DE19511901A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Sortieren von Schüttgut - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Sortieren von SchüttgutInfo
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- Sorting Of Articles (AREA)
- Control And Other Processes For Unpacking Of Materials (AREA)
- Combined Means For Separation Of Solids (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfah
ren zum Sortieren von Schüttgut in zwei Fraktionen nach
Farbe und/oder Form nach dem Oberbegriff des Hauptan
spruches.
Vorrichtungen zum Aussortieren werden in jüngerer Zeit
zunehmend zum Aussortieren von bestimmten Steinen nach
Partikelgröße oder -farbe aus einem Schüttgutstrom zum
Aussortieren von Mutterkorn aus Getreideschüttgut, zum
Aussortieren von Glas verschiedener Farben und zum Aus
sortieren von Verunreinigungen aus Glas, zum Sortieren
von Kunststoff nach Farbe oder Durchsichtigkeit und zum
Sortieren von Nahrungsmitteln und Pharmazeutika nach
Farbe, z. B. bei Pommes Frites und Corn Flakes, oder
nach Form, z. B. bei Tablettenbruch, und nach Mindest
größen, z. B. von Obst, verwandt.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
EP-A1-0 550 944 bekannt, in der nichtdurchsichtige Par
tikel von durchsichtigen Partikeln getrennt werden.
Die dort beschriebene Vorrichtung hat sich zur Aufgabe
gesetzt, Partikel unterschiedlicher Größe zu sortieren.
Problematisch hierbei ist die unterschiedliche Flugbahn
verschieden großer Objekte. Dies wird durch ein mit Ril
len versehenes Förderband gelöst. Nachdem die Partikel
sich vom Förderband getrennt haben, durchlaufen sie eine
Flugstrecke, wobei sie von einer CCD-Kamera beobachtet
werden, deren Signal zur Ansteuerung von Ausblasdüsen,
die die einzelnen Bildpunkten der CCD-Kamera entspre
chend zugeordnet sind, benutzt wird.
Problematisch hierbei ist, daß bereits bei Erfassen ei
nes ersten Abschnittes eines größeren Teilchens eine
Ausblasdüse ausgelöst wird, die dadurch, daß sie auf den
vorderen Rand des Teilchens bläst, dieses Teilchen in
eine unkontrollierte Taumelbewegung versetzt, die unter
Umständen bewirken kann, daß das Teilchen eben nicht,
wie beabsichtigt, in eine andere Richtung ausgeblasen
wird, sondern nur in Drehung versetzt wird.
Durch die mangelnde Anpassung an große bzw. kleine Teil
chen ergibt sich eine je nach Einstellung der vorgewähl
ten Zeitverzögerung schlechte Sortiercharakteristik für
unterschiedlich große Teilchen. Weiter wird für unter
schiedlich schwere Teilchen, beispielsweise die Aussor
tierung von Aluminium aus Glas, die schlechte Anpassung
an die unterschiedlichen Flug- bzw. Fallkurven und
Geschwindigkeiten bewirken, daß unterschiedlich schwere
Teilchen schlecht ausgeblasen werden können. Da der Auf
bau in seiner Geometrie fest ist, läßt er sich nicht auf
verschiedene auszusortierende Materialien kalibrieren.
Auch kann nicht, beispielsweise durch langsameres Fort
bewegen des Schüttgutes, eine Anpassung an anderes
Schüttgut vorgenommen werden. Die Sortierung nach unter
schiedlichen Farbcharakteristika ist nicht möglich.
Durch die längere Fallstrecke, in der die Teilchen sich
drehen, bzw. taumelnd nicht gerade bewegen, ist es bei
der Vorrichtung nach der genannten Druckschrift möglich,
daß Teilchen an den angesteuerten Düsen vorbeifallen.
Ein die Vorrichtung steuernder Benutzer hat nicht die
Möglichkeit, durch Veränderung einzelner Systemparameter
gezielt auf den momentanen Sortiercharakteristen einzu
wirken. Um bestimmte Sortiercharakteristiken an das
Schüttgut anzupassen, muß er langwierige Sortierversuche
mit Auswertung der jeweils erzielten Ergebnisse durch
führen. Dies macht das Sortieren von sich verändernden
Schüttgutzusammensetzungen praktisch unmöglich.
