DE180499C - - Google Patents

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DE180499C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F3/00Obtaining spirits of turpentine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■ - M 180499 KLASSE 23«. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. März 1905 ab.
Unter den Terpentinölen des Handels haben das amerikanische und das französische Terpentinöl und deren Abarten einen größeren Handelswert als die ans anderen Ländern stammenden Terpentinöle, richtiger Kienöle genannt, teils weil zur Gewinnung der letzteren abweichende Methoden verwendet werden, teils auch, weil die dazu verwendeten Pflanzenteile oder deren Exsudate Stoffe enthalten, welche
ίο zur Bildung" schlechtriechender Bestandteile Veranlassung geben.
Es ist bis jetzt nicht bekannt geworden, welcher Natur diese unangenehm riechenden Bestandteile sind, welche trotz ihrer geringen Menge eben wegen ihres durchdringenden Geruchs die genannten öle für viele Zwecke unverwendbar machen.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, durch Entfernung dieser schlechtriechenden Bestandteile die erwähnten Öle der zweiten Kategorie denen der ersten gleichwertig zu machen. Diese Methoden, bei denen einerseits eine verseifende, andererseits eine oxydierende Behandlung der betreffenden Öle verwendet wird, führen, wie der Geruch der im Handel befindlichen, nach diesen Verfahren gereinigten Kienöle beweist und auch eine mehrfache Nachprüfung dieser Verfahren ergeben hat, nicht zu einer Entfernung der schlechtriechenden Anteile.
Es ist nun gefunden worden, daß durch Behandlung der betreffenden öle mit Alkali- oder Erdalkalimetallen die den unangenehmen Geruch verursachenden Bestandteile in nicht flüchtige Verbindungen übergeführt werden, so daß es in überraschend einfacher und glatter Weise gelingt, durch Destillation der öle unter Zusatz von geringen Mengen eines Alkali- oder Erdalkalimetalles ein Destillat zu erhalten, welches von den schlechtriechenden Verbindungen frei ist. Infolge der überraschend geringen Menge des Alkali- oder Erdalkalimetalls, welche zur Entfernung der riechenden Substanzen hinreicht, ist das Verfahren auch trotz des verhältnismäßig hohen Preises der angewendeten Reagentien mit technisch gutem Erfolg und in billiger Weise ausführbar.
Gegenüber anderen Verfahren, insbesondere denen, bei welchen die riechenden Bestandteile durch Oxydation entfernt werden, wird bei vorliegendem Verfahren ein Verlust an wertvoller Substanz vermieden, da im Gegensatz zu den Oxydationsverfahren keine Zerstörung der ungesättigten, gerade den wertvollsten Bestandteil bildenden Verbindungen stattfindet.
Es ist zwar früher schon die Beobachtung gemacht worden, daß Terpentinöl bei der Behandlung mit Alkalimetall seine Geruchseigenschaften verändert. Ein Rückschluß, von dem Verhalten des Terpentinöls auf die nach dem vorliegenden Verfahren zu behandelnden Kienöle war aber unzulässig, da die in beiden Fällen der Einwirkung des Alkalimetalls unterliegenden Körper wesentlich verschieden sind. Terpentinöl entsteht durch Destillation des Fichtenharzes mit Wasserdampf, mit dem es also vollständig flüchtig ist. Die Kienöle dagegen sind Pro-
dukte der trockenen Destillation, bei der auch Verbindungen entstehen, welche mit Dampf nicht flüchtig sind und demgemäß auch zurückbleiben, wenn man das Kienöl mit Dampf destilliert. Selbst das so rektifizierte Kienöl gleicht dem Terpentinöl nicht mehr, als sich überhaupt zwei ätherische öle gleichen, die bekanntlich hinsichtlich ihres Verhaltens sehr erhebliche Unterschiede zeigen. Das Kienöl ίο enthält Bestandteile, u. a. sauerstoffhaltige, die gerade für seinen unangenehmen, von dem des Terpentinöls deutlich unterschiedenen Geruch wesentliche Ursachen sind und die dem Terpentinöl vollständig fehlen, das fast nur aus Kohlenwasserstoffen besteht. Wie das Alkalimetall auf diese Beimengungen wirken würde, ließ sich um so weniger voraussehen, als deren Natur bisher noch unbekannt ist. Man konnte also aus dem Umstände, daß das ao Terpentinöl bei einer Destillation über Alkali-
; metall seine Geruchseigenschaften verändert, noch keineswegs den Schluß ziehen, daß auch aus dem Kienöl die den unangenehmen Geruch verursachenden, ihrer näheren Natur nach unbekannten, aber jedenfalls ganz andersartigen Beimengungen durch eine Destillation über Alkalimetall würden entfernt werden können,
; insbesondere auch nicht, daß hierzu schon so geringe Mengen Alkalimetall ausreichen wurden,
: 30 wie sei bei vorliegendem Verfahren in normalen Fällen zur Anwendung kommen. ·
Beispiele.
1. 1000 kg russisches Terpentinöl (richtiger Kienöl) werden mit 3 kg metallischem Natrium verrührt und dann unter gewöhnlichem Druck destilliert. Wenn nötig, wird das Verfahren mit dem Destillat oder einem Teil davon wiederholt.
2. 1000 kg amerikanisches Holzöl (wood oil) werden mit 5 kg Ätznatron und 30 kg Alkohol eine Stunde zum Sieden erhitzt, der Alkohol durch Destillation oder Auswaschen entfernt, und das verseifte getrocknete öl mit 2 kg der flüssigen Legierung von Kaliumnatrium im Vakuum destilliert. ,
3. 1000 kg polnisches Kienöl werden mit 5 kg Ätzkalk erhitzt und dann unter Zusatz von 1,5 kg metallischem Kalzium im Vakuum oder bei gewöhnlichem Luftdruck destilliert. Mit dem Destillat wird das Verfahren eventuell nochmals wiederholt.

Claims (1)

  1. Patent-An spruch:
    Verfahren zur Entfernung der schlechtriechenden Bestandteile aus Kienölen und;55 in gleicher Weise gewonnenen Harzdestillationsprodukten, darin bestehend, daß man die eventuell in bekannter Weise mittels Alkali- oder Erdalkalihydroxyden vor-; gereinigten-öle unter Zusatz kleiner Mengen ■■. eines Alkali- oder Erdalkalimetalls mit oder ohne Anwendung von Vakuum destilliert.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2017220127A1 (de) 2016-06-21 2017-12-28 Symrise Ag Verwendung bestimmter verbindungen zum modifizieren, vermindern oder beseitigen von fehlnoten

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