DE19516327C1

DE19516327C1 - Vorrichtung zur Messung von elektrischen Größen an einem Leistungsabgang in einer Niederspannungs-Schaltanlage

Info

Publication number: DE19516327C1
Application number: DE1995116327
Authority: DE
Inventors: Frank Behla; Juergen Klinke; Bernd Grimm
Original assignee: VEAG Vereinigte Energiewerke AG
Current assignee: VEAG Vereinigte Energiewerke AG
Priority date: 1995-04-24
Filing date: 1995-04-24
Publication date: 1996-07-18
Anticipated expiration: 2015-04-25

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von elek trischen Größen an einem Leistungsabgang in einer Niederspan nungs-Schaltanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Die Messung von elektrischen Größen an einem Leistungsabgang erfolgt über eine Meßbuchsenanordnung innerhalb eines Leistungs-Einschubes in einer Niederspannungs-Schaltanlage. Bei einer Niederspannungs-Schaltanlage (Prospekte z. B. der Firmen AEG, Siemens oder ABB) ist eine Messung des Isolati onswiderstandes eines Abganges nur innerhalb des Kabelan schlußraumes möglich, jedoch sind die erforderlichen Sicher heitsmaßnahmen (Abdeckungen und gegebenenfalls freischalten) einzuleiten. Damit verbunden sind jedoch Einschränkungen bei den Meßaufgaben.

Auch bei der Rekonstruktion von älteren Niederspannungs- Schaltanlagen (A. Roth "Maßnahmen zum sicheren Betreiben der ISA 2000" Elektropraktiker, Berlin 49/1995/1, Seite 47-49, DE-GM 93 11 596, 93 12 238, 93 12 589) ist eine Messung ohne die o. g. Maßnahmen nicht ohne weiteres möglich. Vielmehr sind die Abgangsklemmleisten im Kabelanschlußraum nicht vor handen bzw. nicht zugänglich.

Es ist ein Meßeinschub für leittechnische Anlagen bekannt (DE 31 37 403) bei dem die auf diesem Anlagenbereich vorhan denen Mängel teilweise vermieden sind, ohne daß damit die Probleme für die Messung in einem Leistungsabgang gelöst wer den konnten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Messung von elektrischen Größen an einem Leistungsabgang der eingangs genannten Art zu entwickeln, durch die eine sichere und autarke Messung erreichbar ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein entsprechend einem Leistungs-Einschub ausgebildeter und gegen diesen austauschbarer Meß-Einschub vorgesehen ist, wobei an der Rückwand des Meß-Einschubes als Führungs- und Fixiervor richtung wirkende mit den Sammelschienen der Schaltanlage verbindbare nicht aktive Einschubkontakte angeordnet sind, die aktiven Abgangs-Einschubkontakte über eine Schalteinrichtung und der aktive Nulleiter-Einschubkontakt direkt durch kurzschlußfeste Leitungen mit in der Bedienseite des Meß-Einschubes angeordneten Meßbuchsen verbunden sind und die Schalteinrichtung mit in der Bedienseite angeordneter Schaltbetätigung sowie der Verriegelung des Meß-Einschubes verbunden ist.

Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Die dazugehörige Zeichnung zeigt:

Fig. 1: das konstruktive Schema des Schaltfeldes mit Meß-Einschub in der Draufsicht.

Fig. 2: das konstruktive Schema des Meßeinschubes in Ansichten.

Die Niederspannungs-Schaltanlage weist das Schaltfeld 1 auf, das als Einspeisung die senkrecht geführten und nebeneinander angeordneten Sammelschienen 2; 3; 4 und das Nulleiter-Kontaktelement 31 aufweist.

Die Sammelschienen 2; 3; 4 weisen die starren Kontakte 7; 8; 9; 31 auf. Die Kabelabgänge 6 sind mit den starren Kontakten 25 versehen.

Innerhalb des Schaltfeldes 1 sind die Leistungseinschübe (nicht dargestellt) zur Aufnahme der Schalt-, Sicherungs- und/oder Steuerungseinrichtungen für den an den Kabelabgängen 6 angeschlossenen Verbraucher angeordnet. Für Messungen ist anstelle des Leistungseinschubes der Meß-Einschub 10 angeordnet, der die Rückwand 11 und die Tür als Bedienseite 12 aufweist. Die Rückwand 11 weist die Einschubkontakte 13; 14; 15 und den Nulleiter-Kontakt 16 auf. Die Rückwand 11 weist außerdem die übereinander angeordneten Einschubkontakte 18 auf. Innerhalb des Meß-Einschubes 10 ist der Lastschalter bzw. die Schalteinrichtung 17 mittels Grundplatte 29 angeordnet. Eine elektrische Verbindung zwischen den Einschubkontakten 13; 14; 15 zum Lastschalter 17 besteht nicht. Der Lastschalter 17 weist als Schaltbetätigung das Schaltgestänge 19 mit dem Knebel 20 auf.