Schließlich ist die Vorrichtung aus der genannten Druck
schrift nicht dazu in der Lage, Schüttgut verschiedener
Formen bzw. Größen nach diesen Charakteristiken zu
sortieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, die zum Sortieren verschieden
ster Schüttgüter in der Lage ist, und die eine verbes
serte Sortierung mit möglichst geringen Fehlsortierungen
bei hohem Drucksatz schafft. Die Unteransprüche geben
weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
wieder, die einzeln oder in Kombination für spezielle
Zwecke realisiert werden können.
Insbesondere können statt einer im Schüttgutstrom unter
Gegenlicht betrachtenden Kamera auch Kameras benutzt
werden, die unter Auflicht arbeiten, oder es kann eine
Kombination zweier einander entgegen gerichteter Kameras
benutzt werden, die jeweils unter Auf- bzw. Durchlicht
bedingungen arbeiten. Bevorzugt wird eine unter Auf
lichtbedingungen arbeitende Kamera, bei der zwei Leuch
tröhrenelemente an beiden Seiten des Beobachtungsstrah
lenganges angeordnet sind. Hiermit kann eine für die
meisten Anwendungsfälle günstige Beleuchtung erreicht
werden.
Erfindungsgemäß besonders vorteilhaft ist die Verwendung
einer Schüttgutrutsche, die an die Flugbahn des freien
Falls angenähert, jedoch noch leicht waagerechte, so daß
sich alle Teilchen noch auf der Schüttgutrutsche glei
tend bewegen, vorzusehen ist, die dazu dient, eine
gleichartige Flugbahn für alle Teilchen herzustellen und
weiterhin dafür sorgt, daß sich die Teilchen zwischen
dem Zeitpunkt der Beobachtung und dem Ausblasen nicht
drehen und in ihrer relativen Ortsbeziehung mit den an
deren benachbarten Teilchen möglichst gleich bleiben.
Hierdurch wird ermöglicht, daß ein Aluminiumschnipsel,
das bei längeren Freifallstrecken anders fliegt, als
beispielsweise Glasscherben, auf der Schüttrutsche von
den Glasscherben mitgenommen wird, so daß es die gleiche
Geschwindigkeit erreicht.
Weiterhin macht die Schüttgutrutsche es möglich, die
einzelnen Schüttgutteilchen auf einem Förderband durch
eine Schwingeinrichtung zu vereinzeln. Die Schwingein
richtung ohne Schüttgutrutsche würde bei einem Verlassen
des Förderbandes ansonsten ungleichmäßige Ausgangs
geschwindigkeiten erzeugen. Durch die Schüttgutrutsche
haben sich die Ausgangsgeschwindigkeiten vergleich
mäßigt.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform kann die
vorteilhafterweise leicht austauschbare Schüttgutrutsche
auch mit Führungsrillen versehen werden, die mit trapez
förmigem Querschnitt in Richtung der Erstreckung der
Schüttgutrutsche dafür sorgen, daß Querbewegungen ein
zelner Schüttgutteilchen weitestgehend in gerade Fort
bewegung überführt wird. Weiter ist es vorteilhaft, die
Schüttgutrutsche für unterschiedliche Materialien aus
unterschiedlichen Materialien herzustellen. Außer einer
Ausführung aus Plastik, die in einigen Anwendungsfällen
aufgrund elektrostatischer Aufladungen durch eine
Schüttgutrutsche aus Glas ersetzt werden kann, ist auch
denkbar, für lebensmitteltechnische Anwendungen (z. B.
Reis oder Getreide zu sortieren) eine Schüttgutrutsche
aus Metall mit einprofilierten Führungsrillen zu verwen
den.
Insbesondere ist jedoch die elektronische Bildverarbei
tung nach der Erfindung vorteilhaft, die aus aufein
anderfolgenden Zeilensignalen ein zweidimensionales, für
einen kurzen Moment stehendes Bild des Schüttgutstromes
erzeugt.
