs
werte.
Schutzsysteme für Kraftfahrzeuge sind teilweise bereits im Einsatz und
teilweise aus den Offenlegungsschriften DE-A 27 09 428, DE-A 27 55 888, DE-A 28 32 161,
DE-A 22 39 872 und DE-A 36 42 979 bekannt. Deren Wirkung besteht
darin, mittels Pralltöpfen bzw. Federelementen, einen Teil der Aufprall
energie von Kraftfahrzeugen in Reibungsenergie zu verwandeln.
Derartige Schutzsysteme bieten konstruktionsbedingt nur die Möglichkeit,
Aufprallenergien von Kraftfahrzeugen bis hin zu Geschwindigkeiten von ca. 8 km/h
zu absorbieren. Bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten erhöhen diese
Systeme jedoch, aufgrund ihrer für derartige Aufprallgeschwindigkeiten zu
geringen Widerstandskraft und der damit verbundenen schlechten Ausnutzung
des verfügbaren Deformationsweges, das Verletzungsrisiko der Insassen.
Aus der Offenlegungsschrift DE 36 32 877 A1 ist eine Vorrichtung zur Erhö
hung der Kraftfahrzeug-Insassensicherheit bei Aufprallstößen bekannt, bei
der Sicherheitsvorrichtungen im Kraftfahrzeug und in der Fahrgastzelle
durch Zugmittel, die die Aufprallenergie nach Umlenkung und Übersetzung
aufnehmen, aktiviert werden. Die Aufprallenergie wird dazu genutzt, um
durch Weiterleitung über Hauptzugmittel und Nebenzugmittel Mechanismen aus
zulösen, die die Front- und/oder Seitenscheiben der Fahrgastzelle mecha
nisch zerstören und Fahrzeugaggregate außer Funktion setzen bzw. Warnanla
gen einschalten.
Aus der DE-A 44 04 569 ist ein Deformationselement bekannt, das nach dem
Stülpprinzip arbeitet, wobei ein Stülpwerkzeug ein Deformationsrohr ver
formt bzw. zerteilt und hierbei Energie absorbiert.
Aus der Patentschrift US 5 074 391 ist eine zylindrische Stoßaufnahmeein
richtung bekannt, die bei Einwirkung einer Kraft in Längsrichtung die Stoß
energie durch Deformation absorbiert. Die Stoßaufnahmeeinrichtung wird
axial auf ein Gegenstück geleitet und verformt sich mit dem Aufprall radial
nach außen. Die radiale Verformung der Stoßaufnahmeeinrichtung wird dabei
durch die Ausgestaltung des Gegenstücks unterstützt.
Aus der EP 0 467 996 B1 ist eine Stoßaufnahmeeinrichtung bekannt, bei der
auch bei hohen Aufprallgeschwindigkeiten die Umwandlung von Aufprallenergie
in Reibungsenergie bei weitgehend konstantem Niveau der Deformationskraft
erfolgt, wobei die Höhe der Deformationskraft in Abhängigkeit von der Auf
prallgeschwindigkeit geregelt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem Eigengewicht einen
großen Teil der Aufprallenergie auch bei Aufprallgeschwindigkeiten von über
80 km/h bei weitgehend konstantem Verzögerungsverlauf zu absorbieren. Eine
derartige Stoßenergieabsorptionseinrichtung soll dafür geeignet sein, so
wohl in Kraftfahrzeugen, Lastkraftwagen, Bussen, Eisenbahnen, Flugzeugen,
Aufzügen und sonstigen schienen- bzw. nicht schienengebundenen Fahrzeugen
oder Einrichtungen, eingesetzt zu werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Stoßenergieabsorptionseinrichtung der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, die gemäß der Erfindung die im
kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale aufweist. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Stoßenergieabsorptionseinrichtung gekennzeichnet.
Gemäß der Erfindung sind wenigstens zwei Stoßenergieabsorber vorgesehen,
die je einen Fahrzeug-Längsträger bilden und über mindestens einen
Stoßenergieabsorber-Seilzug miteinander verbunden sind, wobei die
Stoßenergieabsorber-Seilzüge an den Gleitprofilen befestigt sind und über
Seilumlenkungen zu dem jeweils gegenüberliegenden Gleitprofil geführt wer
den. Dabei greift ein Stoßenergieabsorber-Seilzug an dem jeweils anderen
Gleitprofil so an, daß dessen Zugrichtung zum Festpunkt weist. Hierdurch
trägt der dem Stoß abgewandte Stoßenergieabsorber erheblich zum Energieab
bau bei.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind sowohl an den Füh
rungsprofilen als auch an den Gleitprofilen Splitterwerkzeuge angebracht
sind und an den stoßseitigen Enden der Gleitprofile Endplatten angebracht
sind. Durch diese Anordnung wird der Energieabbau der Absorptionseinrich
tung weiter verbessert.
