DE19506130A1 - Gehhilfe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gehhilfe in Form einer in eine
Fuß- oder Beinbekleidung im weitesten Sinne, z. B. in einen
Schuh, zumindest teilweise integrierte oder integrierbare
Vorrichtung, die es Gehbehinderten erleichtert sich
schlurfend fortzubewegen.
Als Gehhilfe am Markt eingeführt sind die sogenannten
Gehgestelle. Sie beruhen auf der Möglichkeit sich beim Gehen
mit den Armen und oder Händen abzustützen. Sie sind aufwendig
in der Herstellung und daher teuer. Sie sind groß, sperrig
und daher oft unpraktisch, wenn wenig Platz zur Verfügung
steht. Wenn die Geschwindigkeit der Fortbewegung gehemmt ist,
weil der Benutzer den Fuß nicht oder nur zögernd vom Boden
abhebt, bleibt dies mit dem Gehgestell in der Regel so.
Gehgestelle können jedoch bei schweren Gehbehinderungen
vorteilhaft mit dem Erfindungsgegenstand zusammen benutzt
werden.
Bekannt sind weiter verschiedene Ausführungen von Rollschuhen
z. B. solche mit Bremsvorrichtungen, Rücklaufsperre sowie
Schuhe mit bei Bedarf ausklappbaren Rollen. Sie sind allesamt
als Gehhilfe ungeeignet, da sie entweder überhaupt keine
Möglichkeit zum sicheren Stehen oder zumindest (z. B. bei
Modellen mit klappbaren Rollen) keinen, durch den natürlichen
Bewegungsablauf beim Schlurfen gesteuerten Wechsel zwischen
Haften und reibungsarmem Fortbewegen vorsehen.
Bekannt sind schließlich Schuhe für Rehabilitationszwecke,
die eine gleitfähige Sohlenspitze, vorzugsweise aus Velour
leder, aufweisen (EP 0 205 126 A2). Damit soll vermieden
werden, daß die Fußspitze bei Berührung mit dem Boden durch
schroffes Abbremsen in ungünstiger Weise belastet wird. Die
Sohlenspitze ist für diesen Zweck nur begrenzt rutschfähig
ausgebildet und nur für einzelne Bodenberührungen und nicht
für die Dauerbeanspruchung durch Schlurfen ausgelegt.
Die im Vorigen aufgeführten bekannten Vorrichtungen lösen
jedoch nicht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe.
Der Erfindung liegt nämlich die Aufgabe zugrunde eine mög
lichst kleine, handliche, einfach und günstig herzustellende
Vorrichtung zu schaffen, die es Gehbehinderten erleichtert
sich fortzubewegen, indem sie die Fortbewegung, möglichst
unabhängig von den Bodenverhältnissen, mit einem für den
Behinderten normalen Bewegungsablauf unterstützt.
Gehbehinderte Menschen schlurfen oft mit einem oder beiden
Füßen über den Boden, weil sie den Fuß oder die Füße aufgrund
ihrer Behinderung nicht normal abheben können oder aber nicht
abheben wollen, um ihr Gewicht auf beide Beine verteilen und
so das Gleichgewicht besser halten zu können. Dieses Schlur
fen ist nur dann unproblematisch, wenn Boden und Schuhsohle
hinreichend glatt sind. Je nach Auflagekraft des schlurfenden
Fußes können selbst kleinste Unebenheiten am Boden die Fort
bewegung erheblich stören.
Für die folgenden Erläuterungen wird der schlurfende Gang als
Abfolge von mehreren Phasen beschrieben. Wichtig sind die je
auf ein Bein bezogenen zwei Hauptphasen: Stehphase und Fort
bewegungsphase. Die Stehphase ist gekennzeichnet durch hohe
Auflagekraft. Außerdem liegt der Fuß auf dem Boden auf. Die
Fortbewegungsphase ist gekennzeichnet durch niedrigere Auf
lagekraft und einen Winkel zwischen Fußsohle und Boden der
während der Bewegung variiert. Das Ausmaß der Gewichtsverla
gerung und der Variation der Winkelstellung ist individuell
verschieden und hängt auch stark von der Art der Behinderung
ab. Beispielsweise wird eine Person, die Schwierigkeiten hat
das Gleichgewicht zu halten, das Gewicht nur unwesentlich
verlagern. Eine Person mit versteiften Gelenken wird dagegen
keine oder nur eine geringe Variation der Winkelstellung
zeigen.
Dies wird im folgenden anhand von Zeichnungen verdeutlicht.
