DE19525913A1 - Bezugselektrode für Messungen im flüssigen Elektrolyten - Google Patents
Bezugselektrode für Messungen im flüssigen ElektrolytenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bezugselektrode für Messungen
im flüssigen Elektrolyten nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Derartige Bezugselektroden werden in Meßeinrichtungen zur
elektrochemischen Untersuchung von Korrosionserscheinungen
verwendet. So ist in der DE 37 15 881 A1 eine Anordnung
beschrieben, bei der eine Bezugselektrode in Form einer
sogenannten Haber-Luggin-Kapillare in einer Meßzelle ange
ordnet ist. Die Kapillare ist mit Ihrer Spitze auf die
Probe ausgerichtet.
Weiterhin ist aus der DE 43 07 266 C1 eine
Korrosionsprüfanordnung bekannt, bei der in einem Reaktorge
fäß eine Korrosionsmeßsonde angeordnet ist. Über eine
Kapillare, die mit ihrer Spitze auf die Probe ausgerichtet
ist, wird eine Elektrolytverbindung zur Bezugselektrode
hergestellt.
Bei beiden Anordnungen ist die Bezugselektrode in einem
separaten Glasgefäß angeordnet. Über die Öffnung der Kapil
lare wird eine Elektrolytverbindung zwischen Bezugselektro
de und der Elektrodenanordnung mit Arbeits- und Gegenelek
trode hergestellt.
Der Nachteil dieser Anordnungen besteht darin, daß der
Elektrolyt Impedanzeigenschaften aufweist, die sich mit den
zu messenden Vorgängen an der Arbeitselektrode überlagern.
Grundsätzlich ist mit diesen Nachteilen zu rechnen, wenn
Grenzflächenphänomene, wie Elektrodenpolarisationsvorgänge
Untersuchungsgegenstand sind und nicht die Elektrolyteigen
schaften im Vordergrund stehen.
Aus der DE-GM 87 15 221.5 ist eine Bezugselektrode in
Verbindung mit einer ph-Meßkette zur Überwachung
mikrobiologischer Prozesse bekannt, die aus einem Glasrohr
besteht, das mit einem gelartigen Bezugselektrolyten ge
füllt ist. Im oberen Teil der Elektrode befindet sich eine
Platinkapillare, die nach Zuführung eines Gases verschlos
sen wird. Der dadurch erzeugte Innendruck gewährleistet,
daß ein Eindringen von Meßmedium durch ein Diaphragma in
den Bezugselektrolyten verhindert wird.
Diese Anordnung weist den Nachteil auf, daß die Bezugselek
trode bedingt durch ihren Aufbau nicht direkt auf die
Arbeitselektrode ausgerichtet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf die
Arbeitselektrode ausrichtbare und vom Elektrolyten unbeein
flußte leicht handhabbare Bezugselektrode zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird das gemäß den kennzeichnenden Merkma
len des Anspruchs 1 erreicht.
Die erfindungsgemäße Bezugselektrode weist einen rohrförmi
gen Grundkörper mit einer an einem Ende durch ein Diaphrag
ma abgeschlossenen Kapillare und am anderen Ende eine
Öffnung zum Druckausgleich beim Sterilisieren auf. Der
rohrförmige Grundkörper enthält einen Bezugselektrolyten
und eine drahtförmige Elektrode.
Die drahtförmige Elektrode besteht vorzugsweise aus Silber/-
Silberchlorid (Ag/Ag Cl) und als Bezugselektrolyt ist
vorzugsweise eine gesättigte Kaliumchloridlösung vorgese
hen. Die drahtförmige Elektrode kann aber z. B. auch aus
Kupfer/Kupfersulfat (Cu/CuSO₄) oder Zink/Zinksulfat (Zn/Zn
SO₄) bestehen. Als Bezugselektrolyt kann weiterhin K₂ SO₄
(Kaliumsulfat) und H₂ SO₄ eingesetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der rohrförmige
Grundkörper im unteren Teil einen quer abgebogenen
Abschnitt auf und das sich anschließende durch das Dia
phragma verschlossene Ende der Kapillare ist auf die Probe
ausgerichtet.
Die Ausrichtbarkeit der Bezugselektrode auf die Arbeitselek
trode wird weiter verbessert, da die Kapillare durch Drehen
der Bezugselektrode um die Längsachse auf die Arbeitselek
trode ausgerichtet werden kann. In dieser Ausführungsform
erstreckt sich die drahtförmige Elektrode nach unten bis an
den quer abgebogenen Abschnitt des rohrförmigen Grundkör
pers, d. h. sie ist nicht abgebogen sondern verläuft in Rich
tung der Längsachse des nicht abgebogenen Teils der Bezugs
elektrode.
