DE1950918C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Fördern und Reinigen von verunreinigten Feldfrüchten, insbesondere Zuckerrüben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fördern und Reinigen von verunreinigten Feldfrüchten, insbesondere ZuckerrübenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fördern und Reinigen von verunreinigten
Feldfrüchten, insbesondere von Zuckerrüben, mittels Druckwasser.
Die Ernte von Zuckerrüben wird weitgehend mechanisiert durchgeführt. Durch die Mechanisierung
ergibt sich ein relativ hoher Anteil von Verunreinigungen. Es handelt sich dabei um unmittelbar an den Rüben
anhaftendes oder zwischen den Rüben eingeschlossenes Erdreich, um Steine sowie auch um Reste der
Rübenb'.ätter.
Die Reinigung der Rüben, d. h. die Abscheidung der genannten Verunreinigungen, muß unmittelbar im
Anschluß an die Rübenanlieferung vorgenommen werden, damit die Möglichkeit besteht, das reine
Gewicht der angelieferten Rüben zu bestimmen. Die Rüben, die von der Anlieferung unmittelbar zur
Verarbeitung gelangen, müssen vor der Verarbeitung ohnehin gereinigt und gewaschen werden. Rüben, die
vorübergehend eingelagert werden, müssen ebenfalls einen Reinigungs- oder Waschvorgang durchlaufen;
denn fäulniscrrcgende Bestandteile, wie Rübenblätter,
würden die Lagerfähigkeit der Rüben herabsetzen. Erdreich würde die Lückenräume zwischen den Rüben
verstopfen und dadurch die Luftzirkulation im Rübenstapel bzw. -haufen unterbinden, welche ein wesentliches
Erfordernis ist, um einem Verderben der Rüben entgegenzuwirken. Schließlich würde bei einem höheren
Volumenanteil der Verunreinigungen ein entsprechend großer Anteil an Lagerkapazität von den
Verunreinigungen in Anspruch genommen werden, so daß eine wirtschaftliche Vollnutzung der zur Verfügung
stehenden Lagerflächen von Zuckerfabriken nicht gewährleistet wäre.
Es sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekannt, um Zuckerrüben bei der Annahme oder auf
dem Wege von der Annahmestelle zur Einlagerung oder Weiterbearbeitung zu reinigen.
Neben bekannten Vorrichtungen zur Trockenreinigung mittels Erdabscheidertrommeln od. dgl. sind auch
Naßreinigungsanlagen bekannt, bei denen die Rüben durch Waschtrommeln oder über Förderroste durch
Sprühzonen hindurchgeführi werden, wobei auch bereits vorgeschlagen wurde, eine wahlweise Trockenoder
Naßreinigung zu ermöglichen.
Weiterhin ist bekannt, die Rüben durch Abspritzentladung
und durch die Weiterförderurig in Schwemmkanälen gleichzeitig während des Transportes zu reinigen.
Dabei wird in den Schwemmkanälen das unterschiedliche spezifische Gewicht der Rüben und der Verunreinigungen
im Wasser ausgenutzt und durch besondere strömungstecimische Maßnahmen eine Trennung der
schweren sowie der leichten Bestandteile von den Rüben bewirkt. Diese strömungstechnischen Maßnahmen
in Schwemmkanälen erfordern einen erheblichen
baulichen Aufwand, da während der Förderung die jeweils anfallenden Verunreinigungen abgeführt werden
müssen.
Schließlich ist es bekannt, durch besondere Wasch- und Trennvorrichtungen die schweren Bestandteile, wie
Steine od. dgl, sowie auch die mitgeführten leichteren und schwimmfähigen Teile, wie Blätter usw, zu
entfernen, indem die Rüben mit den Verunreinigungen in Waschbehälter mit einer darin erzeugten Auftriebsströmung und Austragvorrichtungen für die schweren
Bestandteile geführt werden, so daß das Blattwerk einerseits mittels einer Überlaufströmung ausgetragen
wird, während die Rüben von den schwereren Bestandteilen getrennt und beide Komponenten gesondert
abgeführt werden.
