DE1921181B2 - Verfahren zur Herstellung von Distickstoffmonoxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DistickstoffmonoxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Distickstoffmonoxid (Lachgas) aus ammoniumnitrathaltigen
wäßrigen Lösungen.
Die industrielle Herstellung des Lachgases erfolgt meist durch Zersetzung von geschmolzenem Ammoniumnitrat.
Dieses Verfahren wird z. B. in den USA.-Patentschriften
14 99 544 und 18 % 945 beschrieben. Ammoniumnitratschmelzen scheinen nur langsam N2O abzuspalten.
Nach einer Angabe bei B. Waeser, Die
Luftstickstoffindustrie (2. Auflage 1932, S. 433 und 435) sind bei 156° C erst 1 % des geschmolzenen Ammoniumnitrats
zerfallen. Es ist weiterhin bekannt (Angew. Chemie, 47, 1932, S. 782), daß die Zersetzung von
chloridhaltigen Ammonnitratschmelzen besonders dann rasch vor sich geht, wenn die Schmelze geringe
Mengen Säure enthält. Diese Herstellungsart ist insofern mit Schwierigkeiten verbunden, als erhöhte Anforderungen
an die Betriebssicherheit gestellt werden müssen, da die Zersetzung von Ammoniumnitrat leicht
zu Explosionen führt.
Aus der deutschen Patentschrift 5 06 542 ist es bekannt, die Reaktionsmasse, eine Schmelze oder eine
wäßrige Lösung von Ammoniumnitrat, durch Zusatz von Ammoniak neutral oder schwach ammoniakalisch
einzustellen, wodurch die Bildung von Nebenprodukten unterdrückt und Verpuffungen verhindert werden
sollen. Das Verfahren erfordert einen hohen Energieaufwand, um das Reaktionsgemisch auf 230" C zu
erwärmen und zu halten. Außerdem nimmt die Bildung von Nebenprodukten nach einer gewissen Betriebszeit
wieder zu, so daß die Reaktionsmasse nach einigen Wochen völlig ersetzt werden muß.
Bei einem jüngeren Verfahren wurde der Ammoniakzusatz wieder verlassen und vorgeschlagen, eine wäßrige
Ammoniumnitratlösung von 50 bis 70°,', bei Drücken zwischen 80 und 300 atü zu zersetzen (deutsche
Patentschrift 9 44 010). Man nimmt dabei die Bildung von Nebenprodukten in Kauf, weil die Reinigung
des Lachgases in einem Kondensatabbchcider ausreicht. Das Verfahren erfordert ebenfalls einen
hohen Energieaufwand und außerdem druckfeste Apparate, so daß der Vorteil der Einfachheit der
Apparatur wieder aufgewogen wird.
Aus der USA.-Patentschrift 34 11 883 ist schließlich
ein Verfahren bekannt, Distickstoffmonoxid bei Temperaturen zwischen 100 und 145GC aus chloridhaltigen,
salpetersauren wäßrigen Lösungen, die Ammoniumnitrat enthalten, herzustellen. Dieses Verfahren erfordert
erhebliche Wärmemengen, da die Neutralisationswärme des Systems NH, + HNO3 nicht ausgenutzt
wird. Außerdem ist die Reinigung der Rohgase sehr schwierig, da das Entweichen von Chlorderivaten beim
Kochen unter Rückfluß nicht zu verhindern ist. (Das Rohgas enthält neben Wasser und Salpetersäure z. B.
ίο noch HCl5 Cl2 und NOCl.)
Es wurde nun ein Verfahren gefunden zum Herstellen von Distickstoffmonoxid durch Zersetzung von
Ammoniumnitrat in wäßrigen, chloridhaltigen, salpetersauren Lösungen in einem Reaktionsgefäß bei
Temperaturen zwischen etwa 100 und 160cC, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man Ammoniumnitrat aus Salpetersäure und Ammoniak im Reaktionsgefäß
herstellt, die Neutralisationswärme zum Aufheizen des Reaktionsgemisches benutzt, das entstehende
Gasgemisch mit Ammoniak neutralisiert, das durch die Neutralisationswärme erwärmte heiße Gasgemisch
mit einer wäßrigen ammoniumchloridhaltigen Ammonnitratlösung wäscht und die dabei anfallenden
Chlorionen und das Ammoniumnitrat ii; die Reaktion zurückführt.
Nach diesem Verfahren lassen sich erhebliche Energiemengen einsparen. Gleichzeitig wird ein Lachgas
gewonnen, das von störenden Nebenprodukten frei ist.