Über den Knebel 20 mit Verriegelung 30 ist die Tür 12 sowie der Meß-Einschub 10 mit dem Schaltfeld 1 verriegelt. In der Tür 12 sind die Meßbuchsen 21; 22; 23; 24 angeordnet. Die Meßbuchsen 21; 22; 23 sind über die kurzschlußfesten Leitungen 26; 27 und dem Lastschalter 17 mit den Einschubkontakten 18 angeordnet. Die Meßbuchse 24 ist über die kurzschlußfeste Leitung 28 dem mit Nulleiter-Kontakt 16 verbunden.

Die Wirkungsweise ist folgende:
Die Leistungskabel und/oder der Verbraucher, z. B. Motor, sollen z. B. auf ihren Isolationszustand über den Kabelabgangskontakt 6 überprüft werden.

Dazu wird der Leistungs-Einschub aus dem Schaltfeld 1 herausgenommen und an dessen Stelle der Meß-Einschub 10 eingefahren. Damit werden alle Führungs-, Fixierungs- und Verriegelungsfunktionen vom Meß-Einschub 10 übernommen, und zwar wie folgt:
Mittels zweier Fahrschienen wird der Meßeinschub 10 geführt, dabei werden die festen Kontakte 7; 8; 9; 31 mit den Einschubkontakten 13; 14; 15; 16 verbunden. Die Kontaktierung der Kontakte 7; 8 mit den Kontakten 13; 14; 15 dient nur zur Fixierung des Meßeinschubes.

Die erforderlichen Verriegelungsaufgaben sind über Schaltgestänge 19, Knebel 20 und Verriegelung 30 gewährleistet.

Durch Verbinden der festen Kontakte 25 und der Einschubkontakte 18 wird die Verbindung zwischen den Kabelabgängen 6 und den Meßbuchsen 21; 22; 23 hergestellt. Ebenfalls wird die Nulleiter-Verbindung über die Kontakte 16; 31 direkt zur Meßbuchse 24 hergestellt. Die Verbindung vom angeschlossenen Schutzleiter des Kabel s mit der Meßbuchse 24 erfolgt über die Sammelschiene 5, welche leitend über das Schaltanlagengerüst mit den Kontakt 31 verbunden ist. An den Meßbuchsen 21; 22; 23 wird ein Isolationsmeßgerät angeschlossen, so daß die gewünschten Messungen durchgeführt werden können. Nach Beendigung der Messungen wird der Meß-Einschub 10 herausgenommen und der Leistungseinschub wieder eingefahren.

Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
Absoluter Personenschutz
Vereinfachung der Messungen.

Für die Vielzahl von Leistungseinschüben jeweils einer Baugröße ist jeweils nur ein Meß-Einschub erforderlich.

Dieses Grundprinzip ist bei allen Schaltanlagenherstel lern anwendbar (modulare Einschubsysteme).

Bezugszeichenliste

1 Schaltfeld
2 Sammelschiene
3 Sammelschiene
4 Sammelschiene
5 Nulleiter-Sammelschiene
6 Kabelabgang
7 Kontakt
8 Kontakt
9 Kontakt
10 Meß-Einschub
11 Rückwand
12 Tür
13 Einschubkontakt
14 Einschubkontakt
15 Einschubkontakt
16 Nulleiter-Kontakt
17 Lastschalter
18 Einschubkontakt
19 Schaltgestänge
20 Knebel
21 Meßbuchse
22 Meßbuchse
23 Meßbuchse
24 Meßbuchse
25 Kontakt
26 Leitung
27 Leitung
28 Leitung
29 Grundplatte
30 Verriegelung
31 Kontakt

Claims

1. Vorrichtung zur Messung von elektrischen Größen an einem Leistungsabgang in einer Niederspannungs-Schaltanlage mit Leistungs-Einschüben, gekennzeichnet dadurch , daß ein entsprechend einem Leistungs-Einschub ausgebildeter und gegen diesen austauschbarer Meß-Einschub (10) vorgesehen ist, wobei an der Rückwand (11) des Meß-Einschubes (10) als Führungs- und Fixiervorrichtung wirkende mit den Sammelschienen (2; 3; 4; 5) der Schaltanlage (1) verbindbare nicht aktive Einschubkontakte (13; 14; 15) angeordnet sind, die aktiven Abgangs-Einschubkontakte (18; 25) über eine Schalteinrichtung (17) und der aktive Nulleiter-Einschubkontakt (16; 31) direkt durch kurzschlußfeste Leitungen (26; 28) mit in der Bedienseite (12) des Meß-Einschubes (10) angeordneten Meßbuchsen (21; 22; 23; 24) verbunden sind und die Schalteinrichtung (17) mit in der Bedienseite (12) angeordneter Schaltbetätigung (19; 20) sowie der Verriegelung des Meß-Einschubes (10) verbunden ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Schalteinrichtung (17) als ein Lastschalter oder als ein Trennschalter ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Bedienseite (12) als Frontplatte oder als Tür ausgebildet ist.