DE1808231B2 - Lacktrocknungsofen für Blechbänder - Google Patents
Lacktrocknungsofen für BlechbänderInfo
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- B05D3/0254—After-treatment
- B05D3/0281—After-treatment with induction heating
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf einen Lacktrocknungsofen für ein- oder beidseitig mit warmhärtendem
Lack überzogene Blechbänder, bei dem das mit dem Lackauftrag versehene Blechband auf senkrechtem
Förderweg aufsteigend induktiv erhitzt, das hierbei verdampfte Lacklösungsmittel aus dem weiteren Förderweg
des Bandes abgeleitet und das Blechband nach dem Härten des Lackauftrages gekühlt und aufgewikkelt
wird.
Es ist bekannt, mit einem Farbauf;rag versehene Metallbänder
nach dem Aufbringen von Lackfarbe einer Induktionserhitzung zum Trocknen des Lackes zu unterwerfen
und das Metallband anschließend zu kühlen. Dabei hat man zur Durchführung der induktiven Erhitzung,
insbesondere zum Niederschmelzen galvanisch aufgebrachter Zinnschichten, empfohlen, die induktive
Beheizung in mehreren, aufeinanderfolgenden Stufen durchzuführen und das erhitzte Metallband nach dem
Durchlaufen der letzten Beheizungsstufe durch ein Abschreckbad zu leiten. Bei Lacktrocknungsofen für Metallbänder
war es auch bekannt, den aus der Farbe beim Erhitzen des Metallbandes austretenden Lösungsmitteldampf
abzusaugen, um zusätzliche Wärmeaufnahme durch Verbrennen der Lösungsmitteldampf" zu
verhindern und eine Rückgewinnung des in den Dämpfen enthaltenen Lösungsmittels durch Kondensation zu
erreichen.
Beim Trocknen von Lacküberzügen auf Blechbändern muß mit der Temperaturführung vorsichtig verfahren
werden, um Beschädigungen des Stahls und des Lacküberzuges zu vermeiden. Bisher hat man es daher
für nötig gehalten, eine entsprechend mäßige Härtetemperatur für längere Dauer einwirken zu lassen, was
aber beim Härten eines fortlaufend geförderten Metallstreifens mit dem Nachteil verbunden ist, daß der
Trocknungsofen entsprechend lang bemessen und die Fördergeschwindigkeit des Metallstreifens durch den
Ofen vergleichsweise niedrig eingestellt werden muß. Dies hat aber weiterhin zur Folge, daß eine solche Anlage
nur mit verhältnismäßig kleiner üeferleistung arbeitet
und einen großen Raumbedarf hat
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Trocknen von Lacküberzügen auf Blechbändern aus
niedrig gekohltem Stahl unter gleichzeitiger Rückgewinnung des Lacklösungsmittels so durchzuführen, daß
bei verkürzter Förderstrecke mit erhöhter Härtungstemperatur gearbeitet werden kann. Dabei soll die Beheizung
des Metallstreifens im Trocknungsofen mit induktiver Erhitzung erfolgen, die im Bedarfsfalle leicht
abschaltbar ist.
Zur Lösung der Aufgabe dient ein Lacktrocknungsofen, der sich dadurch kennzeichnet, daß er als ein mit
Kühlwasser beschickter Kondensator ausgebildet ist, der mit zwei unteren Ableitstutzen eine einzige, zwischen
beiden angeordnete Induktionsheizspule beidseitig überdeckt, die das Blechband einstufig auf die Lackhärtetemperatur
erhitzt, wobei die Ableitstutzen unten an einen Kondensatsammler angeschlossen sind, der
Kundensator gegen den Spulenraum teilweise offen und oben an ein Sauggebläse für den nicht kondensierten
Lösungsmitteldampf, dem ein Nachbrenner folgt, angeschlossen ist, und daß das lackierte Blechband hinter
dem Kondensator wassergekühlte Führungsrollen durchläuft.
Um eine unerwünschte Wärmeübertragung auf den Kondensator von der Indkuktionsheizspule zu vermeiden,
liegen die oberen Enden der Ableitstutzen des Kondensators in Abstand über der Induktionsheizspule
und weisen im Zwischenraum zur Spule Eintrittsöffnungen für die Lösungsmitteldämpfe auf.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel für die Ausführung einer Vorrichtung nach
der Erfindung.
