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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Fixieren von Knochenfragmenten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie die Verwendung einer solchen Vorrichtung als Bohrschablone
beim Bohren einer für
die Festlegung eines Implantats an einem Knochenfragment erforderlichen
Bohrung.
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Die Erfindung befaßt sich
mit der Verbesserung der sog. äußeren Fixation
bei unilateralen, d.h. eben aufgebauten Klammerfixateuren hinsichtlich
ihrer mechanischen Eigenschaften, der Handhabbarkeit und der Montageweise,
des Systemgewichts sowie Verbesserungen hinsichtlich der Durchlässigkeit gegenüber Röntgenstrahlung
zur Verminderung der Bildverdeckung bei radiologischen Untersuchungen und
der Möglichkeit,
den Heilungsfortschritt zur Therapiekontrolle meßtechnisch zu erfassen und
darzustellen.
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Nach dem Stand der biomedizinischen
Technik erfordert die Versorgung menschlicher (und auch tierischer)
Knochenbrüche
neben der zumindest teilweisen Ruhigstellung der betroffenen Gliedmaße bzw.
des betroffenen Skeletteils gegen äußere Lasten stets eine Reposition
der dislozierten Knochenfragmente. Fehlgelenkstellungen durch veränderte Geometrieachsen
des Knochens sollen ebenso wie die häufig auftretenden Verkürzungen
des Knochens vermieden werden.
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Zur Durchführung der mechanischen Reposition
der Knochenfragmente in die vom Chirurgen gewählte Stellung sind – beginnend
bei Gipsverband – verschiedene
Verfahren gebräuchlich,
so auch ein Versorgungsverfahren, bei dem durch die Haut von außen unter
minimaler Verletzung des Gewebes Implantate in Form langer Schrauben,
Nägel oder
Drähte,
also lange, stabförmige
Implantate in den Knochen so eingebracht werden, daß ihre Endstücke außerhalb
des Körpers
liegen.
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Diese extracorporal lozierten Endstücke werden
unter Verwendung von Verbindungsstücken (Adaptern) mittels (mindestens)
einem orthogonal dazu ausgerichteten Traversenstab miteinander mechanisch
fest verbunden, so daß ein
mechanisch belastbares System Knochen-Fixateur-Knochen entsteht, bei
dem der Fixateur die eingeleiteten Kräfte und Momente außerhalb
des Körpers,
also extracorporal von einem Knochenfragment auf das andere überträgt und damit
die eigentliche Frakturzone mechanisch weitgehend entlastet und
ruhig stellt; man spricht im Gegensatz zu rein intracorporal lozierten
mechanischen Verbindungen wie Platten oder sog. internen Knochenbrücken von
einer äußeren Fixierung.
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Die Steifigkeit/Festigkeit eines
Systems nach den Merkmalen der äußeren Fixierung
ist aufgrund der auftretenden langen Hebel stets mit besonderem Augenmerk
zu beobachten.
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Die Forderung nach hoher mechanischer Stabilität der äußeren Fixierung
in allen mechanischen Freiheitsgraden wird durch räumlich aufgebaute
Rahmensysteme aufgrund der deutlich erkennbar dreidimensionalen
Struktur am einfachsten und sichersten erfüllt. Aufgrund ihrer dreidimensionalen
Konstruktionsweise sind Rahmenfixateure sehr stabil; es handelt
sich meist um ein universell verwendbares Baukastensystem, welches
sich zum Aufbau komplexer Fixierungssysteme bei komplizierten Traumen
eignet.
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Nachteilig bei der Versorgung von
einfacheren Standard-Knochenbrüchen
wie beispielsweise dem Bruch einer Tibia ist es, daß Rahmenfixateure prinzipbedingt
aufwendigere Konstruktionen mit einer Vielzahl von Bauelementen
sind, so daß eine
gezielte Variation des Steifigkeitsverhaltens oder der Repositionslage
sowie die Durchführung
der postoperativen Kompressions- und Distraktionstherapie nur schwer
möglich
ist.
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Zudem zeichnen sich Rahmenfixateure durch
ein im Vergleich zu den ebenen Aufbauten größeres Systemgewicht und voluminöseren Aufbau aus;
dies führt
unter Umständen
zu Patientendiskomfort und stark störender Röntgenverdeckung. Die zum Systemaufbau
benötigten
Montagezeiten sind im Vergleich zu den erfindungsgegenständlichen ebenen
Aufbauten erwartungsgemäß länger.
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Der Forderung nach mehr Patientenkomfort und
besserer und schnellerer intraoperativer Handhabung durch den Arzt
kommen die unilateralen Fixateursysteme in der bereits beschriebenen
Art nach, die sich durch einen ebenen Aufbau kennzeichnen.
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Solche Systeme finden vorzugsweise
Verwendung bei Frakturierung der Langknochen der oberen und unteren
Extremitäten;
sie werden aber beispielsweise in abgewinkelter Form auch zu gelenkübergreifenden
Montagen etwa zur Ruhigstellung von Gelenken eingesetzt.
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Biomechanisch begründet sich
der konstruktive Sinn solcher Systeme darin, daß die größte Belastung eines (hier betrachtungsgegenständlichen Lang-)
Knochens wegen seiner biomechanischen Hauptaufgabe, nämlich der
Stützfunktion
im Sinne des Druckstabs stets in Richtung der Knochenlängsachse
verläuft
und somit besondere eine ausreichende Stabilität für diese axiale Belastungsrichtung
für das
Versorgungssystem zu fordern ist.
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Das Konstruktionsmerkmal des ebenen
Rahmens, ggf. mit mehreren Verstrebungen, kann diese mechanische
Grundaufgabe erfüllen,
wenn es gelingt, alle Stäbe
dieses Stabwerks gemäß ihren
unterschiedlichen Beanspruchungen belastungsstabil auszulegen und
zu verbinden.
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Durch die im Vergleich zu Rahmenkonstruktionen
mögliche
geringere Anzahl von Bauteilen sowie durch den nur einseitig erforderlichen
intraoperativen Zugang können
unilaterale Systeme schnell und einfach eingesetzt werden.
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Alle Frakturversorgungsverfahren
nach dem Prinzip der äußeren Fixierung,
so auch die erfindungsgegenständlichen
ebenen Systeme, unterliegen zusammengefaßt den folgenden Aufgaben:
Die
Montagemöglichkeiten
des Systems müssen eine
Anpassung der Montage an die beim Patienten vorliegende Situation
ermöglichen,
so daß das
Operationsziel, nämlich
die richtige Reposition der Knochenfragmente mit vertretbarem bzw.
unter dem Gesichtspunkt der Narkosezeiten minimalem Zeitaufwand
realisiert werden kann.
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Alle Systembestandteile, auch die
extracorporal lozierten, müssen
voll sterilisierbar und zu Reinigungszwecken leicht zerlegbar sowie
montagesicher sein.
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Das mechanische System Knochen-Fixateur-Knochen
muß äußere Lasten,
die im Patientenalltag vorkommen können, auch ertragen. Solche
im Patientenalltag nicht auszuschließenden Lasten dürfen weder
plastische/pseudoplastische Verformungen (im Höchstlastbereich) noch zu große elastische Verformung
wegen zu geringer Steifigkeit (im Normbereich) zur Folge haben.
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Die mechanische Analyse der bekannten Systeme
einerseits und die biomechanische Analyse der Erfordernisse an ein
solches Fixationssystem ergibt eindeutig, daß aufgrund der geometrischen
Gegebenheiten, der auftretenden Belastungen sowie der Notwendigkeit,
Verstellmechanismen zur Anpassung an die aktuelle Patientensituation
und die therapeutischen Erfordernisse in die Systeme zu integrieren,
häufig
genau dort die höchsten
Beanspruchungen auftreten, an denen zu besagter Verstellung und Anpassung
konstruktive Schwachstellen wie Kugelgelenke und Anzugsschrauben,
teilweise sogar mit empfindlichem Feingewinde, verwendet werden
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Zur Sicherheit von Patienten und
Arzt sind also sichere und schnelle intraoperative Handhabbarkeit,
zuverlässige
Vermeidung von Erscheinungen wie Klemmen oder Fressen, Vermeidung
von Überdehnung
oder sonstiger Überbeanspruchung von
Bauteilen zu fordern; ebenso ist die Erfüllung von Merkmalen wie etwa
der Unverwechselbarkeit von Teilen, hoher Montagekomfort und ähnliches
notwendig.
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Der im medizinischen (Erst-) Versorgungsbereich
(Unfallchirurgie) eigentlich selbstverständlichen Forderung nach sicherer
Mechanik stehen Forderungen nach möglichst umfangreicher Adaptionsfähigkeit
des Systems auf unterschiedliche Erfordernisse sowie Komfort-Ansprüche hinsichtlich
einfacher Montageweise entgegen.
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Durch den stets vorhandenen äußeren mechanischen
Zugang zur versorgten Fraktur wird durch das Prinzip der äußeren Fixation
auch die Möglichkeit
der Distanzosteosysthese (Knochenverlängerung) oder der Kompressionsosteosynthese gegeben,
so daß sich
ein Fixateur externe-System auch durch diese Möglichkeiten zur nachsorgenden Behandlung
mit weiterführenden
Repositionsmaßnahmen
kennzeichnen sollte, die ein Einrichten der Knochenfragmente durch
ausschließlich
extracorporale Maßnahmen
leicht zulassen.
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Die Ursache für die mittlerweile in vielen
wissenschaftlichen Arbeiten aus dem Bereich der Medizin nachgewiesene
unterschiedliche Beeinflussung einer Frakturheilung je nach gewähltem Versorgungssystem
ist darin zu sehen, daß gleiche äußere Lasten,
die auf das System Knochen-Fixateur-Knochen aufgebracht werden, durch unterschiedliche Systemsteifigkeiten
unterschiedlich viel „Unruhe" in der eigentlichen
Frakturzone zulassen.
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Die Abhängigkeit der mechanischen Beeinflussung
der Güte
und des Zeitverlaufs des Heilungsprozeßes in der knöchernen
Defektzone von den mechanischen Eigenschaften des Versorgungssystems bedeutet,
daß sich
ein System zur Frakturversorgung durch hinsichtlich der mechanischen
Einwirkungen auf die Fraktur (-heilung) selbst durch definierte
mechanische (Feder- bzw. Steifigkeits-) Eigenschaften kennzeichnen
muß, die
Vorgaben aus der Biomechanik und der Medizin Genüge tun.