Es zeigen:
Fig. 8 einen Schuh in der Seitenansicht während der Steh
phase,
Fig. 9 den Schuh aus Fig. 8 am Anfang der Fortbewegungs
phase.
Während der Stehphase (Fig. 8) liegt der Schuh (1) mit der
Sohle (2) auf dem Boden (3) auf. Zur Einleitung der Fortbe
wegungsphase (Fig. 9) wird der Fuß entlastet, die Ferse
abgehoben und es bildet sich ein Winkel zwischen Sohle (2)
und Boden (3). Im Gegensatz zum Gehen wird der Fuß bzw. Schuh
beim Schlurfen nicht vollständig abgehoben.
Ziel der Erfindung ist es die schlurfende Bewegung möglichst
unabhängig von den Bodenverhältnissen zu ermöglichen oder zu
erleichtern. Dazu muß während der Stehphase ein rutschsiche
rer Bodenkontakt gewährleistet sein. Während der Fortbewe
gungsphase soll der Fuß möglichst reibungsarm über den Boden
geführt werden können.
Die Erfindung besteht nun darin, daß eine Gehhilfe in Form
von in eine Fuß- oder Beinbekleidung im weitesten Sinne
zumindest teilweise derart integrierten oder integrierbaren
Vorrichtungen geschaffen wird, daß die Fuß- oder Beinbe
kleidung mit Vorrichtung(en) abhängig von einem oder mehreren
während der Geh- bzw. Schlurfbewegung des Benutzers vari
ierten Parameter(n) entweder am Boden haftet oder reibungsarm
über den Boden gleitet bzw. rollt, wobei die Fußbekleidung
dann haftet (in der Regel liegt sie auf einer rutschsicheren
Fläche z. B. einer Schuhsohle auf) wenn der Benutzer ungefähr
die Fuß- und Körperhaltung einnimmt, bei der er bei normalem
Bewegungsablauf auf diesem Fuß steht und wobei die Fußbe
kleidung dann reibungsarm über den Boden bewegt werden kann
(in der Regel liegt sie auf einer reibungsarmen Fläche oder
einer in diesem Zustand ungebremsten Rolle auf), wenn der
Benutzer ungefähr die Fuß- und Körperhaltung einnimmt, bei
der er bei normalem Bewegungsablauf diesen Fuß fortbewegt.
Der Übergang zwischen Haften und Fortbewegen wird also über
den natürlichen Bewegungsablauf gesteuert. Dafür wird die
Variation des Winkels Sohle - Boden (V1), die Variation der
Auflagekraft durch Gewichtsverlagerung (V2) oder eine Kom
bination von beiden (V3) benutzt. Je nach Art der Behinderung
können auch andere Auslöser (V4) benutzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schuh mit vorn angebrachter Rolle während
der Stehphase,
Fig. 2 den Schuh aus Fig. 1 zu Beginn der Fortbewegungs
phase,
Fig. 3 den Schuh aus Fig. 1 von unten,
Fig. 4 einen Schuh mit vier seitlich angebrachten gefe
derten Rollen während der Stehphase in der Seiten
ansicht,
Fig. 5 den Schuh aus Fig. 4 während der Fortbewegungs
phase bei einem Benutzer, der die Ferse nicht
abhebt,
Fig. 6 den Schuh aus Fig. 4 während der Fortbewegungs
phase bei einem Benutzer, der die Ferse abhebt,
Fig. 7 denselben Schuh mit vier seitlich angebrachten
gefederten Rollen von unten,
Fig. 10 eine winkeleinstellbar befestigte Rolle.
Eine mögliche Ausführung für einen winkelgesteuerten Übergang
gemäß V1 ist das Anbringen einer Rolle, Walze oder Gleit
platte vor einem Schuh. Sie befindet sich bei flach aufge
setztem Schuh über dem Boden so daß der Benutzer sicher auf
der Sohle steht. Wenn der Benutzer die Ferse weit genug ab
hebt zeigen die Zehen nach unten, die Rolle drückt gegen den
Boden und er kann den Fuß fast reibungsfrei vorwärtsbewegen.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Beispiel für einen Schuh mit
einer vorn angebrachten Rolle. In der Seitenansicht sieht man
den Schuh (1) mit Sohle (2), Boden (3), Rolle (4), Achse (5)
und Befestigungsplatte (6). Die Befestigungsplatte (6) ist in
die Sohle (2) integriert und steht nach vorn vor. An ihrem
vorderen Teil ist eine Achse (5) mit Schlitzen aufgesteckt
und festgeschraubt. Auf der Achse (5) lagert die Rolle (4).
