DE844249C - Verfahren und Anlage zur Gewinnung von Cellulose - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Gewinnung von CelluloseInfo
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 17. JULI 1952
ρ 33827 IVb/55b D
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Gewinnung der Cellulose aus Pflanzenstoffen
durch die gemeinsame Einwirkung einer Säure, die in der Lage ist, aus den Calcium-Magnesium-Tetragalacturonaten
der zwischen den Pflanzenzellen befindlichen Scheidewände die Säure in Freiheit zu setzen, und eines löslichmachenden, hydrolysierenden
und basischen Mittels.
Die Zellstoffbestandteile der Pflanzenstoffe sind nämlich unter sich durch ein zwischen den Zellen
befindliches Bindemittel vereinigt, das insbesondere gewisse Pektinverbindungen enthält.
Bei den bekannten, mit Alkalien ausgeübten Verfahren zur Herstellung von Cellulose werden diese
Verbindungen durch die mehr oder weniger große Einwirkung des Ätznatrons löslich gemacht.
Die Wirkung des Ätznatrons wird dadurch begrenzt, daß ein verhältnismäßig wesentlicher Teil
der Pektinverbindungen mit dem Calcium und dem Magnesium verbunden ist. Solche Verbindungen ao
enthalten nämlich sehr häufig einen Tetragalacturonkern mit vier Säurefunktionen. Sind diese
Säurefunktionen frei oder durch organische Reste verethert, so können die Hydrolyse und das Löslichmachen
durch Ätznatron durch mäßige Ein- »5 wirkung geschehen.
Sehr häufig sind aber zwei der Säurefunktionen des Kernes durch Erdalkalimetalle, insbesondere
durch Calcium und Magnesium, versalzt.
In diesem Fall kann das Löslichmachen nicht mehr unmittelbar durch mäßige Einwirkung des
Ätznatrons geschehen. Technisch ist es deshalb auch üblich, starke Konzentrationen und hohe Temperaturen
anzuwenden, deren Nachteil darin besteht, daß sie einen Teil der Cellulose zerstören.
Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet es nun, diesen Nachteil zu vermeiden.
Es besteht im wesentlichen darin, die Säure des
Tetragalacturonkernes dadurch frei zu machen, daß man auf diesen eine Säure einwirken · läßt, deren
Anion in der Lage ist, sich an Calcium und Magnesium zu binden und diese wirkungslos zu machen.
Der Vorgang wird in. Gegenwart eines Überschusses an freiem Alkali durchgeführt, der die
Umkehrbarkeit des Prozesses vermeidet, und die Bildung von Alkalipektaten veranlaßt, die später
hydrolysiert oder gelöst werden.
ίο Zur Bindung der Erdalkalimetalle können verschiedene
mineralische und organische Säuren benutzt werden.
Flußsäure eignet sich sehr gut infolge ihrer großen Affinität zu Calcium, das sie unlöslich
t5 macht.
Die Oxalsäure bietet ebenfalls gute Ergebnisse. Der Vorgang kann kalt und ohne mechanische Einwirkung
durchgeführt werden.
Er kann ebenfalls durch eine Temperaturerao höhung begünstigt werden, die zwischen 90 und
i8o° schwanken kann. Zur Begünstigung des chemischen
Vorgangs kann dieser mit einer mechanischen Einwirkung, z. B. einem Quetschen oder
Kneten, verbunden werden.
as Die ganze Behandlung kann in einigen Minuten
vollendet sein. ■■ -
Die zu benutzende Säuremenge ist stets gering. Sie wird derart berechnet, daß sie eine gänzliche
Bindung der Erdalkalien bewirkt, die sich in dem behandelten Pflanzenstoff und in dem für die Herstellung
dienenden Wasser befinden.
Die Anwendung eines Überschusses ist unnötig. Die Behandlung kann in einer einzigen Stufe
in einem gewöhnlichen Wäscher geschehen. Vorzugsweise geht man aber methodisch vor, indem
man den Pflanzenstoff nacheinanderfolgend behandelt.