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Die benannte „Unruhe" kann für den ersten Abschnitt der
Heilungsphase durch die interfragmentären Relativbewegungen ausgedrückt werden,
welche die einander gegenüberstehenden
Enden der Knochenfragmente ausführen.
In den weiteren Phasen des Heilungsverlaufs, in denen bereits eine
knöcherne
Brücke
zwischen den Fragmenten aufgebaut ist, kommt es bei äußerer Belastung
des Systems Knochen-Fixateur-Knochen zunehmend zum lastabhängigen Aufbau
von Materialspannungen im Kallusgewebe (knöcherne Brücke, Stadium) in der Frakturzone;
die interfragmentären
Bewegun gen nehmen durch die teilweise wiedergewonnene Tragfähigkeit des
Knochens gleichermaßen
wieder ab.
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Der Begriff der Steifigkeit des Gesamtsystems
ist im weiteren konstruktiv zu differenzieren in eine Betrachtung
der entweder parallel oder seriell miteinander verschaltete Teilsteifigkeiten
(Federn) der verwendeten Konstruktionselemente sowie qualitativ
in einen Richtungsbezug der Steifigkeit.
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Hinsichtlich der konstruktiven Differenzierung
nach Teilsteifigkeiten der Systemkomponenten ist festzustellen,
daß die
extracorporal lozierte Traversenkonstruktion, mit der die extracorporal
lozierten Enden der Implantate mechanisch verbunden werden, sich
durch eine im Vergleich mit den Implantaten stets relativ hohe Steifigkeit
auszeichnet. Der allergrößte Anteil
der interfragmentären
Relativbewegungen rührt
aus der Verformung der Implantate (meist Knochenschrauben) her.
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Aufgrund der bei unilateralen Systemen
vorgegebenen Struktur des ebenen Rahmens (Ebene des Rahmens = Systemebene)
weisen alle diese Systeme eine seitliche Instabilität, also
vergleichsweise geringe Steifigkeit gegen Belastungen normal zur
Systemebene, auf.
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So ergibt sich hinsichtlich der qualitativen Differenzierung
der Steifigkeiten nach verschiedenen Belastungsrichtungen ein Verhältnis der
auf die interfragmentären
Bewegungen im Frakturspalt bezogene Steifigkeit in axialer Knochenlängsrichtung
zur Steifigkeit bei Belastung des Systems durch seitliche, also
zur Systemebene normal orientierte Kräfte von
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Steifigkeitsverhältnis bei
herkömmlicher,
ebener Montage axial : seitlich = 4 : 1
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aufgrund der Verformung der Implantate
unter Berücksichtigung
der beiden auftretenden Lastfälle „Biegefeder" bei axialer Last
und „Biegebalken". Diese rechnerisch
zu ermittelnde Angabe wurde ausführlich
experimentell überprüft.
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Verwiesen wird an dieser Stelle auf
bekannte Grundlagen der Mechanik hinsichtlich der Verformung von
Trägern
unter gegebenen Randbedingungen; vorstehend angegebenes Verhältnis von
4 : 1 bezieht sich das Gesamtsystem unter Verwendung von Stäben mit
Richtung der jeweiligen Stabachse unveränderlichem Querschnitt.
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Aus biomechanischer Sicht wäre nach
heutigem Kenntnisstand ein ausgewogeneres Verhältnis der Steifigkeiten, also
mit Tendenz zu einem Verhältnis
von 1 : 1 anzustreben, was gleichbedeutend ist mit dem Verschwinden
der gegenüber
der axialen Stabilität
stark ausgeprägten
seitlichen Instabilität des
Systems.
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Biomechanisch ist trotz immer noch
unzureichendem Wissen über
den Einfluß mechanischer Faktoren
auf die Frakturheilung eine günstige
Wirkung deswegen zu erwarten, weil dann bei unterschiedlicher Wirkrichtung äußerer Kräfte gleichen Betrages
die Frakturzone gleichermaßen
(also richtungsunabhängig)
durch Relativbewegungen der Knochenfragmente in die verschiedenen
Richtungen beeinflußt
wird.
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Die als für die Frakturheilung eher hinderlichen
bzw. schädlichen
Scherbelastungen des Frakturkallus bei eng stehenden oder unter
Kompression versorgten Knochenfragmenten wird durch eine Reduk tion
der seitlichen Instabilität
bzw. eine Erhöhung der
Systemsteifigkeit gegen seitliche Belastungen vermindert.
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Man bedenke, daß beispielsweise bei einer Kraft
jeweils vom Betrag von nur 65 N einer gemessenen axialen Verschiebung
der Knochenfragmente von 0,5 mm eine seitliche Verschiebung von
2 mm gegenüber
steht. Bei mit geringem Abstand oder sogar unter Kompression versorgten
Fragmenten wirkt diese relativ große seitliche Verschiebung der
Fragmente fast ausschließlich
als (ungünstige)
Scherbelastung auf die knöcherne
Brücke;
bei etwas größeren Kräften kann
es wegen des großen
Wegs durchaus auch bei nur einmaliger Auslenkung (Patient stößt irgendwo
an) zum Abreißen
der Zellverbände kommen.
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Elektronische in-vivo-Messungen der
interfragmentären
Relativbewegungen haben gezeigt, daß solche großen seitlichen
Auslenkungen selbst beim liegenden Patienten auftreten können. Sie
werden z.B. durch pflegerische Maßnahmen wie dem Anheben des
Beines durch die Pflegekraft beim Umbetten etc. hervorgerufen, also
vorzugsweise durch Situationen, bei denen die hinsichtlich seitlicher
Bewegungen stabilisierende Muskulatur des Patienten passiv bleibt.
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Die ebenen Fixateure bieten durch
den strukturell einfachen Aufbau die Möglichkeit, die aus biomedizinischer
Sicht erforderliche gezielte Bereitstellung definierter mechanischer
Eigenschaften durch der Konstruktion vorgegebene Systemsteifigkeiten
in den verschiedenen Freiheitsgraden; so kann der seitlichen Instabilität und ihren
schädlichen
Auswirkungen zumindest entgegengewirkt werden.
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Die ebenen Fixateure bieten durch
ihren strukturell einfachen Aufbau die erforderliche konstruktive
Basis für
ein System, welches sich ohne Veränderungen des Systems durch
hohe Adaptionsfähigkeit
der Systemgeometrie an die patientenbezogene Situation und an therapeutische
Erfordernisse auszeichnet.
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Die Formulierung der Grundaufgabe
der Reposition und Fixierung ergibt sich aus der Analyse der geometrischen
Ausgangssituation beim Patienten: Zwei zu verbindende Knochenfragmente
eines Langknochens können
um zwei Achsen gegeneinander verkippt und um ihre Längsachse
verdreht sein.
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Da bei allen sog. unilateralen Systemen
die äußere lastübertragende
Traverse nur einseitig vorhanden ist, muß die rotatorische Ausrichtung
um die Längsachse
der Fragmente bzw. des späteren
ganzen Knochens durch den Chirurgen zumindest in grober Einstellung
von Hand erfolgen.
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Die
DE 38 42 255 A1 zeigt eine externe Knochenbruchteil-Verbindungsvorrichtung
mit einem längenveränderlichen
Mittelstück,
an dessen beiden Enden jeweils ein Gelenk angeordnet ist, das mittels
einer von einem Außensechskantschlüssel zu
betätigenden
Spannschraube feststellbar ist.
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Die
DE 38 22 742 A1 zeigt einen Apparat zur Elongation
von Extremitäten
mit einem Mittelstück, an
dessen beiden Enden jeweils ein Seitenteil mittels einer Schrauben/Mutter-Verbindung
lösbar
festlegbar ist.
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Die
DE 35 43 042 A1 zeigt eine orthopädische Vorrichtung
zum axial äußeren Fixieren
von Knochenfragmenten mit einem teleskopartig längenveränderlichen Mittelstück, das
an beiden Enden mittels jeweils einem feststellbaren Kugelgelenk
mit einem Nagelhalter verbunden ist.
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Die
DE
32 43 287 zeigt eine Vorrichtung zum Fixieren von Knochenfragmenten
mit einem längeneinstellbaren
Stab, wobei die Längeneinstelleinrichtung
mittels eines Sechskantschlüssels
betätigbar ist.
Zwei teleskopisch zusammenwirkende Viereckrohre bilden den Stab.
An jedem der Viereckrohre ist eine Halterung mittels Schrauben festgelegt.
An jeder Halterung ist eine kreisbogenförmige Führung für eine Implantataufnahme festgelegt,
die sich über
die Schneckenradverzahnung mittels einer selbstverriegelnden Schneckenschraube,
die mittels eines speziellen Werkzeuges betätigbar ist, verstellen läßt.
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Die
DE 27 45 504 A1 zeigt eine Vorrichtung zum
Fixieren von Knochenfragmenten, wobei an Verbindungsstäben axial
verschiebbare Klemmstücke lösbar festlegbar
sind, die ein Lager für
ein Kugelgelenk bilden, über
das eine Implantataufnahme gleichzeitig mit zwei Klemmstücken gelenkig
verbunden ist. Das Kugelgelenk und die axiale Position des Klemmstückes in
Bezug auf den Verbindungsstab sind mittels einer Innensechskantschraube
feststellbar. Zur Verringerung des Verschleißes und damit zur Erhöhung der
Standzeit der Vorrichtung ist das Gewinde für die Innensechskantschraube
als Metalleinlegeteil in dem Klemmstück vorgesehen.
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Die
EP 0 604 697 A1 zeigt eine Vorrichtung zum
Fixieren von Knochenfragmenten, bei der in einem Doppelverbinder
mittels einer durch einen Außensechskantschlüssel betätigbaren
Feststellschraube zwei Preßelemente
linear verschiebbar sind und insbesondere in Anlage an die Kugeln
eines Kugelgelenks bringbar sind, wodurch das Kugelgelenk feststellbar
ist.
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Die
DE 39 12 080 C1 zeigt eine Vorrichtung zur
Verfolgung des Heilungsverlaufs von Knochenbrüchen, bei der die in Folge
einer mechanischen Beanspruchung des gebrochenen Knochens auftretenden
Abstandsänderungen
zwischen den Implantaten unter Verwendung einer an den Implantaten
festgelegten Abstandsmeßeinrichtung
meßtechnisch
erfaßt werden.
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Abschließend ergibt sich die Würdigung
des Standes der Technik wie folgt:
Der derzeit in Form angebotener
Produkte verwirklichte Stand der Technik weist sämtlich mindestens einen Ausschnitt
an den vorstehend genannten erforderlichen Freiheitsgraden bzw.