Demnach ist vorgesehen, daß mindestens das Energie absorbierende Führungs
profil und/oder das Energie absorbierende Gleitprofil aus Werkstoffen mit
einer Dichte von weniger als 4.000 kg/m3 und mit einer Energieaufnahme
fähigkeit von mehr als 10 kJ/kg besteht.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß an jeweils einem Gleitpro
fil ein Stoßaufnahmeeinrichtungs-Seilzug befestigt ist, der über Seilumlen
kungen zu einer Stoßaufnahmeeinrichtung führt und einen Teil der Stoßkraft
auf diese überträgt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die stoßseitigen
Enden der Stoßenergieabsorber durch mindestens ein Verbindungsseil verbun
den. Hierdurch wird bei einem versetzten Frontalaufprall, bei fortgeschrit
tener Zersplitterung der Gleitprofile, der Motorblock in Richtung Fahrgast
zelle bewegt um die weitere Stoßbewegung über die Stoßenergieabsorber-Seil
züge auf das dem Stoß abgewandte Gleitprofil zu übertragen. Bei einem Baum
aufprall in der Mitte der Fahrzeugfront dient das Verbindungsseil dazu, die
Stoßbewegung auf die Gleitprofile zu übertragen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß an den Seilenden der Stoß
energieabsorber-Seilzüge, des Stoßaufnahmeeinrichtungs-Seilzugs sowie des
Verbindungsseils zu deren Befestigung Seilhülsen angebracht sind und die
Seilzüge sowie das Verbindungsseil durch Bohrungen in den Gleitprofilen ge
führt werden, und die Seilhülsen einen größeren Querschnitt als die Boh
rungen aufweisen.
Nach einer möglichen Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Seilhülsen ins
besondere in den von den Splitterwerkzeugen getroffenen Bereichen an den
Gleitrohren aus faserverstärktem Kunststoff bestehen und mit den Seilenden
der Seilzüge durch Laminierung, Verklebung oder Verschmelzung eine kraft
schlüssige Verbindung besteht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Mitnahmezapfen so an ei
nem Motorblock oder Getriebe befestigt, daß bei einer aufprallbedingten
Verschiebung des Motorblockes in Richtung der Fahrgastzelle die Stoßener
gieabsorber-Seilzüge durch den Mitnahmezapfen gespannt werden und bei einem
versetzten Frontalaufprall hierdurch das dem Stoß abgewandte Gleitprofil
durch den Stoßenergieabsorber-Seilzug zum Festpunkt gezogen wird und das
andere Ende des Stoßenergieabsorber-Seilzugs durch eine einseitig wirkende
Seilklemme bei einem Zug in Richtung Festpunkt arretiert wird. Hierdurch
wird gewährleistet, daß auch bei hoher Aufprallenergie das Gleitprofil und
das Führungsprofil des dem Stoß abgewandten Stoßenergieabsorbers durch die
Splitterwerkzeuge zersplittert werden und zur Energieaufnahme beitragen.
Nach einer möglichen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an den
Gleitprofilen Mitnahmearme befestigt sind, die jeweils eine zur Fahrzeug
außen- und Fahrzeugunterkante schräg verlaufende Abstützfläche aufweisen,
die bei einer Bewegung in Stoßrichtung ein Einschlagen der Vorderräder
bewirken und der für einen Frontalaufprall typischen Einfederung der Fahr
zeugfront entgegenwirken. Da die Felgen und Scheibenbremsen einerseits
starr und andererseits die Reifen elastisch sind, nehmen die Vorderräder
bei einem Frontalaufprall keine Energie auf, sondern führen zur Verkleine
rung des Fußraumes und zu einem Zurückfedern des Fahrzeugs entgegen der ur
sprünglichen Fahrtrichtung, was zur Erhöhung der Differenzgeschwindigkeit
des Fahrzeugs und zu einer Erhöhung der Insassenbelastung führt. Dieser
Effekt wird durch das Einschlagen der Vorderräder verhindert. Außerdem wird
durch das gleichzeitige Abstützen auf den Vorderrädern das Abtauchen der
Fahrzeugfront verhindert, was üblicherweise insbesondere bei schwereren
Unfallgegnern dazu führt, daß die weicheren, oben liegenden Teile von den
steiferen Längsträgern des Unfallgegners getroffen werden.