Zweidimensionale Bilder werden üblicherweise in der
Fernsehtechnik durch Abtasten einer zweidimensionalen
Bildfläche erreicht. Es ist jedoch auch möglich, einen
eindimensionalen Strich abzutasten, wenn sich das
Schüttgut, wie im vorliegenden Fall, gleichförmig wei
terbewegt.
Dieses erzeugte zweidimensionale Bild kann auf einem
Bildschirm angezeigt werden, wobei insbesondere vorteil
haft ist, wenn nach Bildsignalverarbeitung die auszu
blasenden Teilchen andersfarbig dargestellt werden. Dies
ermöglicht es dem Benutzer, das ihm auf dem Förderband
ersichtliche Aussortierverhältnis mit dem von der Vor
richtung erkannten Aussortierverhältnis optisch zu ver
gleichen. Weiter kann das korrekte Erfassen der Objekte
anschaulich dem Benutzer zu jedem Zeitpunkt dargestellt
werden. Sollten sich beispielsweise Objekte in wesent
lich anderer Form oder Zahl auf dem Bildschirm nach
Bildsignalverarbeitung als tatsächlich beispielsweise
auf dem Förderband zu sehen, ergeben, ist ein Parameter
der Vorrichtung, z. B. die Geschwindigkeit nachzuregeln.
Selbstverständlich kann diese Nachregelung auch auto
matisch nach den erfaßten Ausblasstatistiken erfolgen
und das Vornehmen dieser Nachregelung dem Benutzer durch
entsprechende Signale, beispielsweise an einen Leitstand
oder Alarmsignale bekanntgegeben werden.
Vorteilhaft hierbei ist insbesondere die Benutzung eines
rekursiven Filters, der bei homogen verteilten auszusor
tierenden Schüttgutteilchen, beispielsweise Mutterkorn
und Roggengetreide, bei einer sich verändernden Aussor
tierstatistik dem Benutzer rechtzeitig Mitteilung machen
kann.
Wenn beispielsweise die Farbe des nicht auszusortieren
den Schüttgutes, des Nicht-Mutterkorngetreides, sich
erheblich verändert, und sich beispielsweise nun der
Anteil des als Mutterkorn erkannten Schüttgutes verdrei
facht, kann durch den rekursiven Filter die Aussortier
charakteristik entsprechend geändert werden, so daß wie
der nur ein vorgewählter Bestandteil des Getreides aus
sortiert wird. Da dieses voraussetzt, daß das auszu
sortierende, beispielsweise das Mutterkorn, tatsächlich
homogen verteilt ist, sollte dem Benutzer entsprechend
Mitteilung gemacht werden, so daß dieser das Vorliegen
der Annahme nochmals kontrollieren kann.
Durch die individuelle Anpaßbarkeit der elektronischen
Bildsignalverarbeitung an verschiedene Teilchengrößen
oder Bedingungen, die die Form erfüllen muß, ist es mög
lich, verschiedenste Schüttgütter zu sortieren, ohne daß
es eines größeren Hardware-Umbaues bedarf. Durch die
Verwendung von Farb-Kameras ist eine Echtzeitfarb
betrachtung möglich, wobei durch die verwendete elektro
nische Bildsignalverarbeitung jedem erfaßten Objekt ein
bestimmter Farbton durch Mittelung oder dergleichen zu
geordnet werden kann. Nötigenfalls kann ein Objekt auch
aus verschiedenen Richtungen durch zwei Kameras betrach
tet werden, so daß beispielsweise bei Tablettenbruch
alle möglichen Lagen von beschädigten Tabletten erfaßt
werden können und in allen diesen Lagen geprüft werden
kann, ob ganze oder nur halbe Tabletten vorliegen.
Ebenso ist die Farbe auf beiden Seiten eines Objektes
unabhängig voneinander überprüfbar, so daß gegebenen
falls sowohl die Durchlicht- wie auch die Auflichtinfor
mation durch Kombination in der elektronischen Bildsig
nalverarbeitung für ein einzelnes Objekt bestimmbar ist
und dieses entsprechend sortiert werden kann.