Einstell- oder Verstellvorrichtungen auf und kommen so der vorstehend formulierten
Grundaufgabe des Fassens, Reponierens und Fixierens der Knochenfragmente
sowie in der Regel einigen der Ansprüche hinsichtlich gesteigerter
Funktionalität
im Prinzip nach.
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Die Analyse und experimentelle Überprüfung sowie
umfangreiches Studium der Fachliteratur belegen, daß die insbesondere
die Verwendung von Anzugsschrauben, Kugelgelenken und anderen Konstruktionselementen,
bei denen strukturbedingt große
Kräfte
und Momente über
(zu) kleine Querschnitte geleitet werden, an unilateralen Fixateurkonstruktionen
nah dem Stand der Technik immer wieder zu deren Versagen führen.
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Selbst unter reduziertem Aufbringen
von Lasten, die aus biomechanischer Sicht unter Einbezug von durchaus
krankenhausalltäglicher
(Last-) Situationen (Patient raucht auf dem Gang und legt das Bein
hoch oder stößt auf dem
Rückweg
von der Toilette trotz des Gebrauches von Krücken irgendwo an) auftreten
können,
tritt bei manchen Systemen ein Versagen nicht nur als Ausnahmefall,
sondern in experimentell überprüfbarer Regel
auf.
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Auslöser für dererlei Versagensfälle ist
nicht nur eine hinsichtlich der Spannungsverläufe in den gefährdeten
Querschnitten ungünstige
Konstruktionsweise, sondern auch die Tatsache, daß durch
den Einbau in den Traversenstab (der daher die Baugröße für Einbauten
vorgibt) die verschiedene Konstruktionselemente zum Festsetzen und
Lösen von
Freiheitsgraden hinsichtlich ihres Volumens nicht größer dimensioniert
werden können,
was zwangsläufig
ihre Tragfähigkeit
begrenzt.
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So kann das Versagen eines klein
dimensionierten, aber hochbelasteten Konstruktionselements nur verhindert
werden, wenn die tatsächlich
eingeleiteten Anzugskräfte
bzw. Anzugsmomente genau im Bereich der. bei der Dimensionierung
vorgegebenen Grenzen entsprechen.
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Es ist aber klinische Praxis, daß das Festsetzen
von Anzugsschrauben und ähnlichen
Elementen nicht kontrolliert, also beispielsweise ohne Drehmomentschlüssel, erfolgt.
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Die Vorgabewerte sind dem Chirurgen
meist nicht bekannt; für
manche Produkte sind Vorgabewerte selbst bei expliziter Nachfrage
beim Lieferanten nicht zu erfahren.
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Es ist ohne weitere Erklärung klar,
daß ein
zu loses Festsetzen zu Versagen etwa durch Rutschen oder Verdrehen
führt;
zu starkes Festsetzen hingegen kann zum Materialbruch und daher
zum Totalversagen führen.
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Alle bekannten Systeme weisen Schraubverbindungen
auf, die die im System vorhandenen Verstell- und Verschiebeeinrichtungen
festsetzen. Die hierzu verwendeten Gewinde können bei den zur Aufrechterhaltung
der gewünschten
Funktionalität noch
möglichen
Abmessungen meist nicht mit genügender
Sicherheit dimensioniert werden, was in der Praxis zu Versagensfällen führt.
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Die selbst bei nur mäßiger Gesamtbeanspruchung
des Gesamtsystems Knochen-Fixateur-Knochen auftretenden lokalen
Materialbelastungen in den Verbindungselementen, deren zentraler
Bestandteil die bezeichneten Gewinde sind, sind aufgrund von Geometrie
und Lastsituation auch bei Verwendung von Qualitätsstählen als hoch einzustufen; diese
Belastungen treten in den Gewinden von Anzugsschrauben bekanntermaßen stets
an denselben Stellen auf.
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Aus dem Vorstehenden wird deutlich,
daß der
Grundsatz, ein Gewinde stelle immer eine Schwachstelle einer Konstruktion
dar, in besonderer (und für
Patienten und daher auch für
den Arzt gefährlicher)
Weise für
die bezeichneten unilateralen Fixateurkonstruktionen gilt: ein Versagen
des Frakturversorgungssystems kann sowohl durch Materialversagen
bei Mehrfachgebrauch der Schraubverbindungen als auch durch versehentlich
falsch bzw. unkontrolliert aufgebrachte Anzugskräfte bzw. – momente verursacht werden.
Mit dem so induzierten Nachgeben eines festgesetzten Freiheitsgrades
geht die vom Arzt gewählte
Repositionsstellung der Knochenfragmente verloren und die Gefahr
der Fehlbehandlung einher.
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Analoges gilt für festsetzbare Kugelgelenke, die
sich aufgrund ihres Konstruktionsprinzips zwar durch Rotationsfähigkeit
um alle Raumachsen und im Rahmen der vorhandenen Grenzabmessungen leichte
Einstellbarkeit der gewünschten
Position auszeichnen.
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Sie zeichnen sich aber ebenso durch
nur kleine wirksame Flächen
zur Übertragung
des zu ihrer Festsetzung notwendigen Reibschlußes aus. Diese Flächen müssen daher
hoch belastet werden (was übrigens
bei allen nach dem Stand der Technik bekannten Produkten durch Anzugsschrauben
geschieht, die, wie beschrieben, ihrerseits gefährdet sind).
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Kennzeichnend für die Verbesserungswürdigkeit
des derzeitigen Standes der Technik sind aber eine Reihe von Merkmalen:
- 1. Keines der derzeit bekannten Produkte erfüllt alle
vorstehenden und wichtigen Forderungen gleichzeitig.
- 2. Den bekannten Systemen fehlen entweder wichtige Freiheitsgrade
zur Einrichtung ...
- 3. ... oder es wird der Kraft- und Momentenfluß durch
den Traversenstab vorzugsweise im hochbelasteten mittleren Drittel
entweder durch starke Einschnürung(en)
ungünstig
umgelenkt, die Festigkeit des Traversenstabs bzw. seiner Teile wird damit
geschwächt
- 4. ... oder es wird der Kraft- und Momentenfluß durch
die Verwendung von angesichts der zu übertragenden Kräfte und
Momente als mindestens als kritisch einzustufende Konstruktionselemente über gefährdete Querschnitte
geleitet.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine
gattungsgemäße Vorrichtung
bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet
und insbesondere bei einfacher Handhabung eine hohe mechanische
Stabilität
in dem die Knochenfragmente fixierenden Zustand gewährleistet. Darüber hinaus
soll die Vorrichtung universell einsetzbar sein.
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Das Problem ist durch die im Anspruch
1 bestimmte Vorrichtung und durch die im Anspruch 14 bestimmte Verwendung
gelöst.
Besondere Ausführungsarten
der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt.
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Ein einzelnes Fragment, das dort
einzubringende Implantat-Doppel und der jeweils (ungefähr) parallel
zum Fragment liegende Traversenabschnitt bilden einen ebenen, festen
Rahmen. Aus der Erfordernis, die so für zwei Fragmente entstehenden
zwei Rahmen um zwei Achsen gegeneinander zu verkippen, folgt die
Teilung des Traversenstabes in der Weise, daß zwei zueinander um 90 Grad
verschränkte,
lös- und
festsetzbare einachsige Gelenke eingebaut werden können.
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Der Traversenstab soll weiterhin
die großzügige intraoperative
Einstellung bzw. postoperative Reposition der axialen Distanz der
Knochenfragmente längs
der gedachten Knochenachse sowie die Korrektur von seitlichem Versatz
geringeren Ausmaßes in
den noch verbleibenden beiden Raumrichtungen gestatten.
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Der somit (mindestens) dreigeteilte
Traversenstab kann bei entsprechender konstruktiver Auslegung so
auf beliebige Raumlagen der Fragmente eingerichtet werden.
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Es verbleibt die Aufgabe der mechanischen Verbindung
des Traversenstabes mit den Knochenfragmenten, die durch das Einbringen
der Implantate und ihre mechanische Koppelung mit Knochen und Traverse
gelöst
wird.
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Die axiale positionierung jedes einzelnen
Implantats auf der gedachten Knochenlängsachse kann unter rein medizinischen
Gesichtspunkten erfolgen, wenn jede Aufnahmevorrichtung für ein Implantat
auf dem Traversenstab verschieblich und damit in axialer Richtung
frei positionierbar ist.
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Der Eintrittswinkel jeder Implantatachse
in das Knochenfragment in der zur Systemebene normalen Ebene muß ebenfalls
frei einstellbar sein. Dieser Freiheitsgrad kann ohne Festigkeitsverlust
für den
Traversenstab beispielsweise realisiert werden, wenn die Aufnahmevorrichtung
für ein
Implantat frei um den Traversenstab rotiert werden kann.
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Desweiteren sollte der Eintrittswinkel
der Implantatachse in das Knochenfragment in der Systemebene selbst
frei einstellbar sein. Dieser Freiheitsgrad kann ohne Festigkeitsverlust
für den
Traversenstab beispielsweise realisiert werden durch ein lös- und festsetzbares
Gelenk in den Aufnahmevorrichtungen für die Implantate.
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Wenn alle genannten Freiheitsgrade
mit lös- und
festsetzbaren Verstellmechanismen ausgestattet werden, kann die
Montage des Systems nach nur grober manueller Reposition der Knochenfragmente erfolgen;
die Fixierung erfolgt durch Verstellen des Systems mit noch gelösten Festhaltevorrichtungen
in der genauen Endlage unter optischer Kontrolle mit abschließendem Festsetzen
der Verstellmechanismen.
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Gerade bei unilateralen Systemen
ist besonders bequem die Möglichkeit
zur Integration von Einrichtungen gegeben, die Therapieformen ermöglichen,
die sich der postoperativen Verstellung der Systemgeometrie bedienen
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Der Forderung nach Vorrichtungen
zur postoperativen Verstellung der Systemgeometrie entsprechend
den therapeutischen Erfordernissen gelingt durch die kontrollierte
Verstellung der betroffenen und vorstehend benannten Freiheitsgrade.
Eine solche Verstellung muß (und
kann !) ohne vollständiges
Lösen bzw.
Aufheben der relativen Fixierung der Knochenfragmente erfolgen.
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Vorstehendes gilt insbesondere für die Ausführung von
Vorrichtungen, die Therapieformen betreffen, die eine kontrollierte
und stufenweise erfolgende Distraktion oder Kompression der Knochenfragmente
erfordern.