Eine Weitergestaltung der Erfindung sieht vor, daß Stoßenergieabsorber an
den Seiten und am Heck eines Fahrzeugs angebracht sind und bei einem Sei
ten- bzw. Heckaufprallschutz ein hohes Energieaufnahmevermögen gewährlei
sten.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Splitter
werkzeug eine nicht ebene, vorzugsweise gerippte oder mit Zacken versehene
Kontaktfläche aufweist.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß mindestens das Energie
absorbierende Führungsprofil und/oder das Energie absorbierende Gleitprofil
aus faserverstärktem Kunststoff mit vorwiegend in Profil-Längsrichtung ver
laufenden Fasern besteht.
Nach einem weiteren Merkmal ist vorgesehen, daß sowohl das Gleitprofil als
auch das Führungsprofil über ihre Länge unterschiedliche Querschnitte zur
Erzielung eines gewünschten Verlaufs der Deformationskraft aufweisen, wobei
die unterschiedlichen Querschnitte durch spanende Bearbeitung oder durch
mehrere nebeneinander angeordnete oder ineinander gesteckte Profile mit
unterschiedlicher Länge erzielt werden können.
Ein entscheidender Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei geringerem
Eigengewicht als bei herkömmlichen Fahrzeug-Längsträgern die Aufprallenergie
auf nahezu konstantem Kraft- bzw. Verzögerungsniveau abgebaut wird,
woraus sich ein geringerer Deformationsweg und kleinere Maximalverzögerun
gen ergeben. Weiterhin wird der Rückfederungseffekt minimiert und eine frü
hes Ansprechen von Beschleunigungssensoren z. B. für Airbagauslösungen auch
bei Crash-Tests gegen deformierbare Barrieren sichergestellt.
Ein weiterer entscheidender Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß
selbst bei Aufprallgeschwindigkeiten, die wesentlich über den bei Crash-
Tests üblicherweise gefahrenen Geschwindigkeiten liegen, nur eine geringe
Abhängigkeit der maximalen Verzögerung und des Deformationsweges vom Über
deckungsgrad vorhanden ist, so daß bei der Abwägung einer möglichst hohen
Steifigkeit beim versetzten Frontalaufprall einerseits und einer nicht zu
harten Abstimmung der Fahrzeugfront beim 0°-Wandaufprall mit der erfin
dungsgemäßen Stoßenergieabsorptionseinrichtung keine Kompromisse mehr be
züglich eigener Sicherheit und Kompatibilität gegenüber anderen Fahrzeugen
eingegangen werden müssen.
Durch den Vorteil der Systemfertigung ergeben sich kürzere Endmontagezeiten
und eine geringere Fertigungstiefe beim Fahrzeughersteller.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sich durch eine bessere Berechen
barkeit der Widerstandskraft der Fahrzeugfront die Zahl der kostspieligen
Aufpralltests und die Fahrzeugentwicklungszeiten reduzieren lassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnun
gen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a den prinzipiellen Aufbau einer Stoßenergieabsorptionseinrich
tung im Schnitt
Fig. 1b einen Schnitt gem. der Linie A-A der Fig. 1a
Fig. 1c einen Schnitt gem. der Linie B-B der Fig. 1a
Fig. 1d einen Schnitt gem. der Linie C-C der Fig. 1c durch ein Split
terwerkzeug
Fig. 1e einen Schnitt gem. der Linie C-C der Fig. 1c durch ein Split
terwerkzeug in abgewandelter Form
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Stoßenergieabsorptionseinrichtung mit
zwei Stoßenergieabsorbern, die je einen Fahrzeug-Längsträger
bilden und über Stoßenergieabsorber-Seilzüge miteinander ver
bunden sind
Fig. 3a-3d Schnitte durch weitere mögliche Querschnittsformen von Stoß
energieabsorbern gem. der Linie A-A der Fig. 1a
Fig. 4 mögliche Einbauplätze von Stoßenergieabsorbern als Draufsicht
und Seitenansicht eines Pkw
In Fig. 1a ist ein Stoßenergieabsorber 3, umfassend ein Führungsprofil 1
und ein Gleitprofil 2 dargestellt. Das Führungsprofil 1 ist mit seinem
festpunktseitigen Ende am Festpunkt 21, der z. B. eine Fahrgastzelle sein
kann, befestigt. Im Bereich des Festpunkts 21 ist im Führungsprofil 1 ein
Splitterwerkzeug 4 vorgesehen. Das ebenfalls in dem Führungsprofil 1 gela
gerte Gleitprofil 2 ragt über das stoßseitige andere Ende des Führungspro
fils 1 heraus.
