DE19524711A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Braunkohle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von BraunkohleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur
Verbrennung von Braunkohle.
Es sind verschiedene Verfahren zur Verbrennung von
Braunkohle bekannt.
Wegen des relativ hohen Gehalts der Rohbraunkohle an Wasser
müssen bei der Verbrennung von Braunkohle besondere
Maßnahmen ergriffen werden. Aus der DE 42 14 496 C2 ist ein
Verfahren zur Verbrennung von Rohbraunkohle bekannt, bei
dem aus dem heißen Rauchgasstrom der Verbrennungsanlage ein
Teilstrom rückgesaugt und einer Gebläse- bzw.
Ventilatormühle zugeführt wird, in der die feuchte
Rohbraunkohle gleichzeitig getrocknet und-vermahlen wird.
Weiterhin ist es aus der DE 34 33 313 A1 bekannt, zur
Wirkungsgradsteigerung von Kraftwerksblöcken, die mit sehr
feuchter Braunkohle beheizt werden, der mit
Kohlenstaubbrennern ausgerüsteten Feuerungsanlage eine
Kohletrocknungsanlage vorzuschalten. Die mit mehreren
Trocknungsböden und zugeordneten Vorschubeinrichtungen
versehene Trocknungsanlage wird mit vorgebrochener Rohkohle
beschickt. Die vorgebrochene getrocknete Kohle wird in
einer Schlagradmühle zerkleinert und mit Hilfe eines
Transportgases, vorzugsweise entstaubten rückgeführten
kalten Rauchgas, auf der Mühle aufgetragen und den
Kohlestaubbrennern zugeführt.
Eine solche Anordnung ist auch in der DE 40 03 499 C2
beschrieben, hier erfolgt jedoch die Trocknung in einem mit
Dampf indirekt beheizten-Wirbelschichttrockner. Als Mühle
kann eine Ventilatormühle oder Schlagradmühle eingesetzt
werden. Weitere Trockner, wie zur Trocknung von Braunkohle
sind in der DE-Z. Braunkohle 39 (1987) Heft 3, S. 46-56
beschrieben, wobei den Dampf-Wirbelschichttrocknungs
verfahren besondere Bedeutung zukommt. In diesem wird die
Rohbraunkohle in relativ grober Körnung mit Dampf indirekt
getrocknet.
Den bekannten Verfahren haften folgende Nachteile an.
Die Trocknung und Vermahlung von Rohbraunkohle in mit
heißem Rauchgas betriebenen Ventilatormühlen führt zu einem
hohen spezifischen Kraftbedarf für die Vermahlung.
Bei Vortrocknung und Zwischenschaltung einer Mühle zwischen
Trockner und Feuerraum führt die Zwischenschaltung der
Mühle zu einer Beschränkung der Regelfähigkeit der
Verbrennungsanlage.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle anzugeben, bei dem
die Regelfähigkeit der Verbrennung verbessert wird und
ggfl. der spezifische Kraftbedarf für die Zerkleinerung der
Rohbraunkohle verringert wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Vebrennung von
Braunkohle gelöst, bei dem die feuchte Rohbraunkohle auf
eine Eingangskörnung zerkleinert wird, die für eine
effektive Trocknung ausreicht und nach der Trocknung zu
einer Ausgangskörnung führt, die eine sichere Verbrennung
der getrockneten Braunkohle in einem Kohlenstaubbrenner
ermöglicht, danach getrocknet wird und danach die
getrocknete Braunkohle ohne weitere Zerkleinerung mit einem
Transportgas mindestens einem Kohlenstaubbrenner zugeführt
wird.
Die Braunkohle wird auf eine Eingangskörnung zerkleinert,
die zum einen für eine effektive Trocknung ausreicht und
zum anderen nach Verlassen des Trockners zu einer
Ausgangskörnung führt, die eine sichere Verbrennung der
getrockneten Braunkohle in einem Kohlenstaub-Brenner
ermöglicht.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Zerkleinerung durch
Prallspaltung. Die Prallspaltung erfolgt in einer
Hammermühle mit hohem Zerkleinerungsgrad und hoher
Durchsatzleistung. Hierbei wird das Ausgangskorn von den
Schlägerköpfen beweglich eingehängter Schlägerarme erfaßt
und durch Schleudern gegen eine Prallwand vorzerkleinert.
Die weitere Nachzerkleinerung erfolgt im unteren Bereich
der Hammermühle zwischen Rotor und Prallbahn. Derartige
Prallspalter werden von der Firma AUBEMA Maschinenfabrik,
Bergneustadt hergestellt und vertrieben und z. B. als
Brecher in der Braunkohlenindustrie eingesetzt. Für die
Zerkleinerung der Rohbraunkohle durch Prallspaltung wird
der spezifische Kraftbedarf für die Vermahlung verringert.