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Die Verbesserung des derzeit ausgeführten Standes
der Technik ergibt sich erfindungsgemäß durch die konsequente konstruktive
Umsetzung der folgenden Prinzipien:
- 1. Durchgängige festigkeitsmäßige Dimensionierung
aller Bauteile auf Basis der äußeren Lasten, die
ein Fixateursystem der erfindungsgegenständlichen Klasse nach Erkenntnissen
der Biomechanik ertragen muß.
- 2. Unter der Voraussetzung grundsätzlich korrekter Bauteildimensionierung
verhindern uneinaeschnürte
spannungstragende Querschnitte die Entstehung lokaler Bereiche,
die durch zu große Spannungskonzentration überbeansprucht
sind.
- 3. Verlassen der Konstruktionsweise dahingehend, daß nicht
mehr, wie es dem ausgeführten Stand
der Technik entspricht, kleine (und hochfeste), aber deswegen auch
hochbelastete Bauteile die Lasten in den kritischen Querschnitten übertragen.
- 4. Anstreben einer Konstruktionsweise dahingehend, daß die hinsichtlich
der Werkstoffbelastung und Systemsteifigkeit stets günstige Wirkung
großer
Flächen,
großer
Flächenträgheitsmomente und
großer
Reibradien und großer
Hebel genutzt werden.
- 5. Mit der im vorgenannten Prinzip dargestellten Vergrößerung von
Wirklängen
und Wirkradien lassen sich größere Dehnreserven
bzw. Vorspannungsreserven von Spannelementen verwirklichen.
- 6. Unmittelbar hierzu gehört
die erfindungsgemäße und bei
Fixateuren entsprechend dem Stand der Technik neue Maßnahme,
daß der – gemäß den beschriebenen
Forderung nach Adaptionsfähigkeit
auf die räumliche
Lage der Knochenfragmente geteilt auszuführende – Traversenstab insbesondere
im spannungsgefährdeten
mittleren Drittel zur funktionalen Integration von Verstellvorrichtungen
(Gelenken etc.) hinsichtlich seines tragenden Spannungsquerschnitts
keinesfalls reduziert, sondern eher erweitert wird.
- 7. So wird, diesem Prinzip weiter folgend, das Einbauen der
zur Bereitstellung der gemäß den therapeutischen
und teilweise auch zur Systemmontage notwendigen Freiheitsgrade
erforderlichen Vorrichtungen in den Traversenstab wird durch Umbauen
des Traversenstabs mit diesen Vorrichtungen ersetzt.
- 8. Hier sind insbesondere auch die Vorrichtungen zur Aufnahme
der Imlantate (Adapter) zu nennen, die so ausgeführt werden, daß sie den
Traversenstab nicht durchbrechen, sondern im Ganzen umschließen. Diese
erfindungsgemäße Maßnahme verhindert
nicht nur die lokale Konzentration von Inhomogenitäten in der
Spannungsverteilung im Traversenstab, sonder erzeugt zwangsläufig größere Flächen zur
Kraft- und Momentübertragung und
daher größere und
damit günstigere
Wirkradien für
festsetzenden Kräfte
und Momente.
- 9. Konsequenter Ausschluß der
Verwendung von Konstruktionselementen, die aufgrund, ihrer Struktur
hochbelastete Bereiche aufweisen (wie beispielsweise Anzugsschrauben)
oder kleine kraft- und momentübertragende
Querschnitte besitzen (beispielsweise Kugelgelenke) und daher versagensgefährdet sind
- 10. Konsequenter Einsatz von Konstruktionselementen und Vorrichtungen,
deren spannungstragende Querschnitte aufgrund ihrer Struktur konstruktiv
so gestaltet sind oder gestaltet werden können, daß ungünstige Umlenkungen des Kraft- und
Momentenflußes
und Kerbwirkungen verhindert oder weitgehend vermieden werden.
- 11. Als Folge kann die aus der konstruktiven Umsetzung der vorstehend
genannten Prinzipien resultierende reduzierte Werkstoffbeanspruchung zumindest
für die
Hauptbestandteile des Systems in die Verwendung nichtmetallischer
Werkstoffe, die durchlässig
für Röntgenstrahlen
sind, umgesetzt werden.
- 12. Trianguläre
Positionierung der sowieso verwendeten Implantate (nicht zu verwechseln
mit der in Fachkreisen als „Trianguläre Montage" bekannten Methode,
zusätzliche
Implantate und ergänzende
Bauteile bis hin zur Verwendung eines einen ganzen zusätzlichen
Fixateurs in V-förmiger Anordnung
zum Hauptsystem zu montieren) erzeugt einen wesentlichen Steifigkeitsgewinn
bei seitlicher, also zur Systemebene normaler Belastung ohne Verwendung
zusätzlicher
Bauteile.
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Die konsequente Umsetzung des Prinzips des
Umbauens (statt Einbauen), angewandt auf den Traversenstab, gestattet
die konstruktive Ausgestaltung des Traversenstabes zumindest abschnittsweise
als Rohr und gestattet deswegen die konstruktive Integration eines
Meßsystems
in das Innere des Rohres. Dieses Meßsystem ist in der Lage, den
Heilungsfortschritt der Fraktur durch die gemessenen Relativbewegungen
der Knochenfragmente bei äußeren Lasten
darzustellen.
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Dazu muß kein Bestandteil des Meßsystems ins
Körperinnere
gebracht werden. Eine extracorporale Messung dieser körperinneren
Vorgänge
ist möglich
auf der Basis der genauen Kenntnis der Verteilung mechanischer Materialspannungen
im Versorgungssystem (Fixateur) und ihrer Korrelation mit den äußeren Lasten,
mit denen das mechanische Gesamtsystem Knochen-Fixateur-Knochen
beaufschlagt wird.
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Schrauben wirken entweder in axialer
Richtung als Anzugsschrauben oder quer zu ihrer Achse als Bolzen
mit Scher- oder Biegelast. In beiden Fällen können sie durch einen glatten
Bolzen ersetzt werden, der kein spannungsgefährdeten Kerben in Form eines
Gewindes aufweist und bei gleichem Nenndurchmesser mehr Tragfläche hat.
-
Soll eine Anzugsschraube durch einen
Bolzen ersetzt werden, so kann dieser unter Zuhilfenahme einer Zusatzkonstruktion,
die einen Gelenk-Hebel-Mechanismus oder die Eigenschaften exzentrischer
Wellen nutzt, als Spannbolzen ausgeführt werden.
-
Der Ersatz von Kugelgelenken kann
für die hier
gestellten Aufgaben ohne Nachteil, aber hinsichtlich der Systemfestigkeit
vorteilhaft durch die Verwendung mehrerer einachsiger Gelenke in
entsprechender Anordnung erfolgen.
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Die rotatorische Einstellung des
geteilten Traversenstabes um die noch erforderlichgn zwei Achsen
kann durch zwei um je 90 Grad versetzte einachsige Gelenke in geringem
Abstand geschehen, deren Festsetzung durch eine reibschlüssige Konstruktion
erfolgen kann, die einen Spannbolzen verwendet.
-
Die rotatorische Einstellung der
Achslage der Implantate zum Knochen bzw. zum Traversenstab um die
noch erforderlichen zwei Achsen erfolgt analog.
-
Bei Bedarf können diese Gelenke entweder so
konstruiert werden, daß sie
als Ganzes verschieblich sind oder so, daß sie (geringfügige) Verschiebungen
der gelenkig verbundenen Teile noch zulassen.
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Da mit dem Vorhandensein der Verschieblichkeiten
dann weder beim Traversenstab noch bei den Implantaten die dritte,
bei Kugelgelenken noch mögliche
Rotation benötigt
wird, können
die Kugelgelenke gegen Ersatz durch zwei auf engem räumlichem
Abstand angeordnete Gelenke der bezeichneten Ausbildung mit zueinander
um 90 Grad verschränkten
Achslage in jedem Falle entfallen.
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Das Festsetzen der bei Bedarf verschieblich ausgeführten Gelenke
erfolgt erfindungsgemäß in jedem
Falle unter Verwendung eines glatten Spannbolzens, der gleichzeitig
als Gelenkachse und als spannkraftübertragendes Konstruktionselement
der Festsetzvorrichtung dient.
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Sowohl die bezeichneten Gelenke als
auch alle Vorrichtungen für
die translatorische Verschiebung von Bauteilen werden also erfindungsgemäß (und bei
Fixateuren neu) durch Ersatz der bezeichneten Schraubverbindungen
zum Festsetzen von Freiheitsgraden durch im Maschinenbau bekannte Spann- oder Spreizmechanismen
ersetzt, die in der entspannten Lage eine Verstellung der(s) Freiheitsgrade(s)
zulassen und zum Zwecke der Erzeugung der zum Festsetzen notwendigen
Kräfte
oder Momente in eine festgelegte Endstellung gebracht werden, in
der sie sicher einrasten und gegen versehentliches Lösen gesichert
sind.
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Geeignete Mechanismen sind Vorrichtungen,
die aus Gelenken und Hebeln bestehen und Vorrichtungen, die Kräfte oder
Momente durch Ausnutzen der besonderen Eigenschaft der Exzentrizität eines
Vorrichtungsbestandteils, in der Regel einer Welle oder eines Nockens,
erzeugen.
-
Für
die Verstellung und Festsetzung der axialen Position von Bauteilen
längs der
Achse einer Welle unter Aufrechterhaltung der freien Rotation der Bauteile
um die Wellenachse sind aus der Auswahl der bekannten Welle-Nabe-Verbindungen
auch sogenannte Wellenspreizringe geeignet, die im Schnitt konischen
Querschnitt besitzen und aus einem Innenring und einem Außenring
bestehen, die durch ein Transportgewinde axial ineinander verschoben werden
und den gewünschten
Reibschluß durch
eine starke radiale Spannung herstellen können. Der Außenring
kann in das zu befestigende Bauteil integriert sein.
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Ein Anschlag begrenzt den mögliche Drehwinkel
des Transportgewindes und damit die radiale Vorspannung; das Transportgewinde
ist selbstsichernd.
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Alle Bestandteile der genannten Vorrichtungen
können
federnd gesteckt und selbstsichernd ausgelegt werden, so daß trotz
schneller Zerlegbarkeit zu Reinigungs- und Sterilistaionszwecken
während
der Operation keine Teile, etwa ins Operationsfeld oder auf den
Boden hin, abfallen können.
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Erfindungsgemäß werden nur stufenlose Verstellmechanismen
eingesetzt, die durch Erzeugung von Reibschluß festgesetzt werden. Neben dem
Vorteil der stufenlosen erfolgenden Einstellung der Freiheitsgrade
wird prinzipiell die Gefahr des Abscherens oder Abreibens von Partikeln
aus Verzahnungen oder ähnlichem
vermieden. Die damit verbundene Gefahr des unbemerkten Festigkeitsverlusts
sowie des Eindringens von Systempartikeln in offene Wunden wird
dadurch reduziert.
