DE19512838C2 - Elektrisches oder elektronisches Gerät - Google Patents
Elektrisches oder elektronisches GerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches oder elektronisches Gerät, mit einer
elektrische und/oder elektronische Bauelemente tragenden Leiterplatte, die
durch wärmeerzeugende Bauelemente oder hohen Stromfluß thermisch belastet
ist, und Anschlußleitungen, die mit auf der Leiterplatte angeordneten
Leiterbahnen verlötet sind.
Ein solches Gerät ist aus der DE 41 21 545 C2 bekannt. Das dort gezeigte Gerät
weist unter anderem wäremeerzeugende Bauteile auf (im Ausführungsbeispiel
handelt es sich um ein Glühlampenkontrollgerät mit Drathwiderständen als
wärmeerzeugenden Bauteilen). Als Anschlußleitungen dienen hier Steckerstifte,
die durch eine Gehäusewandung geführt sind.
Die Patent Abstracts of Japan JP 62-204558 A, E-585, 25.2.1988, Vol. 12, No. 63
und die Patents Abstracts of Japan JP 61-156825 A (veröff. am 16.07.1986)
zeigen die Verwendung eines Zinn-Kupfer-Lotes zur Befestigung von
Bauelementen in der Halbleitertechnik. In der erstgenannten Schrift ist ein sog.
"lead frame" dargestellt, dessen Anschlüsse, um die Lötbarkeit zu verbessern,
mit einer Kupfer-Zinn-Schicht überzogen werden. Die zweite Druckschrift zeigt
ein Bauelement, das mittels eines Zinn-Kupfer-Lotes auf eine Wärmesenke
aufgebracht ist.
Ist bei einem gattungsgemäßen Gerät die Leiterplatte in ein geschlossenes
Gehäuse eingebaut, so kommt es zu einem Wärmestau. Starke
Temperatureinflüsse, insbesondere auch stark wechselnde Temperaturen, und
der daraus, sowie durch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten der
verwendeten Komponten resultierenden mechanischen Belastungen können zu
einer Beeinträchtigung von Lötverbindungen, insbesondere durch Rißbildung im
Lot führen. Hierdurch kann es zu Fehlfunktionen oder sogar zu einem Ausfall
des Gerätes kommen. Solchen schädlichen Temperatureinflüssen sind
insbesondere Leiterplatten in Geräten für Kraftfahrzeuganwendungen
ausgesetzt.
Es stellte sich somit die Aufgabe, ein elektrisches oder elektronisches Gerät zu
schaffen, bei dem die Lötverbindungen auf der Leiterplatte möglichst
unempfindlich gegenüber thermischen Belastungen sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lötverbindungen
der elektrischen und/oder elektronischen Bauelemente sowie der
Anschlußleitungen mit den Leiterbahnen der Leiterplatte mittels eines aus etwa
96,5% Zinn und 3,5% Kupfer bestehenden Zinn-Kupfer-Lotes hergestellt sind,
und daß die Lötverbindungen zwischen den Anschlußleitungen und den
Leiterbahnen mittels Lötpunkten erfolgt, die keine parallelen Lötabrißkanten
aufweisen.
Die auf der Leiterplatte vorgesehenen Lötverbindungen werden somit mittels
eines besonders temperaturfesten Lotes hergestellt.
Die Verwendung eines solchen Zinn-Zupfer-Lotes wird üblicherweise nicht in der
Elektrotechnik und noch weniger in der Elektroniktechnik vorgesehen, sondern
dient z. B. zum Verlöten von Kupferblechen bei Metalldachdeckungen, da es bei
deutlich höheren Temperaturen verarbeitet wird als die üblichen bleihaltigen
Lote und zudem zur Verhinderung von Oxydation eine Verarbeitung in eine
Schutzgasatmosphäre erfordert.
Weiterhin zeigt das Zinn-Kupfer-Lot etwas weniger gute Fließeigenschaften, so
daß es vorteilhaft ist, wenn die Lötpunkte auf der Leiterplatte reproduzierbare
Lötabrißkanten ausbilden, möglichst keine parallelen Lötabrißkanten ausbilden,
und dazu noch einen möglichst weiten Abstand voneinander aufweisen, um
Lötbrücken zwischen den Lötpunkten zu vermeiden.