i. mit Säuren, die in der Lage sind, die Tetragalacturonate
zu zersetzen, um die organischen Säuren in Freiheit zu setzen und die Erdalkalien als
unlösliche und unwirksame Salze auszufällen; 2. mit erschöpften, organische Natriumsalze enthaltenden
Laugen, welche die löslichsten Pflanzenbestandteile auflösen, wie z. B. Säuren, mehrwertige
Alkohole, Zucker, Proteide; 3. mit carbonathaltigen Alkalisalzen, welche die einfachen Aldosen,
die gummiartigen Bestandteile, die stärkeartigen Schleime wie auch die schwächsten Pektinverbindungen
auflösen; 4. mit Ätzalkalien in frischer Lösung, die durch Auflösung oder Fällung auf gewisse
Polysaccharide einwirken, auch die kräftigsten Pektinstoffe beeinflussen und dadurch die Scheidewände
zwischen den Zellen aufschließen, die nicht mehr durch die Erdalkalimetalle versalzt sind;
5. mit reinem Wasser, das die organischen Alkaliderivate hydrolysiert und die Rückgewinnung der
eingesetzten Chemikalien durch Herauslösen gestattet.
Diese verschiedenen Vorgänge können in selbsttätiger Weise in einer gemeinsamen Vorrichtung
mit oder ohne Verschiebung des behandelten Pflanzenstoffes durchgeführt werden. Es werden
nachfolgend einige Ausführungsbeispiele von Anlagen zur Ausübung des Verfahrens an Hand der
Fig. i, 2 und 3 der Zeichnung beschrieben.
Schematisch besteht diese Anlage im wesentlichen (Fig. 1) aus einer Reihe von Gefäßen A, B1 C bis H.
Jedes dieser Gefäße enthält einen gelochten Hilfsboden 1, und eine Rohrleitung 2 verbindet den
Raum zwischen dem Boden und dem Hilfsboden mit dem oberen Teil des folgenden Gefäßes.
Eine Pumpe und ein Erwärmer können in die Leitung eingeschaltet werden, um den Umlauf zu
verstärken und die Temperatur zu erhöhen.
Bei normalem Betrieb sind alle Gefäße mit Pflanzenstoff
gefüllt, jedoch ist in jedem Gefäß die Behandlung verschieden weit fortgeschritten.
In den oberen Teil des Gefäßes A, das eine ganz
behandelte Pflanzenstoffmasse enthält, wird bei 3 beständig Wasser eingelassen.
Dieses Wasser bewirkt eine Hydrolyse und verschiebt die nicht zur Reaktion gelangten chemischen
Körper. Letztere werden dadurch in das folgende Gefäß B verdrängt.
Die gleiche Verschiebung erfolgt von einem Gefäß zum anderen in der gesamten Anlage, und
die erschöpfte Schwarzlauge fließt bei h aus dem letzten Gefäß H ab.
In das Gefäß C, das sich annähernd im ersten Drittel des Systems befindet, werden bei 4 beständig
die Chemikalien eingeführt, wie z. B. eine Lösung von Flußsäure in der Form eines Alkalisalzes,
von Natriumcarbonat und von Ätznatron. In den Gefäßen C-D wirkt das Ätzalkali in
klarer Lösung auf die am stärksten widerstehenden organischen Stoffe ein, die nicht durch die Erdalkalimetalle
versalzt sind.
In den Gefäßen E-F werden die am wenigsten widerstehenden Stoffe von den Alkalicarbonaten
angegriffen.
Schließlich wird in den Gefäßen G-H die freie Säure des Calcium-Magnesium-Tetragalacturonates
durch die Flußsäure erzielt sowie die Auflösung der unmittelbar im Wasser oder in den schwach
alkalischen Lösungen löslichen Stoffe.
Das Gefäß A wird durch den oberen Teil, bei 3, oder durch den unteren Teil von der ganz behandelten
und gewaschenen Masse entleert und dann durch die Öffnung 3 mit frischen Pflanzenstoffen
gefüllt. Durch den Stutzen 9 wird in den oberen Teil die aus dem. Gefäß H herkommende Lauge
eingeführt, während die ganz erschöpfte Lauge
bei α abgelassen wird.
Das Gefäß B wird dann seinerseits entleert und in gleicher Weise wie das Gefäß A bedient.
Die vorbeschriebene, aus mehreren Gefäßen bestehende Anlage, in welcher der zu behandelnde
Stoff sich nicht bewegt und nur die Flüssigkeit umläuft, kann vorteilhaft durch eine einzige Vorrichtung
ersetzt werden, in welcher die gleichen Reaktionen in getrennten Abschnitten durchgeführt
werden, wozu die Flüssigkeit und der Pflanzenstoff sich zueinander im Gegenstrom bewegen.