Die Umsetzung von Ammoniak und Salpetersäure im Reaktionsgefäß zu Ammoniumnitrat und die nachfolgende
Zersetzung des Ammoniumnitrats in der Lösung erfolgt bevorzugt bei Temperaturen zwischen
110 und 125 C. Die ammoniakalische Atmosphäre über der salpetersauren ammoniumnitrathaltigen Lösung
wird dadurch aufrechterhalten, daß ein Teil des benötigten Ammoniaks in den Gasraum des Reaktionsgefäßes
eingeführt wird.
Die Zersetzung des gebildeten Ammoniumnitrats in
der wäßrigen Lösung läßt ich unter wesentlicher Steigerung der Bildungsgeschwindigke t des Distickstoffmonoxids
in Gegenwart von Katalysatoren durchführen. Als Katalysatoren werden in das Reaktionsgefäß
Mangan-, Kupfer-, Cer-, Blei-, Wismut-, Kobalt- oder Nickelionen oder deren Gemische verwendet.
Diese Metallionen werden in Form der üblichen Salze z. B. Nitrate, Chloride oder Sulfate eingebracht.
Selbstverständlich können jedoch auch andere vorzugsweise lösliche Verbindungen der genannten Melalle
verwendet werden. Ein sehr gut wirksamer Katalysator ist Mangan, besonders in der zweiwertigen
Form. Die Menge des zugesetzten katalytisch wirksamen Metallions richtet sich nach dem Ammoniumnilratgehalt
der Lösung im Reaktionsgefäß. Bei hohem Ammoniumnitratgehalt der Zersetzungslösung sollte
eine größere Menge an katalytisch wirksamen Metallionen hinzugesetzt werden, als bei einem geringeren
Ainmoniuninitratgchall. Die zugesetzte Menge an
katalytisch wirksamen Metallionen sollte 10 Molprozciit
(bezogen auf das in der Reaktionslösiing vorhandene Ammoniumnitrat) nicht übersteigen, weil
sonst wahrscheinlich die Löslichkeit des Ammoniumnilrats in der wäßrigen Lösung zurückgedrängt würde.
Die optimale Menge des Katalysatorzusatzes liegt bei etwa 0,5 bis 3.5 Molprozent des katalytisch wirksamen
Metallions, bezogen auf Ammoniumnilrat. Bei der Verwendung des besonders bevorzugten Mangan(ll)-lons
kann man, ohne den optimalen Bereich zu ver-
lassen, bis auf 5 Molprozent Manganionen, bezogen auf das Ammoniumnitrat, steigern.
Überraschenderweise ergibt sich, daß die Katalysatoren nicht nur die Büdungsgeschwindigkeit des Distickstoffmonoxids
steigern, sondern daß die Katalysatoren auch die Verwendung von verunreinigten Ausgangsstoffen
ohne Verminderung üer Büdungsgeschwindigkeit des Distickstoffmonoxids ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand der
über der Lösung vermischt Dazu dient das gasförmige
Ammoniak, das über die Leitung 4 in den Gasraum
des Reaktionsgefäßes eingespeist wird. Das Ammoniak
neutralisiert die mitgerissenen sauren Bestandteile der
Zersetzungslösung. Die entstehende Neutralisationswänne erwärmt die unteren Teile der Kolonne, die
heißen Gase werden durch Einsprühen einer wäßrigen
Ammoniumnitratlösung im oberen Kolonnenteil gekühlt. Dadurch wird im oberen und im mittleren Ko-
Ammoniak, das über die Leitung 4 in den Gasraum
des Reaktionsgefäßes eingespeist wird. Das Ammoniak
neutralisiert die mitgerissenen sauren Bestandteile der
Zersetzungslösung. Die entstehende Neutralisationswänne erwärmt die unteren Teile der Kolonne, die
heißen Gase werden durch Einsprühen einer wäßrigen
Ammoniumnitratlösung im oberen Kolonnenteil gekühlt. Dadurch wird im oberen und im mittleren Ko-
Darstellung näher erläutert. Dabei sind, um die Zeich- io lonnenbereich der Wasseranteil des Gases kondensiert,
nung übersichtlich zu halten, Pumpen, Ventile, Über- Gleichzeitig werden die mitgerissenen oder gebildeten
wachungs- und Nachdosiereinrichtungen nicht darge- Ammoniumsalze ausgewaschen,
stellt. Im Sumpf der Kolonne sammelt sich die einge-
In der Darstellung isi das Reaktionsgefäß unterteilt, sprühte Lösung, die das kondensierte Wasser und die
und zwar in den Zersetzungskolben 1 und die Ko- 15 im Gasraum gebildeten oder mitgerissenen Bestandlonne