Durch die Möglichkeit, den Schüttgutstrom und die Aus
sortierstatistiken und sogar die aktuellen Bildinforma
tionen über die auszusortierenden Objekte weiterzu
leiten, ist es möglich, Leitstände für unter Umständen
eine Mehrzahl dieser Vorrichtungen mit Bildinformation
sowohl des Schüttgutes selber, beispielsweise durch
Betrachtung auf dem Förderband und detaillierter Infor
mationen über die Menge und Art der aussortierten Teil
chen und möglicherweise einer zweiten Objektklasse, die
den aussortierten Teilchen am nächsten kommt, sowie mit
einer Anzeige über die bei Veränderung der Sortier
charakteristika aussortierten Teilchen zu versorgen.
Hierdurch wird es dem Benutzer erheblich erleichtert, zu
entscheiden, ob er durch Verändern bestimmter Sortier
charakteristika auch das Aussortieren dieser weiteren
Klasse wünscht.
Weiter wird durch die Verwendung der Schüttgutrutsche
erreicht, daß sich flächige Partikel entlang der
Erstreckung der Schüttrutsche ausrichten und auch in
dieser Richtung ihre gegenüber dem genannten Stand der
Technik wesentlich kürzere Flugbewegung beginnen, so daß
es den Luftausblaßdüsen wesentlich zuverlässiger möglich
ist, sie flächig mit Luft zu beaufschlagen. Eine Be
schleunigung, die zum Vereinzeln der Schüttgutteilchen
im Schüttgutstrom erwünscht ist, findet dennoch in we
nigstens gleichem Maße statt. Durch die Möglichkeit der
Objektbildung in einem zweidimensionalen Bild können die
Schwerpunkte der Teilchen angeblasen werden, es kann al
so vermieden werden, daß eine vordere Kante des Teil
chens mit Druckluft beaufschlagt wird, was eine uner
wünschte Taumelbewegung des Teilchens zur Folge hätte.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung erheben sich
aus nachfolgender Beschreibung bevorzugter Ausführungs
beispiele der Erfindung. Dabei zeigt die einzige Figur
eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung von der Seite.
In der Figur sind die sowohl in den Lateralrichtungen
aufwärts und abwärts in Führungen 22 verfahrbaren wie
verschwenkbaren Ausblasdüsen 10, die von einer Druck
luftsteuerung 24 angesteuert werden, dargestellt.
Die Führungen 22, 36 usw., die zum Verstellen der
Winkel- und Ortsrelationen der Einzelteile zueinander
dienen, sind jeweils seitlich an den Seitenwänden der
Maschine angeordnete kugelgelagerte Führungen.
Ein mit einer Rütteleinrichtung versehenes Transportband
(nicht dargestellt) wird im oberen Bereich von rechts
kommend das Schüttmaterial auf die Schüttgutrutsche 12
befördern, auf der es herabrutschend auf die gewünschte
Geschwindigkeit beschleunigt wird, wobei der Schüttgut
strom "auseinandergezogen" und somit die Teilchen ver
einzelt werden. Unter im wesentlichen gradliniger Fort
setzung ihrer Flugbewegung werden sie, wie durch den
durchgezogenen Strich und das eine Teilchen angedeutet,
fallen. Die im wesentlichen vertikal hierzu angeordneten
Ausblasdüsen 10 bewirken ein Ausblasen bestimmter
Schüttgutteilchen in einen Aussortier-Schüttgutkanal 26.
In diesem Schüttgutkanal 26, in dem die Luft zum Ausbla
sen hineingeblasen wird, sind zum Ausbilden stetiger
Luftverhältnisse, zur Vermeidung von Luftwirbelbildung
ein Absauggebläse 28 sowie an der angeblasenen Seiten
wand des Schachtes 26 vorgesehene Luftansaugdüsen 30
vorgesehen.
