DE19507673A1 - Leitrad für Turbomaschinen - Google Patents
Leitrad für TurbomaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Leitrad für Turbomaschinen mit einer Vielzahl
von Einzelschaufeln, welche jeweils einzeln oder gruppenweise zusammengefaßt
einen Schaufelsegmentfuß ausbilden, wobei die Schaufelsegmentfüße im Bereich
ihres inneren Bogens mit Tragsegmenten für einen Dichtungsbelag lösbar verbunden
sind.
Die von den Tragsegmenten gehaltenen Dichtungsbeläge haben die Aufgabe mit
rotierenden Teilen der Turbomaschine, insbesondere mit am Rotor ausgebildeten
Dichtlippen zusammenzuwirken, um so Räume unterschiedlichen Druckes innerhalb
der Turbomaschine voneinander zu trennen. Üblicherweise werden die Dichtungs
beläge als sogenannte Anstreifbeläge ausgebildet, die der Abnutzung unterliegen und
demzufolge leicht auswechselbar sein sollen. Es hat sich gezeigt, daß aufgrund der
vorgegebenen Randbedingungen die Verbindung der Tragsegmente mit den Dich
tungsbelägen einerseits mit den Schaufelsegmentfüßen (in ihrer Gesamtheit auch als
Innendeckband bezeichnet) andererseits Probleme aufwerfen.
Im Stand der Technik ist es bekannt, diese Verbindung als Lötverbindung auszubil
den. Ein Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß beim Auswechseln der Dich
tungsbeläge die Schaufeln einer Wärmebehandlung unterzogen werden müssen, was
nachteilige Wirkung auf die Werkstoffeigenschaften der Schaufeln zur Folge haben
kann.
Eine andere Lösung im Stand der Technik ist die sogenannte Hakenverbindung, unter
der radial sich übergreifende Ringnuten zwischen Tragsegmenten einerseits und
Schaufelsegmentfüßen andererseits zu verstehen sind. Ein Nachteil dieser Lösung
besteht u. a. im relativ hohen Gewicht.
Eine weitere im Stand der Technik bekannte Lösung sieht eine Nietverbindung zwi
schen den Tragsegmenten und den Schaufelsegmentfüßen vor, die allerdings den
Nachteil relativ hohen Montageaufwands und zusätzlich hohen Platzbedarf aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein gattungsgemäßes Leitrad zu
schaffen, bei dem die Verbindung zwischen Schaufelsegmentfüßen und Tragsegmen
ten mit geringem Bauaufwand herstellbar ist, möglichst geringes Baugewicht und nur
geringen Platzbedarf erfordert und darüber hinaus ohne Beeinträchtigung der Ein
zelschaufeln selbst leicht und schnell lösbar ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Komponenten
Schaufelsegmentfüße einerseits und Tragsegmente andererseits Ringflansche aus
bilden, die mit einander angepaßten stirnseitigen Ringflächen ineinander gesteckt
sind, wobei zur Sicherung der Steckverbindung in den Paßflächen einer Komponente
jeweils eine Ringnut vorgesehen ist, deren Querschnittsprofil sich mit dem der ge
genüberliegenden Ringnut der anderen Komponente zu einem Gesamtquerschnitts
profil ergänzt und ein diesem Gesamtquerschnittsprofil angepaßter Sicherungsdraht
jeweils in ein Nutpaar eingefügt ist.