In diesem Fall besteht die Vorrichtung aus einem zylindrischen Turm / (Fig. 2), der einen gelochten
Hilfsboden K und eine Rührvorrichtung L enthält.
Unter dem gelochten Boden geht eine Rohrleitung M al), deren oberes Ende an die freie Luft
über einem Ableitungsrohr X mündet, und zwar in einer Höhe, die annähernd zwei Drittel der
Gesamthöhe der Vorrichtung beträgt.
Eine gelochte Ringkammer 0, die im oberen Teil des Turmes vorgesehen ist, gestattet die
gleichmäßige Verteilung des Waschwassers.
Ein gelochtes Ringrohr P, das sich über dem
ίο Ableitungsrohr M befindet, gestattet das Einbringen
der Chemikalien.
Der zu behandelnde, in den Trichter R eingefüllte Stoff wird fortschreitend von einer Förderschraube
.S" in den unteren Teil des Turmes gedrückt.
Dieser Stoff gelangt dort mit der Schwarzlauge in Berührung, mit welcher er durch die
Rührvorrichtung L innig vermischt wird.
Die Calcium- und Magnesiumderivate des Pflanzenstoffes reagieren sofort mit den Alkalisalzen der
Fluß- und der Oxalsäure, die in der Schwarzlauge vorhanden sind. Calcium und Magnesium werden
in unlösliche, unwirksame Salze umgewandelt. Die Säuren, mehrwertigen Alkohole, Zucker, Proteide
u. dgl. werden dabei ebenfalls aufgelöst.
Diese Reaktionen spielen sich im Abschnitt I ab. Die mit organischen Stoffen sehr angereicherte
Schwarzlauge, deren wirksame Bestandteile aber ganz erschöpft sind, fließt in fortschreitender Weise
durch die Rohrleitung M ab.
Der Pflanzenstoff steigt allmählich im Turm J. Er wird dabei mit einer an organischen Stoffen
weniger reichen Lösung getränkt, die aber Alkalicarbonate enthält. Durch diese werden die Reaktionen
des Abschnitts II veranlaßt, d. h. die Auflösung der einfachen Aldosen, der gummiartigen
Bestandteile, der Schleime und der am wenigsten angreifbaren Pektinverbindungeh.
Ein doppelwandiger Mantel Z, in den man Wasserdampf einläßt, gestattet die fortschreitende
Erwärmung der Lauge ohne Verdünnung durch Kondenswasser. Man kann ebenfalls unmittelbar
durch Wasserdampf erwärmen.
Das Homogenisieren durch waagerechte Flächen wird sehr gleichmäßig durch die Rührvorrichtung L
bewirkt.
Der weiter hochsteigende Pflanzenstoff, der bereits teilweise behandelt ist, gelangt dann in Berührung
mit der fast reinen chemischen Lösung, die durch die Ringkammer /' eingelassen wird. Hier
entstehen die Reaktionen des Abschnittes III, und zwar Bindung des Ätznatrons an die Polyaldosen
und die am stärksten widerstehenden Pektinstoffe, die wegen der früheren Einwirkung der Fluß- und
Oxalsäure im ersten Abschnitt des Turmes nicht mehr mit Calcium und Magnesium versalzt sind.
Der nunmehr sehr alkalische Pflanzenstoff wird dann ül>er das Ableitungsrohr verdrängt und tritt
in den letzten Abschnitt IV ein, wo er der Einwirkung des reinen Wassers unterworfen wird.
Es tritt eine Hydrolyse der Alkaliverbindungen ein. Die frei werdenden Chemikalien werden von
dem bei O eingelassenen Wasser in Richtung der unteren Abschnitte weitergeleitet.
Die vollständig gewaschene Cellulose wird fortschreitend durch den Stutzen U abgelassen.
Diese Vorrichtung gestattet eine vollständige Behandlung bei Atmosphärendruck und bei einer
Temperatur von 90 bis ioo°, in weniger als ι Stunde.
Es ist übrigens möglich, mehrere Türme hintereinanderzuschalten Benutzt man z. B. zwei
Türme, dann können die Reaktionen der Abschnitte I und II im ersten und die Reaktionen der
Abschnitte III und IV im zweiten Turm durchgeführt werden. In diesem Fall wird der teilweise
behandelte Pflanzenstoff, der durch den Stutzen U des ersten Turmes abgelassen wird, in den unteren
Teil des zweiten Turmes verdrängt. Die Chemikalien werden nur in den zweiten Turm eingebracht,
und das Wasser wird im ersten Turm durch die 80 Lauge ersetzt, die aus dem zweiten Turm abfließt.