2. Es ist natürlich möglich, das Reaktionsgefäß teile aufgenommen hat. Die Lösung im Kolonnenais
Einheit zu gestalten oder auch eine mehr als zwei- sumpf hat eine Temperatur zwischen etwa 50 und
stufige Unterteilung vorzunehmen. Zur Durchführung 110 C. Der größte Teil der Lösung aus dem Kolonnendes
Verfahrens wird über die Leitungen 3 und 4 gas- sumpf wird über die Leitungen 7 und 8 in einen Wärmeförmiges
Ammoniak in den Zersetzungskolben 1 und 20 austauscher 9 gepumpt und dort nach Abkühlung über
in den Gasraum des gesamten Reaktionsgefäßes einge- diese Leitung 10 und die Sprühdüsen 6 wieder in die
leitet. Das durch die Leitung 4 einfließende Ammoniak Kolonne eingeführt. Die im Wärmeaustauscher 9 gedient
zur Aufrechterhaltung der ammoniakalischen wonnene Wärmeenergie dient zur Beheizung des VerAtmosphäre
über der ammoniumnitrathaltigen sich dampfers 12. In diesem Verdampfer wird ein kleinerer
zersetzenden Lösung. Durch die Leitung 5 fließt SaI- 25 Teil der aus dem Kolonnensumpf stammenden Lösung
petersäure mit einer Konzentration zwischen 30 und über die Leitung 11 eingeführt und unter Ausnutzung
100% in den Zersetzungskolben. Um die Zersetzung der im Wärmeaustauscher gewonnenen Wärme kondes
sich bildenden Ammoniumnitrats in der wäßrigen zentriert. Dabei arbeitet man vorzugsweise unter versalpetersauren
Lösung zu beschleunigen, wird durch mindertem Druck, man kann aber auch bei Normaleine
einmalige oder ständige Zugabe von chlcnd- 30 druck arbeiten. Falls man die eingesprühte Lösung und
haltigen Verbindungen ein geringer Gehalt an Chlorid- die aus dem Kolonnensumpf abgezogene Lösung auf
ionen in dieser Lösung aufrechterhalten. Als chiorid- niedrige Temperaturen (etwa im Bereich zwischen 50
haltige Verbindungen werden im allgemeinen Salzsäure und 8O=C) einstellt, wird man durch eine Zusatzoder
Ammoniumchlorid verwendet. Der Gehalt an heizung die Verdampfung des Wassers beschleunigen.
Chloridionen liegt normalerweise unter 0,2%. Ein er- 35 Die im Verdampfer auf konzentrierte ammoniumnitrathöhter
Chloridgehalt ist nicht schädlich, er führt haltige Lösung fließt über die Leitung 13 in den Zerjedoch
zu erhöhten Chloridverlusten in Form von mit- setzungskolben 1 zurück.
gerissenem oder absublimiertem Ammoniumchlorid. Zur Überwachung des pH-Wertes der umgepumpten
Die Zugabe dieser chloridhaltigen Verbindungen er- und in die Kolonne eingesprühten Lösung sind entfolgt
bei Betriebsbeginn mindestens zu einem Teil in 40 sprechende pH-Meßeinrichtungen angebracht, wobei
den Zersetzungskolben. Sobald der stationäre Zustand gegebenenfalls durch geringe Zugabe von Salpeter-
des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht ist, kann die gegebenenfalls notwendige weitere Zugabe von
chlnridhaltigen Verbindungen in allen Teilen der dargestellten Apparatur erfolgen.
Ammoniak und Salpetersäure reagieren exotherm im Zersetzungskolben zu Ammoniumnitrat. Die Zersetzung
von Ammoniumnitrat zu Distickstoffmonoxid ist ebenfalls exotherm. Durch die freigesetzten Wärme-
säure oder Ammoniak ein pH-Wert zwischen 6,3 und 10,5 eingestellt wird. Im allgemeinen wird die Lösung,
die in den Verdampfer 12 eingeführt wird, noch gesondert überwacht und in bevorzugter Weise durch
Zugabe geringer Säuremengen auf einen schwachsauren pH-Bereich eingestellt. Man vermeidet dadurch
Ammoniakverluste im Verdampfer. Auch der Gehalt an Chlorid (Ammoniumchlorid) muß bei kontinuier-
mengen erwärmt sich die Lösung im Zersetzungskolben 50 licher Betriebsweise überwacht werden. Geringe Menauf
Temperaturen zwischen 100 und 160° C. Diese gen an Ammoniumchlorid oder Salzsäure werden,
Lösung setzt sich etwa wie folgt zusammen: falls Verluste auftreten, ständig, oder von Fall zu Fall
nachdosiert.
