DE187273C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B27/00—Optical systems or apparatus not provided for by any of the groups G02B1/00 - G02B26/00, G02B30/00
- G02B27/32—Fiducial marks and measuring scales within the optical system
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Telescopes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 187273 -KLASSE 42 h. GRUPPE
ALPHONSE JOORS in FOREST-la-BRUXELLES und ADHEMAR MERCENIER in BRÜSSEL
Visiereinrichtung aus Glas. Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Dezember 1905 ab.
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Visiervorrichtung aus Glas für Visierapparate
jeder Art. Die Erfindung hat zum Zweck, ein Visier zu schaffen, das mit Genauigkeit
die Visiermittelachse angibt, ohne das Bild des visierten Gegenstandes durch ein Fadenkreuz o. dgl. zu stören.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, die vom visierten Objekt ausgehenden
ίο Lichtstrahlen durch einen durchsichtigen
Körper mit ebenen oder gekrümmten Oberflächen hindurchtreten zu lassen, der derart
angeordnet oder zusammengestellt ist, daß eine doppelte Brechung dieser Strahlen entsteht,
also eine Ableitung der einfallenden Strahlen nach entgegengesetzten Richtungen,
und zwar nach den beiden Seiten der Mittelebene, die durch das in Frage kommende,
durchsichtige Medium hindurchgeht, so daß die Visierachse sich in der Verlängerung der
Mittelachse des doppelten, aus der doppelten Brechung herrührenden Bildes befindet.
Für diesen Zweck kann man alle durchsichtigen Körper verwenden, die die Form
und die Anordnung zur Erzeugung einer doppelten Brechung besitzen.
Die einfachste Anordnung besteht darin, auf dem Visierapparat ein Prisma zu befestigen,
dessen eine Kante in der Mittelebene des Apparates liegt, oder besser zwei Prismen gegeneinander zusammenzufügen und
sie so anzuordnen, daß sie wiederum ein Prisma bilden.
Zur Erläuterung sind in den Fig. 1 bis 5 einige schematische Ausführungsbeispiele dargestellt.
xy sei die Mittelebene des Fernrohres o. dgl. Das Prisma abc (Fig. 1 und 2) von
dreieckiger und vorzugsweise gleichschenkliger Form liegt mit der Spitze b entweder
zu dem Objektiv χ oder zu dem Okulary hin.
Die einfallenden Strahlen werden nach den Spitzen α c (Fig. 1 und 2) der Prismen hin
abgelenkt, so daß die vom Punkt χ ausgesandten Lichtstrahlen dem Okulary einerseits
nach α hin und andererseits nach c hin abgelenkt erscheinen, d. h. man sieht ein
doppeltes Bild.
Man erhält dasselbe Resultat, wenn man zwei Prismen abc und α1 b! c1 (Fig. 3 und 4)
gegeneinander zusammenfügt, so daß man ein Prisma erhält, dessen Brechungwinkel sich aus den Brechungwinkeln abc und ax b1 c1
zusammensetzt, so die Spitze des zusammengesetzten Dreiecks bildet und in der Achse
der Mittelebene xy entweder zum Gegenstande χ hin oder zum Auge des Beobachters
hin liegt.
Man könnte auch zwei mit den Spitzen gegeneinander gelegene Prismen verwenden,
wobei sich die Oberflächen der Prismen in derselben Geraden befinden oder auch einen
Winkel miteinander bilden können. Man kann hierzu alle Gläser verwenden, die auf
dem Prinzip des Prismas beruhen, wie beiv
spielsweise Linsen, die in der Mitte genügend tief eingeschnitten sind, so daß zwei durchsichtige,
prismenartige Medien mit gekrümmten Oberflächen gebildet werden.
Um jedoch sehr scharfe und genaue Bilder und recht gleichmäßig auf beide Seiten der Mittelebene verteilte Lichtstrahlenbüridel zu erhalten, ist es angebracht, da ja eine gleichmäßige Beleuchtung gleichfalls eine wichtige
Um jedoch sehr scharfe und genaue Bilder und recht gleichmäßig auf beide Seiten der Mittelebene verteilte Lichtstrahlenbüridel zu erhalten, ist es angebracht, da ja eine gleichmäßige Beleuchtung gleichfalls eine wichtige
ίο Rolle für die Ähnlichkeit der Bilder abgibt,
eine Anordnung durchscheinender Medien zu verwenden, durch welcke die vom visierten
Gegenstand herrührenden Lichtstrahlen zuerst eine konvergente Brechung und darauf eine
divergente Brechung auf beiden Seiten der Mittelebene erfahren (Fig. 5).