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Erfindungsgemäß und bei Fixateuren nach dem
ausgeführten
Stand der Technik neu erfolgt die Auslegung aller Vorrichtungen
zum Festsetzen von Freiheitsgraden unter Nutzung von aus dem Bereich des
Maschinenbaus bekannten Konstruktionselementen in der Weise
- 1. daß sie
aus jeweils einachsigen Gelenken und aus Hebeln, aus Zug- oder Druckstäben einfacher Geometrie
bestehen
- 2. daß sie
(mit Ausnahme von Exzentern) parallele Flächen zur Kraft- und Momentübertragung
nutzen
- 3. daß sie
zur Erzeugung von Spannkräften
oder -momenten die Wirkung eines Hebels, die besondere Eigenschaft
der Exzentrizität
eines Vorrichtungsbestandteils nutzen
- 4. daß sie
zur Erzeugung gleichmäßiger radialer Spannung
auf Wellen unter Aufrechterhaltung der Rotationsfähigkeit
der Nabe in gelöstem
Zustand speziell geeignete Vorrichtungen (Wellenspreizringe) nutzen
- 5. daß sie
erfindungsgemäß in eine
selbsthaltende Endstellung gebracht werden können
- 6. daß sie
lediglich mit im Operationssaal immer griffbereitem einfachem Werkzeug
(z. B. einem beliebigen Schraubendreher mittlerer Größe, der als
Hebel verwendet wird) bedient d.h. in diese festsetzende Endlage
gebracht und auch wieder in die lösende Position gebracht werden
können
- 7. daß sie
in der festsetzenden Stellung ohne weitere Kontrolle und ohne die
Verwendung von Meßeinrichtungen
oder messendem Werkzeug (z.B. Drehmomentschlüssel) eine genau richtig dimensionierte
Spannkraft oder Reibmoment oder ähnl.
erzeugen, die innerhalb der festgelegten Toleranzgrenzen liegt
-
So entsteht neben der Arbeitserleichterung ein
Zeitgewinn und mit den zwangsweise richtig dimensionierten Festhaltekräften und
-momenten und damit auch zwangsweise tolerablen Belastungen der Bauteile
einhergehend ein Sicherheitsgewinn.
-
Technisch ergeben sich durch die
Erfindung die folgenden Vorteile:
- 1. Es können alle
aus Analyse der Situation am Patienten sowie der therapeutisch erforderlichen Maßnahmen
für ein
ebenes Frakturversorgungsverfahren nach dem Prinzip des unilateralen
Fixateur externe (Klammerfixateur) erforderlichen Freiheitsgrade
befriedigt werden.
- 2. Der Forderung nach sicherer Mechanik wird durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen
im Einzelnen und in summa besser als nach dem derzeitigen Stand
der Technik entsprochen.
- 3. Insbesondere entfallen Gefahren durch ungenügend angezogene
oder überzogene
Vorrichtungen zum Festsetzen von Freiheitsgraden.
- 4. Die bei streng ebenen Systemen strukturbedingt vorhandene
seitliche Instabilität
kann ohne jeden Mehraufwand an Bauteilen deutlich verringert werden.
Durch die Reduktion der Anzahl verwendeter Implantate im Vergleich
zur Verwendung von sonst üblichen
Zusatzmontagen, die den selben Zweck erfüllen, wird die Anzahl der möglichen
Infektionsquellen reduziert.
- 5. Durch die Verwendung nichtmetallischer Werkstoffe ergibt
sich eins zumindest weitgehende Verhinderung störender Schatten des Versorgungssystems
auf dem Röntgenbild.
- 6. Die konstruktive Integration (nicht Anbau) eines kalibrierbaren
Meßsystems
gestattet die Darstellung eines eingetretenen Heilungsfortschritts durch
die Darstellung des damit verbundenen Rückgangs der interfragmentären Bewegungen der
Knochenfragmente ohne belastende Röntgenkontrolle und verwirklichet
das monitoring der Frakturheilung. Das Therapiegerät selbst
ermöglicht
die Erfolgskontrolle seines Einsatzes.
-
Wirtschaftlich ergibt sich der Vorteil,
daß trotz der
dargestellten technischen Verbesserungen der Systempreis keineswegs
steigen muß.
-
Insbesondere bei Verwendung von nichtmetallischen
Werkstoffen (etwa Kunststoffen) kann eine Reduktion des Systempreises
unter Zuhilfenahme moderner Fertigungstechnologie durch die mit
der Ausbildung von Mehrfachfunktionalitäten einhergehende reduzierte
Anzahl von benötigten
Bauelementen bei gleicher oder gesteigerter Funktionalität erzielt
werden.
-
Unter Verwendung des integrierten
Meßsystems
entfallen einige der röntgenologischen
Zwischenuntersuchungen.
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1 zeigt
eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, teilweise
im Schnitt,
-
2 zeigt
eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, teilweise im
Schnitt, mit gegenüber
der 1 teilweise gedrehten
Aufnahmeeinrichtungen,
-
3 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung der 1,
und
-
4 zeigt
eine Frontansicht der Vorrichtung der 2.
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Die 1 des
Ausführungsbeispiels
zeigt eine herkömmliche
Montage des Fixateur-Sytems, bei dem alle vier Implantate M, bei
denen es sich im gezeigten Beispiel um Knochenschrauben handelt,
in einer Ebene, also unilateral, angeordnet sind (siehe 3). Der Querschnitt zeigt
die Montagelage bezüglich
des Knochens N. Die Implantate M werden durch je einen Adapter E
mechanisch gefaßt
und sind mit einem der Seitenteile A des dreifach unterteilten Traversenstabs
verbunden.
-
Der Traversenstab besteht aus zwei
Seitenteilen A, die gelenkig und jeweils in zwei Richtungen verschieblich
mit dem Mittelstück
B verbunden sind.
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Die einander zugewandten Endstücke eines Seitenteils
A und des Mittelstücks
B sind mehrfach geschlitzt; die so entstehenden Reibebenen passen ineinander
und besitzen orthogonal zu den Flächen eine Bohrung zur Aufnahme
des Spannbolzens, der mit Hilfe einer Exzenterwelle mit Bedienhebel
sowie einer Druckverteilerplatte die erforderliche Normalkraft zur
Festsetzung des so entstandenen Gelenks erzeugt.
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Spannbolzen, Exzenterwelle und Druckverteilerplatte
zusammen bilden die Spannvorrichtung C. Die Bohrung zur Aufnahme
des Bolzens im Seitenteil A kann ausgeweitet bzw. als beidseitiges Langloch
ausgeführt
werden, so daß das
entsprechende Seitenteil zusätzlich
zur Rotation um die Bolzenachse auch noch Verschiebungen in zwei
Richtungen ausführen
kann.
-
Durch eine Verschränkung beider
Bolzenachsen gegeneinander um 90° kann
der geteilte Traversenstab durch Rotation um zwei zu einander orthogonalen
Raumachsen auf die gewünschte
räumliche
Lage der zu verbindenden Knochenfragmente oder etwa gelenkübergreifend
am Fußgelenk
genau eingerichtet werden.
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Die großen mittleren Reibradien der
Reibflächen,
die Anzahl der Reibflächen
und ihre Dimensionen erlauben eine sichere Übertragung des in Traversenmitte
stets maximalen Biege- und Torsionsmoments mit bereits geringen,
durch die Spannvorrichtung erzeugten Normalkräften.
-
Die Exzenterwellen C1 mit Spannhebel
sind so ausgefegt, daß sie
ohne Werkzeug bis in eine durch Anschlag begrenzte Endstellung gebracht
werden können,
in der sie eine nach den bekannten Regeln der Dehnschraubenberechnung
unter Berücksichtigung
der beteiligten Werkstoffe und geometrischen Abmaße definierte
Spannkraft in Bolzenlängsachse
erzeugen, die stets innerhalb eines zulässigen Bereichs mit Ober- und
Untergrenze liegt; so kann die zur Festsetzung der Gelenke unter
Berücksichtigung
der unter biomedizinischen Gesichtspunkten möglichen äußeren Lasten erforderliche
Spannkraft stets richtig dimensioniert werden.
-
Die gezeigte Konstruktion verwendet
erfindungsgemäß nur große Wirkradien
und Wirkhebel, so daß lokale
Beanspruchungskonzentrationen in den Bauteilen im Vergleich zu bekannten
Fixateur-System deutlich reduziert werden können.
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Jedes Implantat M wird durch ein
Klemmstück
E2 verschieblich gefaßt
und ist um den Konus K rotierbar. Sowohl die Klemmung des Implantats selbst,
als auch die Rotation auf dem Konus K wird festgesetzt durch Umlegen
der Exzenterwelle E4 mit Spannhebel, was ein Verschieben des Schiebestücks E3 und
somit ein Festsetzen beider Freiheitsgrade in einem Schritt bewirkt.
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Für
die richtige Dimensionierung der Festhaltekräfte gelten sinngemäß die Ausführung bezüglich der
Spannvorrichtung C an den Gelenken des Traversenstabs.
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Der Querschnitt zeigt, wie der ganze
Adapter E zur Aufnahme der Implantate M mittels eines Spannbügels E6
und eines Umlenkhebels E5 mit radialer Flächenpressung auf ein Seitenteil
A gespannt wird.
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In entspannter Stellung kann jeder
Adapter E auf dem zugehörigen
Seitenteil A axial stufenlos verschoben und um dessen Längsachse
frei rotiert werden. Durch werkzeugloses Umlegen des Spann hebels
E5 bis in die durch Anschlag begrenzte, selbsthaltende Endstellung
werden beide Freiheitsgrade gemeinsam festgesetzt.
-
Die schon zwangsläufig sehr großzügig dimensionierte
Fläche
zur Übertragung
der radialen Pressung auf das Seitenteil A stellt eine sichere Festsetzung
bereits durch relativ geringe Umfangskraft sicher.
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Durch die Summe der dargestellten
Freiheitsgrade können
sowohl die Lage des Traversenstabs als auch die Lagen der Implantate
zum Knochen bzw. zu den Knochenfragmenten stets wie erforderlich
eingestellt werden, ohne daß die
Einhaltung irgendwelcher Montagemaße erforderlich würde.
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Die Festsetzung aller Freiheitsgrade
geschieht schnell und mit stets richtig dimensionierten Festhaltekräften.
