DE19372C - Neuerungen an Absperrhähnen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

in PARIS.

Neuerungen an Absperrhähnen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Februar 1882 ab.

Das Küken des vorliegenden Hahnes besteht aus einem Ring oder Ringausschnitt und ist der Höhe nach gespalten, um der unter Druck stehenden Flüssigkeit den Eintritt in das Innere zu gestatten und das Küken gegen die Hahnbohrung zu pressen, so dafs nach Schliefsen des Hahnes eine vollkommene Dichtung erzielt wird. Zu diesem Zweck dreht man beim Schliefsen das Küken derart, dafs der Spalt genau der Emtrittsöffnung der Flüssigkeit, Wasser oder Dampf, gegenüber zu stehen kommt.

Das unten geschlossene Hahngehäuse A nimmt das cylindrifäche Küken B aus Stahl auf, welches nach a a mit einem senkrechten Schaft versehen ist und zwei entgegengesetzt gerichtete Oeffnungen b b besitzt. An seinem oberen Ende ist das Küken B eingeschnitten, um den Eisenoder Stahlsteg c aufzunehmen. Dieser wird von dem Kopf C eines Schlüssels umfafst, dessen Stange von dem Deckel D gehalten wird und aufserhalb desselben in ein Vierkant e ausläuft. Der Steg c kann auch durch einen Stern mit drei oder vier Flügeln ersetzt werden.

Befindet sich das Küken D in der aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen Stellung, so treffen die Oeffnungen b b auf die Rohrstutzen EE¹, der Hahn ist offen. Um ihn zu schliefsen, dreht man sein Küken derart, dafs der Spalt α dem Rohr E gegenüber steht und die unter Druck stehende Flüssigkeit in das Küken eintritt und es abdichtend gegen die Gehäusewandung prefst. Der Spalt α kann eine mehr oder minder grofse Breite besitzen, wenn nur das Küken elastisch bleibt und beide Oeffnungen verschliefsen känii.

Das Küken kann statt der Drehung eine senkrechte Verschiebung erhalten, Fig. 5 bis 7. Das Hahngehäuse ist in senkrechter Richtung cylindrisch ausgebohrt und nimmt den hohlen Schieber B auf, welcher an der Eintrittsstelle der Flüssigkeit einen Spalt besitzt, durch den die unter Druck stehende Flüssigkeit in das Innere des Hahngehäuses treten kann. Die Schraube F bewirkt die Verschiebung, die Schraube g verhindert die Drehung des Schiebers B. Die Schraube h dient zur Abdichtung der bei k und F kegelförmigen Bewegungsschraube. Der Deckel / wird mittelst der seitlichen Lappen P gehalten. Diese Schraube F wird durch ein Handrad oder in anderer Weise gedreht. Der Spalt kann so breit sein, dafs der Schieber z. B. nur einen Halbkreis bildet, Fig. 8.

Bei der in den Fig. 9 und 10 dargestellten Abänderung ist gleichfalls ein axial verschiebbarer Schieber B aus Stahl, Gufseisen oder Bronze angewendet. Er besitzt die Gestalt eines Ringes mit zwei seitlichen Vorsprüngen m m, welche in Nuthen des Hahngehäuses A geführt werden. Dieser Ring wird zwischen zwei Stege ο ο gefafst, welche mit ihren Armen an einem Ende etwas in den Ring eingreifen und am anderen Ende in den Spalt fassen. Die auf die Schraube JT sich stützende Spindel G, welche durch ein Handrad / bewegt wird, geht durch beide Stege ο ο, und indem man sie in dem einen oder anderen Sinne dreht, kann man den Schieber heben oder senken, um- den Hahn zu öffnen "oder zu schliefsen.

Claims (1)

1. Patεnt-Ansprüche:

   Ein Hahn, bei welchem das drehbare Küken B einen elastischen Ringausschnitt bildet, welcher mit Ein- und Austrittsöffnungen b b und einem senkrechten Längsspalt α α derart versehen ist, dafs bei der Schlufsstellung der Spalt genau gegenüber der Eintrittsseite E der Flüssigkeit, des Gases oder Dampfes, steht und letztere in das Innere des Kükens treten kann, Fig. ι bis 4. Die abgeänderte Anordnung des Hahnes mit axial verschiebbarem Schieber B statt des drehbaren Kükens, Fig. 5 bis 7.
   Die Anordnung des Hahnes mit Küken ohne Eintritts- oder Austrittsöffnungen, Fig. 8.
   Die Anordnung des Schiebers B, Fig. 9 und 10, in Form eines Ringes, der in dem Körper A des Hahngehäuses geführt und zwischen zwei Stegen 0 gehalten wird, welche für die Schraube G die Mutter bilden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.