DE189735C - - Google Patents

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DE189735C
DE189735C DENDAT189735D DE189735DA DE189735C DE 189735 C DE189735 C DE 189735C DE NDAT189735 D DENDAT189735 D DE NDAT189735D DE 189735D A DE189735D A DE 189735DA DE 189735 C DE189735 C DE 189735C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes

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  • Paper (AREA)

Description

ate; ;5u£iiCiiß'St cal
Gelöscht am 16. V. 1918
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-■Jig 189735 KLASSE 55 b. GRUPPE
ALVAR MÜNTZING in STOCKHOLM.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Juni 1906 ab.
Bei allen bisher angewandten Verfahren zur Herstellung von Zellulose durch Kochen des Rohmaterials wird das Rohmaterial, z. B. Holz, im zerkleinerten Zustande in den Kocher eingefüllt. In den Kochern wird die ganze Holzmenge mit der zum Freimachen der Zellulosefasern, d. h. also zur Auflösung der übrigen z. B. inkrustierenden Bestandteile bestimmten Kochlauge so lange gekocht, bis die Füllung als
ίο fertig behandelt gilt. Hierbei können die Kocher entweder während des Kochens ganz verschlossen oder aber mit Rohrenleitungen verbunden sein, die ein Zirkulieren (eventuell auch ein Auffrischen) der Kochlauge gestatten.
Da jedoch die zur Bereitung der Kochlauge verwendeten Chemikalien, wie kaustische Alkalien, in Verbindung mit Schwefelnatrium oder Schwefelkalium, saure schwefligsaure Salze usw. bei -fortgesetzter Einwirkung auf die Zellulosefasern diese ebenfalls angreifen, so daß dieselben, besonders bei hoher Temperatur und starkem Druck, nicht nur geschwächt, sondern auch mehr oder ,weniger aufgelöst werden, so hat bei den bisherigen Kochverfahren nicht vermieden werden können, daß wenigstens ein Teil der Zellulosefasern geschwächt und eiri^Teil aufgelöst wurde. Dies hat zur Folge, daß die "Ausbeute weder so groß noch von so guter'Qualität war, wie sie theoretisch hätte werden können. Hierzu trägt noch besonders der Umstand bei, daß, was das Holz betrifft, ein Teil desselben oft mehr löslich und leichter zu kochen ist als anderes gleichzeitig in den Kocher gelangendes Material. Aus diesem Grunde muß der Laugenzusatz so stark gemacht und so lange damit gekocht werden, bis auch das schwer zu kochende Holz bzw. anderes Rohmaterial mit Sicherheit genügend aufgelöst und zerteilt ist. Dabei läßt sich nicht vermeiden, daß das im Kocher befindliche lose und leicht zu kochende Rohmaterial, wie * man sagt, zu stark gekocht wird, so daß ein Teil der Faser angegriffen oder ganz aufgelöst wird. Ferner ■ läßt sich auch nicht immer vermeiden, daß ein Teil des Holzes feuchter ist als ein anderer, der gleichzeitig gekocht werden soll. Infolge des Umstands, daß das feuchtere Holz schwerer zu kochen ist als das trockene, ergibt sich hierbei das gleiche Verhältnis, wie oben erwähnt.
Zur Vermeidung dieser Übelstände soll nach dem neuen Kochverfahren während des Kochprozesses die Entfernung der freigemachten Zellulosefasern gleich nach ihrer Fertigbehandlung ermöglicht werden.
Das neue Verfahren besteht darin, daß die freigemachten Fasern sofort nach ihrem Freimächen mit der in bekannter Weise zirkulierenden Kochlauge aus dem Kochgefäß bzw. den Kochgefäßen gerissen und in einem geeigneten Apparat aufgefangen werden, zu welchem Zwecke der Kocher bzw. die Kocher in derartiger offener Verbindung mit der äußeren Röhrenleitung stehen, daß Mitreißen und Abscheiden der Fasern unbehindert vor sich gehen können. Die Kochlauge, welche durch genügend starke Röhren geleitet wird, wird zweckmäßig durch
