DE1924022A1

DE1924022A1 - Formwerkzeug mit Absperrvorrichtung zur Herstellung von Koerpern aus hochreaktiven,aushaertbaren Mehrkomponentensystemen

Info

Publication number: DE1924022A1
Application number: DE19691924022
Authority: DE
Inventors: Heinrich Boden; Knipp Dipl-Ing Ulrich
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1969-05-10
Filing date: 1969-05-10
Publication date: 1970-11-12
Also published as: FR2047503A5

Description

LE VE RKU S E N · Bayerwerk Pmnt-Abteilung Mr/lO

Formwerkzeug mit Absperrvorrichtung zur Herstellung von Körpern aus hochreaktiven, aushärtbaren Mehrkomponentensystemen. '

Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Formwerkzeug mit Absperrvorrichtung für die Herstellung von Körpern aus hochreaktiven aushärtbaren Mehrkomponentenkunststoffsystemen, bestehend aus zwei Formteilen, wobei eines der beiden Formteile mit einem Angußkanal versehen istt

Bei solchen Systemen besteht die Aufgabe, das hochreaktive Kunststoffsystem in eine Formhöhlung, gegebenenfalls unter Druck, einzutragen und mit möglichst geringem Materialverlust kurzfristig die Form, möglichst angußlos, zu füllen und abzuschließen.

Es ist notwendig, das Mischaggregat und das Eintragsystem von den Resten des hochreaktiven Mehrkomponentensystems zu säubern, da sonst die Gefahr besteht, daß der Kunststoff im Misch- und Eintragsystem aushärtet und damit zu Verstopfungen führt. Diese Aufgaben werden bislang sehr unvollkommen auf verschiedene'Art und Weise gelöst.

Man hat beispielsweise das Mischaggregat direkt an die Einfüllöffnung des Formkastens gehalten, dann schnell auf Seite geschwenkt und die Öffnung durch einen einzuschlagenden Pfropfen verschlossen. Naturgemäß tritt hler-

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bei ein beachtlicher Materialverlust durch Auslaufen des Reaktionsgemisches aus dem Formwerkzeug auf.'weiterhin istes möglich, Rückschlagventile, beispielsweise Kugelventile, zwischen Mischaggregat und Formkasten einzusetzen. Sie besitzen jedoch den Nachteil, daß im Ventil verbleibendes hochreaktives Gemisch aushärtet. Das Ventil muß somit nach jedem Arbeitsgang wieder gesäubert werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß ein mit einem Flachschieber versehenes Kupplungsstück zwischen Mischaggregat und Formenanguß eingesetzt wird. Hierbei ist eine exakte Dosierung möglich. Materialverlust durch Auslaufen des ^ hochreaktiven Gemisches aus dem Formkasten tritt nicht auf, jedoch polymerisiert der Kunststoff formenseitig zwischen Anguß und Schieber, so daß nach jedem Dosiervorgang das Kupplungsteil einschließlich Schieber mechanisch gereinigt werden muß.

Man ist auch dazu übergegangen, Dreiwegehähne einzusetzen. Das hat den Vorteil, daß eine exakte Dosierung des Gemisches in die Form ohne nachträgliches Auslaufen gewährleistet . ist. Es ist jedoch nicht möglich,ein Dreiwegehahnküken in Spülstellung zu säubern, da eine Bohrung, in welcher sich reagierendes Gemisch befindet, vom Spülmedium nicht erfaßt wird. Als weiterer Nachteil eines W Dreiwegehahns ist die formseitige Kupplung anzusehen, die für die Säuberung sehr ungünstig ausgebildet ist und welche verlangt, daß nach jedem Dosiervorgang der Dreiwegehahn zumindest abgeschraubt werden muß und das verbleibende, in der Zwischenzeit zu einem Kunststoff ausreagierte Produkt mechanisch entnommen werden muß.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Formabsperrhähne zu verwenden, die als Winkelhähne ausgebildet sind und in Arbeits-

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stellung den Weg vom Mischaggregat zum Formkasten und in Spülstellung den. Weg vom Mischaggregat zu einer Spülbohrung freigeben. Bei dieser und anderen bisher vorgeschlagenen Lösungen ist die Entstehung eines Angußkanale s zwischen Formabsperrvorrichtung und Formhöhlung nicht zu umgehen. Angüsse an fertigen Formteilen bedürfen aber einer Nachbearbeitung. Ihre Entfernung kann außerdem, z.B. bei geschäumten Kunststoffen, zu Fehlstellen führen, weil dann an der Angußstelle die sogenannte Schaumhaut fehlt.