Die Befestigungsplatte (6) ist vorn so weit nach oben gebo
gen, daß die Rolle den Boden (3) während der Stehphase
(Fig. 1) nicht berührt und der Benutzer sicher steht.
In der Fortbewegungsphase (Fig. 2) wird die Fersenpartie ab
gehoben und die Rolle (4) liegt auf. Die Sohle kann durch die
integrierte Befestigungsplatte (6) versteift sein und wird
dann im Ballenbereich, wie in der Figur gezeigt, nicht abge
winkelt.
In der Ansicht von unten (Fig. 3) ist der in die Sohle
integrierte Teil der Befestigungsplatte (6) gestrichelt
eingezeichnet.
Wird die vordere Rolle (4) gefedert und eventuell tieferge
legt, so ergibt sich eine kombiniert kraft- und winkelge
steuerte Umschaltung gemäß V3. Dies läßt sich z. B. erreichen,
in dem man die Befestigungsplatte (6) federnd biegsam aus
führt, und vorn nicht so stark nach oben abwinkelt. Alter
nativ kann man die Befestigungsplatte verkürzen, die Feder
wirkung muß dann durch die nun im Ballenbereich biegsame
Sohle erzeugt werden. Eine solche gefedert befestigte Rolle
(4) darf auch während der Stehphase den Boden berühren.
Eine mögliche Ausführung für einen durch Auflagekraft ge
steuerten Übergang gemäß V2 ist das Anbringen von gefederten
Rollen seitlich am Schuh. Bei ausreichend hoher Auflagekraft
geben die Federn nach, so daß der Schuh mit der Sohle am
Boden aufliegt. Der Benutzer steht sicher.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen ein Beispiel für eine solche Aus
führung mit vier gefederten Rollen (4). Die Rollenkästen (7)
sind in den Seitenansichten aufgeschnitten, so daß Feder (8)
und Führungshülse (9) sichtbar sind.
In der Stehphase geben die Federn (8) nach, so daß der Schuh
(1) mit der Sohle (2) am Boden (3) aufliegt und der Benutzer
sicher steht (Fig. 4). Die Federn sind so auf das Gewicht des
Benutzers abgestimmt, daß die Auflagekraft dafür, bei gleich
mäßig auf beide Beine verteiltem Gewicht, ausreicht.
Bei deutlich niedrigerer Auflagekraft wird die Sohle (2) ab
gehoben (Fig. 5). Nur noch die Rollen (4) liegen am Boden auf
und helfen das Gleichgewicht zu halten. Wenn dies aufgrund
der Behinderung wünschenswert ist kann der Benutzer den Fuß
so fast ohne Reibung vorwärtsbewegen, ohne die Ferse anzu
heben.
In der Regel wird er aber die Ferse abheben, wie dies Fig. 6
zeigt. Dafür sind die vorderen Rollen so weit vorn anzuordnen
und die vorderen Federn so steif auszulegen, daß der Benutzer
nicht mit der Schuhspitze am Boden hängenbleibt. Je nach
Biegsamkeit kann dabei die Sohle (2), wie in der Figur ge
zeigt, abgewinkelt werden.
In der Ansicht von unten sieht man die Sohle (2), die Rollen
(4) und die Rollenkästen (7). Sie sind über in die Sohle
integrierte Querstege (10) am Schuh befestigt.
Je nach Art der Behinderung kann es sinnvoll sein, die
Position und die Anzahl der Rollen zu variieren. Statt der
Rollen können auch gefederte Gleitplatten verwendet werden.
Schließlich können statt der Federn Drucksensoren und eine
elektromechanische Steuerung für die Rollen verwendet werden.
Da gerade bei Gehbehinderten oft besondere Anforderungen an
die Schuhe z. B. bezüglich ihrer Paßform zu stellen sind, ist
es sinnvoll nicht einen voll ausgebildeten Schuh mit Zusatz
vorrichtung herzustellen, sondern nur die Zusatzvorrichtung
selbst, die dann an einem nahezu beliebigen, vom Benutzer für
sich ausgesuchten Schuh, befestigt werden kann. Der Schuh
wird dann durch die Zusatzvorrichtung zu einem das Schlurfen
unterstützenden Schuh, wie er oben beschrieben wurde, er
gänzt. Die Zusatzvorrichtung kann z. B. aus einer Sohle, einer
(oder mehreren) darin integrierten Befestigungsplatte(n) bzw.
