DE1796159C3 - Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten, bei dem die zu beschichtende Oberfläche einer Aluminiumplatie oder -folie gekörnt, die mechanisch gekörnte Oberfläche dann in einer Schwefelsäurelösung anodisiert und schließlich eine lichtempfindliche Schicht aufgetragen wird.
Lithographische Druckplatten der hier in Betracht kommenden Art weisen eine äußere Schicht aus einem lichtempfindlichen Material auf. die auf einem platten- oder folienförmigen Träger aus Aluminium haftet. Wenn die üchtempfindliche Schicht von dem Hersteller auf den Träger aufgebracht wird, spricht man von einer vorsensibilisierten oder herstellerseitig sensibilisierten Druckplatte. Wenn die lichtempfindliche Schicht von dem Lithographen oder Plattenmacher auf den Träger aufgebracht wird, spricht man von einer nachträglich beschichteten Platte. Je nach der Art der aufgebrachten lichtempfindlichen Schicht handelt es sich um eine zur direkten Reproduktion des durch Belichtung od. dgl. aufgebrachten Bildes geeignete, positiv wirkende Platte, oder um eine zur Erzeugung eines der zu kopierenden Vorlage komplementären Bildes geeignete, negativ wirkende Platte. In beiden Fällen sind die Bildbereiche der entwickelten Platte oleophil und die nichtabbildenden Bereiche hydrophil.
Für das Beschichten des Aluminiumträgers mit dieser lichtempfindlichen äußeren Schicht sollte der Träger möglichst eine gut hydrophile Oberfläche aufweisen, auf der die lichtempfindliche Schicht gut haftet und die dann bei Entfernung des nichtumgewandelten ungehärteten lichtempfindlichen Materials mittels einer Desensibilisierlösung die die Druckfarbe abstoßenden nichtabbildenden Bereiche bildet Ferner sollte der Träge«· bzw. die lithographische Druckplatte gute Abriebs- und Korrosionsbeständigkeit, lange Lebensdauer in der Presse und gute Eigenschaften gegen Lichthofbildung aufweisen.
Lichthofbildung oder »Halation« bezeichnet auf dem Gebiet der Reproduktionstechnik und insbesondere auf dem Gebiet der Lithographie die Erscheinung einer fehlerhaften Lichteinwirkung auf die lichtempfindlich beschichtete Oberfläche einer Druckplatte infolge Lichtdurchtritts durch die Oberzugsschicht und nachfolgende Reflexion durch den darunter liegenden Träger zurück zu der lichtempfindlichen Schicht. Das reflektierte Licht wirkt auf die Schicht ein und erzeugt, da das reflektierte Licht gewöhnlich stark gestreut ist, verschwommene unscharfe Bildkonturen, was zu mangelhafter Qualität der druckfertigen Druckplatten und damit gedruckter Kopien führt.
Es sind zahlreiche Methoden zur Erzeugung hydrophiler Oberflächen auf lithographischen Aluminiumdruckplatten und zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften angegeben worden. So ist es seit langem bekannt, Aluminiumträger zur Verbesserung der Aufnahmebereitschaft für und Haftfestigkeit von lichtempfindlichen Schichten zu körnen, zu narben oder anderweitig zj strukturieren (nachstehend zur Vereinfachung als »körnen« bezeichnet), entweder auf mechanischem Wege, z. B. durch Sandstrahlbehandlung oder durch Behandlung mit einer Drahtbürste, oder auf chemischem Wege durch Ätzen. Methoden zum mechanischen Körnen von lithographischen Trägerplatten sind z. B. in der US-PS 28 82 154 näher erläutert. Das Körnen führt zwar gewöhnlich zu einer Verbesserung der Haftung der lichtempfindlichen Schicht auf dem Aluminiumträger, jedoch wird keine wesentliche Verbesserung hinsichtlich der Härte, die für die Gebrauchsdauer der Druckplatte maßgeblich ist. und der Anfälligkeit für Korrosion erzielt. Auch die Reflexionseigenschaften, die für die Lichthofbildung maßgeblich sind, werden nicht hinreichend verbessert.