Die Vorrichtung 10 dient zur Behandlung eines Blechstreifens 12, der von einer Rolle 14 abläuft, die in
einer Abwickelvorrichtung 16 von üblicher Ausführung gelagert ist. Der Blechstreifen 12 läuft über eine Führungsrolle
und anschließend durch zwei Förderrollen 18, hinter denen er zunächst mehrere Vorbehandlungsvorrichtü.-igen
durchläuft, ehe er mit einem Lackanstrich ve:· ien wird. Dabei kommt er in eine Reiniguntf·:',*-
κ- 20, in der er von oben und unten aus Düse! . I i · Mner Alkalilösung besprüht und anschließend
ζ*ν·4·. .! Bürstenwalzen 24 und 26 beidseitig intensiv
gereinigt wird. Förderwalzen 28 leiten ihn dann in eine Spülkammer 30, in der er aus Spüldüsen 32 mit
Spülflüssigkeit berieselt und zwischen Schleifwalzenpaaren 34, 36 geglättet wird. Ein anschließendes Förderwalzenpaar
38 bringt den Blechstreifen 12 in eine Vorbehandlungskammer 40, in der er mittels Walzensätzen
42 beidseitig mit einem chemischen Belag versehen wird, der ein besseres Haften des später aufzubringenden
Lacküberzuges sichert. Der Steifen 12 durchläuft dann eine weitere Spülkammer 44, Trocknungskammern 46 und 48 und eine Glättvorrichtung 50. Von
einer Umlenkrolle 52 wird er dann nach oben geleitet, wobei er durch vor und hinter der Umlenkrolle angeordnete
Farbwerke 54 und 56 beidseitig mit einem Lacküberzug versehen wird. Alle diese Vorrichtungen
sind an sich bekannt und bilden keine Merkmale der
vorliegenden Erfindung. Sie könnten auch durch sonstige Vorrichtungen ergänzt oder ersetzt sein.
Nach dem beidseitigen Auftragen des Lacküberzuges
durchläuft der Blechstreifen eine Induküonsheizspule
58, die von einer nicht dargestellten elektrischen Energiequelle mit elektrischen Hochfrequenzschwingungen
gespeist wird, um ein den Blechstreifen umschließendes Kraftfeld zu erzeugen und hierdurch wärmeerzeugende
Wirbelströme im Blechstreifen zu induzieren. Der Hochfrequenzstromkreis enthält eine Steuervorrichtung
60, mit der sich der hochfrequente Strom und damit auch die Temperatur nach Bedarf regeln lassen.
Der Stromkreis enthält auch ein Aufzeichnungsgerät 62, mit dem die Temperatur in Abhängigkeit von einer
Meßvorrichtung 63, z. B. einem Thermostaten, in jedem gewünschten Augenblick aufgezeichnet werden kann.
Die von d~. Induktionsheizspule 58 erzeugte Wärme dient nicht nur zum Erhitzen des Blechstreifens auf die
gewünschte Härtungstemperatur, sondern verdampft auch das in der Farbe üblich enthaltene Lösungsmittel
Der Lösungsmitteldampf würde sonst in der Bewegungsrichtung des Streifens 12 abströmen und in der
umgebenden Luft kondensieren. Bei dieser Kondensation, die ein exothermischer Prozeß ist, würde jedoch
die Verdampfungswärme frei werden und an den mit dem Überzug versehenen Blechstreifen abgegeben.
Diese zusätzliche Erwärmung würde aber nicht nur die sofortige Abkühlung des mit dem Lackauftrag versehenen
Streifens verhindern, sondern könnte die Temperatur so stark ansteigen lassen, daß der Lackauftrag beschädigt
wird oder der Blechstreifen sogar schmilzt. Im übrigen würde das Lösungsmittelkondensat nicht nur
die umgebende Luft, sondern auch den mit dem Lackauftrag versehenen Blechstreifen verunreinigen, der in
diesem Zeitpunkt kein Lösungsmittel aufnehmen soll. Schließlich ist das Lösungsmittel ein verwertbares Erzeugnis,
und seine Ableitung durch die Luft wäre unwirtschaftlich.
Um dies alles zu vermeiden, ist über der Induktionsheizspule 58 ein Kondensator 64 angeordnet, der einen
Schlitz zum Durchlaß des Blechstreifen aufweist. Der Kondensator weist weiter zwei nach unten ragende
Ableitstutzen 65 auf, die dicht über der Induktionshe-zspule
58 mit Durchlässen 66 versehen sind und je eine Kühlschlange 67 enthalten, die an eine Kühlwasserzuleitung
68 und an eine Abflußleitung 70 angeschlossen sind. Der Kondensator 64 umgreift die Induktionshe zspule
58 in solcher Weise, daß die aus dem Lackauftrag frei werdenden Lösungsmitteldämpfe durch die öffnungen
66 in den Kondensator strömen und hier kondensiert werden, wobei überschüssiger Lösungsmitteldampf
von einem Sauggebläse 71 abgezogen wird, während das an den Kühlschlangen 67 niedertropfende
Kondensat durch Leitungen 72 in eine Kondensatsammler 74 gelangt. Der vom Sauggebläse 71 geförderte,
nicht kondensierte Lösungsmitteldampf strömt durch eine Auslaßleitung 76 zu einem Nachbrenner 78
und wird verbrannt, um seine Vermischung mit der Luft zu vermeiden.