Quersteg(en) mit Rolle(n) bestehen. Sie wird z. B. von einem
Schuster wie eine normale neue Sohle unter den Schuh geklebt.
Zur Anpassung der Gleitrichtung an die Bedürfnisse des Be
nutzers können die Rollen winkeleinstellbar befestigt werden.
Fig. 10 zeigt dies für eine vorn anzubringende Rolle (4). Die
Achse (5) ist auf einer Seite drehbar an der Befestigungs
platte (6) befestigt. Auf der anderen Seite wird sie mit
einer durch den Schlitz (11) in der Befestigungsplatte (6)
gesteckten Schraube (12) im gewünschten Winkel fixiert.
Alternativ kann die Erfindung in Form einer Galosche mit
Zusatzvorrichtung ausgeführt werden. Die Galosche wird dann
über den normalen Schuh gezogen.
Eine ähnliche Zusatzvorrichtung ist auch bei Patienten mit
Gipsbein oder Beinschiene anwendbar. Hierbei wird z. B. eine
Hälfte eines Schnappverschlusses in den Gips integriert.
Darauf kann dann bei Bedarf eine Befestigungsplatte, deren
hinteres Ende als Gegenstück zu dem Schnappverschluß aus
geführt ist, aufgesteckt werden. Am vorderen Ende befindet
sich eine Rolle, so daß eine Ausführung der Erfindung nach V2
oder, bei gefederter Befestigung der Rolle, V3 entsteht.
Alternativ ist für diesen Benutzerkreis eine Ausführung der
Erfindung als Gehgipsgalosche mit Zusatzvorrichtung denkbar.
Die erfundene Gehhilfe ist im Vergleich zu Gehgestellen we
sentlich handlicher. Sie eignet sich vor allem für Gehbehin
derte, die ein Bein oder beide Beine am Boden schlurfend
nachziehen. Sie ermöglicht es solchen Personen sich weit
gehend unabhängig von den Bodenverhältnissen mit einem für
sie natürlichen Bewegungsablauf fortzubewegen. Das weitge
hende Ausschalten der die Bewegung hemmenden Reibung während
der Fortbewegungsphase kann eine Beschleunigung der Bewegung
mit sich bringen, die mit bekannten Gehhilfen nicht erreichbar
ist.
Da bei den meisten Ausführungen der Erfindung die Füße gut
abgehoben werden können eignet sie sich auch für leicht Geh
behinderte, die z. B. eine Übergangsform zwischen Schlurfen
und Gehen zeigen, bei der der Fuß nach einer schlurfenden Be
wegung zu Beginn der Fortbewegungsphase noch kurz abgehoben
wird. Es lassen sich auch speziell für diesen Anwendungsfall
Ausführungen bauen, etwa solche die besonders leicht sind und
daher besonders gut abgehoben werden können oder Ausführungen
bei denen Größe, Anbringungsort und Federung von Gleitelemen
ten oder Rollen auf diese Fortbewegung abgestimmt sind.
Bei Personen die nur ein Bein nachziehen kann es sinnvoll
sein, die Gehilfe nur an diesem Fuß zu benutzen und am an
deren Fuß einen normalen Schuh anzuziehen.
Bei schwereren Gehbehinderungen kann die erfundene Gehhilfe
vorteilhaft mit bekannten Gehhilfen wie Stock oder Gehgestell
kombiniert benutzt werden.
Eine erfindungsgemäße Gehhilfe eignet sich auch für Menschen
deren Bewegungsmöglichkeit (evtl. vorübergehend) durch eine
Rehabilitationsvorrichtung, etwa durch einen Gips oder eine
Schiene am Bein eingeschränkt ist. Sie ermöglicht hier einen
Bewegungsablauf der der natürlichen Gehbewegung zumindest
wesentlich näherkommt als die übliche Bewegung, bei der der
Gips seitlich über den Boden geführt wird. Auch ist gerade
hier eine deutliche Verschnellerung der Fortbewegung möglich.