Bei allen bekar.nten Verfahren und Vorrichtungen zum Fördern und Reinigen von Zuckerrüben besteht
der gemeinsame Nachteil darin, daß zur Erzielung eines hohen Reinheitsgrades Vorrichtungen erforderlich sind,
deren Aufbau und Betrieb aufwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden und ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, mit welcher das Fördern, insbesondere jedoch zugleich auch das Reinigen der
Rüben mit geringem Aufwand einfach, jedoch mit hoher Reinigungswirkung durchgeführt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich ein Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch, daß die Rüben längs einer vorbestimmten Zone auf einer Vielzahl von in Förderrichtung schräg
ansteigenden Druckwasserstrahlen getragen und gefördert werden, wobei die Rüben von den Strahlen im
wesentlichen in der Schwebe gehalten und zugleich von anhaftendem Schmutz befreit und leichte Verunreinigungen,
wie Blätter, von den Druckwasserstrahlen mitgenommen werden, während spezifisch schwere
Verunreinigungen gegen die Richtung der Druckwasserstrahlen durch ihr Gewicht in Fallrichtung ausgetragen
werden.
Das neue Verfahren läßt sich sehr einfach durchführen. Die Vielzahl von in Förderrichtung schräg
ansteigend verlaufenden Druckwasserstrahlen übt auf die Rüben mehrere Wirkungen aus. Durch die Neigung
der Druckwasserstrahlen in ansteigender Richtung wird sowohl eine in Förderrichtung wirkende Kraft als auch
eine der Schwerkraft entgegenwirkende Kraftkomponente erzeugt. Die Rüben, die in die Zone dieser
Druckwasserstrahlen eintreten, werden also von der der Schwerkraft entgegenwirkenden Komponente in der
Schwebe gehalten und von der in Förderrichtung wirkenden Kraftkomponente bewegt. Eine derartige
Förderung zeichnet sich gegenüber allen bisher bekannten Verfahren der Rübenförderung durch eine
außerordentlich schonende Behandlung der Rüben aus. Die Vielzahl der Druckwasserstrahlen führt aber
außerdem dazu, daß die Rüben abgespritzt und von anhaftenden Schmutzanteilen gereinigt und befreit
werden. Infolge ihrer unregelmäßigen Gestalt verbleiben die Rüben beim Passieren der Druckwasserstrahlen
nicht in Ruhe, sondern werden außer der Bewegung in Förderrichtung auch noch in rollende und taumelnde
Bewegung versetzt, so daß eine allseitige Abreinigung der Rübenoberflächen durch die auftreffenden Druckwasserstrahlen
gewährleistet ist. Eine weitere Wirkung des neuen Verfahrens besteht darin, daß zugleich mit
der Reinigung auch eine Trennung vorgenommen wird. Feine Verunreinigungen, wie Erdreich, Lehm usw.,
werden von den Druckwasserstrahlen mitgenommen und als Schwemmgut ausgetragen. Leichte Verunreinigungen,
wie Blätter, die mit der Masse der Rüben mitgeführt werden, werden infolge ihres geringen
spezifischen Gewichtes von den Druckwasserstollen erfaßt und weit aus dem Bereich der Rüben fortgetragen.
Solche leichten Verunreinigungen können dann in größerer Entfernung von den Rüben mit Sicherheit
aufgefangen und ausgetragen bzw. abgeführt werden. Steine, die mit der Masse der Rüben unvermeidlich mit
angeliefert werden, haben im Vergleich zu den Rüben sehr hohes spezifisches Gewicht und können von der
der Schwerkraft entgegenwirkenden Kraftkomponente, die die Druckwasserstrahlen erzeugen, nicht in der
Schwebe gehalten werden, sondern fallen gegen die Wirkung der Druckwasserstrahlen nach unten aus. So
ergibt sich durch das neue Verfahren die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln über eine begrenzte Zone Rüben
zu fördern, sorgfältig zu reinigen und zugleich auch noch schonend zu behandeln, wobei die Rüben von den
jo Verunreinigungen sorgfältig mit hohem Wirkungsgrad
getrennt werden.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens ist eine Vorrichtung zum Fördern und Reinigen von verunreinigten
Feldfrüchten, insbesondere Zuckerrüben, mittels Druckwasserstrahlen erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß miteinander kommunizierende Rohre an eine Druckwasserquelle angeschlossen und in
Form eines Gitterrostes angeordnet sind, und daß jedes Rohr mit einer Reihe von in Abständen in Achsrichtung
nebeneinander angeordneten Wasseraustrittslöchern ausgerüstet ist, deren Achse in Förderrichtung ansteigend
verläuft.
