DE192327C

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Publication number: DE192327C
Application number: DENDAT192327D
Authority: DE
Also published as: DE206502C; DE207837C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Gegendrucksicherung an Steinpressen mit kreisenden Preßformen und von oben nach unten wirkendem Preßstempel, bei denen senkrecht unter dem Preßstempel, und zwar unter dem die Preßformen tragenden, sich schrittweise drehenden Tische zwei aufrecht aufeinander stehende, durch einen gemeinsamen Bolzen gelenkig verbundene Hebel angeordnet sind. Das kennzeichnende Merkmal der Erfindung besteht darin, daß diese Hebel einerseits durch ihr Eigengewicht, andererseits durch bewegte Teile der Presse so beeinflußt werden, daß in Ruhestellung des Tisches die Hebel gestreckt werden und dadurch für die lose in der Preßform hängende Grundplatte eine feste Stütze schaffen, die dem zulässigen Höchstdrucke standhält, bei eintretendem Überdruck aber infolge Zu-

ao sammenknickens der Hebel selbsttätig ausweicht, während vor jedesmaliger Weiterdrehung des Tisches die Hebel durch die auf sie wirkenden bewegten Teile der Presse in Knickstellung gebracht werden, wodurch der Druckholm aus der Bewegungsbahn der im Preßtische befindlichen Formgrundplatte entfernt wird.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Fig. ι ist ein senkrechter Längsschnitt durch eine mit der in Betracht kommenden Einrichtung versehene Steinpresse.

Fig. 2 stellt eine Oberansicht dar, bei welcher der obere Teil der Presse weggeschnitten gedacht ist.

Die zur Darstellung der Erfindung gewählte Presse ist mit einem um eine Säule a sich drehenden Preßtisch b versehen, in welchem sich eine Anzahl Formen c mit darin lose eingelegter Grundplatte d befinden.

Zwischen den durch ein Querhaupt e verbundenen Säulen der Presse ist die Preßvorrichtung f angeordnet, unter welche bei der schrittweisen Fortdrehung des Tisches b die Formen c zum Zusammenpressen des Preßgutes gebracht werden.

In der senkrechten Mittelachse der Preßvorrichtung f sind unterhalb des Tisches b der Presse in bekannter Weise zwei aufrecht aufeinander stehende, durch einen gemeinsamen Bolzen g gelenkig verbundene· Hebel h, i angeordnet, von welchen der untere mit seinem Fußende in einer feststehenden Pfanne k drehbar gelagert ist, während der obere mit seinem Kopfende in einen mit Aushöhlung versehenen Holm / eingreift, der sich in einer Führung m in senkrechter Richtung aufwärts und abwärts bewegen kann. Der Hebel h ist als Winkelhebel ausgestaltet, dessen seitlich

vorstehender Arm η durch sein Eigengewicht j bestrebt ist, die beiden Hebel Λ und i in ge- ί streckter Lage zu erhalten und ihnen eine solche Standfestigkeit zu verleihen,' daß sie den zulässigen Höchstdruck der Presse aushalten.

Der Arm η des Hebels h steht ferner durch einen ihn umgreifenden Bügel ο mit einem auf einer Welle ρ befestigten Winkelhebel q

ίο in Verbindung, dessen nach aufwärts gerichtetes Ende durch die im Hebelarm η ruhende Schwerkraft gegen den Umfang einer auf der Kurbelwelle r sitzenden Nockenscheibe .? gedrückt wird. Diese Nockenscheibe läßt dem Winkelhebel q so viel Spielraum, daß durch die Schwerkraft des Hebelarmes η ' die aufrecht aufeinander stehenden Hebel h und i gestreckt werden, so daß durch den in seiner Höchstlage befindlichen Holm / für die in der darüber stehenden Preßform befindliche Grundplatte d eine feste Stütze geschaffen wird, welche den zulässigen Höchstdruck aushält. In' dieser Stellung der Hebel h und i ist der Hebelarm η nur so hoch gehoben, daß der gemeinsame Drehpunkt der Hebel h und i in einem solchen Abstande von der senkrechten Mittelachse steht, daß die Knickmöglickeit in den genannten beiden Hebeln auf alle Fälle gewahrt bleibt und diese bei

eintretendem Überdruck unter Überwindung der Schwerkraft des Hebelarmes η selbsttätig ausweichen.

Um die Reibung zwischen dem Winkelhebel q und der Nockenscheibe s zu vermindem, empfiehlt es sich, den gemeinsamen Drehbolzen g der Hebel h und i auf beiden Seiten etwas vorstehen zu lassen und an bestimmter Stelle der Presse Anschläge anzubringen, welche die Bewegung des Bolzens g nach der Streckrichtung hin derart begrenzen, daß der Winkelhebel q von der Schwerkraft des Hebelarmes η entlastet wird.

Die Nockenscheibe s und der Winkelhebel q arbeiten so zusammen, daß der letztere vor jedesmaliger Weiterdrehung des Preßtisches b in Bewegung gesetzt und dadurch der Hebelarm η angehoben wird. Dies hat zur Folge, daß die beiden Hebel h und i geknickt werden und hiermit gleichzeitig der Holm / aus der darüber befindlichen Form des Preßtisches b herausgezogen wird, so daß der Weiterdrehung des Tisches kein Hindernis im Wege steht. Mit der Vollendung dei Tischdrehung verläßt der erhöhte Hubteil der Scheibe, s den Hebel q, welcher dann durch die auf ihm ruhende Schwerkraft des Hebelarmes η sofort wieder gegen den normalen Umfang der Scheibe s gedrückt wird. Durch das hierbei vor sich gehende Abwärtssinken des Hebelarmes η werden die Hebel h und i gestreckt, und dabei wird durch den emporgehenden Holm / die in der darüberstehenden Form befindliche Grundplatte etwas angehoben und hiermit wieder von neuem eine feste Stütze für die letztere geschaffen. In der vorbeschriebenen Stellung der Teile geht das Zusammenpressen des vorher in die Formen eingefüllten Preßgutes in bekannter Weise vor sich. Die Tischdrehung wird zu bestimmter Zeit durch eine in ihrer Art bekannte Antriebsvorrichtung bewirkt.

Claims

Patent-Anspruch :

Gegendrucksicherung an Steinpressen mit kreisenden Preßformen und von oben nach unten wirkendem Preßstempel, bei denen senkrecht unter dem Preßstempel, und zwar unter dem die Preßformen tragenden, sich schrittweise drehenden Tische zwei aufrecht aufeinander stehende, durch einen gemeinsamen Bolzen gelenkig miteinander verbundene Hebel angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Hebel (h, i) einerseits durch ihr Eigengewicht, andererseits durch bewegte Teile (0, q, s) der Presse so beeinflußt werden, daß in Ruhestellung des Tisches die Hebel (h, i) gestreckt werden und dadurch für die lose in der darüber stehenden Preßform hängende Grundplatte' (d) eine feste Stütze schaffen, die dem zulässigen Höchstdrucke standhält, bei eintretendem Überdruck aber infolge Zusammenknickens der Hebel (h, i) selbsttätig ausweicht, während vor jedesmaliger Weiterdrehung des Tisches (b) die Hebel (h, i) durch die auf sie wirkenden Teile (0, q, s) in Knickstellung gebracht werden, so daß der Druckholm (I) aus der Bewegungsbahn der im Preßtische befindlichen Formgrundplatte entfernt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.