Das Gleitprofil 2 wird durch das Führungsprofil 1 in Stoßrichtung beweglich
geführt. Bei einem Stoß auf das Gleitprofil 2 wird das stoßabgewandte Ende
des Gleitprofils 2 gegen das festpunktseitige Splitterwerkzeug 4 gestoßen
und von der Kontaktfläche beginnend durch dieses zersplittert, wodurch Auf
prallenergie aufgenommen wird.
Fig. 1b zeigt im Schnitt entlang der Linie A-A aus Fig. 1a den Stoßener
gieabsorber 3. Das Führungsprofil 1 hat einen rechteckigen Querschnitt, in
dem mittig das runde Gleitprofil 2 angeordnet ist.
Ein Schnitt entlang der Linie B-B auf Fig. 1a ist in Fig. 1c dargestellt.
In der Aufsicht hat das Splitterwerkzeug 4 ebenfalls einen runden Quer
schnitt, der den gleichen Durchmesser wie das Gleitprofil 2 aufweist.
Der Schnitt entlang der Linie C-C aus Fig. 1c zeigt den Aufbau des Split
terwerkzeugs im Detail. Nach Fig. 1d ist das Splitterwerkzeug 4 mit einem
gezackten oberen Rand ausgebildet. Gemäß Fig. 1e weist das Splitterwerk
zeug 4 einen oberen Rand auf, der gleichmäßig über den Umfang verteilte
halbkreisförmige Ausnehmungen hat.
In Fig. 2 sind zwei Stoßenergieabsorber 3 dargestellt, die anstelle der üb
lichen Fahrzeug-Längsträger eingebaut sind und über Stoßenergieabsorber-
Seilzüge 6 miteinander verbunden sind, die über Seilumlenkungen 5 geführt
sind. Die Stoßenergieabsorber-Seilzüge 6 sind am stoßseitigen Ende des
Gleitprofils 2 des einen Stoßenergieabsorbers 3 befestigt und verlaufen
innerhalb des Gleitprofils 2, das sie am stoßfernen Ende über eine
Umlenkrolle 5 verlassen. Im weiteren Verlauf sind die Stoßenergieabsorber-
Seilzüge 6 quer zu den Stoßenergieabsorbern 3 am Festpunkt 21 und dann am
zweiten Stoßenergieabsorber 3 an der Außenseite entlang geführt, bis sie
auf Höhe des offenen Endes des Führungsprofils 1 mittels einer Seilhülse 15
im Inneren des Gleitprofils 2 gehalten werden.
Weiterhin sind Stoßaufnahmeeinrichtungs-Seilzüge 7 dargestellt, die die
Gleitprofile 2 mit der Stoßaufnahmeeinrichtung 10 verbinden. Die Stoßauf
nahmeeinrichtungs-Seilzüge 7 sind ebenfalls mit einer Seilhülse 15 an der
Innenseite des Gleitprofils 2 auf Höhe des offenen Endes des Führungspro
fils 1 befestigt und werden von dort über Umlenkrollen entlang der innen
liegenden Außenseite des Führungsprofils 1 zur Stoßaufnahmeeinrichtung 10
gelenkt.
An den stoßseitigen Enden der Gleitprofile 2 befinden sich stoßseitige
Splitterwerkzeuge 4. Bei fortschreitender Zerstörung der Gleitprofile 2
werden die Führungsprofile 1 von den stoßseitigen Splitterwerkzeugen 4 er
faßt und von diesen an deren stoßseitigen Enden beginnend ebenfalls zer
stört. Bei einem versetzten Frontalaufprall mit so geringer Überdeckung,
daß der Motorblock 9 nicht direkt getroffen wird, erfolgt eine Verschiebung
des Motorblocks 9 in Richtung der Fahrgastzelle mittels der Gleitprofile 2
und des Verbindungsseils 14. Über den Mitnahmezapfen 8 und den Stoßenergie
absorber-Seilzug 6 erfolgt eine Übertragung der Stoßkraft zum vorderen Ende
des dem Stoß abgewandten Stoßenergieabsorbers 3, so daß auch dessen Füh
rungsprofil 1 und Gleitprofil 2 unter Aufnahme von Energie zerstört werden.