Zur weiteren Verbesserung der Handhabung ist der rohrförmi
ge Grundkörper in seinem oberen Abschnitt von einem Tubus
und einer Schutzhülse umgeben. Weiterhin ist es zweckmäßig,
daß der rohrförmige Grundkörper und der elektrische An
schlußdraht für die drahtförmige Elektrode in der Schutzhül
se vergossen sind. Die Schutzhülse dient einerseits der Auf
nahme eines Steckverbinders und andererseits wird durch Ver
gießen des Zwischenraumes innerhalb der Hülse eine verbes
serte mechanische Stabilität der Elektrode erreicht.
Im oberen Teil des rohrförmigen Grundkörpers ist eine ver
schließbare Öffnung zum Befüllen vorgesehen. Diese ist
zweckmäßig oberhalb des Tubus vorgesehen. Diese Öffnung ist
für einen Druckausgleich erforderlich, wenn die Bezugselek
trode für Messungen in sterilen Elektrolyten selbst sterili
siert werden muß. In diesem Fall besteht die Bezugselektro
de aus sterilisierbaren Materialien, z. B. X8CrNiTi 18.10
oder Kunststoff TKPEEK und weist einen Dichtring auf, mit
dem sie in einem Gefäß steril einsetzbar ist. Der rohrförmi
ge Grundkörper mit der Schutzhülse wird im Tubus durch
Rundringe, vorzugsweise zwei Rundringe abgedichtet, wodurch
eine Verschieben und Einjustieren des Grundkörpers erleich
tert wird.
Die Erfindung soll in Ausführungsbeispielen anhand von
Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Bezugselektrode;
Fig. 2 einen Schnitt durch die Bezugselektrode, bei der
diese gegenüber der Fig. 1 um 90° gedreht ist;
Fig. 3 den schematischen Aufbau eines Korrosionsmeßplatzes
mit einer Anordnung zur Korrosionsmessung unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Bezugselektrode im
Reaktorgefäß eines Laborbioreaktors.
Die erfindungsgemäße Bezugselektrode weist einen rohrförmi
gen Grundkörper 1, vorzugsweise aus Glas, auf, der in seinem
unteren Abschnitt als Kapillare ausgebildet ist. Im Bereich
dieser Kapillare weist der rohrförmige Grundkörper einen
quer zur Rohrlängsachse, vorzugsweise rechtwinklig abgeboge
nen Abschnitt 2 auf. Das Ende 11 der Kapillare ist dann
nochmals abgebogen und verläuft wieder in Richtung der
Längsachse des rohrförmigen Grundkörpers 1. Dieses Ende 11
ist durch ein Diaphragma 4 abgeschlossen, wodurch der
außerhalb des rohrförmigen Grundkörpers 1 vorhandene Elek
trolyt und der Innenraum des rohrförmigen Grundkörpers 1
voneinander getrennt sind.
Innerhalb des rohrförmigen Grundkörpers ist eine drahtförmi
ge Elektrode 12 angeordnet, die mit einem Anschlußdraht 3
zur Herstellung eines elektrischen Anschlusses verbunden
ist. Die Elektrode 12 besteht vorzugsweise aus Silber/Sil
berchlorid.
Zur Halterung des rohrförmigen Grundkörpers 1 in einem
Gefäß ist dieser in seinem oberen Bereich von einem Tubus 5
umgeben und ist in diesem mittels Rundringen 22, 23 gela
gert (Fig. 2), die gleichzeitig eine Abdichtung des darüber
liegenden Teils der Bezugselektrode gegenüber dem Elektroly
ten darstellen. Auf dem Tubus 5 ist ein Rundring 6 vorgese
hen, mit dessen Hilfe die Bezugselektrode in den Deckel
eines Gefäßes, z. B. eines Bioreaktors, dicht eingesetzt
wird.