Daher besteht die nach vorliegender Erfindung vorzugsweise angewandte Visiereinrichtung
aus einer Konvex- (Bikonvex-, Plankonvexusw.) Linse, die als Objektiv dient
(Fig. 5) und hinter der zum Okular hin eine Vorrichtung für eine doppelte Ablenkung
• oder doppelte divergierende Brechung liegt.
Diese besteht z. B. aus einer Konkav-, (Bikonkav- oder Plankonkav-) Linse, die in
zwei Teile zerschnitten ist. Hierbei werden die beiden Hälften der zerschnittenen Linse
so angeordnet, daß die Schnittebene in der Vertikal-, Horizontal- usw. Mittelebene des
Instrumentes liegt.
Die beiden Hälften sind beispielsweise voneinander durch ein undurchsichtiges, geschwärztes
Zwischenglied, wie einen Streifen aus Papier, Karton, Metall oder ähnlichem, getrennt. Man kann auch einfach die geschnittenen
Oberflächen schwärzen, um jeden Durchtritt der Strahlen durch diese Oberflächen zu verhindern. Der Streifen kann
über die Linse um irgendeinen Betrag hinausragen.
Die zerschnittene Konkavlinse kann an irgendeiner Stelle zwischen der Konvexlinse
und ihrem Brennpunkt angeordnet sein \ die beiden Hälften können auch mit der Konvexlinse
verbunden sein. Fig. 5 gibt eine Ausführungsform dieser letzteren Visiereinrichtung.
0 ist eine Konvex- bezw. Bikonvexlinse, ρ ρ eine Konkav- oder Plankonkavlinse,
die unmittelbar hinter der Linse 0 sich befindet und nach der Mittelebene xy hin in
zwei Teile zerschnitten ist, wobei die beiden Hälften durch eine von einem Streifen
schwarzen Kartons q gebildete Zwischenlage voneinander getrennt gehalten sind.
· Das Verhältnis der Brennweiten zwischen pp und ο kann so sein, daß das gesamte
Linsensystem- positive Brennweite besitzt und eine Konkavlinse am Okulary erforderlich
ist. ο ρ oder besser das Okular ist erforderlichenfalls im Sinne der Achse einstellbar,
um so ein Fernglas bekannter. Gestalt zu bilden. In jedem Falle hat man im Okular
zwei symmetrische, gleich beleuchtete und in gleicher Entfernung von der Mittelachse zu
der Mittelebene gelegene Bilder, sobald der in χ gelegene visierte Gegenstand sich genau
in der Verlängerung der Mittelebene des Instrumentes oder des Visiers befindet. Die
geringsten Abweichungen von der mittleren Visierachse haben zur Wirkung, das Doppelbild
zu verändern, so daß das eine oder andere sich verschiebt, indem es sich der Mittelachse
nähert oder entfernt und gegebenenfalls vom anderen in ungleichmäßiger Weise bedeckt wird und mehr oder weniger hell
erscheint, so daß die Symmetrie der beiden Bilder nicht mehr vorhanden ist oder eines
der Bilder sogar vollständig verschwindet. Die Wiedereinstellung besteht darin, das In-■
strument um einen Winkel zu verschieben, bis man die ähnlichen, symmetrischen und
gleichmäßig erleuchteten Bilder wieder erhält, was sich sehr leicht feststellen läßt.
Die punktierten Linien in Fig. 5 zeigen schematisch den Strahlengang (der genau
richtige Strahlengang weicht wegen der in Wirklichkeit größeren Entfernung des visierten
Gegenstandes etwas von dem Schema ab). Die von χ auf ο fallenden Strahlen
werden durch die Linse ο in bekannter Weise konvergent gemacht und treten durch die
Linsenteile ρ divergent nach dem Okular aus. Wenn χ sich in der Achse xy befindet, ist
die Divergenz nach bezw. über jeder Seite der Achse gleichmäßig und es entstehen bei
y bezw. im Auge des Beobachters zwei symmetrische Bilder.