Zwischen dem Schacht für ausgeblasenes Schüttgut und
einem Schacht 32 für nicht ausgeblasenes, ordnungs
gemäßes Schüttgut ist eine Trennwand 16 vorgesehen, die
mit einer Verschwenkeinrichtung 18 über eine durchgehen
de gradlinige Stangen- oder Plattenverbindung gekoppelt
ist, um die Oberkante der Trennwand 16 ortsgenau wie
gewünscht zu plazieren. Unterhalb der Schächte 26 und 32
sind jeweils austauschbare Schubkästen zum Auffangen des
sortierten Gutes in der Figur dargestellt. Selbst
verständlich können hier größere Behälter oder weitere
Verarbeitungsanlagen folgen.
Außer den Ausblasdüsen 10, die in Richtung des punktiert
dargestellten Pfeils blasen, sind Beleuchtungsmittel 14
vorgesehen, die aus jeweils zwei parallel zur
Erstreckung der Schüttgutrutsche, also senkrecht zur
Zeichnungsebene parallel verlaufenden Leuchtstoffröhren
bestehen, zwischen denen ein Abstand verbleibt. Durch
diesen Abstand, der auch als Spalt eine Durchstrahlung
von außerhalb der Vorrichtung her erlaubt, werden die
erfindungsgemäß eingesetzten Zeilenkameras den Schütt
gutstrom beobachten. Hierbei ist sowohl möglich, unter
Auf- wie auch Durchlichtbedingungen mit wenigstens einer
Kamera (nicht dargestellt) rechts und/oder links oben
von dem in der Zeichnung dargestellten Teil der Vorrich
tung plaziert, zu beobachten. Schüttgutteilchen werden
dabei entweder auf der durchsichtigen Schüttgutrutsche
oder bevorzugt aufgrund der geringeren optischen Störun
gen kurz hinter der Schüttgutrutsche beobachtet. Kurz
hinter der Schüttgutrutsche haben die Teilchen nach wie
vor die gleiche Flugrichtung wie auf der Rutsche, also
in einer Ebene und mit gleicher Geschwindigkeit. Ver
schiedene Schüttgutteilcheneigenschaften können die
Flugbahn dort noch nicht verändern. Dicht neben dem
Spalt zwischen je zwei Leuchtröhren ist eine ca. ein bis
zwei Centimeter weißer Streifen vorgesehen, der der je
weils gegenüberliegenden Kamera als gut ausgeleuchteter
Hintergrund dient.
Mit Bezugszeichen 34 ist eine Einrichtung zum Verschwen
ken der Schüttgutrutsche 12 dargestellt, mit Bezugs
zeichen 36 die seitlich angebrachten Führungen zum
Höhenverstellen der Schüttgutrutsche. Dies ist außerdem
auch in seitlicher Richtung verstellbar, wie dies auch
für die Ausblasdüsen durch die Führungen 22 und für die
Leuchtelemente 14 durch in ihrer Befestigung vorgesehene
Führungen vorgesehen ist.
Das mit dieser Vorrichtung erzeugte zweidimensionale
Bild wird auf einem Farbmonitor dargestellt, wobei ins
besondere vorteilhaft ist, daß ein Bild zum Aufbau sei
ner vielen Zeilen eine gewisse Zeit, beispielsweise eine
halbe Sekunde benötigt, während der Rest des Bildes
stillsteht. Während dieser halben Sekunde wird ein er
faßtes Schüttgutteilchen ortsfest auf dem Bildschirm zu
erkennen sein, so daß dessen Umfang, Farbe und Größe so
wie die Menge solcher Teilchen leicht von Benutzer abge
lesen werden kann. Erst nachdem die Zeilenkamera genü
gend Zeilen am gleichen Ort, jedoch bei bewegten Schütt
gutstrom aufgezeichnet hat, um ein gesamtes Bild zu fül
len, wird auf dem Bildschirm die Anzeige durch ein neues
Bild ersetzt.