Aufgrund der vorher beschriebenen Nachteile ist es nicht möglich, in einem rationellen Verfahren vorhandene Formhohlräume angußlos auszufüllen. Diese Mängel behebt die vorliegende Erfindung dadurch, daß die Absperrvorrichtung aus einem Absperrkolben besteht, der in einer Bohrung verschiebbar geführt ist, und in Schließstellung mit seiner Stirnfläche gegen eine zwischen dem Angußkanal und Formhohlraum angeordnete Trennwand anliegt.

In der Öffnungsstellung des Absperrkolbens ist der Angußkanal über dem freigegebenen Raum der Bohrung mit der Formhöhlung verbunden. Das Reaktionsgemisch nimmt diesen Weg vom Mischaggregat in die Formhöhlung. Nach Beendigung des Füllvorganges schließt der Absperrkolben den Formhohlraum ab. In Schließstellung des Absperrkolbens wird das Mischaggregat vom Angußkanal getrennt und gespült. In der Zwischenzeit kann das im Angußkanal befindliche, inzwischen ausgehärtete Kunststoffstück nach dem öffnen des Formkastens entfernt werden.

Vorzugsweise liegt die Achse des Angußkanals in der Trennebene der Formteile. Das hat den Vorteil, daß Formkasten und Absperrvorrichtung für diese Anordnung am einfachsten herstellbar sind* Auch die Entnahme des Angußstücks aus dem Angußkanal ist hierbei besonders einfach.

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In vorteilhafter Weise ist die Stirnfläche des Absperrkolbens der Kontur der Pormwandung angepaßt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn dies die Kontur des herzustellenden Körpers erfordert oder wenn wegen des Luftabzugs aus der" Formhöhlung die Angußstelle nur an einer bestimmten Stelle des Formkastens anzuordnen ist.

Anhand einer Zeichnung sei nun das Formwerkzeug gemäß der Erfindung dargestellt und zwar ausschnittsweise mit der Absperrvorrichtung. Es zeigen:

Figur 1 die Schließstellung
* Figur 2 die Füllstellung.

Das Formwerkzeug 1 besteht aus dem TJnterformteil 2 und dem Oberformteil 3, die die Formhöhlung 4 einschließen. Im Unterformteil 2 ist ein Angußkanal 5 angeordnet, dessen Achse an der Trennebene der beiden Formteile 2 und 3 liegt. Das angedeutete Angußrohr 6 des Mischaggregates (nicht dargestellt) mundet in den Angußkanal 5.

Im Oberformteil 2 ist eine Absperrvorrichtung 7 angeordnet. Sie besteht aus dem Absperrkolben 8, der über ein Hydrau- ^ liksystem 9 in einer Bohrung 10 verschiebbar ist. In der " Schließstellung (Figur 1) liegt die Stirnfläche 11 des Absperrkolbens 8 gegen eine zwischen Angußkanal 5 und Formhöhlung 4 angeordnete Trennwand 12 an. In der Füllstellung (Figur 2) gibt der Absperrkolben 8 den Raum 13 der Bohrung 10 frei für den Einlauf des Gemisches.

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Claims

Patentansprüche:

ι 1J Formwerkzeug mit Absperrvorrichtung für die Herstellung von Körpern aus hoohreaktiven, aushärtbaren Mehrkomponentenkunststoffsystemen, bestehend aus zwei Formteilen, wobei eines der beiden Formteile mit einem Angußkanal versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrvorrichtung (7) aus einem Absperrkolben (8) besteht, der in einer Bohrung (10) verschiebbar geführt ist und in Schließstellung mit seiner Stirnfläche (11) gegen eine zwischen Angußkanal (5) und Formhöhlung (4) angeordnete Trennwand (12) anliegt.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Angußkanals (5) in der Trennebene der Formteile (2,3) liegt.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (11) des Absperrkolbens (8) der Kontur der Formwandung angepaßt ist.

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