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2 zeigt
erfindungsgemäß die gegenüberliegende
Anordnung zweier Adapter E mit den zugehörigen Implantaten M. Der Querschnitt
zeigt, daß eine
solche Anordnung ein Ausschwenken der Implantate M aus der Systemebene
heraus bewirkt; bezüglich
der Übertragung
einer seitlich wirkenden Kraft entsteht ein projiziertes Dreieck
(bzw. eine stark unsymmetrische Raute)(siehe 4).
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Wird das Fixateur-System durch eine
normal zur Systemebene, also seitlich wirkende Kraft, belastet,
so verformen sich die Implantate M in der ebenen Anordnung nach 1 durch eine Biegung jedes
Implantats gemäß dem Muster
des Biegebalkens, auch bekannt als J-Schlag, während sich die Implantate bei
axialer Belastung des Knochens bzw. der Knochenfragmente durch eine
Kraft in Richtung der Knochenlängsachse
wie eine Biegefeder, auch bekannt als S-Schlag, verformen.
-
Das rechnerische Steifigkeitsverhältnis der beiden
Lastfälle
beträgt
-
Steifigkeitsverhältnis bei
ebener Montage axial : seitlich = 4 : 1
-
Dies entspricht der für unilaterale,
also ebene Montagen typischen seitlichen Instabilität.
-
Durch erfindungsgemäße Anordnung
gemäß 2 werden die Implantate
bei Belastung des Systems durch eine seitlich wirkende Kraft nicht
nur auf Biegung, sondern auch auf Druck und Zug beansprucht. Die
durch Druck oder Zug verursachte Verformung der Implantate ist gegenüber der
Biegung sehr gering, so daß (abhängig von
den aktuellen Winkeln sowie dem axialen Abstand der Implantate in Knochenlängsrichtung)
jedenfalls eine deutliche Reduktion des Steifigkeitsverhältnisses
herbeigeführt wird.
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Der typbedingten seitlichen Instabilität ebener
Systeme wird durch die erfindungsgemäße Maßnahme der triangulären Montage
ohne Mehraufwand an Bauteilen abgeholfen.
-
Steifigkeitsverhältnis bei
triangulärer
Montage axial : seitlich << 4 : 1
-
2 zeigt
desweiteren ein zur axialen Verschiebung in weiten Bereichen modifiziertes
System. Das Seitenteil A besitzt eine innenliegende Spindel, die
durch das außenliegende
Handrad verstellt wird. Das Trapezgewinde der Spindel greift in
das Muttergewinde des diesseitig als langes Rohr ausgebildeten Mittelstücks B und
verschiebt bei Drehung das Seitenteil A gegenüber dem Mittelstück B in
axialer Richtung.
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Durch eine ausreichende Überdeckung
der axial ineinander gleitenden Rohre, welche durch eine radiale
Nut im Seitenteil A und einer passenden Feder im Mittelteil B gegen
Verdrehen gesichert sind, ist eine sichere Führung, Positionierung und Festigkeit bei
Kraft- und Momentübertragung
fast ohne Mehraufwand an Bauteilen gegenüber dem Basissystem in 1 gewährleistet.
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Die Systemvarianten nach 1 und 2 können
ohne Schwierigkeiten vereinigt werden.
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Das elektronische Meßsystem
Z ist in eines der Seitenteile A integriert und verfügt mindestens über Sensoren,
eine eingebaute Energieversorgung (Niedervolt), eine Einheit zur
Verrechnung der Signale und eine Anzeige; optional Bauteile wie
zur Signalspeicherung, Schnittstelle für externe Datenauswertung,
Zeitgeber u. ähnliches.
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Das Meßsystem ist in den Parametern
der Meßgrößen auf
die aktuelle Situation im jeweils vorliegenden Montagefall in angebbaren
Grenzen auf Maßeinheiten
nach DIN bzw. ISO kalibrierbar.
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Die Kalibrierung erfolgt durch Eingabe
der Parameter über
das Bedienfeld Z2. Die Meßergebnisse
können
auf der Anzeige Z1 abgelesen werden.
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Die Erfindung umfaßt insbesondere
folgende Ausgestaltungen, welche die angegebenen Vorteile aufweisen:
Bei
dem ebenen Fixateur externe mit mindestens vier Schrauben, Drähten oder
Nägeln,
handelt es sich um ein entsprechend der Klasse der sog. unilateralen
Fixateur externe-Systeme ungefähr
als eben zu betrachtendes Stabwerk, welches bei äußerer Belastung oder Muskelaktivität innerhalb
des Körpers
eines Lebewesens entstehende Kräfte
und Momente auf eines der beiden gegeneinander zu fixierenden Knochenfragmente über eine
mechanische Brücke
in das andere Knochenfragment weiterleitet, so daß die eigentliche
Frakturzone trotz Reposition der Fragmente mechanisch weitgehend
entlastet wird.
-
Die mechanische Brücke liegt
außerhalb
des Körpers
und daher werden die überzuleitenden
Kräfte
und Momente auf direktem Wege, also ungefähr orthogonal, nach außerhalb
des Körpers
geführt
und es erfolgt deswegen eine sogenannte „externe Frakturfixierung".
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Auf beiden Seiten eines Knochenbruchs werden
je mindestens zwei mechanische Stäbe (= Implantate) von ausreichender
Länge durch
kleine Eröffnungen
des Körpers
hindurch so implantiert, daß sie
mechanisch belastbar mit dem Knochen verbunden sind und zu einem
großen
Teil noch aus dem Körper
hervorragen.
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Diese Implantat-Doppel pro Frakturseite
fixieren die Raumlage des jeweiligen Knochenfragments eindeutig
und es können
auch mehr als zwei Stäbe
pro Frakturseite verwendet werden. Genau ein Hauptstab (= Traversenstab)
außerhalb
des Körpers verbindet
alle Implantate mechanisch belastbar bzw. fest, aber lösbar und
verstellbar nach Art einer Brücke
miteinander und seine Achse verläuft
ungefähr orthogonal
zur Raumlage der zu verbindenden Stäbe und somit ungefähr parallel
zur gedachten Längsachse
des zu versorgenden Knochens.
-
Der Traversenstab besitzt eine zylinderförmige, außen glatte
Grundgeometrie und gestattet die Verschiebung und Verdrehung von
mittels zylinderumfassenden Spannvorrichtungen angebrachten Bauteilen
längs der
bzw. um die Rohr- bzw. Stabachse. Die zylinderförmigen Bauteile können aus
Gründen
der Materialersparnis oder aus konstruktiven Gründen ganz oder teilweise als
Rohr ausgeführt sein.
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Der Traversenstab kann zum Zwecke
der Anpassung des Systems an spezielle Aufgaben in ein Mittelteil
und zwei Seitenteile geteilt werden, die entsprechend den Erfordernissen
durch geeignete Konstruktion der einander gegenüberliegenden Bauteil-Endstücke gegeneinander
bewegt bzw. eingerichtet und in der gewählten Position leicht und auch bei
großer
Belastung noch sicher festgesetzt werden können.
-
Als Aufnahmeeinheit für jedes
Implantat wird genau eine Baugruppe (= Adapter) verwendet, welche
eine lösbare
und nach Festsetzen mechanisch belastbare Verbindung des Implantats
mit dem Traversenstab gestattet.
-
Jeder Adapter ermöglicht die freie Wahl der axialen
Position und rotatorischen Raumlage des jeweiligen Implantats in
zwei Ebenen zum Knochenfragmet sowie die Verschiebung des Implantats
in seiner Aufnahme.
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Alle Einstellungen der vorgenannten
Freiheitsgrade sind voneinander unabhängig, so daß eine direkt kontrollierbare
Vorspannung zwischen den Implantaten, die zu einem dies- oder jenseitig
der Fraktur liegenden Implantat-Doppel gehören, leicht beispielsweise
unter Verwendung einer auf die Außenseite des Traversenstabes
angebrachten Strichskala aufgebracht werden kann; hierzu wird einer
der Adapter unter Beobachtung der Skala axial auf dem Traversenstab
verschoben oder um dessen Längsachse
rotiert. Das Frakturversorgungsverfahren erlaubt auch eine Frakturversorgung
unter Druck oder Zug.
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Alle Vorrichtungen zur Festsetzung
der Freiheitsgrade sind mindestens in der Endstellung für die Festsetzung
selbstarretierend bzw. selbsthaltend und können ohne spezielles Werkzeug
bedient werden.
-
Es werden eine Reihe besonderer Maßnahmen
zur Reduktion von Werkstoffbelastungen ergriffen, dahingehend, daß zur Erzeugung
der für
die Systemstabilität
primär
notwendigen Spann- oder Festhaltekräfte ausnahmslos Konstruktionselemente verwendet
werden, zwischen denen Kräfte
und Momente durch zueinander parallele und ausreichend groß dimensionierbare
Flächen übertragen
werden. Eine Ausnahme hiervon bilden exzentrische Bauteile, bei
denen zum Ausgleich der lokal hohen Materialbelastung durch die
Exzentrität
eine Vorrichtung zur Druckverteilung verwendet werden kann.
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Insbesondere Festhaltekräfte und
-momente werden ausschließlich über zueinander
parallele und ausreichend groß dimensionierbare
Flächen übertragen.
Die spannungskritischen Querschnitte aller Bauteile werden nicht
durch Einschnürungen
zusätzlich
verringert, sondern die tragenden Querschnittsflächen und/oder die Flächenträgheitsmomente
werden eher noch durch Erweiterungen vergrößert.
-
Die Erzeugung der für die Systemstabilität primär notwendigen
Spann- oder Festhaltekräfte
geschieht wegen der aus der Verwendungs- und Montagesituation des
Systems resultierenden besonderen Gefahren ohne die Verwendung von
Anzugsschrauben. Die Bereitstellung der notwendigen Freiheitsgrade
geschieht wegen der aus der Verwendungs- und Montagesituation des Systems resultierenden
besonderen Gefahren ohne die Verwendung von Kugelgelenken.
-
Durch die Summe dieser Maßnahmen
zur Rückführung der
Bauteilbeanspruchung durch Spannungen werden die konstruktiven Voraussetzungen dafür geschaffen,
daß (mit
Ausnahme der Implantate selbst) die optimale Verwendung von nichtmetallischen
Werkstoffen möglich
wird, die bei Bedarf fasernhaltig bzw. faserverstärkt sein
können
und durch die nur ein minimaler Schatten im Röntgenbild erzeugt wird.
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Bei Verwendung nichtmetallischer
Werkstoffe wird durch das im Vergleich zu Metallen niedere spezifische
Gewicht der prinzipielle Gewichtsnachteil der größeren geometrischen Dimensionierung
wieder kompensiert.