Die vorbeschriebenen Vorrichtungen gestatten die Kaltherstellung oder die Warmherstellung bei
Temperaturen von nicht mehr als ioo° einer Cellulose von heller Färbung, die sich leicht bleichen
läßt. Die Herstellung geschieht mit hoher Ausbeute, und die Cellulose kann zur Herstellung sehr starker
Papiere dienen.
Zur Herstellung von Papierstoffen für Pappe, Platten, Formkörper od. dgl. erfolgt die gleiche
Behandlung in einigen Minuten vorteilhaft in der nachfolgend beschriebenen Vorrichtung, deren
Grundgedanke stets der gleiche ist, bei welcher aber die verschiedenen Gefäße zu einem einzigen,
waagerechten und zylindrischen Rohr vereinigt sind, das durch eine gelochte Schnecke in mehrere
Abteile geteilt ist und in dem die Behandlung fortschreitend in nacheinanderfolgenden Abschnitten
in der oben beschriebenen Weise geschieht.
Diese Vorrichtung umfaßt im wesentlichen (Fig. 3) einen zylindrischen Körper 8 mit einem
gelochten Teil 10, durch den die erschöpften Laugen abgelassen werden, einem Füllstutzen 11 zum
Einbringen des P'flanzenstoffes, einem Doppelmantel 12 für die Erwärmung durch bei 24 eintretende
Gase, einer innen gelochten Ringkammer 13 zum Einlaß der chemischen Lösungen, einer
gleichen Ringkammer 14 zum Einlaß des Wassers, einem Auslaß 15 für die Cellulose, einer drehbar
gelagerten Welle 16, die sich in der Achse des zylindrischen Körpers befindet, einer mit kegelförmigen
Löchern 18 versehenen Schnecke 17, die fest mit der Welle 16 verbunden ist, und einer Scheibe
20 mit Ausschnitten zum Auslaß der Cellulose.
Der Pflanzenstoff wird durch den Trichter b eingeführt. Er wird vom Stutzen 11 in Richtung des
Auslasses 15 durch die Drehung der Schnecke 17 verschoben.
Auf der Innenseite des Rohres vorgesehene Rillen 23 verhindern die Drehung des Pflanzen- iao
stoffes. Dieser erleidet nacheinanderfolgend 1. eine Erwärmung durch den sich entspannenden Dampf
aus der bei 10 ankommenden erschöpften Lauge; 2. die Einwirkung der Fluß- oder Oxalsäure, durch
welche die freie Säure der Tetragalacturonate erhalten wird; 3. die Einwirkung der erschöpften
Laugen, welche die im Wasser löslichen organischen Stoffe auflösen; 4. die Einwirkung der carbonathaltigen
Alkalisalze, welche die am wenigsten widerstehenden Stoffe auflösen; 5. die Einwirkung
der in klarer Lösung befindlichen Ätzalkalien, welche die Auflösung der am stärksten widerstehenden
Stoffe vollenden und deren Calcium-Magnesium-Bindungen zwischen 11 und 13 zerstört
werden.
Die sauren und alkalischen Lösungen werden gleichzeitig durch die Ringkammer 13 eingelassen
und durch die Löcher 19 gleichmäßig verteilt.
Die chemischen Reaktionen können durch bei 12 eingelassenen Dampf beschleunigt werden.
6. Im Abschnitt 13, 14 wird die Cellulose
durch das bei 14 eingelassene Wasser gewaschen. Durch die Löcher 18 der Schnecke fließt dieses
Wasser fortschreitend durch die Masse der Cellulose von 14 nach 10 und nimmt dabei die bei 13
ao eingelassenen Chemikalien sowie die gelösten organischen Stoffe mit.
Schließlich tritt das Waschwasser als schwarze Lauge durch den gelochten Teil 10 aus.
7. Im Abschnitt 14, 15 wird die Cellulose entwässert
und dann durch den Auslaß 21 mit Hilfe der ausgesparten Scheibe 20 ausgestoßen, die auf
der Welle 16 festsitzt und von dieser in Drehung versetzt wird.
Eine Scheidewand 22 verhindert die unmittelbare Verbindung des Zyünderkörpers mit der Außenluft.
Eine solche Anordnung gestattet es, im Rohrkörper einen hohen Druck aufrechtzuerhalten und
trotzdem den Pflanzenstoff fortschreitend ein- und abzuführen.