In der Fig. 2 ist dargestellt, wie die Bezugselektrode
weiter komplettiert ist. Dort ist der Grundkörper oberhalb
des Tubus 5 von einer Schutzhülse 8 umgeben, die mittels
einer Verschraubung 14 mit dem Tubus 5 verbunden ist. Die
Schutzhülse 8 ist oben durch eine Abdeckkappe 9 verschlos
sen, in der ein mit dem Anschlußdraht 3 verbundener Steck
verbinder 10 vorgesehen ist. Die Schutzhülse mit der Abdeck
kappe dient neben der Aufnahme des Steckverbinders der me
chanischen Stabilität der Elektrode, die durch das Vergie
ßen des Zwischenraumes 13 innerhalb der Schutzhülse noch
erhöht wird.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Bezugselektrode weist der rohrförmige Grundkör
per 1 eine seitliche Öffnung 7 auf, die insbesondere dem
Druckausgleich beim Sterilisieren der Bezugselektrode
dient, aber auch zum Nachfüllen des im Grundkörper befindli
chen Mediums verwendet werden kann. Die Öffnung ist durch
einen nicht dargestellten Gummistopfen verschließbar.
In der Fig. 3 ist dargestellt, wie die Bezugselektrode in
einem Korrosionsmeßplatz verwendet wird. In einem Reaktorge
fäß 15 eines Bioreaktors ist eine Korrosionsmeßsonde 16
eingebaut, die eine als Arbeitselektrode dienende Probe 17
aufweist. Weiterhin ist eine erfindungsgemäße Bezugselektro
de 18 vorgesehen, wobei das Diaphragma 4 der Kapillare der
Bezugselektrode 18 auf die Probe ausgerichtet ist. Die
elektrischen Anschlüsse der Probe 17, einer Gegenelektrode
19 sowie der Bezugselektrode 18 sind an einen Potentiostat
20 angeschlossen. Ein Steuer- und Regelteil 21 dient z. B.
der pH-Messung, der Temperarturregelung und der Drehzahlre
gelung des Laborbioreaktors. Das sich zwischen der Bezugse
lektrode 18 und der Probe 17 als Arbeitselektrode einstel
lende Stromdichte-Potential-Verhalten ist ein Maß für die
Korrosionsbeständigkeit der untersuchten Probe 17.
Es ist ersichtlich, daß die Bezugselektrode 18 an einer
beliebigen Stelle des Deckels des Bioreaktors angebracht
werden kann, da sie im Gegensatz zu bekannten Bezugselektro
den einen geringen Durchmesser aufweist und keine zusätzli
chen Gefäße benötigt.
Claims (10)
1. Bezugselektrode für Messungen in flüssigen Elektro
lyten unter Verwendung einer Meßeinrichtung mit
mindestens einer Arbeitselektrode,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen rohrförmigen Grundkörper (1) mit
einer an einem Ende durch ein Diaphragma (4) abge
schlossenen Kapillare und am anderen Ende eine
Öffnung (7) zum Druckausgleich beim Sterilisieren
aufweist.
2. Bezugselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine drahtförmige Elektrode (12)
aus Silber/Silberchlorid aufweist und als Bezugse
lektrolyt eine gesättigte Kaliumchloridlösung vorge
sehen ist.
3. Bezugselektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der rohrförmige Grundkörper (1)
im unteren Teil einen quer abgebogenen Abschnitt
(2) aufweist und das sich anschließende durch das
Diaphragma (4) verschlossene Ende (11) der Kapilla
re auf die Probe ausgerichtet ist.
4. Bezugselektrode nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die drahtförmige Elektrode (12) nach unten bis an
den quer abgebogenen Abschnitt (2) des rohrförmigen
Grundkörpers (1) erstreckt.
5. Bezugselektrode nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
rohrförmige Grundkörper (1) in seinem oberen Ab
schnitt von einem Tubus (5) und und einer Schutzhül
se (8) umgeben ist.
6. Bezugselektrode nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
rohrförmige Grundkörper (1) innerhalb des Tubus (5)
mit zwei Rundringen (22, 23) versehen ist.
7. Bezugselektrode nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
rohrförmige Grundkörper (1) eine verschließbare Öff
nung (7) zum Befüllen aufweist.
8. Bezugselektrode nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnung (7) oberhalb des Tubus
(5) angeordnet ist.
9. Bezugselektrode nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
rohrförmige Grundkörper und der elektrische An
schlußdraht (3) für die drahtförmige Elektrode (12)
in der Schutzhülse (8) vergossen sind.
10. Bezugselektrode nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus sterilisierbarem Material besteht und einen
Dichtring (6) aufweist, mit dem sie in einem Gefäß
(15) steril einsetzbar ist.
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DE1995125913 DE19525913A1 (de) | 1995-07-05 | 1995-07-05 | Bezugselektrode für Messungen im flüssigen Elektrolyten |
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DE (1) | DE19525913A1 (de) |
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- 1995-07-05 DE DE1995125913 patent/DE19525913A1/de not_active Ceased
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