Vorzugsweise wird die Braunkohle auf eine Körnung von
mindestens 15%, vorzugsweise von 4-8% Rückstand auf einem
Sieb von 1 mm Maschenweite zerkleinert.
Der Zerkleinerung der feuchten-Rohbraunkohle kann eine
Vorbrechstufe vorgeschaltet sein, mit der eine Körnung
<50-80 mm erreicht werden kann.
Um dies in möglichst effektiver Weise zu erreichen, erfolgt
die Prallspaltung vorzugsweise in mindestens zwei
Prallspalt-Stufen.
Vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen
Verfahrensführung die Trocknung in einem indirekt,
vorzugsweise mit Dampf, beheizten Wirbelbett durchgeführt.
Bei dem angestrebten Rückstand kann die
Fluidisierungsgeschwindigkeit in dem Wirbelbett abgesenkt
werden, d. h. die für die Fluidisierung aufzubringende
Gebläseleistung kann verkleinert werden.
Um eine möglichst gute Regelfähigkeit der Verbrennung zu
erreichen, wird vorzugsweise die getrocknete Kohle mittels
eines ersten Transportgasstromes über einen
Feststoffabscheider einem Dosierbehälter und von dort
dosiert mittels eines zweiten Transportgasstromes dem
Brenner zugeführt, wobei das Transportgas des ersten
Transportgasstromes nach Abtrennung in dem
Feststoffabscheider direkt dem Verbrennungsraum zugeführt
wird.
Es ist zweckmäßig, daß die getrocknete Kohle dem Brenner
mit dem Transportgas mit einer Beladung von 4-8 kg
Braunkohle/kg Transportgas zugeführt wird. Als Transportgas
für den ersten und/oder zweiten Transportgasstrom eignet
sich Luft, kaltes Rauchgas oder ein Luft/kaltes Rauchgas-
Gemisch. Weiterhin erscheint es zweckmäßig, daß die
getrocknete Braunkohle nach Verlassen des Trockners und vor
Einbringen in einen Behälter gekühlt wird.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Vorrichtung zur
Verbrennung von Braunkohle mit mindestens einer
Zerkleinerungseinrichtung für die Zerkleinerung der
Rohbraunkohle auf eine für die Trocknung und nachfolgende
Verbrennung in einem Kohlenstaubbrenner geeigneten Körnung,
einem der Zerkleinerungseinrichtung nachgeschalteten
Trockner und einer dem Trockner nachgeschalteten
Einrichtung zur pneumatischen Zuführung getrockneter
Braunkohle zu mindestens einem einem Verbrennungsraum
zugeordneten Brenner.
Vorzugsweise ist die Zerkleinerungseinrichtung eine
Prallspalt-Einrichtung.
In bevorzugter Ausgestaltung weist die pneumatische
Zufuhreinrichtung einen dem Trockner nachgeschalteten
Dosierbehälter und eine dem Dosierbehälter nachgeschaltete
Dosiereinrichtung auf derart, daß die mit einem
Transportgasstrom aus der Dosiereinrichtung abgezogene
Braunkohle dem Brenner zuführbar ist.
In bevorzugter Weise ist der Trockner ein indirekt
beheizter Wirbelschichttrockner.
Weiterhin ist vorzugsweise zwischen dem Trockner und der
pneumatischen Fördereinrichtung ein Vorlagebehälter
angeordnet, in den abgekühlter Kohlenstaub einbringbar ist
und aus dem mittels einer nachgeschalteten weiteren
pneumatischen Transporteinrichtung Braunkohlenstaub in den
Dosierbehälter über einen Feststoffabscheider einbringbar
ist, wobei der Feststoffabscheider gasseitig mit dem
Verbrennungsraum verbunden ist.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figur näher
erläutert werden:
Feuchte Rohbraunkohle RBK wird auf einen ersten
Prallspalter 1 gegeben. Das im Prallspalter 1 ermahlene
Material wird über eine Förderschnecke 2 einem zweiten
Prallspalter 3 aufgegeben. In dieser zweistufigen
Prallspaltanordnung wird die feuchte Rohbraunkohle so
zerkleinert, daß sie nach dem Durchgang durch den
nachgeschalteten Trockner 4 ohne weitere Zerkleinerung
verbrannt werden kann. Bei der gezeigten Ausführungsform
ist der Trockner 4 ein Wirbelschichttrockner 4, in dem die
zerkleinerte Rohbraunkohle mit einem über Öffnungen 5
zugeführten Wirbelmedium aufgewirbelt und über eine
Heizfläche 6 indirekt beheizt wird, der Dampf D,
vorzugsweise Turbinenanzapfdampf, zugeführt wird. Wie in
der Figur für die linke Zitze 4a des Trockners 4
dargestellt, wird die auf einen Restwassergehalt von
vorzugsweise 10-18% getrocknete Braunkohle über ein
Abzugsorgan 7 und eine nachgeschaltete und mit Kühlwasser W
beaufschlagte Kühlschnecke 8 in einen Speicher- bzw.