Die Vorrichtung, mit der die Förderung und Reinigung der Rüben erfindungsgemäß vorgenommen
wird, zeichnet sich dadurch aus, daß sie einen sehr einfachen Aufbau aufweist.
Es sind keinerlei mechanisch anzutreibende Bauteile oder zur Durchführung des Förderungs- oder Reinigungsvorganges
zu bewegende Bauelemente vorhanden. Das bedeutet, daß die neue Vorrichtung einfach
herstellbar ist und im Betrieb nur eine geringe Wartung erfordert.
Vorteilhaft ist es, wenn bei der neuen Vorrichtung die Rohre waagerecht und quer zur Förderrichtung
verlaufen.
Es lassen sich je nach Art des zu fördernden und zu reinigenden Gutes unterschiedliche Druckwasserstrahlmuster
bilden, wenn die Wasseraustrittslöcher in den Rohren entweder in Förderrichtung fluchten oder b-
so benachbarten Rohren in bezug aufeinander in Luck;
angeordnet sind.
Die Größe der zuverlässig ausfallenden Steine wird durch den Abstand bzw. die lichte Durchlaßbreite
bestimmt, die zwischen den einzelnen Rohren vorhanden ist. Die Rohre des Gitterrostes können aber nicht
beliebig weit voneinader entfernt werden, weil sonst die Tragfähigkeit des von den Druckwasserstrahlen gebildeten
Feldes beeinträchtigt wird. Bei einer Weiterbildung der neuen Vorrichtung wird diese Tragfähigkeit
aufrechterhalten, obwohl relativ breite Durchlaßquerschnitt geschaffen werden, durch die auch sehr große
Steine mit Sicherheit ausfallen können. Diese Weiterbildung der Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß
die Rohre gruppenweise in wenigstens zwei voneinander iii Höhenrichtung entfernten, parallel zueinander
sowie parallel zur Förderrichtung waagerecht verlaufenden Ebenen vorgesehen sind und an den Ecken von
Dreiecken angeordnet sind, die in einer in Förderrich-
tung verlaufenden Lotebene stehen.
Die Förder- und Reinigungswirkung, die die neue Vorrichtung ausübt, ist außer von der Durchsatzmenge
des Wassers abhängig von dem Druck, mit welchem die Druckwasserstrahlen aus den Wasseraustrittslöchern
austreten, sowie von der Neigung dieser Druckwasserstrahlen zur Förderrichtung bzw. zum Lot. Sehr flach in
Förderrichtung verlaufende Druckwasserstrahlen erzeugen große Kraftkomponenten in Förderrichtung
und nur geringe Komponenten, die tragend wirken. Bei steil ansteigenden Druckwasserstrahlen ist die Förderkomponente
klein und die der Schwerkraft entgegenwirkende Kraftkomponente groß. Um die Neigung der
Druckwasserstrahlen dem zu fördernden und zu reinigenden Gut sowie dessen jeweils ggfs. wechselnder
Beschaffenheit anpassen zu können, kennzeichnet sich eine weitere Ausgestaltung der neuen Vorrichtung
dadurch, daß die Rohre zur Veränderung der Neigung der Achse der Wasseraustrittslöcher einzeln unabhängig
voneinander oder wahlweise gemeinsam um ihre Längsachsen drehbar und in bestimmten Lagen
feststellbar sind.
Durch die vorgenannte Weiterbildung der neuen Vorrichtung läßt sich die Fördergeschwindigkeit ändern.
Es läßt sich außerdem die Reinigungswirkung beeinflussen. Eine weitere Möglichkeit besteht beispielsweise
darin, die Druckwasserstrahlen gruppenweise unterschiedlich einzustellen, so daß beispielsweise am
Beginn des Gitterrostes große in Förderrichtung wirkende Kraftkomponenten erzeugt werden, an der
Austrittsseite hingegen große in ansteigender Richtung wirkende Kraftkomponenten entstehen. Bei derartiger
über die Länge des Rostes in Förderrichtung sich ändernder Steigung der Druckwasserstrahlen lassen
sich beispielsweise besonders hohe Trennwirkungen erzielen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der neuen Vorrichtung
kennzeichnet sich dadurch, daß die Rohre an ihren Enden mit in Förderrichtung verlaufenden Rohren
größeren Durchmessers verbunden sind und einen als Einlegerost für Fahrzeuge oder Fahrsilos dienenden
Körper bilden.