Ein Benutzer kann durch diese vergleichsweise lange
Betrachtungszeit eines Pixels erkennen, ob das Zusammen
fassen objektanzeigender Pixel zu zweidimensionalen
Bildobjekten, die den Schüttgutteilchen entsprechen sol
len, von der Elektronik richtig bewältigt wird, oder ob
zu große oder zu kleine Objekte erkannt werden. Gegebe
nenfalls kann nachreguliert werden.
Besonders vorteilhaft ist jedoch auch, daß durch diese
Darstellung auch Objekteinschlüsse andersfarbig dar
gestellt werden können. Dies ist insbesondere für Anwen
dungen von Vorteil, in denen Erz oder Gestein auf Ein
schlüsse hin untersucht werden soll.
Zusätzlich zu Schwarzweiß-Information kann auch Farb
information zu einem Objekt erfaßt werden. Hierbei kön
nen auch die Farbinformationen sowohl auf der Vorder- wie
auch der Rückseite durch rechnerische Mittel zu ei
ner Gesamtfarbinformation zusammengefaßt werden, die
beispielsweise bei Altglas das Sortieren nach verschie
denen Farben wesentlich erleichtert.
Durch Einstufung der gebildeten Bildobjekte in eine
Mehrzahl von Grauwert- und/oder Farbwertklassen, ist es
möglich, Statistiken über die aussortierten und ggf.
aussortierbaren Mengen wesentlich zu verfeinern. Weiter
kann durch beispielsweise Darstellung mit einer weiteren
Farbe auf dem Bildschirm eine Vorabinformation gegeben
werden, was bei Verändern der Parameter aussortiert
werden könnte, ohne daß es langwieriger Versuche des
Benutzers bedarf, um festzustellen, ob er durch Verän
dern gewisser Parameter das gewünschte Aussortier
ergebnis erreicht. Gleichzeitig kann überprüft werden,
ob der Inhalt der Sammelbehälter 20 während des Betriebs
mit den Statistiken der auszublasenden Teilchen überein
stimmt, oder die Ausblasgeometrie angepaßt werden muß.
Da auch Einschlüsse erfaßt werden können, ist es
möglich, die Anlage auch dazu zu benutzen, Schüttgut
teilchen nach einer Relation zwischen eigener Größe und
Größe eines Einschlusses auszusortieren. Dies kann so
wohl ein Aussortieren derjenigen Schüttgutteilchen sein,
bei denen die Schüttgutteile mit größeren Einschlüssen
eine Aufbereitung lohnend machen, als auch im umgekehr
ten Fall ein Aussortieren derjenigen Schüttgutteile, die
so große Einschlüsse aufweisen, daß eine Nachbearbeitung
bzw. Verwendung nicht sinnvoll erscheint.
Durch Einsatz rekursiver Bildverarbeitungsfilter ist es
möglich, bei homogen verteiltem Bildmaterial unter Zu
grundelegung der Annahme, daß diese homogene Verteilung
anhält, immer dann, wenn sich die Aussortierstatistik
verändert, entsprechend auch die Sortiercharakteristiken
zu verändern, so daß wieder der gleiche Anteil an Fehl
material aussortiert wird.
Dies ist insbesondere für Grundmaterial sich verändern
der Farbe, beispielsweise Getreide, von Interesse, wo
davon auszugehen ist, daß das Mutterkorn immer einen
konstanten Beimengungsfaktor hat, jedoch das Grund
getreide stark in der Farbe schwanken kann.