Claims (23)
1. Gehhilfe in Form von in eine Fuß- oder Beinbekleidung im
weitesten Sinne zumindest teilweise derart integrierten
oder integrierbaren Vorrichtungen, daß die Fuß- oder Bein
bekleidung mit Vorrichtung(en) abhängig von der Auflage
kraft und oder der Winkelstellung Sohle - Boden und oder
einem oder mehreren anderen während der Geh- bzw. Schlurf
bewegung des Benutzers variierten Parameter(n) entweder am
Boden haftet oder reibungsarm über den Boden gleitet bzw.
rollt, wobei die Fußbekleidung dann haftet, wenn der Benut
zer ungefähr die Fuß- und Körperhaltung einnimmt, bei der er
bei normalem Bewegungsablauf auf diesem Fuß steht und wobei
die Fußbekleidung dann reibungsarm über den Boden bewegt
werden kann, wenn der Benutzer ungefähr die Fuß- und Körper
haltung einnimmt, bei der er bei normalem Bewegungsablauf
diesen Fuß fortbewegt.
2. Gehhilfe nach Anspruch 1 in Form eines Schuhs mit Zusatz
vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rolle (4)
oder Walze vor dem Schuh, an einer gewölbten aus der Schuh
sohle ragenden Platte (6) befestigt ist, so daß der ent
standene Schuh mit Zusatzvorrichtung abhängig vom Winkel
Sohle - Boden entweder mit der Schuhsohle (2) oder mit der
Rolle (4) bzw. Walze am Boden aufliegt.
3. Gehhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsplatte (6) für die Rolle (4) löffelförmig aus
gebildet ist, so daß der Schuh mit Zusatzvorrichtung nicht
an Kanten hängenbleibt.
4. Gehhilfe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rolle (4) oder Walze tiefergelegt und gefedert aufgehängt
ist, insbesondere indem für die Befestigungsplatte (6) ein
federndes Material, insbesondere Federstahl oder ein ähn
lich elastisches Material verwendet wird.
5. Gehhilfe nach Anspruch 1 in Form eines Schuhs mit Zu
satzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß gefederte
Rollen (4) vor, hinter oder seitlich an dem Schuh (1)
befestigt sind, so daß abhängig von der Auflagekraft und
oder dem Winkel Sohle-Boden die Schuhsohle (2) den Boden
(3) berührt oder nicht.
6. Gehhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im
vorderen Zehenbereich seitlich zwei Rollen (4) gefedert
angebracht sind und zwar eine rechts, die andere links, so
daß abhängig von der Auflagekraft die Schuhsohle (2) im
Zehenbereich auf dem Boden (3) aufliegt oder nicht.
7. Gehhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß seit
lich am Schuh vier oder sechs Rollen (4) gefedert ange
bracht sind, so daß abhängig von der Auflagekraft die
Schuhsohle (2) auf dem Boden (3) aufliegt oder nicht.
8. Gehhilfe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Rolle (4) gefedert vor dem Schuh und zwei Rollen (4) gefe
dert seitlich hinten angebracht sind, so daß abhängig von
der Auflagekraft und dem Winkel Sohle - Boden die Schuh
sohle (2) auf dem Boden (3) teilweise aufliegt oder nicht.
9. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rollen (4) in einen umlaufenden Außen
rahmen integriert sind, um ein Verhaken beim Aneinander
vorbeiführen der Füße sicher zu verhindern.
10. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß einzelne oder alle Rollen (4) mit einer Rück
laufsperre versehen sind.
11. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß einige oder alle Rollen (4) durch geeignete
Gleitplatten, insbesondere mit Beschichtung aus Teflon oder
ähnlich gleitfähigem Material, Gleitkufen oder andere
Gleitelemente ersetzt wurden.
12. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich eine Gleitplatte in die Sohle
unter dem Zehenbereich integriert wird, um das Verhältnis
zwischen Gleitphase und Haftphase zu optimieren.
13. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 2 bis 12 dadurch gekenn
zeichnet, daß einige oder alle Rollen (4) durch in alle
Richtungen beweglich gelagerte Kugeln oder Kugelplatten
ersetzt werden, um die Beweglichkeit zu erhöhen.
14. Gehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sen
soren einen bei der normalen Fortbewegung variierten Para
meter erfassen und daß elektromechanisch beeinflußte Rollen
an der Bein- oder Fußbekleidung befestigt sind, die abhän
gig vom Sensorsignal so gesteuert werden, daß die Fußbe
kleidung mit Zusatzvorrichtung dann haftet, wenn der Benut
zer ungefähr die Fuß- und Körperhaltung einnimmt, bei der er
bei normalem Bewegungsablauf auf diesem Fuß steht und daß
die Fußbekleidung dann reibungsarm über den Boden bewegt
werden kann, wenn der Benutzer ungefähr die Fuß- und Kör
perhaltung einnimmt, bei der er bei normalem Bewegungs
ablauf diesen Fuß fortbewegt, wobei es sich bei den Sen
soren ausdrücklich auch um nicht in den Schuh integrierte
Sensoren handeln darf, die einen bei der Fortbewegung vari
ierten Parameter erfassen, insbesondere um solche, die in
der Kniegegend angebracht sind und den Kniewinkel erfassen.
