DE1813673B2 - Verfahren zur destillativen reinigung von aceton - Google Patents
Verfahren zur destillativen reinigung von acetonInfo
- Publication number
- DE1813673B2 DE1813673B2 DE19681813673 DE1813673A DE1813673B2 DE 1813673 B2 DE1813673 B2 DE 1813673B2 DE 19681813673 DE19681813673 DE 19681813673 DE 1813673 A DE1813673 A DE 1813673A DE 1813673 B2 DE1813673 B2 DE 1813673B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- distillation
- acetone
- column
- distillation zone
- distillate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/78—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C45/81—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
- C07C45/82—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/78—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C45/81—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
- C07C45/82—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation
- C07C45/83—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation by extractive distillation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
Durch direkte Oxydation von Propylen mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen in wäßrigen
Katalysatorlösungen, die eine Verbindung eines Metalls der 8. Nebengruppe des Periodischen Systems sowie
Halogenide eines mindestens in zwei Wertigkeitsstufen vorkommenden Schwermetalls enthalten, erhält man als
Hauptprodukt Aceton neben wenig Propionaldehyd, sowie kleine Anteile an chlorierten Carboxylverbindungen,
wie mono-Chloraceton, Dichloracetone, «-Chlorpropionaldehyd.
Weitere Nebenprodukte entstehen durch Oxydation von anderen Olefinen, die in technisch
reinem Propylen enthalten sein können; so liefert z.B. Äthylen Acetaldehyd und Butylen Methyläthylketon.
Durch Destillation wird aus diesem Gemisch ein reines spezifikationsgerechtes (ASTM-Spezifikation D
329) Aceton erhalten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß im Rohaceton sowohl niedrigsiedende Nebenprodukte,
wie Acetaldehyd, Propionaldehyd und weitere, als auch höher siedende, wie chlorierte Carbonylverbindungen
und Methyläthyiketon, enthalten sind.
In Hydrocarbon Proc, Petrol. Refiner VoI 42 (1963),
No. 7, Seite 149—152 und der deutschen Auslegeschrift 11 91 798 ist bereits ein kontinuierliches Destillationsverfahren
für das in bekannter Weise hergestellte Rohaceton beschrieben. Dabei wird das Rohaceton
nach Abtrennung von unterhalb des Acetons siedenden Verbindungen (Niedrigsieder) in einer Vorkolonne, in
eine Rektifikationskolonne (Hauptkolonne) eingespeist, in deren oberen Drittel die Acetondämpfe mit einer
wäßrig alkalischen Lösung gewaschen werden; gleichzeitig werden die höher als Aceton siedenden
Verbindungen (Hochsieder), welche azeotrop mit Wasser destillieren, und weitere Nebenprodukte als
Seitenstrom aus der Hauptkolonne abgezogen, Der Sumpf der Hauptkolonne ist praktisch vollständig
acetonfrei. Die als Seitenabzug der Hauptkolonne anfallende Hochsiederfraktion enthält regelmäßig noch
mehr oder weniger Aceton, entsprechend der Konzentrationsverteilunj
in der Hauptkolonne. Daher muß diese Fraktion in einer Nebenkolonne zur Wiedergewinnung
des Acetons aufdestilliert werden.
Die belgische Patentschrift 6 96 324 beschreibt als Verbesserung ein Verfahren, bei dem die Seitenkolonne
zur Aufarbeitung des Nebenprodukt-Seitenstroms durch einen Apparat zur Phasentrennung ersetzt ist.
Dabei wird durch Zumischen vun Wasser der gewünschte Trenn- und Extraktionseffekt erreicht. Es
bilden sich zwei flüssige Phasen, von denen die spezifisch schwerere den Hauptteil der abgetrennten
Nebenprodukte enthält und abgeführt wird, während in der spezifisch leichteren, die im Kreislauf in die
Destillation zurückgeführt wird, sich der Hauptteil des mitgerissenen Acetons befindet.
Als weitere Variante des beschriebenen Verfahrens ist aus der belgischen Patentschrift 7 03 248 bekannt, die
Wäsche der Acetondämpfe in der Hauptkolonne mit einer Suspension von Alkalihydroxyden oder Alkalicarbonaten
in Aceton, anstatt mit einer wäßrig-alkalischen Lösung, durchzuführen.