In jedem Falle bedeckt der Trennungstreifen q keinen Teil des Visierfeldes, da die
Bilder zu beiden Seiten erscheinen und da der Streifen im Okular vollständig ■ verschwindet,
selbst wenn er sich über die Linse hinaus erstreckt; aber wenn der visierte Gegenstand sich nicht in der Mittelachse befindet,
kann der hinausragende Teil mehr oder weniger in dem Okular zum Vorschein kommen und so ein Zeichen dafür abgeben,
daß die Mittelebene nicht eingestellt ist. .
Die Einrichtung ist so getroffen, daß die beiden Bilder sich berühren bezw. sich teilweise
decken. Die Entfernung der Mittelachse von diesen Bildern, d. h. der Abstand des einen Bildes von dem anderen kann in
dieser Anordnung eingestellt werden, und zwar dadurch, daß man ρ ρ oder 0 getrennt
voneinander verschiebt oder daß man die Trennung zwischen den beiden Hälften der
Linse ρ ρ voneinander regelt.
Diese Regelung kann durch die Anwendung von Zwischenlagen verschiedener Dicke
erzielt werden; sie kann z. B. eine keilförmige Form besitzen und eine größere oder kleinere
Trennung der beiden Hälften durch die Längsverschiebung des Keiles hervorrufen.
Die Zwischenlage kann auch aus zwei drehbaren Armen bestehen, deren Drehung eine
gleichzeitige Verschiebung der beiden Linsenhälften hervorruft.
Man kann auch den Abstand der beiden Hälften der zerschnittenen Linse regeln, wenn
man einen beweglichen Teil, beispielsweise
ίο am unteren Ende der Linse, zwischen den
beiden Rahmen der beiden Linsenhälften anordnet und durch Regeln der Stellung dieses
Teiles einen größeren oder kleineren Abstand zwischen den beiden Linsenhälften erhalten.
Wie groß auch die Entfernung der beiden Teile der Konkavlinse sein mag, werden die
beiden im Okular beobachteten Bilder stets symmetrisch und gleich erhellt sein, wenn
nur das visierte Objekt sich in der Verlänge-
ao rung der Mittelachse befindet.
Die zur Verwendung gelangende Linse besitzt vorzugsweise eine Kugelgestalt, aber sie
kann auch gegebenenfalls zylindrisch sein. Durch dieses System erhält man eine sehr
große Visierstärke. Es läßt sich mit Erfolg bei allen Instrumenten anwenden, wo das
Visieren eine größere Wichtigkeit besitzt, wie beispielsweise bei den Entfernungmessern, den
Instrumenten der Topographie, Geodäsie, aber ebenso auch an den Nivellierwagen der von
der Artillerie benutzten Visiere, bei den besseren photographischen Apparaten usw.
Claims (4)
1. Visiereinrichtung aus Glas, dadurch gekennzeichnet, daß ein in den Strahlengang
eingeschalteter linsen- oder prismenförmiger Körper zu beiden Seiten der Visierlinie je ein Bild des visierten Gegenstandes
erzeugt, deren symmetrische Lage die richtige Einstellung des Gegenstandes in die Visierlinie anzeigt.
2. Ausführungsform der Visiereinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch ein vorzugsweise gleichschenkliges Prisma, dessen brechender Winkel nach dem visierten Gegenstande oder dem Auge
des Beobachters hin gelegen ist.
3. Ausführungsform der Visiereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch zwei Prismen, die mit je einer ihrer Kathetenflächen zusammenfallen
oder, lediglich mit den Ecken derselben zusammenstoßend, im Winkel zueinander stehen.
4. Ausführungsform der Visiereinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine mit einer Konvexlinse verbundene oder von derselben getrennte Konkavlinse,
welche durch Herausschneiden, Abblenden o. dgl. um die Mittelachse herum in zwei optisch wirksame Teile zerlegt
ist, deren Abstand gegebenenfalls durch eine Trennungvorrichtung geregelt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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