Über die Endplatte 19 wird die Stoßkraft gleichmäßig in die Frontstruktur
eingeleitet und auf der dem Stoß abgewandten Seite wird die Kotflügelstruk
tur von der Endplatte 19 zusammengedrückt und damit zur Energieaufnahme
herangezogen.
Ebenfalls zu erkennen sind die Mitnahmearme 11, die mittels schräg zur
Fahrzeugaußen- und Fahrzeugunterkante verlaufender Abstützflächen 18 das
Einschlagen der Vorderräder 12 und die Verhinderung der bei einem Frontal
aufprall typischen Einfederung der Fahrzeugfront bewirken. Dies führt zu
einer besseren Ausnutzung des verfügbaren Deformationsweges, verringert den
im wesentlichen durch die Vorderräder hervorgerufenen Rückfederungseffekt
und verhindert das Abtauchen der Fahrzeugfront gegenüber schwereren Unfall
gegnern.
In Fig. 3a, 3b, 3c und 3d sind mögliche Querschnitte durch Stoßenergieab
sorber dargestellt. In Fig. 3b sind die Enden der Stoßenergieabsorber-Seil
züge 6 und des Stoßaufnahmeeinrichtungs-Seilzugs 7 zu sehen. Ebenfalls
erkennbar sind die an den Seilenden angebrachten Seilhülsen 15.
In Fig. 4 sind je zwei Stoßenergieabsorber vorne, hinten und an den Seiten
sowie im Kotflügelbereich oberhalb der Vorderräder eingezeichnet, die sich
ergänzen und ein Rundum-Sicherheitspaket bilden.
1
Führungsprofil
2
Gleitprofil
3
Stoßenergieabsorber
4
Splitterwerkzeug
5
Seilumlenkung
6
Stoßenergieabsorber-Seilzug
7
Stoßaufnahmeeinrichtungs-Seilzug
8
Mitnahmezapfen für Seilzüge
9
Motorblock
10
Stoßaufnahmeeinrichtung
11
Mitnahmearm zum Wegdrehen der Vorderräder
12
Vorderrad
13
Seilklemme
14
Verbindungsseil
15
Seilhülse
16
Bohrung
17
Getriebe
18
Abstützfläche
19
Endplatte
Claims (13)
1. Stoßenergieabsorptionseinrichtung für Fahrzeuge, mit Stoß
energieabsorbern (3), bestehend aus jeweils einem Führungsprofil
(1) und einem in Stoßrichtung beweglichen Gleitprofil (2), wobei
ein Ende des Führungsprofils (1) an einem Festpunkt (21) (z. B.
der Fahrgastzelle) befestigt ist und das Gleitprofil (2) aus dem
anderen, stoßseitigen Ende des Führungsprofils (1) teleskopartig
herausragt, sowie aus wenigstens einem Splitterwerkzeug (4),
welches an mindestens einem Ende des Führungsprofils (1) oder
des Gleitprofils (2) angebracht ist und bei Stoßeinwirkung gegen
die Stirnfläche des gegenüberliegenden Gleitprofils (2) und/oder
Führungsprofils (1) prallt und dieses an der Kontaktfläche be
ginnend zersplittert, wobei Energie absorbiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Stoßenergie
absorber (3) vorgesehen sind, die je einen Fahrzeug-Längsträger
bilden und über mindestens einen Stoßenergieabsorber-Seilzug (6)
miteinander verbunden sind, wobei die Stoßenergieabsorber-Seil
züge (6) an den Gleitprofilen (2) befestigt sind und über Seil
umlenkungen (5) zu dem jeweils gegenüberliegenden Gleitprofil
(2) geführt werden, und wobei ein Stoßenergieabsorber-Seilzug
(6) an dem jeweils anderen Gleitprofil (2) so angreift, daß des
sen Zugrichtung zum Festpunkt (21) weist.
2. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl an den Führungsprofilen
(1), als auch an den Gleitprofilen (2) Splitterwerkzeuge (4) an
gebracht sind, und daß die stoßseitigen Enden der Gleitprofile
(2) Endplatten (19) aufweisen.
3. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das energie
absorbierende Führungsprofil (1) und/oder das energieabsorbie
rende Gleitprofil (2) aus Werkstoffen mit einer Dichte von weni
ger als 4.000 kg/m3 und mit einer Energieaufnahmefähigkeit von
mehr als 10 kJ/kg bestehen.
4. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gleit
profil (2) ein Stoßaufnahmeeinrichtungs-Seilzug (7) befestigt
ist, der über Seilumlenkungen (5) zu einer Stoßaufnahmeeinrich
tung (10) führt und einen Teil der Stoßkraft auf diese über
trägt.
5. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stoßseiti
gen Enden der Stoßenergieabsorber (3) durch mindestens ein Ver
bindungsseil (14) verbunden sind.
6. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und
5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seilenden
der Stoßenergieabsorber-Seilzüge (6), der Stoßaufnahmeeinrich
tungs-Seilzüge (7) und des Verbindungsseils (14) zu deren Befe
stigung Seilhülsen (15) angebracht sind, und daß die Seilzugsy
steme (6, 7) sowie das Verbindungsseil (14) durch Bohrungen (16)
in den Gleitprofilen (2) geführt sind, wobei die Seilhülsen (15)
einen größeren Querschnitt als die Bohrungen (16) aufweisen.
7. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seilhülsen (15) insbesonde
re in den von den Splitterwerkzeugen (4) getroffenen Bereichen
an den Gleitrohren (2) aus faserverstärktem Kunststoff bestehen,
und daß mittels Laminierung, Verklebung oder Verschmelzung eine
kraftschlüssige Verbindung mit den Seilenden der Seilzüge (6, 7)
besteht.
8. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mitnahme
zapfen (8) so an einem Motorblock (9) oder Getriebe (17) befe
stigt ist, daß bei einer aufprallbedingten Verschiebung des Mo
torblocks (9) in Richtung der Fahrgastzelle die Stoßenergieab
sorber-Seilzüge (6) durch den Mitnahmezapfen (8) gespannt wer
den, und daß bei einem versetzten Frontalaufprall das dem Stoß
abgewandte Gleitprofil (2) durch den Stoßenergieabsorber-Seilzug
(6) zum Festpunkt (21) gezogen und das andere Ende des Stoßener
gieabsorber-Seilzugs (6) durch eine einseitig wirkende Seilklem
me (13) bei einem Zug in Richtung Festpunkt (21) arretiert wird.
9. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Gleit
profilen (2) Mitnahmearme (11) befestigt sind, die jeweils eine
zur Fahrzeugaußenkante und zur Fahrzeugunterkante schräg verlau
fende Abstützfläche (18) aufweisen, die bei einer Bewegung in
Stoßrichtung ein Einschlagen der Vorderräder (12) bewirken und
der für einen Frontalaufprall typischen Einfederung der Fahr
zeugfront entgegenwirken.
10. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seiten
und am Heck des Fahrzeugs zum Schutz bei einem Seiten- oder
Heckaufprall Stoßenergieabsorber (3) angebracht sind.
11. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Splitter
werkzeug (4) eine nicht ebene, vorzugsweise gerippte oder mit
Zacken versehene Kontaktfläche aufweist.
12. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
das energieabsorbierende Führungsprofil (1) und/oder das ener
gieabsorbierende Gleitprofil (2) aus faserverstärktem Kunststoff
besteht, dessen Fasern vorwiegend in Profillängsrichtung verlau
fen.
13. Stoßenergieabsorptionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das
Gleitprofil (2) als auch das Führungsprofil (1) über ihre Länge
unterschiedliche Querschnitte zur Erzielung eines gewünschten
Verlaufs der Deformationskräfte aufweisen, wobei die unter
schiedlichen Querschnitte durch spanende Bearbeitung oder durch
mehrere nebeneinander angeordnete oder ineinandergesteckte Pro
file unterschiedlicher Länge hergestellt sind.
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---|---|---|---|
DE1995126119 DE19526119C2 (de) | 1995-07-19 | 1995-07-19 | Stoßenergieabsorptionseinrichtung |
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DE1995126119 Expired - Fee Related DE19526119C2 (de) | 1995-07-19 | 1995-07-19 | Stoßenergieabsorptionseinrichtung |
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