Diese Verfahren benutzen sämtlich folgende Destillationsanordnung:
Vorkolonne zur Abtrennung von Niedrigsiedern, Hauptkolonne zur Gewinnung von reinem Aceton, Nebenkolonne zur Aufarbeitung des
hochsiederhaltigen Seitenstroms aus der Hauptkolonne bzw. Ersatz dieser Kolonne durch eine Apparatur zur
Extraktion und Phasentrennung. Bei dieser Arbeitsweise hatte die Hauptkolonne mehrere Aufgaben gleichzeitig
zu erfüllen, wodurch sich der Betrieb der Kolonne schwierig gestaltete. Kleine Abweichungen von den
optimalen Betriebsbedingungen wirkten sich verschieden stark und in verschiedener Art auf die Kolonnenfunktionen
aus, so daß eine ständige, sehr sorgfältige Überwachung dieser Kolonne durch das Betriebspersonal
notwendig war. Weiterhin zeigte sich, daß in der Hauptkolonne Niedrigsieder neu gebildet wurden.
Unter diesen ist Acrolein von besonderer Bedeutung: Spuren dieser Verbindung als Verunreinigung in der
Größenordnung von ca. 1 ppm im Reinaceton beeinträchtigen die Oxydationsstabilität des Acetons, welche
mit Hilfe des Kaliumpermanganat-Testes gemessen wird (ASTM D 1363), bereits beträchtlich. Ein
Rohaceton aus dem Sumpf der Vorkolonne ist bei
'f
entsprechender Auslegung frei von Acrolein; bei der
Destillation dieses Acetons in der Hauptkolonne findet sich jedoch diese Verbindung in Konzentrationen von
etwa 10 und mehr ppm im Destillat Der KMn(VTeSt dieses Acetons erfüllt dann die Mindestbedingungen für
ein handelsübliches Produkt nicht mehr. Dies rührt daher, daß aus «-Chlorpropionaldehyd, der zu einem
geringen Prozentsatz Bestandteil der chlorierten Nebenprodukte des Verfahrens ist, durch Chlorwasserstoffabspaltung unter den Arbeitsbedingungen der
Destillation Acrolein neu gebildet wird-, Stahl- oder Eisenoberflächen sind Katalysatoren dieser Reaktion.
Deshalb war es bisher notwendig, zur Eliminierung des Acroleins und anderer störender Verunreinigungen
die alkalische Wäsche zweckmäßigerweise innerhalb '5 der Hauptkolonne durchzuführen. Diese Arbeitsweise
liefert zwar ein reines Aceton, hat jedoch wesentliche Nachteile, wie Komplizierung des Verfahrens, Verbrauch
von Alkali, Verminderung der Acetonausbeute durch Nebenreaktionen unter Harzbildung, Erhöhung
der Betriebskosten durch den Energieverbrauch für die
Kreislaufführung der alkalischen Waschmittel und deren Aufarbeitung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung des Destülationsverfahrens
für Rohaceton, das nach dem Direktoxydationsverfahren gewonnen wurde, zu erreichen. Dabei sollten die
obenerwähnten Nachteile des bisherigen Verfahrens vermieden werden; insbesondere sollte eine Alkaliwäsche
für das Aceton nicht mehr erforderlich sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur destillativen Reinigung von Aceton, hergestellt durch
direkte Oxydation von Propylen mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen in Gegenwart wäßriger
Katalysatorlösungen, die Verbindungen eines Edelmetails der 8. Nebengruppe des Periodischen Systems
sowie Halogenide eines mindestens in zwei Wertigkeitsstufen vorkommenden Schwermetalls enthalten, in
einem System von mehreren Destillationszonen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem System von 4 4^
Destillationszonen in einer ersten Destillationszone der Sumpf vollständig von Aceton befreit wird und die
Nebenprodukte des Verfahrens, welche für sich oder in Azeotropen einen Siedepunkt zwischen dem des
Acetons und dem des Wassers besitzen, aus einer oder mehreren Anreicherungsabschnitten zwischen Kopf
und Sumpf dieser Destillationszonen seitlich abgezogen werden; daß dann in einer zweiten Destillationszone das