Die erfindungsgemäße Gestaltung der Verbindung von Schaufelsegmentfüßen und
Tragsegmenten löst nicht nur die gestellten Aufgaben, sondern hat zusätzlich den
Vorteil, daß sie bezüglich der Bogenlängen von Schaufelsegmentfüßen und Tragseg
menten anpassungsfähig ist, d. h. es können sowohl Schaufelsegmentfüße unter
schiedlicher Bogenlängen verwendet werden als auch Tragsegmente. Dabei können
die Bogenlängen nur kurz ausgebildet sein, d. h. es kann für jede Einzelschaufel ein
Segmentfuß vorgesehen sein oder die Länge kann sich maximal bis zu einem Halb
kreisbogen erstrecken. Die Teilung der Schaufelsegmentfüße kann völlig unabhängig
von der Teilung der Tragsegmente gewählt werden, was darauf hinausläuft, daß die
Tragsegmente kürzere oder längere Bogenlängen als die Schaufelsegmentfüße auf
weisen können. Die einzige Anpassung, die dann vorzunehmen ist, besteht darin, daß
die Länge der jeweils verwendeten Sicherungsdrähte an die Bogenlänge der verwen
deten Schaufelsegmentfüße bzw. Tragsegmente angepaßt wird. Für eine einwand
freie Sicherungsfunktion ist es jedoch wünschenswert, daß die Ringnuten zur Paß
fläche jeweils Rechtwinkelschultern oder zumindest nahezu Rechtwinkelschultern
ausbilden. Dadurch wird ein ungewünschtes Verklemmen der Komponenten verhin
dert.
Vorteilhaft ist es, wenn der Sicherungsdraht ein Kreisprofil aufweist, da dann han
delsübliche Drähte Verwendung finden können. Notwendig ist das Kreisprofil jedoch
nicht, sondern es können auch andere Profilformen, z. B. Ellipsenprofil oder auch
polygonale Profile für den Sicherungsdraht verwendet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß zumindest ein Drahtende
zur Verhinderung einer Verschiebung des Sicherungsdrahtes in Umfangsrichtung
umgebogen ist und an einem angepaßten Anschlag eines der Ringflansche anliegt. Ein
solches Umbiegen des Drahtendes kann dabei sowohl in einer Radialebene erfolgen
als auch in Axialrichtung. Überlicherweise wird man ein Umbiegen im rechten Win
kel anwenden. Jedoch sind vom rechten Winkel abweichende Biegewinkel möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Nutbreite der Ringnu
ten geringfügig größer als die mittlere radiale Erstreckung des Sicherungsdrahtes.
Durch diese Ausbildung wird zwischen den beiden verbundenen Komponenten Trag
segment einerseits und Schaufelsegmentfuß andererseits, geringes radiales Spiel
zugelassen, was im Hinblick auf Wärmedehnung vorteilhaft sein kann.
Zur Vermeidung von unerwünschten Dehnungsbewegungen zwischen Tragsegmen
ten einerseits und Schaufelsegmentfüßen andererseits ist es vorteilhaft, wenn die
Komponenten Schaufelsegmentfüße und Tragsegmente im zusammengefügten Zu
stand einen Ringraum ausbilden, in den Federspangen eingesetzt sind, die die beiden
Komponenten gegeneinander verspannen.
Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. In
den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht in Axialrichtung (I-I gem. Fig. 2) eines Turbomaschinen
leitrades schematisch,
Fig. 2 einen Schnitt durch das Leitrad gemäß Fig. 1 entsprechend II-II,
Fig. 3 die Verbindung von Schaufelsegmentfuß und Tragsegment für den
Dichtungsbelag in der Schnittdarstellung gem. Fig. 2 vergrößert,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Tragsegmente ohne Dichtungsbelag gemäß
Fig. 3 und
Fig. 5 einen Schnitt entsprechend V-V aus Fig. 3 im Bereich der umgeboge
nen Enden von Sicherungsdrähten.