15. Gehhilfe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Sensor ein in eine Sohle integrierter Drucksensor verwendet
wird, der die Auflagekraft erfaßt, und daß die an der Fuß
bekleidung angebrachten Rollen dann blockiert werden, wenn
die Auflagekraft eine Schwelle übersteigt.
16. Gehhilfe nach Anspruch 1 in Form einer Zusatzvorrichtung
bzw. Zusatzvorrichtungen zu einem Schuh, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ganz oder teilweise an einem Schuh an
gebracht werden kann bzw. können und ihn zu einem Schuh
nach einem der Ansprüche 2 bis 15 ergänzt bzw. ergänzen.
17. Gehhilfe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus rutschsicherem Sohlenmaterial, einer darin eingelassenen
Platte (6) und einer daran befestigten Rolle (4) besteht,
so daß nach Aufbringen des Sohlenmaterials insbesondere
durch Kleben auf einen normalen Schuh und Abschneiden der
überstehenden Sohlenstücke, ein Schuh mit Zusatzvorrichtung
nach Anspruch 2 oder, bei löffelförmiger Gestalt der Plat
te, nach Anspruch 3 entsteht.
18. Gehhilfe wie nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet daß
die Platte aus federndem Material, insbesondere Federstahl
oder einem ähnlich elastischen Material besteht, so daß
nach dem Aufbringen ein Schuh mit Zusatzvorrichtung nach
Anspruch 4 entsteht.
19. Gehhilfe nach Anspruch 1 in Form von Zusatzvorrichtungen
zu einer Fuß- oder Beinbekleidung im weitesten Sinne, ins
besondere Zusatzvorrichtungen zu einem Gipsbein, dadurch
gekennzeichnet, daß sie an der Fußbekleidung bzw. am Gips
so angebracht werden können, daß eine Einrichtung entsteht,
die die Fortbewegung funktionsanalog zu einem Schuh mit
Zusatzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 15 unter
stützt.
20. Gehhilfe nach Anspruch 19 in Form von Zusatzvorrichtungen
zu einem Gipsbein, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Zusatzvorrichtung ein Teil eines Schnappverschlusses ist,
die in den Gips z. B. durch Eingipsen integriert wird und
daß die zweite Zusatzvorrichtung eine nicht federnd oder
federnd, eventuell löffelförmig gewölbt ausgebildete Befes
tigungsplatte ist, deren hinteres Ende als Gegenstück in den
Schnappverschluß eingesteckt werden kann und an deren vor
derem Ende eine Rolle befestigt ist, so daß nach dem Zusam
menstecken eine zu einem Schuh mit Zusatzvorrichtung nach
Anspruch 2, 3 oder 4 funktionsanaloge Einrichtung entsteht.
21. Gehhilfe in Form einer Zusatzvorrichtung zu einem Schuh
nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
Überschuh insbesondere einer Galosche besteht, der/die
über einen normalen Schuh gezogen wird und aus einer daran
angebrachten Vorrichtung, und daß die angebrachte Vorrich
tung analog zu einer der in Anspruch 2 bis 15 beschriebenen
Vorrichtungen funktioniert.
22. Gehhilfe in Form einer Galosche oder dergleichen mit Vor
richtungen entsprechend Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß es sich um eine Gehgipsgalosche handelt, die über
einen Gehgips gezogen wird.
23. Gehhilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich zur individuellen Einstellung einer be
vorzugten Gleitrichtung die Achse (5) der Rolle (4) bzw.
die Achsen (5) der Rollen (4) bzw. die richtungsspezifi
schen Gleitelemente in einem angemessenen Winkelbereich
schwenken läßt bzw. lassen.
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DE1995106130 DE19506130A1 (de) | 1995-02-22 | 1995-02-22 | Gehhilfe |
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DE1995106130 DE19506130A1 (de) | 1995-02-22 | 1995-02-22 | Gehhilfe |
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DE (1) | DE19506130A1 (de) |
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DE102020125717A1 (de) * | 2019-11-28 | 2021-06-02 | Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha | Schuh |
-
1995
- 1995-02-22 DE DE1995106130 patent/DE19506130A1/de not_active Withdrawn
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