Destillat der ersten Destillationszone einer Extraktivdestillation mit Wasser als Extraktionsmittel unterzogen
wird, wobei die Nebenprodukte des Verfahrens, deren Siedepunkte unter dem des Acetons liegen, als Destillat
abgetrennt werden, während der Sumpfablauf dieser Destillationszone einer dritten Destillationszone zugeleitet
wird, in der reines Aceton als Destillat gewonnen wird, während gleichzeitig in einer vierten Destillationszone die Seitenabzüge aus der ersten Destillationszone
zur Rückgewinnung von mitgeführtem Aceton rektifiziert werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsge- (>«
mäßen Verfahrens besteht darin, daß man den Teil des Destillats der zur Rektifikation der Seitenabzüge aus
der ersten Destillationszone dienenden Destillationszone, der nicht als Rücklauf benutzt wird, dem zu
reinigenden Rohaceton wieder zumischt oder anderer- ('i
seits mit dem Destillat der ersten Destillationszone vereinigt und der zweiten Destillationszone zuführt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann anstelle der zur Aufarbeitung der Seitenabzüge
dienenden Destillationszone eine Apparatur zur Flüssig-Flüssig-Extraktion und Phasentrennung eingesetzt
werden, in der das in den Seitenabzügen der ersten Destillationszone mitgeführte Aceton durch Zumischen
von Wasser in einer spezifisch leichteren Phase gesammelt wird, die aus dem Phaüentrenngefäß
gesondert abgezogen und dem zu rektifizierenden Rohaceton beigemischt wird, während die spezifisch
schwerere Phase der Verfahrensnebenprodukte ausgeschleust wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung enthält der
Sumpfablauf der dritten Destillationszone noch Anteile von Aceton, welcher dem zu reinigenden Rohaceton
wieder zugemischt wird. Falls der Sumpf jedoch acetonfrei anfällt, wird er als Abwasser abgeführt.
Für das Verfahren der Erfindung verwendet man vorteilhaft eine Destillationsanlage, wi; sie in der
Abbildung gezeigt ist. Sie besteht außer den vier Kolonnen aus dem Rohacetontank, den zugehörigen
Kühlern, Abscheidern und Zwangsumlauf systemen. Die Pumpen, Armaturen und Meßgeräte sind in der
Abbildung nicht eingezeichnet.
Die Destillation des Rohacetons nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird bevorzugt bei Atmosphärendruck vorgenommen. Um Luftdruckschwankungen
auszugleichen, ist eine Über agerung der Kolonnen mit Stickstoff unter z.B. 20 bis 100cm
Wassersäule Überdruck vorteilhaft, wobei gleichzeitig der Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf die Produkte
ausgeschaltet wird. Prinzipiell ist es aber auch möglich, bei höheren Drücken zu arbeiten, wenn die Kolonnen
für diese Betriebsart geeignet sind.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können Destillationskolonnen beliebiger Bauart verwendet werden.
Sowohl Füllkörperkolonnen wie Bödenkolonnen verschiedener Typen (Siebböden, Glockenböden, Ventilböden),
ebenso kombinierte Kolonnen können eingesetzt werden.
Gemäß der Abbildung wird das Rohaceton von der Katalysatorlösung abgetrennt und über Leitung 20 in
Behälter 1 aufgefangen. Von 1 wird es über Leitung 21 einer Kolonne 2 zugeführt. In dieser Kolonne 2 wird das
Aceton, zusammen mit den Leichtsiedern, aus dem Rohaceton praktisch vollständig abgetrieben, so daß der
Sumpfablauf der Kolonne 2, das Verfahrensabwasser, acetonfrei anfällt. Kurz oberhalb des Zulaufes des
Destilliergutes zu Kolonne 2 sind einer oder mehrere Abzugsstutzen angebracht, an denen über Leitung 23
die Hochsieder, ein Gemisch verschiedener Chlorcarbonylverbindungen.