15 bis 35 % Salpetersäure,
30 bis 50% Ammoniumnitrat, 15 bis 55% Wasser,
0,01 bis 0,1 % Chlorionen
0,01 bis 0,1 % Chlorionen
und gegebenenfalls katalytisch wirksame Mengen der genannten Metallioncn. Das sich bei der Zersetzung
bildende Distickstoffmonoxid und der gebildete Wasserdampf steigen vom Zersetzungskolben in die Kolonne
2 auf. Das gebildete Distickstoffmonoxid enthält neben Wasserdampf noch mitgerissene Salpetersäure,
Nitrosylchlorid, Ammoniumnitrat und in Spuren Stickstoff und andere Stickoxide. Beim Aufsteigen
dieser Gase vom Zersetzungskolben in die Kolonne werden sie mit der ammoniakalischen Atmosphäre
Gemäß der Darstellung wird eine Apparatur zur Darstellung von Distickstoftmonoxid aufgebaut.
Ein Glaskolben (Zersetzungskolben) mit einem Volumen von 20 1 und eine 3 m lange Kolonne dienen
a's Reaktionsgefäß. Die Kolonne hat einen Durchmesser von 10 cm und ist im oberen Teil mit 6 mm
großen Raschig-Ringen gefüllt. Am Kopf der Kolonne befindet sich eine Sprüheinrichtung; die eingesprühte
Lösung wird durch eine Leitung vom Wärmeaustauscher herangeführt. Der Sumpf der Kolonne ist
durch Leitungen mit dem Wärmeaustauscher sowie mit dein Verdampfer verbunden. Der Verdampfer besteht
aus einem 20-1-Glaskolben. Zwischen Zer-
setzungskolben und Verdampfer befindet sich ebenfalls
eine Leitung.
Zu Betriebsbeginn werden in entsprechenden Teilschritten dem Reaktionssystem insgesamt 750 g Ammoniumchlorid
oder entsprechende Mengen an Salzsäure zugegeben. In den Zersetzungskolben werden
vorsichtig Salpetersäure und Ammoniak eingegeben. Sobald die Reaktion stationär verläuft werden stündlich
6,56 1 reine 50%-Salpetersäure und 864 1 Ammoniakgas
unter Normaldruck direkt in die Lösung eingeführt. Im Zersetzungskolben bildet sich in exothermer
Reaktion Ammoniumnitrat in einer salpetersauren Lösung. Die Lösung erwärmt sich auf eine Temperatur
von 116 bis 118°C. dabei bildet sich Distickstoffmonoxid mit einer Bildungsgeschwindigkeit von etwa
0,5 Mol Distickstoffmonoxid pro Mol Ammoniumnitrat und Stunde.
Das aufsteigende Distickstoffmonoxid enthält unmittelbar über der Lösung noch sehr viel Wasserdampf,
Salpetersäure, Stickstoffdioxid, Stickstoffmonoxid sowie Spuren von Salzsäure, Chlor, Nitrosylchlorid sowie
Stickstoff. Die ammoniakalische Atmosphäre über der sich zersetzenden Lösung bewirkt die Neutralisation
der sauer reagierenden Bestandteile. Die alkalische Atmosphäre in dem Gasraum wird dadurch aufrechterhalten,
daß über die Leitung 4 stündlich 712 1 Ammoniak eingeführt werden. Die aufsteigenden
heißen ammoniakalischen Gase gelangen in die Kolonne. Im oberen Teil der Kolonne wird verdünnte
Ammoniumnitratlösung bei einer Temperatur von etwa 60 bis 700C eingesprüht. Das aufsteigende heiße Gas
tritt in Kontakt mit der eingesprühten Lösung, dabei kondensiert der Wasserdampfanteil und das überschüssige
Ammoniak und die gebildeten Salze werden gelöst. Das im oberen Teil der Kolonne abgezogene
und anschließend gewaschene und getrocknete Rohlachgas besteht zu etwa 98 % aus Distickstoffmonoxid.
Der Rest ist im wesentlichen Stickstoff.