Solche Gitterroste lassen sich relativ einfach erstellen und mit Anschlußstücken für eine Druckwasserleitung
versehen. Damit ist die Gewähr dafür gegeben, auf die bisher unerläßlichen baulich sehr aufwendigen und auch
in hohem Maße wartungsbedürftigen Entladeanlagen in der Zuckerindustrie zu verzichten und stattdessen einen
bestimmten Vorrat derartiger Gitterrostkörper zu schaffen, die vor der Befüllung in die Anlieferungsfahrzeuge
eingelegt werden. Bei der Rübenablieferung brauchen daher lediglich die Fahrzeuge an der
entsprechenden Stelle geöffnet zu werden und die auf dem Fahrzeugboden liegenden gitterrostartigen Körper
mit einer Druckwasserspeiseleitung verbunden zu werden. Die sofort eintretende Förderwirkung der
Druckwasserstrahlen bewirkt eine selbsttätige schonende Entladung der im Fahrzeug befindlichen Rüben, die
zugleich mit einem Vorwaschvorgang und einem Trennvorgang verbunden ist
Wenn der gitterrostartige Körper dagegen in die Sohle eines Fahrsilos eingelegt wird, dann ist sinngemäß
auch eine Entleerung des Silos in der gleichen Weise möglich wie eine Entladung der Fahrzeuge.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der neuen Vorrichtung besteht darin, daß die an ihren Enden zu
einem Gitterrost verbundenen Rohre als Teilstück eines zwischen einer Rübenannahmestation und einer Verarbeitungsstation
verlaufenden Rübenförderers ausgebildet sind.
Diese Ausgestaltung der Vorrichtung ist vor allem dann besonders vorteilhaft, wenn der Einbau in bereits
vorhandenen Anlagen erfolgen soll, weil dann wenig Änderungsaufwand erforderlich wird.
Es ist zweckmäßig, wenn der Gitterrost über einem Sammelbecken für Wasser, Schmutz und Steine
angeordnet ist.
Zweckmäßig ist es, wenn oberhalb des Gitterrostes ein in Förderrichtung verlaufender Endlosförderer für
spezifisch leichte Verunreinigungen, wie Rübenblätter, angeordnet ist.
Ausführungsbeispiele der neuen Vorrichtung sowie Beispiele für die Durchführung des neuen Verfahrens
sind in den Zeichnungen dargestellt.
F i g. 1 zeigt die neue Vorrichtung in perspektivischer Darstellung.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer
Schnittansicht und in vergrößertem Maßstabe bei in Förderrichtung verlaufender lotrecht stehender Schnittebene.
Fig.3 und 4 zeigt mögliche Ausgestaltungen der
neuen Vorrichtung in Teildraufsicht.
F i g. 5 zeigt eine der F i g. 2 entsprechende Schnittansicht einer weiteren Ausgestaltung der neuen Vorrichtung.
F i g. 6 zeigt eine der F i g. 5 entsprechende Teilschnittansicht einer anderen Ausgestaltung der neuen
Vorrichtung.
Fig.7 zeigt die neue Vorrichtung im Einsatz zur
Entladung von Fahrzeugen.
Fig.8 und 9 zeigt die neue Vorrichtung bei Verwendung zum Entleeren von Silos.
Fig. 10 und 11 zeigt die neue Vorrichtung bei Ausbildung als Teilstück im Zuge eines Förderers für
Rüben, der sich zwischen einer Annahmestation und einer Verarbeitungsstation erstreckt.
Das Wesentliche des neuen Verfahrens zum Fördern und Reinigen von Feldfrüchten, insbesondere Zuckerrüben,
besteht darin, daß die Rüben 1 in einer örtlich begrenzten Zone auf Druckwasserstrahlen 2, die in
ansteigender Richtung und in Förderrichtung geneigt verlaufen, freischwebend getragen und zugleich in
Förderrichtung weiterbewegt werden. Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, werden die Druckwasserstrahlen 2 aus
Wasseraustrittslöchern 3 ausgestoßen, die in quer zur Förderrichtung verlaufenden Rohren 4 in Abständen
angeordnet sind. Die Rohre 4 sind an ihren Enden mittels in Förderrichtung verlaufender Rohre 5
verbunden und bilden einen Gitterrost 6. Über die in Förderrichtung verlaufenden Rohre 5 sind die Rohre 4
mit einer nicht gezeigten Druckwasserquelle verbunden.