Methylethylketon und weiterer Nebenprodukte abgezogen werden können. Das Oberteil
der Kolonne 2, der Verstärkungsteil, ist verhältnismäßig kurz und so ausgelegt, daß am Kopf der Kolonne ein
Aceton-Wassergemisch von etwa 30 Mol-% Acetongehalt
überdestilliert. In dem Destillat sind auch alle Leichtsieder (sowohl die bei der Reaktion gebildeten.
wie die bei der Destillation im Unterteil der Kolonne 2 neu entstandenen) enthalten. Die Kolonne 2 ist mit
einem Rücklaufsystem 6 für das Destillat ausgerüstet; der Rücklauf wird so bemessen, daß die Kopftemperatur
der Kolonne zwischen etwa 60° und 700C (bei
Atmosphärendruck) gehalten wird. Dadurch wird verhindert, daß Verbindungen aus der Gruppe der
Hochsieder in das Destillat gelangen. Der nicht als Rücklauf verwendete Teil des Destillats der Kolonne 2
w!al iber Leitung 22 in Kolonne 4 eingespeist, in der
unter den Bedingungen einer Extraktivdestillation mit Wasser als Extraktionsmittel (Leitung 30) die Niedrigsieder
vom Aceton abgetrennt werden. Das Destillat der Kolonne 4 wird kondensiert und in einer Vorlage 8
gesammelt. Ein Teil wird als Rücklauf zum Kopf der Kolonne 4 zurückgeführt, der Rest als Produkt
(Niedrigsieder) über Leitung 26 abgeführt. Falls noch nennenswerte Acetonmengen in diesem Produkt
enthalten sind, kann selbstverständlich die Extraktivdestillation entsprechend der Arbeitsweise der Kolonne 4
in einer weiteren Stufe, die in der Zeichnung nicht enthalten ist, wiederholt werden.
Der Sumpfablauf der Kolonne 4 enthält jetzt nur noch Aceton und eine relativ geringe Menge Wasser. Er wird
über Leitung 27 der Kolonne 5 zugeleitet. Diese Kolonne hat die Aufgabe, ein reines spezifikationsgerechtes
Aceton als Destillat zu liefern. Sie besitzt deshalb einen großen Verstärkungsteil, und wird so
betrieben, daß der Wassergehalt im Destillat der Spezifikation entspricht. Nach diesem Erfordernis
richtet sich die Rücklaufmenge, die aus dem System 9, also Kondensator und Vorlage, zum Kopf der Kolonne
5 zurückgeführt wird. Das reine Aceton wird über Leitung 28 abgezogen. Der Sumpf der Kolonne braucht
nicht scharf ausdestilliert zu werden; falls noch nennenswerte Acetonmengen darin enthalten sind, wird
der Sumpfablauf von 5 über Leitung 29 in den Behälter 1 zurückgeführt. Falls die Kolonne 5 entsprechend
ausgelegt und betrieben wird, kann auch ein praktisch acetonfreier Sumpfablauf anfallen, der über Leitung 30
in das Abwassernetz abgeführt wird.
An den seitlichen Abzugsstutzen der Kolonne 2 wird die Hochsiederfraktion abgezogen und über Leitung 23
in Kolonne 3 eingespeist, um mitgerissenes Aceton wiederzugewinnen. Das abdestillierte, wasserhaltige
Aceton gelangt über Kondensator und Vorlage 7 teilweise als Rücklauf zum Kopf der Kolonne 3 zurück,
der Rest kann entweder über Leitung 24 dem Rohaceton in Behälter 1 zugemischt oder auch über den
Weg über Leitung 24,25 und 22 in Kolonne 4 eingespeist werden.
