DE1805091B2

DE1805091B2 - Verfahren ium Herstellen eines Hohlkörpers aus einem thermoplastischen Kunststoff

Info

Publication number: DE1805091B2
Application number: DE19681805091
Authority: DE
Inventors: Guenther 7000 Stuttgart Schmid
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1968-10-25
Filing date: 1968-10-25
Publication date: 1978-03-09
Also published as: DE1805091A1; CH486971A; FR2021521A1; GB1267430A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus einem thermoplastischen Kunststoff, bei dem ein durch Spritzgießen hergestellter Vorformling wiedererwärmt und mit einem Druckgas zu dem Hohlkörper blaigeformt wird.

Bei einem bekannten Verfahren dieser Art werden fingerhutförmige, nach dem Spritzgießen erkaltete, Vorformlinge wieder erwärmt, in eine Blasform eingebracht und mit Hilfe eines eingeleiteten Druckgases zu flaschenförmigen Hohlkörpern aufgeblasen (US-PS 33 47 966). Es hat sich gezeigt, daß Unregelmäßigkeiten in der Wanddicke und/oder ungleichförmiges Erwärmen der Vorformlinge zu Ausbauchungen führen, die, sofern sie nicht aufplatzen, sehr dünne Stellen in der Wand der Hohlkörper ergeben. Ob und wie sich ein Vorformling ungleichmäßig aufweitet, ist nicht vorauszusehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, nach dem sich Hohlkörper mit gleichmäßiger Wanddicke aus Vorformlingen sicher herstellen lassen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß nach dem Wiedererwärmen der Vorformling mit dem Druckgas aufgeweitet wird und daß das Blasformen nach Ablauf einer Haltezeit erfolgt.

Es wird angenommen, daß sich nach der Erfindung während der Haltezeit bereits zum Ausbauchen neigende Bereiche der Wand des Vorformlings infolge ihrer geringeren Materialansammlung schneller abkühlen als noch nicht so stark aufgeweitete Bereiche. Die schneller abgekühlten Bereiche erhalten dabei eine höhere Festigkeit, die beim Blasformen verhindert, daß sich die Ausbauchungen übermäßig stark weiten und aufplatzen. Überdies wird das Gefüge des Kunststoffes beim Aufweiten vororientieri und erfährt dadurch eine Vergütung. Die nachher eingeschaltete Haltezeit, steigert diesen Orientierungseffekt noch weiter. Eine derartige Vergütung des Gefüges bringt eine hohe Fertigungssicherheit, so daß das Blasformen mit höherer Geschwindigkeit durchgeführt werden kann als nach den bekannten Blasformverfahren.

Für das maschinelle Herstellen von Hohlkörpern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich der weitere Vorteil, daß durch das Unterteilen des Blasvorgangs in mehrere einzelne Schritte kürzere Schrittzeiten erreicht werden, so daß trotz einer gleichen Anzahl von Blasformen ein höherer Ausstoß erzielt werden kann.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen

F i g. 1 bis 4 einen Formling in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten zum Herstellen eines Hohlkörpers.

Ein im Spritzgießverfahren hergestellter becherförmiger Vorformling 1 mit einem an seinem Öffnungsrand radial abstehenden Flansch 2 wird in eine Halterung 3 eingesetzt, die den Flansch 2 seitlich und auf seiner Unterseite sowie an seinem schmalen an den Flansch 2 anschließenden Ringbereich des Vorformlings 1' umgreift (F 13.11 Durch Kontakt- und Strahlungswärme mittels einer nicht dargestellten Heizeinrichtung wird der Vorformling 1 auf eine Temperatur erwärmt, die ein Umformen im plastischen oder elastischen Bereich ermöglicht. Die von der Halterung 3 umfaßten Bereiche des Vorformlings 1 werden dabei nur gering erwärmt, so daß ein Verformen dieser Teile nicht möglich ist.

Nach dem Erwärmen wird auf den Flansch 2 des Vorformlings 1 eine Kappe 4 aufgesetzt, die über eine Leitung 5 mit einer Luftpumpe 6 in Verbindung steht. Mit der Luftpumpe 6 wird ein bestimmtes Volumen der als Druckgas dienenden Luft in den Vorformling t eingepreßt, so daß sich dieser auf etwa das Doppelte seines Ausgangsvolumens vergrößert (Fig. 2). In diesem Zustand beläßt man den so aufgeweiteten Vorformling 1 über eine Zeitdauer von ca. 5 bis 10 Sekunden. Danach wird die Kappe 4 entfernt und der Vorformling 1 mit der Halterung 3 in eine geteilte Blasform 7, T eingebracht. Auf den Flansch 2 wird ein Blasmundstück 8 aufgesetzt, das über eine Leitung 9 und ein Ventil 10 mit einer Druckluftquelle 11 in Verbindung steht.

Unter gleichzeitigem Einlassen von Blasluft in den Vorformling 1 zieht ein in dem Blasmundstück 8 geführter Reckstempel 12 den Vorformling 1 in die Länge bis sein Boden auf dem Boden der Blasform 7, T anliegt (Fig.3). Durch weiteres Zuführen von Blasluft unter sich steigerndem Druck wird der Vorformling 1 unter starkem Verdünnen seiner Wandung zu einem Hohlkörper 13 weiter aufgeweitet, wobei sich dessen Wandung an der Innenwand der Blasform 7, T anlegt (F ig. 4).

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus einem thermoplastischen Kunststoff, bei dem ein durch Spritzgießen hergestellter Vorformling wiedererwärmt und mit einem Druckgas zu dem Hohlkörper blasgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Wiedererwärmen der Vorformling mit dem Druckgas aufgeweitet wird und daß das Blasformen nach Ablauf einer Haltezeit erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltezeit bei Herstellen des Hohlkörpers aus Polyvinylchlorid 5 bis 10 Sekunden beträgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweiten des Vorformlings mit einem bestimmten Volumen des Druckgases erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweiten des Vorformlings auf das Doppelte seines Ausgangsvolumens erfolgt.