Bei einem erprobten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung wurde mit einem Wasserdruck von 2-3 atü und
mit Wasseraustrittslöchern 3 in der Größenordnung von etwa 3 mm Durchmesser gearbeitet Die Wasseraustrittslöcher
3 können in den einzelnen Rohren 4 entweder gemäß Fig.3 in Förderrichtung fluchtend
oder aber gemäß Fi g. 4, in Förderrichtung gesehen, in
aufeinanderfolgenden Rohren 4 in Bezug aufeinander auf Locke angeordnet sein. Die jeweils geeignete
Anordnung der Wasseraustrittslöcher 3 ergibt sich aus der Art des zu fördernden Gutes. Es ist darauf zu achten,
daß ein möglichst deckendes Muster von Druckwasserstrahlen
2 erzeugt wird, welches flächenartig tragend auf die Rüben !wirkt
Wie die Fig.2 deutlich erkennen läßt, sind die
Druckwasserstrahlen sowohl in Förderrichtung als auch in ansteigender Richtung geneigt. Infolgedessen wird
auf die Rüben t, auf welche die Druckwasserstrahlen 2 auftreffen, sowohl eine in Förderrichtung wirkende
Kraft als auch eine der Schwerkraft entgegenwirkende Kraft ausgeübt. Die der Förderrichiung entgegenwirkende
Kraftkomponente hält die Rüben 1 in der Schwebe, die in Förderrichtung wirkende Kraft bewirkt
eine Förderung in Längsrichtung des Gitterrostes 6. Während des Passierens des Gitterrostes 6 werden die
Rüben aber nicht nur in Schwebe gehalten, sondern auch zusätzlich zur Bewegung in Förderrichtung in
taumelnde oder kreisende Bewegung versetzt, so daß sie allseitig mit den auftreffenden Druckwasserstrahlen
in Berührung treten und so intensiv von anhaftenden Verunreinigungen befreit werden können. Druck und
Neigung der Druckwasserstrahlen 2 beeinflussen den Förder- und Reinigungsvorgang. Wenn beide Werte so
eingestellt sind, daß die Rüben 1 gerade in der Schwebe gehalten und gefördert werden, dann ist das spezifische
Gewicht von Steinen und Erd- oder Lehmklumpen 7 so groß, daß derartige Verunreinigungen gegen die der
Schwerkraft entgegenwirkende Kraftkomponente der Druckwasserstrahlen 2 nach unten durch den Gitterrost
6 ausfallen. Spezifisch leichte Verunreinigungen, wie beispielsweise Blätter 8, werden dann jedoch von den
Druckwasserstrahlen 2 mitgenommen und in Richtung nach oben ausgetragen.
Um eine einwandfreie lückenlose tragende Fläche aus den Druckwasserstrahlen 2 zu bilden, muß der
Gitterrost 6 so ausgebildet werden, daß die Rohre 4 in bestimmten nicht überschreitbaren Abständen in
Förderrichtung aufeinanderfolgen. Diese Abstände der Rohre 4 können jedoch für besonders große Steine oder
Erdklumpen 7 zu gering sein, so daß die Möglichkeit bestünde, daß der Gitterrost 6 durch derartige
Verunreinigungen verstopft würde. Eine Weiterbildung, bei der derartiges Verstopfen vermieden wird, zeigt die
Fig. 5 in einer Schnittansicht. Es ist zu erkennen, daß die Rohre 4 in zwei parallelen Ebenen angeordnet sind,
so daß zwei aufeinanderfolgende Rohre 4 in Förderrichtung unterschiedlich hoch liegen. Das bedeutet, daß der
Abstand zweier in einer Ebene aufeinanderfolgender Rohre 4 doppelt so groß wie der normalerweise
zulässige Größtabstand sein kann. Das auf die Lücke zwischen beiden in der tieferliegenden Ebene jeweils
angeordnete Rohr 4 sorgt dafür, daß die Druckwasserstrahlen 2 in der nötigen Dichte austreten. Es schafft
jedoch durch seine Abstandslage von den in der oberen Ebene liegenden Rohren den nötigen Durchfallraum für
die großen Verunreinigungen und Steine 7. Wie die F i g. 5 deutlich erkennen läßt, liegen benachbarte Rohre
in den unterschiedlichen Ebenen an den Ecken eines Dreieckes 8'. In der F i g. 5 ist ein gleichseitiges Dreieck
eingezeichnet, obwohl die Anordnung der Rohre so gewählt sein kann, daß sich ein schiefes Dreieck ergibt,
weil dann die Druckwasserstrahlen 2, die die oberen Rohre 4 ausstoßen, in gleichem Abstand von den
Druckwasserstrahlen verlaufen, die das darunterliegende Rohr 4 ausstößt -
Es wurde schon erwähnt, daß für die Förderwirkung
sowie auch für die Reinigungs- und Trennwirkung die Neigung der Druckwasserstrahlen 2 zum Lot bzw. zur
Horizontalen maßgebend ist Es ist daher zweckmäßig, wenn der Gitterrost 6 so ausgebildet wird, daß der
Neigungswinkel α der Druckwasserstrahlen 2 gemäß Fig.6 einstellbar ist, indem die Rohre 4 um ihre
Längsachse verdreht werden. Bei der lediglich zur Erläuterung des Prinzipes dienenden Darstellung in
F i g. 6 ist an den Rohren 4 jeweils ein Arm 9 befestigt, der als Schwenkarm dient. Jeweils zwei Rohre 4, die in
Förderrichtung aufeinanderfolgen, sind durch Koppellenker 10 zusammengefaßt. Eine Sektorscheibe 11 mit
Löchern 12 erlaubt es, die Schwenkarme 9 in bestimmten Winkellagen festzulegen. Aus der Darstellung
in Fig.6 ist erkennbar, daß die Möglichkeit besteht, die Neigung der Druckwasserstrahlen 2 einzeln
ίο oder gruppenweise unterschiedlich einzustellen, so daß
beispielsweise bei Beginn des Gitterrostes 6 eine stark in Förderrichtung beschleunigende Wirkung ausgeübt
wird, während am Ende des Gitterrostes 6 durch sehr steil gerichtete Druckwasserstrahlen 2 eine hohe Trenn-
:5 und Reinigungswirkung eintritt.
Die F i g. 7 zeigt ein Rübenlieferungsfahrzeug 13, bei dem ein als Einlagerost 6a ausgebildeter Gitterrost auf
den Boden des Fahrzeuges gelegt wurde. Das Fahrzeug wurde beladen und kann nun in der Weise entladen
werden, daß der als Einlageboden 6a ausgebildete Gitterrost mit einer Druckwasserquelle verbunden wird.
Die austretenden Druckwasserstrahlen 2 bewirken eine Förderung der Rüben und tragen diese beispielsweise
auf einen Bandförderer 14 aus. Schwere Verunreinigungen und Schmutz werden von dem austretenden
Schwallwasser aus dem Fahrzeug 13 nach unten ausgeschwemmt. Leichte Verunreinigungen, wie z. B.
Blätter 8, werden von einem geeigneten Förderer 15 abgeführt, der oberhalb des Bandförderers 14 angeordnet
wird.
In der F i g. 8 ist ein Fahrsilo 16 gezeigt, an dessen Boden der als Einlageboden 6a ausgebildete Gitterrost
angeordnet itt. Über eine flexible Verbindungsleitung 17 ist dieser Gitterrost 6a mit einer Druckwasserquelle
verbunden. Zusätzlich ist er über Hydraulikzylinder 18 abgestützt, welche mit der Druckwasserleitung kommunizieren.
Wenn der als Einlageboden 6a ausgebildete Gitterrost 6 mit Druckwasser gespeist wird, werden die
über ihm im Silo 16 lagernden Rüben ausgetragen. Mit zunehmender Entlastung des als Einlageboden 6a
ausgebildeten Gitterrostes können die Hydraulikzylinder 18 zur Wirkung kommen und eine Verschiebung des
Gitterrostes bzw. Einlagebodens 6a in Förderrichtung bewirken.
Die Fig. 10 und 11 zeigen den Gitterrost 6 gemäß F i g. 1 bis 6 bei Ausbildung als Teilstück im Zuge eines
Förderers, der zwischen einer Rübenannahmestation und einer Rübenbearbeitungsstation verläuft. Die
Rüben werden von einem Schwemmkanal 19 angeliefert und an den Gitterrost 6 zur Weiterförderung und
Reinigung abgegeben. Der Gitterrost 6 ist oberhalb eines Auffangbeckens 20 angeordnet, das das ablaufende
Wasser sowie die schweren Verunreinigungen aufnimmt Oberhalb des Gitterrostes 6 ist dei
Endlosbandförderer 15 (s. F i g. 7) vorgesehen, der die leichten Verunreinigungen 8 abtransportiert, während
am Abwurfende des Gitterrostes 6 der Bandförderer 14 vorgesehen ist, der die gereinigten ROben 1 weiterfördert
Der Bandförderer 15 für den Abtransport der leichter Verunreinigungen kann auch unmittelbar oberhalb de:
Gitterrostes 6 vorgesehen werden, weil die leichter Verunreinigungen durch die Wirkung der Druckwasser
strahlen an der Unterseite eines solchen Bandförderer:
haften bleiben und erst dann von dem unteren Trum
abfallen, wenn der Bandförderer mit seinem Trum die
Fläche der Druckwasserstrahlen verläßt
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
809 621/100
Claims (11)
1. Verfahren zum Fördern und Reinigen von verunreinigten Feldfrüchten, insbesondere Zuckerrüben, mittels Druckwasser, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rüben längs einer vorbestimmten Zone auf einer Vielzahl von in Förderrichtung
schräg ansteigenden Druckwasserstrahlen getragen und gefördert werden, wobei die Rüben von den
Strahlen im wesentlichen in der Schwebe gehalten und zugleich von anhaftendem Schmutz befreit und
leichte Verunreinigungen, wie Blätter, von den Druckwasserstrahlen mitgenommen werden, während
spezifisch schwere Verunreinigungen gegen die Richtung der Druckwasserstrahlen durch ihr Gewicht
in Fallrichturg ausgetragen werden.
2. Vorrichtung zum Fördern und Reinigen von verunreinigten Feldfrüchten, insbesondere Zuckerrüben,
mittels Druckwasserstrahlen, dadurch gekennzeichnet, daß miteinander kommunizierende
Rohre (4) an eine Druckwasserquelle angeschlossen und in Form eines Gitterrostes (6) angeordnet sind,
und daß jedes Rohr (4) mit einer Reihe von in Abständen in Achsrichtung nebeneinander angeordneten
Wasseraustrittslöchern (3) ausgerüstet ist, deren Achse in Förderrichtung ansteigend verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (4) waagerecht und quer zur
Förderrichtung verlaufen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasseraustrittslöcher (3)
der Rohre (4) in Förderrichtung fluchtend angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasseraustrittslöcher (3)
benachbarter Rohre (4) in Förderrichtung in bezug aufeinander auf Lücke angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohre (4) gruppenweise in wenigstens zwei voneinander in Höhenrichtung entfernten, parallel zueinander
sowie parallel zur Förderrichtung waagerecht verlaufenden Ebenen vorgesehen sind und an den
Ecken von Dreiecken (8') angeordnet sind, die in einer in Förderrichtung verlaufenden Lotebene
stehen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Hie
Rohre (4) zur Veränderung der Neigung der Achse der Wasseraustrittslöcher (3) einzeln, unabhängig
voneinander oder wahlweise gemeinsam um ihre Längsachsen drehbar und in bestimmten Lagen
feststellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohre (4) an ihren Enden mit in Förderrichtung verlaufenden Rohren (5) größeren Durchmessers
verbunden sind und einen als Einlegerost (da) für Fahrzeuge (13) oder Fahrsilos (16) dienenden
Körper bilden.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
an ihren Enden zu einem Gitterrost (6) verbundenen Rohre (4) als Teilstück eines zwischen einer
Rübenannahmestation und einer Verarbeilungsstation verlaufenden Rübenförderers (19, 14) ausgebildet
sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterrost (6) über einem Sammelbecken (20) für
Wasser, Schmutz und Steine (7) angeordnet ist
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb des Gitterrostes (6) ein in Förderrichtung verlaufender Endlosbandförderer (15) für spezifisch
leichte Verunreinigungen, wie Rübenblätter (8). angeordnet ist.
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691950918 DE1950918C3 (de) | 1969-10-09 | 1969-10-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Fördern und Reinigen von verunreinigten Feldfrüchten, insbesondere Zuckerrüben |
Publications (3)
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-
1969
- 1969-10-09 DE DE19691950918 patent/DE1950918C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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