Der Sumpf der Kolonne 3 enthält die Hochsieder und Wasser; der Sumpfablauf wird im Kühler 10 gekühlt und
im Abscheider 11 aufgefangen, wo sich die Hochsieder als spezifisch schwerere Phase absetzen, während die
Wasserphase eine obere Schicht bildet: die beiden Phasen werden getrennt abgeführt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Seitenabzüge über Leitung 23 aus Kolonne 2 direkt dem Kühler
10 und dem Abscheider 11 zuzuführen, evtl. unter Zumischung von Frischwasser, und auf diese Weise statt
einer destillativen Abtrennung des mitgerissenen Acetons eine Extraktion durchzuführen. In diesem Fall
muß die wäßrige Phase aus Abscheider 11 dem Rohaceton in Behälter 1 wieder zugemischt werden
oder in Leitung 21 eingespeist werden, um das Aceton wiederzugewinnen. Diese Variante des Verfahrens ist in
der Abbildung nicht berücksichtigt
Das erfindungsgemäße Destillationssystem besitzt gegenüber den bekannten Verfahren zur destillativen
Reinigung von Rohaceton, welches nach dem Direktoxidationsverfahren gewonnen wird, folgende wesentliche
Vorteile: Das Verfahrensabwasser wird gleich in der ersten Kolonne des Systems abgetrennt; dadurch
vermindert sich das Volumen des von Kolonne zu Kolonne zu transportierenden Destilliergutes beträchtlich, wodurch Ir.vestitionsmittel und Energieverbrauch
entsprechend eingespart werden. Außerdem hat jede Kolonne des erfindungsgemäßen Systems nur eine
wesentliche Aufgabe zu erfüllen, während alle anderen Arbeitsbedingungen frei gewählt werden können.
Dadurch vereinfacht sich die Überwachung des Destillierprogramms wesentlich; die schwierige und
aufwendige Betriebsweise der Hauptkolonne in den bekannten Verfahren, die vier Aufgaben gleichzeitig zu
erfüllen hatte, ist jetzt nicht mehr notwendig. Ferner werden im erfindungsgemäßen Destillationssystem alle
ίο chlorierten Nebenprodukte bereits in der ersten
Kolonne 2 abgetrennt, um in Kolonne 3, die im Nebenschluß zu dem Hauptstrom des Destilliergutes
steht, aufgearbeitet zu werden. Dadurch kann eine Neubildung von Spuren von Niedrigsiedern, wie ζ. Β
,5 Acrolein, in den Kolonnen 4 oder 5 nicht mehr eintreten
womit auch die Notwendigkeit fortfällt, eine alkalische Wäsche des Acetons zur Eliminierung dieser Verunrei
nigungen vorzunehmen.
Im Destillationssystem nach den bekannten Verfahren gelangten die chlorierten Verbindungen bis in die
sogenannte Hauptkolonne, die als letzte Kolonne dei Reihe angeordnet war. Eine Hydrolyse dieser Chlorverbindungen setzte, je nach Arbeitsbedingungen, mehl
oder weniger große Anteile an Chlorwasserstoff frei welcher in Gegenwart von Wasser Salzsäure bildete
Daher war man gezwungen, alle Kolonnen bzw. ihre wesentlichen Teile aus hochwertigen, säurebeständiger
Sonderwerkstoffen anzufertigen oder sie durch speziel Ie Maßnahmen vor Korrosion zu schützen. Diese;
Korrosionsproblem wird durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise vereinfacht: Nur in den Kolonnen 2 und ':
kann Salzsäure und eine dadurch bedingte Korrosior auftreten, während in 4 und 5 keine Korrosion diesel
Art zu erwarten ist. Mithin können diese Kolonnen au:
billigen Werkstoffen gefertigt werden. Endlich sind di( Gewichte der Kolonnen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens geringer, als die der bekannten Verfahren Dadurch sind die Kolonnenfundamente und -veranke
rungen weniger aufwendig; auch bei den Einrichtunger der Meß- und Regeltechnik ergeben sich Einsparungen.
Diese Vorteile, zusammen mit der einfachererei
Betriebsweise gemäß dem erfindungsgemäßen Verfah ren. führen dazu, daß dieses Destillationssystem billige
und betriebssicherer angewandt werden kann, als da:
bisher bekannte.