Die eingesprühte verdünnte Ammoniumnitratlösung ist durch den Kontakt mit den heißen Gasen und durch
die Kondensation des Wasserdampfes auf Temperaturen von etwa 80 bis 100°C erwärmt worden. Die
Lösung enthält jetzt neben dem Ammoniumnitrat noch geringe Mengen an Ammoniumchlorid und an freiem
Ammoniak. Die Lösung sammelt sich im Sumpf der Kolonne und wird mit einer Geschwindigkeit von etwa
2001 pro Stunde abgezogen. Davon werden stündlich etwa 1901 über den Wärmeaustauscher gekühlt und in
die Kolonne zurückgepumpt. Die restlichen 101 werden unter Zugabe von etwa 64 ml 50%iger Salpetersäure
in den 201 fassenden Verdampfer eingeführt.
Diese stündlich anfallenden 10 ! der verdünnter, wäßrigen
Ammoniumnitratlösung stellen praktisch den aus der Zersetzungsreaktion des Ammoniumnitrats stammenden
Wasseranteil dar, der in der Kolonne kondensiert wurde. Im stationären Zustand werden davon etwa
7 1 Wasser im Verdampfer entfernt. Die Lösung in dem Verdampfer weist einen pH-Wert von etwa 4,5 auf und
wird auf eine etwa 68%ige Ammoniumnitratlösung aufkonzentriert. Pro Stunde werden etwa 3,2 kg dieser
ίο konzentrierten Lösung aus dem Verdampfer in den
Zersetzungskolben überführt.
Im stationären Zustand erhält man etwa 1540 1 eines Rohlachgases der oben angegebenen Zusammensetzung
pro Stunde. Die Ausbeute, bezogen auf die eingesetzte Salpetersäure, beträgt damit etwa 97,5%.
Analog Beispiel 1 werden Ammoniak und technische Salpetersäure zu Distickstoffmonoxid umgesetzt.
Dabei wird die Zersetzung in Gegenwart von Katalysatoren durchgeführt. Die Folge der Aufstellung zeigt
den Einfluß eines Zusatzes bestimmten Metallverbindungen auf die Bildungsgeschwindigkeit des Distickstoffmonoxids.
Durch die gesteigerte Bildungsgeschwindigkeit kann man die Raumzeitausbeute wesentlich erhöhen. So erlaubt
die Zugabe von 400 g Kobaltnitrat in der Anordnung gemäß Beispiel 1 eine Steigerung des Umsatzes,
und zwar auf einen Ammoniakverbrauch von 20601 und einen Salpetersäureverbrauch von 7,01
61%iger technischer Salpetersäure. Die Ausbeute an Lachgas steigt dann auf etwa 20001.
Katalysator | Art und Menge der zugesetzten | Mn(NO3),, | • 6H1O | 6 H1O | Bildungsge |
Verbindung | Mn(NO3), | •6H,O | 4H1O | schwindigkeit | |
Mn(NO3), | • 6H,O | (Mol N,O/ | |||
MnSO4-5 H1O | 5H1O | Mol | |||
KMnO4 | -6H1O | NH.NO. · h) | |||
Ohne | Cu(NO3), ■ | 6H1O | 0,5 | ||
Mn-Ionen | 0,385 kg | Ce(SO4), - | 0,70 | ||
Mn-Ionen | 1,93 kg | Pb(NO3), | 0,90 | ||
Mn-Ionen | 3,85 kg | Bi(NO3),- | 0,82 | ||
Mn-Ionen | 1,60 kg | Co(NO3), | 0,90 | ||
Mn-Ionen | 0,21 kg | Ni(NO3),- | 0,65 | ||
Cu-I onen | 0,40 kg | 0,64 | |||
Ce-I onen | 0,54 kg | 0,65 | |||
Pb-I onen | 0,445 kg | 0,64 | |||
Bi-Ionen | 0,65 kg | 0,60 | |||
Co-Ionen | 0,40 kg | 0,65 | |||
Ni-Ionen | 0,40 kg | 0,70 | |||
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von Distickstoffmonoxid durch Zersetzung von Ammoniumnitrat in wäßrigen, chloridhaltigen, salpetersauren Lösungen in einem Reaktionsgefäß bei Temperaturen zwischen etwa 100 und 1600C, dadurch gekennzeichnet, daß man Ammoniumnitrat aus Salpetersäure und Ammoniak im Reaktionsgefäß herstellt, die Neutralisationswärme zum Aufheizen des Reaktionsgemisches benutzt, das entstehende Gasgemisch mit Ammoniak neutralisiert, das durch die Neutralisationswärme erwärmte heiße Gasgemisch mit einer wäßrigen ammoniumchloridhaltigen Aminonnitratlösung wäscht und die dabei anfallenden Chlorionen und das Ammoniumnitrat in die Reaktion zurückführt.
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