Der Metallstreifen 12 läuft dicht über dem Kondensator 64 über zwei wassergekühlte Führungsrollen 80
und 82 und von der letzteren nacn unten zu einer weiteren wassergekühlten Führungsrolle 84. Alle drei Führungsrollen
80, 82 und 84 werden von einer Wasserleitung 86 über eine Verteilleitung 88 mit Kühlwasser beschickt,
das durch zugeordnete Abflußleitungen 90, 92 und 94 abströmt. Der beidseitig mit dem Lackauftrag
versehene Blechstreifen 12 läuft dann weiter über Führungsrollen % zu einer Aufwickelrolle 98, die in einer
üblichen Aufwickelvorrichtung 100 angeordnet ist Die Aufwickelvorrichtung 100 ist zum Antrieb der Aufwikkelrolle
98 mit einem nicht dargestellten Elektromotor versehen, der den Blechstreifen von der Vorratsrolle 14
in gleichmäßigem Zug abwickelt.
Die Benutzung der wassergekühlten Führungsrollen 80, 82 und 84 ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wichtig, weil diese Führungsrollen den mit dem Farbauftrag versehenen Blechstreifen im Härtungsstadium
so kühlen, daß eine Beschädigung des Farbauftrages unterbleibt und ein Schmelzen des Biechs verhindert
wird, wobei aber die Abkühlung nicht so rasch vor sich geht, daß Risse und innere Spannungen im Blechstreifen
auftreten. Dies wird durch die Anordnung des Kondensators unterstützt, der verhindert, daß ein wesentlicher
Teil der von der Induktionsheizspule 58 erzeugten Hitze über den mit dem Farbauftrag versehenen
Blechstreifen in den Bereich der Kühlzone kommt.
Die Erfindung ist nicht auf Einzelheiten der hier beschriebenen und dargestellten Anordnung beschränkt.
Die Kühlwasserabflüsse der Führungsrollen 80, 82 und 84 können an einen Wärmetauscher angeschlossen
sein. Die Wasserkühlung kann natürlich auch durch eine Luftkühlung oder ein sonstiges Kühlsystem ersetzt
werden. Der Blechstreifen 12 kann aus jedem geeigneten Metall bestehen. Der mit einem Lösungsmittel angesetzte
Farbüberzug kann unterschiedliche organische Zusammensetzungen aufweisen. Nach diesen unterschiedlichen
Zusammensetzungen und nach der Stärke des Blechstreifens und seines Farbüberzuges richten
sich auch die Behandlungstemperaturen. Sie liegen bei üblichen Standardfarben etwa zwischen 175 bis 520°C.
Auch die Abrollgeschwindigkeit des Blechstreifens, seine Stärke und die Stärke seines Farbauftrages sowie
die Anzahl von mit Kühlmitteln beschickten Führungsrollen und deren Lage können den jeweiligen Verhältnissen
angepaßt sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Lacktrocknungsofen für ein- oder beidseitig mit warmhärtendem Lack überzogene Blechbänder,
bei dem das mit dem Lackauftrag versehene Blechband auf senkrechtem Förderweg aufsteigend induktiv
erhitzt, das hierbei verdampfte Lacklösungsmittel aus dem weiteren Förderweg des Bandes abgeleitet
und das Blechband nach dem Härten des Lackauftrages gekühlt und aufgewickelt wird, d a durch
gekennzeichnet, daß der Lacktrocknungsofen als ein durch Kühlwasser indirekt gekühlter
Kondensator (64) ausgebildet ist, der mit zwei unteren Ableitstutzen (65) eine einzige, zwisehen
beiden angeordnete Induktionsheizspule (58) beidseitig überdeckt, die das Blechband einstufig auf
die Lackhärtetemperatur erhitzt, wobei die Ableitstutzen (65) unten an einen Kondensatsammler (74)
angeschlossen sind, der Kondensator (64) gegen den Spulenraum teilweise offen und oben an ein Sauggebläse
(71) für den nicht kondensierten Lösungsmitteldampf, dem ein Nachbrenner (78) folgt, angeschlossen
ist, und daß das lackierte Blechband hinter dem Kondensator (64) wassergekühlte Führungsrollen
(80,82,84) durchläuft.
2. Lacktrocknungsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Enden der Ableitstutzen
(65) des Kondensators (64) in Abstand über der Induktionsheizspule (58) liegen und im Zwischenraum
zur Spule Eintrittsöffnungen (66) für die Lösungsmitteldämpfe aufweisen.
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Also Published As
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