Für die destillative Reinigung von Rohaceton wurd<
eine Destillationsanlage gemäß der Abbildung benutz! Kolonne 2 besaß im Abtriebsteil (zwischen Produktzu
lauf und Blase) 3 Füllkörperschüttungen, im Verstär kungsteil (zwischen Produktzulauf und Kolonnenkopf
15 Glockenboden, von denen der erste und der dritti
Boden oberhalb des Zulaufs zwecks Abführung de Hochsieder seitlich angezapft waren. Kolonne 3 un<
Kolonne 4 waren Füllkörperkolonnen. Kolonne 5 wa eine Glockenbodenkolonne mit 6 Glockenboden in
Abtriebsteil und 42 Glockenboden im Verstärkungstei
Die Kolonnen 2 und 3 wurden durch Direktdamp beheizt während die Kolonnen 4 und 5 mit Verdampfe
ausgestattet waren. Alle Kolonnen waren mit Rücklauf systemen versehen.
In die Kolonne 2 wurden stündlich 260 kg eine Rohacetons aus dem Direktoxidationsverfahren mi
einem Acetongehalt von 12,1 Gewichtsprozent einge speist. Nach Erreichen von stationären Zuständen ii
allen Kolonnen ergibt die Acctonbilan/. über 24 Stunden Surnpf Kolonne" ').IK kκ/l·» mn \},
< ,<- >n< t.i =f,f'
folgende Werte: /<ni
Af PlDri — '). I Ί Ir }i/h A' >-i,,r,
ρ C/(-■.Λ.'πΙλΙηι.ίγιγγι'· Jl.I*, Ιτ(//γι A' «-iDn — '!'>'·/; '
11 nsa tz:
r.imat/1-;
Kolonne 2: 260 kg/h Rohaceton mn 12.1 ' I xuilU.H'.n- νιΙ.ι;ΐ-
<-Λ \'Φ,
Gewichtsprozent
Aceton ·= 31.46 kg/h f J^■; ■,••■.■mitiit'-u· f··.: ■>■
>■>·>·, ti>^~.u\\.i- -:·-.- t' -,i',rit.^
Aceton (IW Gew. Voij/j :m<u- foi;"-?;'!'- f -.-f uv ί,;:Μτ,
Abnahmen: ''' i>« u<r
>?;■-',/Ύ,
Destiiia'. Kolonne 3: 0.725 kgy.h mit feii.'i Ge>
<.'.ht; ^r.,.-,,.,', .. ,^ ·.. f... .^. ι,-. . ., r,
< ·./.
Acetor.-OAXir.g.r.AciOr. ,, v;.„ ,,. . ,..,.,.. ... fii ,,,.
Dei:;'.:a: Koionrt 4 2Ä7 kg. r, r-.:· 5.2 Gc-*:.-.h--..o-o ,.
Claims (2)
1. Verfahren zur destillativen Reinigung von Rohaceton, hergestellt durch direkte Oxydation von
Propylen mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen in Gegenwart wäßriger Katalysatorlösungen,
die Verbindungen eines Edelmetalls der 8. Nebengruppe des Periodischen Systems sowie Halogenide
eines mindestens in zwei Wertigkeitsstufen vorkommenden
Schwermetalls enthalten, in einem System von mehreren Destillationszonen, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem System von vier Destillationszonen in einer ersten Destillationszone
der Sumpf vollständig von Aceton befreit wird und die Nebenprodukte des Verfahrens, welche für sich
oder in Azeotropen einen Siedepunkt zwischen dem des Acetons und dem des Wassers besitzen, aus einer
oder mehreren Anreicherungsabschnitten zwischen Kopf und Sumpf dieser Destillationszone seitlich
abgezogen werden, daß dann in einer zweiten Destililationszone das Destillat der ersten Destillationszone
einer Extraktivdestillation mit Wasser als Extraktionsmittel unterzogen wird, wobei die
Nebenprodukte des Verfahrens, deren Siedepunkte unter dem des Acetons liegen, als Destillat
abgetrennt werden, während der Sumpfablauf dieser D^stillationszone einer dritten Destillationszone
zugeleitet wird, in der reines Aceton als Destillat gewonnen wird, während gleichzeitig in einer
vierten Destillationszone die Seitenabzüge aus der ersten Destillationszone zur Rückgewinnung von
mitgeführtem Aceton rektifiziert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, bestehend aus einem System von
vier Destillationskolonnen, die mit Böden oder Füllkörpern oder Böden und Füllkörpern ausgestattet
sind, wobei die erste Destillationskolonne (2) seitliche Abzüge besitzt, die mit der Kolonne (3)
verbunden sind, während der Kopf der Destillationskolonne (2) mit dem Produkteinlauf der Destillationskolonne
(4), welche oben einen Wasserzulauf (30) besitzt, verbunden ist und wobei der Sumpfablauf