Die leicht nachteiligen Eigenschaften des erfindungsgemäß verwendeten Lotes
sind somit sehr leicht zu umgehen, während man damit andererseits auf
einfache Weise ein auch unter extremen Temperaturbedingungen
betriebssicheres Gerät aufbaut. Eine zusätzliche Möglichkeit Lötstellen vor
thermischen Belastungen zu schützen besteht darin, die Wärmeentstehung
selbst zu minimieren. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die mit der Leiterplatte
verbundenen Anschlußleitungen einen möglichst großen Querschnitt aufweisen
und diese aus einem möglichst gut leitenden Werkstoff, vorzugsweise aus
Elektrolytkupfer gefertigt werden, so daß die an den Anschlußleitungen
entstehende Joulesche Wärme möglichst gering ist.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel des elektrischen Gerätes anhand der
Zeichnung dargestellt und näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 die bestückte Leiterplatte eines elektrischen oder elektronischen
Gerätes in einer Seitenansicht;
Fig. 2 die Leiterbahnseite des in der Fig. 1 gezeigten elektrischen oder
elektronischen Gerätes in einer Ausführungsform nach dem Stand der
Technik;
Fig. 3 die Leiterbahnseite des in der Fig. 1 gezeigten elektrischen oder
elektronischen Gerätes.
Die Fig. 1 zeigt als Beispiel für ein elektrisches oder elektronisches Gerät eine
Leiterplatte (LP), auf der drei Relais (R) angeordnet und mit den Leiterbahnen
der Leiterplatte (LP) in elektrischer Verbindung stehen. Weiterhin sind auf der
Leiterplatte elektrische und elektronische Bauelemente (D) angeordnet, hier zum
Beispiel ausgeführt als Freilaufdioden zu den drei Relaisspulen.
Ebenfalls in elektrischer Verbindung mit den Leiterbahnen der Leiterplatte (LP)
steht auch eine aus mehreren Leitern bestehende Flachbandleitung (F), welche
die Anschlußleitungen für die drei Relais (R) ausbilden und über die sowohl die
Steuerströme für die Relais (R) als auch die von den Relais (R) geschalteten
Lastströme geführt werden.
Es sei nun angenommen, daß das dargestellte elektrische oder elektronische
Gerät in einem Kraftfahrzeug zur Anwendung kommt, in welchem beispielsweise
die Relais die Lichtanlage des Fahrzeuges schalten.
Weiterhin sei (als typisch für Kraftfahrzeuganwendungen) angenommen, daß die
Relais relativ hohe Lastströme schalten und daß zudem das dargestellte
elektrische oder elektronische Gerät bis auf die herausgeführte
Flachbandleitung (F) in ein relativ kleines (in der Figur nicht dargestelles)
Gehäuse eingekapselt ist.
Durch die Wärmeentwicklung der Relaisspulen sowie durch die Verlustleistung
der geschalteten Lastströme können sich innerhalb des Gerätegehäuses
Temperaturen von weit über 100 Grad Celsius ausbilden. Bei den zum Teil recht
hohen und zum Teil recht niedrigen Temperaturen, wie sie als äußere
Klimabedingungen in einem Kraftfahrzeug auftreten, sind die Lötverbindungen
auf der Leiterplatte (LP) einerseits sehr hohen Temperaturen andererseits aber
auch Temperaturschocks und daraus resultierenden mechanischen Belastungen
ausgesetzt, was zu einer Beeinträchtigung der Lötverbindungen durch
thermische und/oder mechanische Ermüdung oder durch Rißbildung führen
kann. Hierdurch kann es zu Fehlfunktionen bis hin zum Ausfall des elektrischen
oder elektronischen Gerätes kommen. Dieses wird dadurch verhindert, daß die
Lötverbindungen der Leiterplatte durch ein Zinn-Kupfer-Lot (mit der
Zusammensetzung 96,5% Zinn, 3,5% Kupfer) hergestellt werden. Ein solches
Lot ist zur Herstellung von Lötverbindungen bei elektrischen oder elektronischen
Geräten nicht üblich, da es bei relativ hohen Lötbadtemperaturen (ca. 370 Grad
Celsius) unter Anwendung eines Schutzgases aufgebracht werden muß.