Vorlagebehälter 9 eingebracht. Über eine Förderschnecke 10a
und einen Staubinjektor 10b kann die trockene Braunkohle
mit Luft L über eine Förderleitung 11 einem vorzugsweise
als Zyklon ausgebildeten Feststoffabscheider 12 zugeführt
werden. Die in dem Zyklon 12 abgeschiedene getrocknete
Rohbraunkohle wird in einen Dosierbehälter 13 eingebracht.
Bei der gezeigten Ausführungsform sind dem Dosierbehälter
beispielsweise zwei Kohlenstaubbrenner 14 und 15
zugeordnet, die in der Wand 16 eines Verbrennungsraums 17
angeordnet sind. Aus dem Dosierbehälter 13 wird dem
einzelnen Brenner über eine Zuteileinrichtung 18 und einen
Injektor 19 mit Luft L die zu verbrennende Braunkohle
pneumatisch zugeführt, und zwar vorzugsweise mit einer
Beladung von 4-8 kg Braunkohle/kg Transportgas. Die
abgetrennte Transportluft L wird über eine oder mehrere
Öffnungen 20 in der Verbrennungsraumwand direkt in den
Verbrennungsraum eingedüst. Hierfür eignen sich z. B.
Ausbrandluftöffnungen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Verbrennung von Braunkohle, bei dem die
feuchte Rohbraunkohle auf eine Eingangskörnung
zerkleinert wird, die für eine effektive Trocknung
ausreicht und nach der Trocknung zu einer
Ausgangskörnung führt, die eine sichere Verbrennung der
getrockneten Braunkohle in einem Kohlenstaubbrenner
ermöglicht, danach getrocknet wird und danach die
getrocknete Braunkohle ohne weitere Zerkleinerung mit
einem Transportgas mindestens einem Kohlenstaubbrenner
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zerkleinerung durch Prallspaltung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Prallspaltung in mindestens zwei Prallspaltstufen
erfolgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trocknung in einem indirekt, vorzugsweise mit
Dampf, beheizten Wirbelbett durchgeführt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die getrocknete Kohle mittels eines ersten
Transportgasstromes über einen Feststoffabscheider
einem- Dosierbehälter und von dort dosiert mittels eines
zweiten Transportgasstromes dem Brenner zugeführt wird,
wobei das Transportgas des ersten Transportgasstromes
nach Abtrennung in dem Feststoffabscheider direkt dem
Verbrennungsraum zugeführt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die getrocknete Kohle dem Brenner mit einer Beladung
von 4-8 kg Braunkohle/kg Transportgas zugeführt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Transportgas für den ersten und/oder zweiten
Transportgasstrom Luft, kaltes Rauchgas oder ein
Luft/kaltes Rauchgas-Gemisch eingesetzt wird.
8. Vorrichtung zur Verbrennung von Braunkohle mit
mindestens einer Zerkleinerungseinrichtung (1, 3) für
die Zerkleinerung der Rohbraunkohle auf eine für die
Trocknung und nachfolgende Verbrennung in einem
Kohlenstaubbrenner geeigneten Körnung, einem der
Zerkleinerungseinrichtung (1, 3) nachgeschalteten
Trockner (4) und einer dem Trockner (4)
nachgeschalteten Einrichtung (13, 18, 19) zur
pneumatischen Zuführung getrockneter Braunkohle zu
mindestens einem einem Verbrennungsraum (17)
zugeordneten Brenner (14; 15).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zerkleinerungseinrichtung eine Prallspaltanordnung
(1, 3) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Trockner ein indirekt beheizter
Wirbelschichttrockner ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8-10,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Trockner (4) und der pneumatischen
Fördereinrichtung (13, 18, 19) ein Vorlagebehälter (9)
angeordnet ist, in den abgekühlter Kohlenstaub
einbringbar ist und aus dem mittels einer
nachgeschalteten weiteren pneumatischen
Transporteinrichtung (10a, 10b, 11) Braunkohlenstaub in
den Dosierbehälter (13) über einen Feststoffabscheider
(12) einbringbar ist, wobei der Feststoffabscheider
gasseitig (20) mit dem Verbrennungsraum (17) verbunden
ist.
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