eine sogenannte Filterpresse getrieben, wie sie bei der Fabrikation von Zucker, Kaolin u. dgl. benutzt werden. Derartige Apparate werden dann jedoch dem vorliegenden Zweck besonders angepaßt. Die: Zellulosefasern bleiben in den Apparaten . zurück, während die abgehende Lauge durch irgendeine· Pumpeneinrichtung in bekannter Weise nach dem andern Ende des Kochers zurückgeführt wird.
ίο Das Kochen findet entweder in liegenden zylindrischen Kochern oder in aufrecht stehen- - den Kochern statt, wobei die ersteren in Drehung versetzt werden können.
Die beiden Ausführungsformen der Kochapparate sind auf der Zeichnung dargestellt.
Fig. ι veranschaulicht den Kochapparat in einer Ausführungsform.
A ist der zylindrische Kocher, der mittels einer darunter liegenden Transmissionsvorrichtung in Drehung versetzt werden kann und mit den Rollbahnen B in entsprechend ausgebildeten Rädern läuft. Mit C ist ein Mannloch zur Einbringung des Holzes und mit D die vom Kessel ausgehende Laugenleitung bezeichnet.
E ist ein Astfänger, in welchem größere Äste und unzerteiltes Holz von einem Gitterwerk aufgefangen werden. F bezeichnet einen Apparat, z. B. eine Filterpresse, zur Ausscheidung der Zellulosefaser aus der Lauge.
G ist eine Pumpvorrichtung, wodurch die von F kommende Lauge direkt oder durch einen Wärmeapparat H nach dem Kocher zurückgeleitet wird. Falls erforderlich, kann durch das Rohr K neue Kochlauge zugeleitet werden.
Während des Kochens und der Laugenzirkulation wird der Kocher in genügend schneller Umdrehung gehalten, damit das im Kessel befindliche Rohmaterial für die Zellulose durch Reibung die Zellulosefaser in dem Maße, wie diese fertig wird, ausscheiden kann.
Fig. 2 veranschaulicht den Apparat in einer zweiten Ausführungsform, wobei die Zirkulation der Lauge nebst Ausscheidung der Zellulosefaser in ungefähr gleicher Weise geschieht wie im vorigen Falle. Der Unterschied ist nur der, daß die Lauge von dem unteren Ende des Kochers abgeht und am oberen Ende des Kochers wieder zugeführt wird. Bei dieser Kochvorrichtung steht der Kocher während der Zirkulation der Lauge still. Gewünschtenfalls kann der Kocher mit einer Bewegungsvorrichtung versehen werden, derart, daß derselbe zuweilen um eine wagerechte Achse / in Drehung gesetzt werden kann, wobei jedoch selbstredend die Laugenleitungen abgekuppelt und der Kocher durch Hähne geschlossen sein muß.
In den Zellulosefasern, welche in einem dazu bestimmten Apparat (Filterpresse) ausgeschieden werden, bleibt ein Teil der Lauge zurück, welcher in zweckmäßiger Weise ausgewaschen und, wenn Alkalien in irgendeiner Form beim Kochen verwendet werden, zwecks Wiedergewinnung der für die Lauge verwendeten Chemikalien gereinigt wird. An Stelle der in dieser Weise während des Kochens entfernten Menge Lauge kann in bekannter Weise nach und nach neue Lauge von passender Stärke zugesetzt werden, um die Lauge während der ganzen Zeit des Kochens in gleichmäßigerer Stärke zu erhalten. Auch kann man so beim Beginn des Kochens oder nach einer neuen Beschickung mit Holz stärkere Lauge verwenden, als die Freimachung der Faser im allgemeinen erfordert.