Die vorbeschriebenen Vorrichtungen eignen sich auch zur Ausübung jedes anderen Verfahrens zur
Herstellung von Cellulose.
Claims (8)
1. Verfahren zur Gewinnung von Cellulose aus Pflanzenstoffen durch Einwirkung einer
Säure, welche befähigt ist, die Tetragalacturonsäure aus Calcium-Magnesium-Tetragalacturo-
nat in Freiheit zu setzen, und eines hydrolytischen, basischen und löslich machenden Mittels,
^- gekennzeichnet durch Anwendung einer Säure, deren Rest befähigt ist, sich in Gegenwart
eines Überschusses aji freiem Alkali mit den Erdalkalimetallen unter Bildung eines sich abscheidenden
Niederschlages zu verbinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure aus Flußsäure besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure aus Oxalsäure besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung durch ein Quetschen oder Kneten, des Stoffes, vorzugsweise
unter Erhöhung der Temperatur, beschleunigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pflanzenstoff mit Säuren behandelt wird, welche die Tetragalacturonate zersetzen unter Freisetzen der organischen
Säure und die Erdalkalien in Form unlöslicher und unwirksamer Salze binden, sodann mit
organische Natriumsalze enthaltenden Laugen, welche die löslichen Bestandteile des Pflanzenstoffes
auflösen, mit carbonathaltigen Alkalisalzen, welche die Aldosen, die gummiartigen
Bestandteile, die Schleime, die Pektinverbindungen auflösen, mit Ätzalkalien, welche diese
Auflösung vollenden, und mit Wasser, das die organischen Alkaliderivate hydrolysiert und die
eingesetzten Chemikalien rückgewinnt.
6. Anlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Reihe gleicher Gefäße mit einem gelochten Hilfsboden, einer Einfüllöffnung, einer Rohrleitung
zur Verbindung des Raumes zwischen dem Boden und dem Hilfsboden mit dem oberen Teil des folgenden Gefäßes, einem Ablaßhahn
auf jedem Verbindungsrohr zwischen den Gefäßen, einem Hahn in der Ablaßleitung für die Laugen und einem Hahn für die Entleerung.
7. Anlage nach Anspruch 6. gekennzeichnet durch wenigstens einen zylindrischen Turm mit
einem gelochten Hilfsboden, einer axial gelagerten Rührvorrichtung, einer vom Boden des
Turmes ausgehenden Ablaßleitung, die etwas unter dem oberen Teil des Turmes ausmündet,
einer gelochten Ringkammer zur Verteilung des Waschwassers in den oberen Teil des Turmes,
einem Verteiler für die Chemikalien in der Nähe der Ablaßleitung, einem Einlaßstutzen
für den Pflanzenstoff im unteren Teil des Turmes, einem Speisetrichter, einem Zylinderkörper
zur Verbindung des Trichters mit dem Einlaßstutzen, einer Förderschnecke in diesem
Zylinderkörper, einer Auslaßöffnung für die behandelte Cellulose im oberen Teil des Turmes
und einem Doppelmantel, der von heißen Gasen durchströmt wird.
8. Anlage nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch wenigstens einen zylindrischen Rohrkörper
mit einer axial drehbar gelagerten Welle, einer auf dieser Welle befestigten und gelochten
Förderschnecke, auf der Innenwand des Rohrkörpers vorgesehenen Rillen, einer Auslaßöffnung
im ersten Viertel des Rohrkörpers für die Laugen und einer öffnung für die Erneuerung
des Pflanzenstoffes, einem von heißen Gasen durchströmten Doppelmantel im zweiten Viertel,
im dritten Viertel vorgesehenen Einlaßöffnungen für die Chemikalien und einer Einlaßöffnung
für das Wasser im letzten Viertel sowie einer ausgesparten Scheibe am Ende des Rohrkörpers zum Ausstoßen des Zellstoffes.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
O 5221 7.52
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR685368X | 1948-02-20 |
Publications (1)
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Family
ID=9024938
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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- FR FR963082D patent/FR963082A/fr not_active Expired
-
1949
- 1949-02-10 GB GB3669/49A patent/GB685368A/en not_active Expired
- 1949-02-11 DE DEP33827A patent/DE844249C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL144950C (de) | 1900-01-01 |
BE487286A (de) | 1900-01-01 |
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FR963082A (de) | 1950-06-30 |
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