DE18581C - Neuerungen an mechanischen Pfropfen für Flaschen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf die Construction von mechanischen Stopfen, die mittelst eines beliebig eingerichteten Mechanismus und einer Gummidichtung auf oder in die Mündung von Flaschen gedrückt werden. Sie hat den Zweck, solche Stopfen derart zu construiren, dafs die in der Flasche enthaltene Flüssigkeit unter keinen Umständen mit dem Gummi des Stopfens in Berührung kommt.

Die beiliegende Zeichnung zeigt den neuen Stopfen im verticalen Durchschnitt in verschiedenen Ausführungen und ohne irgend welchen Verschlufsmechanismus, da fast jeder der bekannten an dem neuen Stopfen angewendet werden kann.

Sämmtliche mechanische Flaschenverschlüsse, die die Dichtung mittelst einer Gummipackung bewirken, haben den Nachtheil, dafs die in den Flaschen enthaltenen Flüssigkeiten in Berührung mit dem Gummi kommen und beim längeren Lagern davon mehr oder weniger einen schlechten Geschmack annehmen. Vor allem tritt dieser Nachtheil z. B. bei kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten, wie Soda- und Selterwasser, Champagner u. s. w. und bei Conserven u. s. w. hervor, die häufig geradezu ungeniefsbar werden. Um nun doch die in anderen Beziehungen so angenehmen mechanischen Stopfen verwenden zu können und den so leicht herzustellenden hermetischen Verschlufs der Gummidichtung nicht zu verlieren, dabei aber doch den Zutritt der Flüssigkeit zum Gummi zu verhindern, schalte ich zwischen Flüssigkeit und Stopfen α ein Dichtungsstück k aus Kork ein. Dasselbe braucht, da der Gummi d den hermetischen Schlufs besorgt, weder so lang noch so fest in den Flaschenhals eingeprefst zu sein, als es nöthig sein würde, wenn die Gummidichtung fehlte.

Wenn der Stopfen α von Porcellan, Glas oder ähnlichen Materialien gemacht wird, Fig. 1 und 2, so gebe ich dem Stopfen α unterhalb der Rinne, die den Gummi d enthält, die Form eines sich verjüngenden oder cylindrischen Stückes c einer Schraube. Auf diese Schraube c wird ein dem Flaschenhals / entsprechendes Stück Kork k aufgeschraubt, so dafs es durch den Stopfen a fest in die Flaschenmündung geprefst wird. Die Flüssigkeit kommt nun hierbei nur mit Kork und Porcellan in" Berührung. Soll nur Kork die Flüssigkeit berühren, so lasse ich die Schraube c, Fig. 3 und 4, nicht durch das Korkstück k hindurchtreten. Letztere Construction soll namentlich bei Stopfen aus Metall angebracht werden.

Das Korkstück k kann auch mittelst eines durchgehenden Nietes oder einer solchen Schraube, oder indem die Schraube c, Fig. 4, besonders an α befestigt wird oder auf irgend eine andere passende Art mit dem Stopfen a verbunden werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein mechanischer Pfropfen für Flaschen, bestehend aus dem Kork k, der mittelst einer am Körper α befindlichen Schraube gleichen Materials, wie dieser, unabhängig von dem oberhalb des Korkes befindlichen und die Dichtung zwischen α und der Flasche / bewirkenden Gummi festgehalten wird, wie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt ist.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.