In den Fällen, wo man die Faser ohne Anwendung von Druck genügend freimachen, und reinigen kann, kann die Zuführung von neuem Rohmaterial allmählich während des Kochens geschehen. Hierbei werden dann die liegenden Kocher während der Beschickung stillgesetzt. Ist Dampfdruck erforderlich, so benutzt man abwechselnd zwei Kocher, so daß der eine gereinigt und mit einem neuen Holz beschickt werden kann, während der andere sich im Kochen befindet. Wenn letzteres so weit fortgeschritten ist, daß eine neue Beschickung erforderlich wird, so leitet man die Kochlauge von dem letzteren Kocher nach demjenigen, welcher vorher fertig beschickt worden war.
Das neue Kochverfahren hat den besonderen Vorteil, daß das Holz nicht in Späne zerhackt werden muß, vielmehr die Holzklötze oder Latten in solchen Längen in den Kocher gebracht werden können, wie es der Größe des Kochers und der Bequemlichkeit entspricht. Abgesehen davon, daß die Kosten des Hackens gespart werden, vermeidet man den beträchtlichen Holzverlust, welcher beim Zerhacken entsteht, und ebenso das Verkürzen von Fasern durch die Hackmesser.
Beim Kochen mit liegenden Kochern unter Benutzung von unzerteilten Holzklötzen oder Lattenholz, welches horizontal im Kocher liegt, wird der Kocher so schnell in Drehung erhalten, daß die Zellulosefasern von den Oberflächen der Klötze oder Latten abgerieben werden, und zwar in dem Maße, wie sie zu diesem Zweck genügend freigemacht und gereinigt sind.
Das neue Kochverfahren kann selbstredend auch für andere Rohmaterialien als Holz verwendet werden, wobei dann die Anordnung bzw. Einrichtung des Kochers der Art des Rohmaterials eventuell angepaßt werden muß.
Anstatt der Vereinigung je eines Apparats jeder auf der Zeichnung dargestellten Art können natürlich mehrere solcher zu gleicher Zeit verwendet werden. Ebenso kann auch einer oder mehrere der Apparate, z. B. der Astfänger, unter günstigen Verhältnissen fortgelassen werden. Anstatt des Laugenwärmers
könnte Dampf unmittelbar in den Kocher geleitet oder der Kocher in anderer Weise erwärmt werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz bei ständiger Zirkulation der Kochlauge durch den Kocher und eventueller Auffrischung der Kochlauge, dadurch gekennzeichnet, daß die freigemachten Fasern in dem Maße, in dem sie freigemacht werden, mit dem Strome der Kochlauge aus dem Kochgefäß geführt und aufgefangen werden.
  2. 2. Kocher zur Durchführung des Verfahrens nach Patentnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Rohrleitung (D) für die zirkulierende Lauge ein Apparat (z. B. eine Filterpresse F) zum Auffangen der Fasern "eingeschaltet ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT189735D 1906-04-19 Active DE189735C (de)

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SE376894X 1906-04-19

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FR (1) FR376894A (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747455C (de) * 1940-07-02 1944-10-02 Sueddeutsche Zellwolle Ag Verfahren zur Vorbehandlung von Flachs- und Hanfschaeben
DE749028C (de) * 1942-04-02 1953-01-19 Albert Scholz Umlaufender Kocher zum Aufbereiten von zellstoffhaltigem Fasergut
DE966129C (de) * 1942-04-02 1957-07-11 Guenther Scholz Dipl Ing Kocher zum Kochen von Zellulose, insbesondere in Kugelform, mit einer Vorrichtung zum staendigen Drehen
DE1183352B (de) * 1958-10-08 1964-12-10 Dorr Oliver Inc Kontinuierliches Verfahren zur Papierstoffherstellung aus Hartholzspaenen

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DE1183352B (de) * 1958-10-08 1964-12-10 Dorr Oliver Inc Kontinuierliches Verfahren zur Papierstoffherstellung aus Hartholzspaenen

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FR376894A (fr) 1907-08-23

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