Bei sich verändernden mechanischen Eigenschaften,
beispielsweise feuchterem Getreide, können die Winkel
beziehungen, insbesondere der Schüttgutrutsche aber auch
der Ausblasdüsen sowie die relative Lage dieser zueinan
der entlang der vorgesehenen Führungen und Winkel
verstelleinrichtungen ggf. automatisiert verändert wer
den. Bevor derartige Verstellungen vorgenommen werden
oder rekursive Filter, die Aussortiermerkmale stark än
dern, kann vorgesehen werden, daß Alarmmittel den Benut
zer hiervon vorher in Kenntnis setzen.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Sortieren von Schüttgut in wenig
stens zwei Fraktionen nach Farbe und/oder Form mit:
- - schüttgutfördernden Mitteln, die die Schüttgutteil chen in einem Schüttgutstrom einer vorbestimmten Breite fortbewegen,
- - optoelektronischen Abtastmitteln, die die Schütt gutteilchen über die Breite des Schüttgutstroms erfassen, und
- - Ausblasdüsen, die entlang der Breitenerstreckung des Schüttgutstromes in einem Fallbereich durch selektive Betätigung einzelne Schüttgutteilchen aufgrund der Abtastungsergebnisse der Abtastungs mittel in einen weiteren, abgezweigten Schüttgut strom umlenken,
gekennzeichnet durch
- - eine Schüttgutrutsche im Bereich von deren Ende Schüttgutteilchen von den optoelektronischen Abtastmitteln erfaßt werden, und
- - elektronische Bildverarbeitungsmittel, die aus den aufeinanderfolgenden Zeilensignalen der optoelek tronischen Abtastmittel ein zweidimensionales Bild des Schüttgutstromes erzeugen, das mit Methoden der Bildsignalverarbeitung gefiltert zur Anzeige und/ oder zur Betätigung zugeordneter Düsen zu einem Zeitpunkt, bei dem diese auf den Schwerpunkt des auf zublasenden Teilchens wirken, dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Schüttgutrutsche eine Leitrutsche für das
Schüttgut ist, die der Flugrichtung der Teilchen im
freien Fall im wesentlichen entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
auf der Schüttgutrutsche einprofilierte, gerade, in
Richtung der gewünschten Fallrichtung verlaufende Füh
rungsrillen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Bewirken
einer Schwingung an den das Schüttgut fördernden Mit
teln.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Luftabsaugeinrichtung im
abgezweigten Schüttkanal für die ausgeblasenen Teil
chen.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Verstellen
des Winkels der Schüttgutrutsche.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Verstellen
der Winkel der Schüttgutkanäle bzw. der Ausblasdüsen.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Bildschirmanzeige zur Dar
stellung eines zweidimensionalen Bildes des Schüttgut
stroms unter Hervorhebung der auszusortierenden Teil
chen.
9. Verfahren zum Sortieren von Schüttgut in zwei Frak
tionen nach Farbe und/oder Form mit einer Vorrichtung
nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch
- - Zusammenfassen objektanzeigender Pixel zu wenig stens zweidimensionalen Bildobjekten, die den Schüttgutteilchen entsprechen, und Zuordnen von Grauwertinformationen zu den Bildobjekten des zwei dimensionalen Bildes.
10. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch
- - Erfassung der Farbinformation zu einem Objekt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Verfahrens
ansprüche, gekennzeichnet durch
- - Einstufung der gebildeten Bildobjekte in eine von einer Mehrzahl von Grauwert-und/oder Farbwertklas sen.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Verfahrens
ansprüche, gekennzeichnet durch
- - Erfassung einer Statistik, zur Speicherung und Anzeige der Menge der erfaßten und der ausgeblase nen Bildobjekte.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Verfahrens
ansprüche, gekennzeichnet durch
- - Anzeige der auszublasenden Objekte neben den erfaß ten Objekten auf einem Bildschirm in einer anderen Farbe, als die erfaßten, nicht auszusortierenden Bildobjekte.
14. Verfahren nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
- - Anzeigen einer zweiten Einstufungsklasse, die der Klasse der auszublasenden Objekte am nächsten kommt, in einer dritten Farbe.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Verfahrens
ansprüche, gekennzeichnet durch
- - Einsatz eines rekursiven Bildsignalverarbeitungs filters bei homogen verteiltem Fehlmaterial im Schüttgut zur automatischen Anpassung an Schüttgut verfärbungen.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Verfahrens
ansprüche, gekennzeichnet durch
- - Veränderung der mechanischen Winkelbeziehungen ins besondere der Schüttgutrutsche bei sich verändern den mechanischen Schüttgutcharakteristika.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Verfahrens
ansprüche, gekennzeichnet durch
- - Betätigen eines Alarms bei sich stärker als vor bestimmt verändernder Ausblasstatistik.
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