der Kolonne (4) mit dem Produkteinlauf der Destillationskolonne (5) verbunden ist.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681813673 DE1813673C3 (de) | 1968-12-10 | Verfahren zur destillativen Reinigung von Aceton | |
NL6917912A NL6917912A (de) | 1968-12-10 | 1969-11-28 | |
US881472A US3686078A (en) | 1968-12-10 | 1969-12-02 | Distillative purification of acetone in four stages |
SE16890/69A SE366534B (de) | 1968-12-10 | 1969-12-08 | |
CA069363A CA932290A (en) | 1968-12-10 | 1969-12-09 | Distillative purification of acetone |
AT1142669A AT294034B (de) | 1968-12-10 | 1969-12-09 | Verfahren zur destillativen Reinigung von Aceton |
BE742926D BE742926A (de) | 1968-12-10 | 1969-12-10 | |
GB60317/69A GB1248329A (en) | 1968-12-10 | 1969-12-10 | Process and apparatus for the distillative purification of acetone |
JP44098736A JPS4819289B1 (de) | 1968-12-10 | 1969-12-10 | |
FR6942663A FR2025802A1 (de) | 1968-12-10 | 1969-12-10 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681813673 DE1813673C3 (de) | 1968-12-10 | Verfahren zur destillativen Reinigung von Aceton |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1813673A1 DE1813673A1 (de) | 1970-07-02 |
DE1813673B2 true DE1813673B2 (de) | 1977-06-23 |
DE1813673C3 DE1813673C3 (de) | 1978-02-02 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4819289B1 (de) | 1973-06-12 |
US3686078A (en) | 1972-08-22 |
DE1813673A1 (de) | 1970-07-02 |
AT294034B (de) | 1971-11-10 |
SE366534B (de) | 1974-04-29 |
BE742926A (de) | 1970-06-10 |
FR2025802A1 (de) | 1970-09-11 |
CA932290A (en) | 1973-08-21 |
NL6917912A (de) | 1970-06-12 |
GB1248329A (en) | 1971-09-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2811462C2 (de) | ||
EP1931650B1 (de) | Verfahren zur herstellung von dioxolan | |
DE2545508A1 (de) | Verfahren zum destillieren und reinigen eines rohalkohol enthaltenden gemisches | |
DE3102948C2 (de) | ||
DE2814448C2 (de) | ||
CH408895A (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung reiner Kondensationsprodukte des Acetons | |
DE1543174C3 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Propylenoxyd | |
DE1191798B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Aceton | |
DE2132362A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Vinylacetat aus fluessigen Gemischen,die Vinylacetat,Wasser,Methylacetat und gegebenenfalls Acetaldehyd enthalten | |
EP0963373A1 (de) | Verfahren zur ethylenoxid-reindestillation | |
EP0962444B1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von rohem, flüssigem Vinylacetat | |
EP0072484B1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von rohem, flüssigem Vinylacetat | |
EP2448892B1 (de) | Verfahren zur herstellung von geruchsarmem n-butan | |
DE2943984A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung von trioxan | |
EP1655279A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat | |
DE2056198B2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Propylenoxid aus Propylenchlorhydrin | |
DE68905729T2 (de) | Kontinuierliches verfahren zur herstellung von dichlorhydrin. | |
DE1813673C3 (de) | Verfahren zur destillativen Reinigung von Aceton | |
EP1385816A1 (de) | Verfahren zur reinigung eines organischen lösungsmittels zur absorption von maleinsäureanhydrid | |
DE1813673B2 (de) | Verfahren zur destillativen reinigung von aceton | |
EP0006523B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd | |
DE1493997B2 (de) | Verfahren zur herstellung von trioxan | |
DE3112011A1 (de) | "verfahren zur reinigung von 1,2-dichloraethan" | |
DE69020572T2 (de) | Verfahren zur entfernung von chloropren aus 1,2-dichlorethan. | |
DE1291328B (de) | Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |