DE1811925B2 - Verfahren zum elektrophoretischen auftragen von emails auf gegenstaenden aus metall, insbesondere eisenblech - Google Patents

Description

Das Auftragen von Lacken durch Elektrophorese ist bekannt. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, das in der Lackindustrie schon weit verbreitete elektrophoretische Auftragsverfahren auch in der emailverarbeitenden Industrie anzuwenden. Diesem Vorschlag entsprechende Versuche waren jedoch wenig erfolgreich. Während bei der elektrophoretischen Lackierung sehr gleichmäßige Deckschichten erzielt werden, ergab die elektrophoretische Emailbeschichtung ungleichmäßige Schichtstärken. Dieser Unterschied hat seinen Grund darin, daß der Schichtstärke bei der Lackbeschichtung durch die isolierende Wirkung des sich mitabscheidenden Bindemittels von selbst eine Grenze gesetzt ist. An dicken beaufschlagten Stellen hört die Abscheidung früher auf als an anderen Stellen mit dünnerer Beaufschlagung. Infolgedessen entsteht zwangläufig eine gleichmäßige Beschichtung. Bei der elektrophoretischen Emaillierung entsteht demgegenüber keine solche isolierende Schicht, und die Abscheidung muß darum nach einer bestimmten Zeit unterbrochen werden. Da die Metalloberfläche an jeder Stelle elektrisch unterschiedlich aktiv ist, erhält man bei der elektrophoretischen Emaillierung ungleichmäßige Schichtstärken, und das Email tritt auch an verschiedenen Stellen der emaillierten Oberfläche punktförmig dichter und dicker in Erscheinung als an anderen, wodurch die Qualität der Emaillierung erheblich vermindert ist.

Um dem beschriebenen Nachteil bei der elektrophoretischen Emaillierung zu begegnen, hat man schon vorgeschlagen, dem Emailschlicker verklebende, lackähnliche Stoffe beizumischen, die bei der elektrophoretischen Behandlung mitabgeschieden werden

ίο und dann ähnlich wie bei der elektrophoretischen Lackierung eine isolierende Schicht bilden. Diese Maßnahme hat sich jedoch nicht bewährt, da die mitabgeschiedenen Stoffe bei einem späteren Brennen der emaillierten Gegenstände in der Regel zu Fehlern in der Emaildecke führen.

Durch die Erfindung werden die beschriebenen Nachteile beseitigt, und es wird eine auch nach dem Einbrand porenfreie Emaillierung erzielt. Die Erfindung besteht darin, daß auf den zu emaillierenden, in bekannter Weise z. B. durch Beizen und gegebenenfalls Vernickeln mit anschließendem Spülen vorbehandelten Gegenständen aus Metall, vorzugsweise Eisenblech, anorganische Überzüge auf Phosphatbasis erzeugt und die Gegenstände danach elektrophoretisch mit Email beschichtet werden. Zur Erzeugung des Phosphatüberzuges können die Gegenstände durch Tauchen in einem Phosphatbad behandelt werden, worauf sie, um keine Ionen in den Emailschlicker zu bringen, einer gründlichen Nachspülung bedürfen. Zwischen der Vorbehandlung und der Erzeugung des Phosphatüberzuges können die Werkstücke längere Zeit gelagert werden. Ihre Phosphatierung kann jedoch auch unmittelbar nach der Vorbehandlung erfolgen. Die Herstellung des Phosphatüberzuges, die anschließende Spülung und die elektrophoretische Emailbeschichtung werden vorteilhaft jedoch möglichst unmittelbar nacheinander vorgenommen.
Die Erzeugung des Phosphatüberzuges kann in einem bekannten, allgemein üblichen Phosphatierungsbad erfolgen, beispielsweise in einem Bad der nachfolgenden Zusammensetzung:

50 g/l Zinkphosphat,
40 g/I Phosphorsäure,
Rest Wasser.

Als besonders geeignet haben sich Phosphatierungsbäder mit einem Gehalt von 1 bis 20 g/l Nickelsulphat erwiesen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum elektrophoretischen Auftragen von Email auf Gegenständen aus Metall, insbesondere Eisenblech, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände nach einer an sich bekannten Vorbehandlung, z. B. durch Beizen oder Vernickeln mit anschließender Spülung, mit einem anorganischen Überzug auf Phosphatbasis versehen, hierauf gespült und anschließend elektrophoretisch mit Email beschichtet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphatüberzug in einer wäßrigen Lösung von Zinkphosphat und Phosphorsäure erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphatierung in einem nickelhaltigen Phosphatierungsbad erfolgt.