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Die Konstruktionen aller Spannvorrichtungen bzw.
Festsetzvorrichtungen sind unter Berücksichtigung von Geometrie,
Werkstoffverhalten und Beanspruchung aller beteiligten Bauteile
so ausgeführt, daß beim Festsetzen
bei Erreichen der selbstarretierenden Endstellung automatisch richtig
dimensionierte Spannkräfte
und Momente erzeugt werden.
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Bei Verwendung nichtmetallischer
Werkstoffe können
die besonderen Möglichkeiten
spanloser Fertigungsverfahren beim vorgestellten System konstruktiv
besonders vorteilhaft in die Bildung von Mehrfachfunktionalitäten der
Bauteile und daher in die Einsparung von Bauteilen umgesetzt werden.
-
Das System selbst, aufgebaut aus
dem Traversenstab und den in der gewünschten Position justierten
Adaptern, kann durch einfaches Einschieben von Bohrhülsen in
die zur Aufnahme der Implantate in den Adaptern vorhandenen Durchgänge als
Bohrschablone verwendet werden; die Verwendung von separaten Schablonen
entfällt.
-
Alle Bauteile des ganzen Systems
sind unverwechselbar und zur Erzwingung richtiger Montageweise ausgelegt.
-
Das Frakturversorgungssystem löst nicht
nur das technische Problem der Reposition und Fixation von Knochenfragmenten,
sondern ist durch seine konstruktive Auslegung auch mit definierten
mechanischen (Feder-) Eigenschaften hinsichtlich der Systemsteifigkeit
in den verschiedenen Freiheitsgraden, immer bezogen auf die Frakturzone,
ausgestattet, die eine der Knochenheilung zuträgliche mechanische Versorgungssituation
nach dem bekannten Stand der (biomedizinischen) Technik unterstützen.
-
Die angewandte Technik des mechanischen Umfassens
des Traversenstabs zum Zwecke der Befestigung der Vorrichtungen
zur Aufnahme der Implantate gestattet es, mindestens eines der Seitenteile des
Traversenstabes als Rohr so auszuführen und auch nicht unmittelbar
zur Frakturversorgung notwendige Systembestandteile (wie beispielsweise
ein Meßsystem)
in das Innere des Rohres räumlich
und funktionell zu integrieren.
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Der Adapter wird durch eine in ihn
selbst integrierte Vorrichtung an einem glatten, zylindrischen Trägerstab
= Traversenstab (oder einem Abschnitt davon) befestigt und kann
einen langen, dünnen
Stab (Implantat) mechanisch fassen und gestattet die Einstellung
und Fixierung der Raumlage des Implantats relativ zu der Achse des
Traversenstabs.
-
Die Befestigung des Adapters selbst
geschieht durch Umbauen des Traversenstabs, insbesondere muß der Traversenstab
an der Befestigungsstelle keinerlei besondere Merkmale wie Löcher, Einschnürungen,
Erhebungen oder dergleichen aufweisen. Durch Umbauen des Traversenstabs
werden zwangsläufig
Wirkflächen
oder Wirkradien zur Erzeugung von Festhaltekräften und -momenten und Flächenträgheitsmomente
vergrößert und
dadurch bei gleicher äußerer Systembelastung
zwangsläufig Materialspannungen
verringert.
-
Eine gemeinsame, in den Adapter selbst
integrierte Vorrichtung zur Befestigung des Adapters auf dem Traversenstab
gestattet sowohl die freie axiale Positionierung des Adapters und
des gefaßten Implantats
längs der
Achse des Traversenstabs als auch die freie Rotation des Adapters
und des gefaßten
Implantats um die Stabachse des Trägerstabs.
-
Die Einstellung der beiden Freiheitsgrade
erfolgt stufenlos und ist voneinander unabhängig. Mit dieser Vorrichtung
können
beide Freiheitsgrade gemeinsam und gleichzeitig festgesetzt oder
gelöst werden.
-
Eine gemeinsame, in den Adapter selbst
integrierte Vorrichtung zur Befestigung des Adapters auf dem Traversenstab
gestattet sowohl die freie Rotation des gefaßten Implantats bezüglich einer
zur Achse des Traversenstabs orthogonalen Achse als auch die Verschiebung
des Implantats in der Aufnahmevorrichtung längs seiner eigenen Achse.
-
Die Einstellung der beiden Freiheitsgrade
erfolgt stufenlos und voneinander unabhängig. Die Festsetzung und das
Lösen beider
Freiheitsgrade erfolgt gemeinsam und gleichzeitig. Die Festsetzung aller
Freiheitsgrade geschieht durch Vorrichtungen, die Bestandteil der
Adapter sind und die notwendigen Festhaltekräfte oder -momente mittels Gelenk-Hebel-Mechanismen
oder durch Ausnützung
der Eigenschaften der Exzentrität
von Bauteilen erzeugen.
-
Alle Vorrichtungen zum Festsetzen
von Freiheitsgraden werden so ausgelegt, daß sie zwangsweise stets genau
richtig dimensionierte Festhaltekräfte oder -momente erzeugen
und (mindestens) in der festgesetzten Stellung selbsthaltend sind
und mit immer verfügbaren
Hilfsmitteln oder ganz ohne Werkzeug bedient werden können.
-
Zur Realisierung dieser Vorrichtungen
werden ausschließlich
Konstruktionselemente verwendet, die aufgrund ihrer Struktur eine
homogene Werkstoffbeanspruchung zulassen, Kerbwirkungen weitestgehend
vermeiden und groß dimensionierbare, (mit
Ausnahme von Exzentern) parallele Flächen zur Kraft- und Momentübertragung
nutzen.
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Deswegen ist die Verwendung von Anzugsschrauben
(wegen inhomogener Materialbelastung) und festsetzbarer Kugelgelenke
(wegen kleiner Flächen
für die Übertragung
von Festhaltekräften
und -momenten) ausgeschlossen.
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Die Konstruktionsweise des Adapters
mit allen darin integrierten Vorrichtungen stellt eine weitestgehende
Bauteil-Identität
von Bauteilen zum Fassen, Verstellen und Festhalten her und ermöglicht so durch
Maximierung der Multifunktionalität einzelner Bauteile die Minimierung
der Anzahl der insgesamt benötigten
Bauteile.
-
Durch die Kombination der vorstehenden Maßnahmen
kann die Beanspruchung der Bauteile durch Spannungen im Werkstoff
soweit zurückgeführt werden,
daß optional
eine weitgehende Fertigung des Adapters aus nichtmetallischen Werkstoffen
erfolgen kann. Der störende
Röntgenschatten des
Adapters bei weitgehender Fertigung aus nichtmetallischen Werkstoffen
entfällt
weitgehend.
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Das Gewicht des Adapters wird bei
weitgehender Fertigung aus nichtmetallischen Werkstoffen durch das
kleinere spezifische Gewicht solcher Werkstoffe so gering, daß der durch
geometrisch größere Bauteildimensionierung
erworbene Nachteil des größeren Volumens
mindestens kompensiert werden kann.
-
Das den Adapterkörper mit dem Traversenstab
verbindende Element besteht aus einem einseitig zu öffnenden
Ring, der mit einer Spannvorrichtung ausgestattet ist. Der Ring
umfaßt
bei geöffneter Spannvorrichtung
das Rohr leicht gleitend. Diese Spannvorrichtung verwendet einen
Bügel mit
Widerlager, einen Spannhebel und ein Gelenk. Durch Umklappen des
Spannhebels in die festsetzende Position ist ein werkzeugloses oder
nur mit einfachen, immer zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln
erfolgendes schnelles Spannen des Rohres realisiert.
-
Der Spannhebel rastet in der festzusetzenden
Position sicher ein und ist selbsthaltend. Die Spannvorrichtung
kann in der festzusetzenden Stellung nur eine stets richtig dimensionierte
Spannkraft bzw. einen richtig dimensionierten Reibschluß innerhalb
der zulässigen
Toleranzen erzeugen.
-
Der Adapter kann bei geöffneter
Spannvorrichtung nicht nur längs
auf ein Rohr (Traversenstab) aufgeschoben werden (Längsmontage),
sondern auch quer über
das Rohr aufgeschoben werden (Quermontage).
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Die Vorrichtung ist unter Berücksichtigung der
Materialeigenschaften so auf den zu umfassenden Durchmesser ausgelegt,
daß die
zur Quermontage erforderliche kurzfristige Aufspreizung möglich ist.
Bei optionaler Verwendung nichtmetallischer Werkstoffe gelingt die
Realisation der zur Quermontage erforderlichen größeren Aufspreizung
des Ringes.
-
Der Adapter besteht aus einem raumfesten Bauteil,
einem Klemmstück
und einem Schiebestück als
funktional kennzeichnende Bauteile. Die Aufnahme des Implantats
geschieht durch eine geschlitzte Längsführung, die auf den Außenflächen keilförmig oder
konisch gestaltet ist und funktionaler Bestandteil des Klemmstücks ist.
Durch Aufschieben des entsprechend geformten und festen Schiebstücks als Gegenstück auf die
außen
keilförmige
oder konische Längsführung bzw.
auf das Klemmstück
werden hohe radiale Spannkräfte
auf das Implantat erzeugt. Diese Grundkonstruktion erlaubt eine
solche konstruktive Ausgestaltung, die einen großen Anteil der Überdeckungsfläche für eine gleichmäßige Kraftübertragung
in der Längsführung des
Implantats nutzbar macht.
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Die Drehung der gesamten Längsführung des
Implantats gegenüber
einem raumfesten Bauteil des Adapters erfolgt auf einem Konus. Eine
der Konusflächen
befindet sich auf dem raumfesten Bauteil des Adapters und die andere
Konusfläche
auf dem Klemmstück.
Durch Positionsveränderung
des Schiebestücks
können
sowohl die Längsführung des Implantats
als auch die Rotation der Längsführung um
das raumfeste Bauteil gemeinsam freigegeben oder festgesetzt werden.
Diese gemeinsame Festsetzung wird durch eine Spannvorrichtung realisiert, die
einen Spannbolzen verwendet, der fester Bestandteil des raumfesten
Bauteils sein kann und durch das Schiebestück durch eine darin befindliche Öffnung hindurchgeführt wird.