Aufgrund seiner hohen Temperaturbeständigkeit werden durch Anwendung
dieses Lotes die oben beschriebenen Probleme gelöst.
Da dieses Lot aber zum Zerfließen neigt, ist es vorteilhaft, bei Anwendung
dieses Lotes das Leiterplattenlayout etwas abzuwandeln. Die Fig. 2 und 3
zeigen die Leiterbahnanordnungen bei Anwendung eines konventionellen
(bleihaltigen) Lotes (Fig. 2) und bei der Anwendung des Zinn-Kupfer-Lotes
(Fig. 3).
Der Unterschied besteht in der Ausgestaltung der Lötpunkte (P) zur
Kontaktierung der Flachbandleitung (F). Diese sind in der Fig. 3 relativ
kleinflächig und kreisförmig ausgestaltet. Damit ist der mittlere Abstand
benachbarter Lötpunkte (P) hier größer als bei den rechteckigen
Lötflächen (LF) in der Fig. 2 und es sind keine parallelen Lötabrißkanten
vorhanden, wodurch die Entstehung von Lötbrücken zwischen den Lötpunkten
(P) wirksam vermieden wird.
Als unterstützende Maßnahme kann auch vorgesehen werden, die Lötpunkte (P)
untereinander in einem größeren Abstand zueinander anzuordnen, sofern dies
durch das Rastermaß der Flachbandleitung (F) möglich ist.
Eine weitere unterstützende Maßnahme besteht darin, die durch den Laststrom
erzeugte Verlustleistung zu senken, und zwar durch Absenkung des
Widerstandswertes der Flachbandleitung (F). Hierzu weist die Flachbandleitung
(F) einen möglichst großen Querschnitt auf und wird zudem aus einem
besonders gut leitenden Werkstoff (z. B. Elektrolytkupfer) hergestellt.
D Bauelemente
F Flachbandleitung
LB Leiterbahnen
LF Lötflächen
LP Leiterplatte
P Lötpunkte
R Relais
F Flachbandleitung
LB Leiterbahnen
LF Lötflächen
LP Leiterplatte
P Lötpunkte
R Relais
Claims (5)
1. Elektrisches oder elektronisches Gerät, mit einer elektrische und/oder
elektronische Bauelemente (D, R) tragenden Leiterplatte, die durch
wärmeerzeugende Bauelemente (R) oder hohen Stromfluß thermisch
belastet ist, und Anschlußleitungen (F), die mit auf der Leiterplatte (LP)
angeordneten Leiterbahnen verlötet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lötverbindungen der elektrischen und/oder elektronischen Bauelemente (D,
R) sowie der Anschlußleitungen (F) mit den Leiterbahnen (LB) der
Leiterplatte mittels eines aus etwa 96,5% Zinn und 3,5% Kupfer
bestehenden Zinn-Kupfer-Lotes hergestellt sind, und daß die
Lötverbindungen zwischen den Anschlußleitungen (F) und den Leiterbahnen
(LB) mittels Lötpunkten (P) erfolgt, die keine parallelen Lötabrißkanten
aufweisen.
2. Elektrisches oder elektronisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lötpunkte (P) der Anschlußleitungen (F) möglichst
weit beabstandet sind.
3. Elektrisches oder elektronisches Gerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschlußleitungen (F) einen möglichst großen
Querschnitt aufweisen.
4. Elektrisches oder elektronisches Gerät, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußleitungen (F) aus Elektrolytkupfer bestehen.
5. Elektrisches oder elektronisches Gerät, dadurch gekennzeichnet, daß das
elektrische oder elektronische Gerät elektrische Lasten in einem
Kraftfahrzeug ansteuert.
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- 1995-04-06 DE DE1995112838 patent/DE19512838C2/de not_active Expired - Fee Related
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Title |
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Pat. Abstr. of JP, E-585, 25.2.1988, Vol. 12, No. 63, JP 62-204558 A * |
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