Die in Fig. 1 gezeigte schematische Axialansicht des Leitrades einer Turbomaschine
umfaßt einen Außenring 7, eine Vielzahl von Einzelschaufeln 1 und einen Innenring,
der aus Schaufelsegmentfüßen 2 und mit diesen verbundenen Tragsegmenten 3 be
steht. Der Außenring 7 des Leitrades kann als einstückiger Ring ausgebildet sein, der
dann an einer Stelle des Umfangs eine Einfädelstelle für die Leitschaufeln 1 aufwei
sen muß, oder er kann mehrfach geteilt sein, so daß er, wie auch der Innenring aus
mehreren Segmentstücken besteht. Die im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 darge
stellten Schaufelsegmentfüße 2 tragen jeweils vier Einzelschaufeln; es ist jedoch jede
andere Bogenlänge der Schaufelsegmentfüße 2 denkbar, d. h. sowohl ein Schaufel
segmentfuß für eine Leitschaufel 1, als auch ein Segmentfuß, der sich bis zu einen
Bogen von 180° erstreckt. Mit den Schaufelsegmentfüßen 2 und zwar im Bereich
jedes inneren Bogens sind Tragsegmente 3 verbunden, die einen Dichtungsbelag 4 am
Innenumfang aufweisen, der bei zusammengestellter Turbomaschine mit Dichtkanten
81 eines Rotors 8 zusammenwirkt (vergl. Fig. 2). Im gezeigten Ausführungsbeispiel
erstrecken sich die Tragsegmente 3 über die gleiche Bogenlänge wie die Schaufelseg
mentfüße 2, sind jedoch mit ihren Teillugen versetzt gegen die Teilfügen der Schau
felsegmentfüße 2 angeordnet. Die nachfolgend beschriebene Verbindungstechnik
zwischen Schaufelsegmentfüßen 2 einerseits und Tragsegmenten 3 andererseits er
laubt jedoch eine unterschiedliche Bogenlänge zwischen Tragsegmenten und Schau
felsegmentfüßen. Es ist also denkbar, daß z. B. zwei oder mehr Tragsegmente pro
Schaufelsegmentfuß vorgesehen sind oder auch umgekehrt.
Die lösbare Verbindung zwischen Schaufelsegmentfüßen 2 und Tragsegmenten 3
ergibt sich aus dem Querschnitt gem. Fig. 2. Jeder Schaufelsegmentfuß 2 weist beid
seitig einen Ringflansch 21 auf, der jeweils eine stirnseitige Ringfläche 22 ausbildet.
Die Tragsegmente 3 weisen Ringflansche 31 auf, die stirnseitige Ringflächen 32
ausbilden. Die Ringflächen 22 und 32 (vergl. Fig. 3) der Schaufelsegmentfüße bzw.
Tragsegmente sind einander angepaßt, so daß die Komponenten ineinandersteckbar
sind, wie in Fig. 2 dargestellt. Zur Sicherung der Steckverbindung weisen die stirn
seitigen Paßflächen (= Ringflächen 22, 32) jeder Komponente jeweils eine Ringnut
23, 33 auf, deren Querschnittsprofil sich mit dem der gegenüberliegenden Ringnut
der anderen Komponente zu einem Gesamtquerschnittsprofil ergänzt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel hat jede der Ringnuten in etwa Halbkreisprofil, so daß sich die
beiden gegenüberliegenden Ringnuten zu einem Vollkreisprofil ergänzen. In diesen,
von jeweils einem Nutpaar 23, 33 gebildeten Ringraum mit kreisförmigem Profil ist
ein Sicherungsdraht 5 eingefügt. Das Einfügen erfolgt vorzugsweise nach dem Inein
anderstecken der beiden Komponenten. Es kann jedoch auch der Sicherungsdraht 5 in
die Ringnut einer der beiden Komponenten eingesetzt werden und die andere Kom
ponente dann in Umfangsrichtung in die erste Komponente eingeschoben werden. In
dem vergrößerten Querschnitt gem. Fig. 3 ist die Verbindung zwischen dem Schau
felsegmentfuß 2 und dem Tragsegment 3 im Detail dargestellt.
Fig. 4 zeigt das Tragsegment 3 in der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 3 isoliert
dargestellt. Die Nutbreite b der Ringnut 33 soll vorzugsweise etwas größer sein als
die radiale Erstreckung d des Sicherungsdrahtes 5, wobei bei kreisförmigem Quer
schnitt des Sicherungsdrahtes 5 unter radialer Erstreckung d der Durchmesser des
Sicherungsdrahtes zu verstehen ist. Auch die Breite der komplementären Nut 23 des
Schaufelsegmentfußes 2 kann geringfügig größer sein als die radiale Erstreckung des
Sicherungsdrahtes. Diese breitere Ausführung der Nuten ermöglicht geringes Spiel in
Radialrichtung zwischen Tragsegment und Schaufelsegmentfuß. Um ungewünschte
Bewegungen (Klappern) bzw. Schwingungen zwischen Schaufelsegmentfuß 2 und
Tragsegment 3 zu vermeiden, ist vorzugsweise, wie in Fig. 2 dargestellt, in einen
zwischen den beiden Komponenten gebildeten Ringraum R eine Federspange 6 ein
gesetzt, die die beiden Komponenten gegeneinander verspannt. Soweit die Feder
spange 6 flächig an den Komponenten anliegt, hat sie gleichzeitig die Wirkung eines
Reibungsschwingungsdämpfers.
Die Länge des Sicherungsdrahtes 5 kann unterschiedlich gewählt werden und ist nicht
an die Bogenlänge eines Tragsegments oder eines Schaufelsegmentfußes gebunden.
Um ein Wandern des Sicherungsdrahtes 5 in Umfangsrichtung zu verhindern, ist
zumindest ein Drahtende 51 (vergl. Fig. 5) umgebogen und liegt an einem angepaß
ten Anschlag 24 des Schaufelsegmentfußes 2 an. Bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 5 ist ein zweiter Sicherungsdraht 5 gezeigt, dessen Ende nach der anderen Rich
tung umgebogen ist. Diese Darstellung ist lediglich gewählt um zu zeigen, daß das
Ende des Sicherungsdrahtes in unterschiedlicher Weise umgebogen sein kann, um
diesen gegen Bewegung in Umfangsrichtung zu sichern. Auch ein Umbiegen nach
radial außen oder radial innen, wie es in den Figuren nicht dargestellt ist, kommt in
Betracht.
Claims (7)
1. Leitrad für Turbomaschinen mit einer Vielzahl von Einzelschaufeln (1), wel
che jeweils einzeln oder gruppenweise zusammengefaßt einen Schaufelseg
mentfuß (2) ausbilden, wobei die Schaufelsegmentfüße im Bereich ihres inne
ren Bogens mit Tragsegmenten (3) für einen Dichtungsbelag (4) lösbar ver
bunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten Schaufelseg
mentfüße (2) einerseits und Tragsegmente (3) andererseits Ringflansche (21,
31) ausbilden, die mit einander angepaßten stirnseitigen Ringflächen (22, 32)
ineinandergesteckt sind, wobei zur Sicherung der Steckverbindung in den
stirnseitigen Paßflächen (22, 32) einer Komponente jeweils eine Ringnut (23,
33) vorgesehen ist, deren Querschnittsprofil sich mit dem der gegenüberlie
genden Ringnut der anderen Komponente zu einem Gesamtquerschnittsprofil
ergänzt und ein diesem Gesamtquerschnittsprofil angepaßter Sicherungsdraht
(5) jeweils in ein Nutpaar (23, 33) eingefügt ist.
2. Leitrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsdraht
(5) Kreisprofil aufweist.
3. Leitrad nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumin
dest ein Drahtende (51) zur Verhinderung einer Verschiebung des Siche
rungsdrahtes (5) in Umfangsrichtung umgebogen ist und an einem angepaßten
Anschlag (24, 34) eines der Ringflansche (21, 31) anliegt.
4. Leitrad nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut
breite (b) der Ringnuten (23, 33) geringfügig größer ist als die mittlere radiale
Erstreckung (d) des Sicherungsdrahtes (5).
5. Leitrad nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Siche
rungsdraht (5) aus Federstahl besteht.
6. Leitrad nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bo
genlänge der Schaufelsegmentfüße (2) unterschiedlich zur Bogenlänge der
Tragsegmente (3) gewählt ist.
7. Leitrad nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schau
felsegmentfüße (2) und die Tragsegmente (3) im zusammengefügten Zustand
einen Ringraum (R) ausbilden, in den Federspangen (6) eingesetzt sind, die
die Schaufelsegmentfüße (2) gegenüber den Tragsegmenten (3) verspannen.
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