Dieser Spannbolzen besitzt an dem Ende, an dem er aus dem Schiebestück wieder
hervortritt, eine Vorrichtung, die Spannkräfte in Bolzenlängsachse
unter Abstützung
auf dem Schiebestück
erzeugt und dadurch dessen Position verändert und dadurch die vorstehend
genannten Freiheitsgrade festsetzt. Durch Umklappen eines Spannhebels
in die festsetzende Position ist eine werkzeuglose oder nur mit
einfachen, immer zur Verfügung
stehenden Hilfsmitteln erfolgende schnelle Erzeugung der Spannkraft
realisiert. Der Spannhebel ist in der festsetzenden Position selbsthaltend.
Die Spannvorrichtung kann in der festsetzenden Stellung nur eine
stets richtig dimensionierte Spannkraft innerhalb der zulässigen Toleranzen
erzeugen. Eine reibungsgedämpfte
Verstellung beider Freiheitsgrade kann durch teilweises Umlengen
des Spannhebels erfolgen. Als Spannelement wird vorzugsweise eine
exzentrische Welle oder ein exzentrischer Nocken verwendet. Bei
optionaler Verwendung nichtmetallischer Werkstoffe zumindest für die Hauptbestandteile,
dies sind raumfestes Bauteil, Klemmstück und Schiebestück, wird
eine Reduzierung des Systemgewichts und der störenden Schatten im Röntgenbild
erreicht.
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Bei in ein Mittelteil und zwei Seitenteile
geteilter Ausführung
des Traversenstabs durch mehrfaches Schlitzen beider zum Mittelteil
gerichteten Endabschnitte der Seitenteile und der jeweils zugewandten
Endabschnitte des Mittelteils, welche alle eine zylinderförmige nach
außen
glatte Grundgeometrie besitzen, sowie je einer orthogonal zu den durch
das Schlitzen entstehenden Flächen
angebrachten Bohrung entstehen unter Verwendung je eines Bolzens
zwei Gelenke mit insgesamt großer
gleitender Kontaktfläche.
Der Bolzen wird als Teil einer Spannvorrichtung ausgeführt, die
Spannkräfte
in Richtung der Bolzenlängsachse
erzeugt. Die durch den Bolzen geleitete Spannkraft wird durch selbstarretierende
Gelenk-Hebel-Mechanismen oder durch Ausnützung der Eigenschaften der
Exzentrität
von Wellen in ebenfalls selbstarretierender Ausführung erzeugt. Dieses Gelenk
mit Spannvorrichtung kann durch die große Anzahl an Kontaktflächen und
der daraus resultierenden insgesamt großen gleitenden Kontaktfläche eine
große
Reibkraft bereits durch geringe Normalkraft (Spannkraft) erzeugen
und ist daher entgegen den aufgrund der Systemgeometrie in der Umgebung
des Gelenks zwangsweise auftretenden großen Belastungen durch Kräfte und
Momente leicht festsetzbar. Jedoch werden wegen der Aufteilung des
Kraft- und Momentenflusses in viele Ebenen und der unterbliebenen
Einschnürung
der Grundgeometrie des Traversenstabes große lokale Materialbeanspruchungen
verhindert.
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Jedes Seitenteil des Traversenstabes
kann für
sich um den Bolzen bzw. die Gelenkachse rotiert und mit Hilfe der
Spannvorrichtung arretiert werden. Bei Ausführung der Bohrung als beidseitiges
Langloch kann jedes seitliche Bauteil des Traversenstabes für sich um
den Bolzen bzw. die Gelenkachse in zwei Richtungen verschoben und
mit derselben Spannvorrichtung arretiert werden. Durch diese so entstehenden
rotierbaren und in zwei Richtungen frei verschieblichen Gelenke
besitzt jedes der seitlichen Bauteile des Traversenstabes gegenüber dem
Mittelstück
somit drei Freiheitsgrade, nämlich
zwei Translationen und eine Rotation, die durch die gemeinsame Spannvorrichtung
festgesetzt werden können.
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Bei um 90 Grad um die Traversenstab-Längsachse
versetzter Anordnung der beiden Gelenke, die beide seitlichen Stäbe mit dem
Mittelstück
verbinden, können
die Knochenfragmente (mit Ausnahme des nicht notwendigen Freiheitsgrades der
Verdrehung gegeneinander) in beliebiger Lage zueinander eingerichtet
werden: gegenseitige Verschiebung in allen drei Raumrichtungen,
Rotation um zwei Achsen.
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Ein Seitenteil des Traversenstabes,
welches teilweise als Rohr ausgebildet ist, besitzt eine innere, dem
Mittelstück
zugewandte Längsführung, die
zusammen mit dem entsprechend gestalteten Mittelstück eine
mechanische Führung
für die
Verschiebung des seitlichen Bauteils gegenüber dem Mittelstück zur Distraktion
der Knochenfragmente, beispielsweise zur künstlichen Knochenverlängerung während der
Phase der Heilung, bildet. Eine Spindel, die im Inneren des als
Rohr gestalteten seitlichen Bauteils positioniert ist, gestattet
eine stufenlose, von außen
leicht, beispielsweise mit Hilfe einer auf der Oberfläche des
ins Seitenteil eintauchenden Mittelteils angebrachten Skala, genau
kontrollierbare Verstellung dieser Längsführung in beiden Richtungen.
Die Spindel ist groß dimensioniert
und ist durch das dem Mittelstück
abgewandte Ende des seitlichen Bauteils zugänglich. Die Spindel ist selbsthemmend ausgeführt und
kann von Hand verstellt bzw. gedreht werden. Somit können die
Knochenfragmente hinsichtlich der Verschiebung in allen drei Raumrichtungen
und in der Rotation um eine Achse beliebig eingerichtet werden;
insbesondere kann die postoperative Verschiebung der Knochenfragmente
etwa zum Zwecke der Knochenverlängerung
in Richtung der gedachten Längsachse
des Knochens auf einfache und sichere Weise in kleinen Stufen kontrolliert
und ohne Lösen
von Spannvorrichtungen mit den damit verbundenen Gefahren für den Patienten
erfolgen.
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Die Konstruktion der Seitenteile
sowie des Mittelstücks
des Traversenstabes und der Spindel ist so ausgeführt, daß die Materialspannungen
bei äußerer Belastung über ausreichend
große
Dimensionierung abgefangen werden und Spann- bzw. Reibkräfte fast
ausschließlich über optimal
große
Flächen übertragen
werden und so die Verwendung von nichtmetallischen, künstlichen
Werkstoffen möglich
wird, die bei Bedarf faserverstärkt
sein können
und daher ein minimaler Schatten im Röntgenbild erzeugt wird und
durch das im Vergleich zu Metallen niedere spezifische Gewicht der
prinzipielle Gewichtsnachteil der größeren geometrischen Dimensionierung
wieder kompensiert wird. Optional erfolgt die Teilung des Traversenstabs
unter teilweisem Verlust von Freiheitsgraden in nur zwei Teile,
die unter Verwendung der beschriebenen Mechanismen (Gelenke, Spannvorrichtungen)
miteinander verbunden sind. Optional entfällt die Teilung des Traversenstabes
unter Verlust seiner Verstellbarkeit ganz und damit wird ein einfaches
Rohr ohne jede festigkeitsmindernde Unterbrechung oder Einschnürung verwendet
und damit entsteht ein für
viele Zwecke ausreichender, einfacher und preiswerter Systembestandteil
für ein
Fixateursystem.
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Die Adapter werden zur Aufnahme der
implantierten Stäbe
um den Traversenstab in eine Position rotiert, in der die implantierten
Stäbe mit
der Verbindungskonstruktion für
jede Frakturseite in der Queransicht ein projiziertes Dreieck (bzw.
genauer eine stark unsymmetrische Raute) bilden. Dadurch wird die
für herkömmliche
ebene Montagen zwangsweise typische seitliche Instabilität gegenüber der (axialen)
Systemsteifigkeit bei Belastung längs der gedachten Knochenachse
reduziert.
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Die implantierten Stäbe werden
bei herkömmlichen,
ebenen Montagen bei seitlicher Belastung stark überwiegend durch Biegung beansprucht, die
noch große
Verschiebungen der Knochenfragmente zuläßt. Das rechnerische Verhältnis der
lastbedingten Verschiebungen der Knochenfragmente bei herkömmlicher
Montageweise, ausgedrückt
als Verhältnis
der Systemsteifigkeiten, beträgt
dabei
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Steifigkeit bei ebenen
Montagen axial : seitlich = 4 : 1.
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Dieses rechnerische Verhältnis der
lastbedingten Verschiebungen der Knochenfragmente reduziert sich
durch die erfindungsgemäße Maßnahme wegen
des Aufbaus von Zugspannungen bzw. Druckspannungen in den implantierten
Stäben
deutlich:
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Steifigkeit bei triangulärer Montage
axial : seitlich << 4 : 1
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Daher wird eine gleichmäßige Beanspruchung
des Gewebes in der Frakturzone begünstigt und die axiale Systemsteifigkeit
wird durch die erfindungsgemäße Maßnahme nicht
berührt.
Diese Art der triangulären
Montage erfolgt ohne die Verwendung irgendwelcher zusätzlicher
Bauteile.
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Durch den Einbau von Sensoren in
die Baugruppen des Frakturversorgungssystems wird eine Messung der
auftretenden äußeren mechanischen Belastungen
des Frakturversorgungssystems getrennt nach Lastrichtungen bzw.
Freiheitsgraden realisiert. Die erforderliche Elektronik zur Signalerfassung,
Meßwertbildung,
Auswertung, Anzeige und optionalen Registrierung wird im Traversenstab
oder bei geteiltem Traversenstab in seinen Teilstücken untergebracht.
Die Sensoren sind so angeordnet, daß sie hauptsächlich diejenigen
mechanischen Belastungen messen, deren Ursache die wesentlichen bzw.
häufigsten
und gleichzeitig größten Beanspruchungen
sind. Dies sind äußere Kraftwirkungen
in Längsrichtung
zur Knochenlängsachse
und orthogonal zur durch gedachten Knochenlängsachse und Traversenstab
aufgespannten Ebene. Die enthaltenen Meßsignale für die Beanspruchung von Bauteilen
des Frakturversorgungssystems können
unter Anwendung bekannter Regeln der technischen Mechanik in Relativbewegungen
umgerechnet werden, die die zu fixierenden Knochenfragmente gegeneinander
ausführen.
Der Rückgang
der heilungsbegleitend gemessenen Bewegungen zeigt den Fortschritt der
Frakturheilung an. Dieses Verfahren ist durch die Integration aller
seiner Bauteile in ausschließlich
außerhalb
des Körpers
befindliche Bauteile des Frakturversorgungsverfahrens zum Einsatz
am lebenden Menschen geeignet.