Es ist auch seit langem bekannt, die Oberfläche des Aluminiumträgers anodisch zu behandeln. Hierdurch wird auf der Oberfläche Aluminiumoxyd gebildet, wodurch größere Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb, Abnutzung und Korrosion erreicht wird. Weiterhin haben solche oxydierten Oberflächen gewöhnlich genau so gute oder bessere hydrophile und oleophobe Eigenschaften wie die nicht anodisch behandelten Aluminiumoberflächen. Derartige anodisch behandelte Platten sind z.B. in den US-PS 26 81 310, 31 81 461 und 32 80 734 sowie der GB-PS 9 14 834 beschrieben. Die Herstellung erfolgt allgemein durch »elektrolytische Ätzung« einer reinen Aluminiumplatte unter Anwendung von Wechselstrom, gewöhnlich in einer Salzsäurelösung, um die Oberfläche zu körnen oder zu ätzen. Bei der Ätzung bildet sich eine dünne Deckschicht aus Aluminiumoxyd. Dann wird die Platte
gewohnlich mit einem Füllstoff gefüllt und mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogen. Die Oberfläche derartiger Platten ist jedoch nicht so hart, wie das an sich erwünscht wäre. Weiterhin ist die Herstellung verhältnismäßig zeitraubend und energieaufwendig, in erster Linie wegen der Anwendung von Wechselstrom, der zwangsläufig dazu führt, daß eine Platte sowohl als Anode als auch als Kathode wirkt und überdies die räumliche Anordnung der Platten in geeigneten Abständen zu einer kritischen Größe macht. Ferner haben derartige anodisierte Aluminiumplatten gewöhnlich ein trübe glänzendes weißlich mattes Aussehen, das zur Herbeiführung von Oberstrahlungen und Lichthofbildung neigt Wenngleich das Reflexionsvermögen, wie auch bei gekörnten nicht anodisierten Aluminiumplatten, deutlich geringer ist als das von unbehandelten Aluminiumplatten, ist die Neigung zur Lichthcfbild'jng noch so ausgeprägt, daß normaierwe-se eine Maskierung vorgenommen werden muß, z. B. durch einen Farbstoff oder einen anderen gefärbten Überzug. Dies ist ebenfalls nachteilig.
Es ist ferner eine Flachdruckplatte bzw. ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt (GB-PS 6 78 097), bei dem der Aluminiumträger mit einer aufgerauhten Oberfläche bestimmter topographischer Ausbildung und dies.e aufgerauhte Oberfläche dann mit einer gleichmäßigen anodischen Aluminiumschicht bestimmter Dicke versehen wird. Zur Durchführung der Aufrauhung und Anodisierung werden allgemein mannigfaltige Wege offengelassen, jedoch wird für die Aufrauhung gegenüber einer mechanischen Behandlung etwa durch Sandstrahlen eine chemische Ätzung als bevorzugt herausgestellt und hier wiederum eine mehrstufige Ätzung mit jeweils zweimaliger Behandlung in einer wäßrigen Lösung von Natriumkarbonat und Natriumfluorid und einer wäßrigen Lösung von Salpetersäure mit jeweils zwischengeschalteter Wasserwaschung, oder zunächst in einer wäßrigen Lösung von Natriumfluorid und Natriumhydroxyd und dann in einer wäßrigen Lösung von Salpetersäure, besonders empfohlen. All dies ist verhältnismäßig aufwendig. Die Anodisierung kann mit irgendwelchen geeigneten Anodisierungsbädern und -verfahren durchgeführt werden, solange die vorgeschriebene anodische Aluminiumschicht bestimmter Dicke und Eigenschaften gebildet wird. In Verbindung mit der erläuterten chemischen Ätzung wird eine Anodisierung in einer Schwefelsäurelösung bei einer Stromdichte nicht wesentlich über oder wesentlich unter 0,65 Ampere/dm*' empfohlen. Für in anderer Weise chemisch geätzte oder auf mechanischem Wege aufgerauhte Platten werden keine besonderen Anodisierungsbedingungen herausgestellt. Vorzugsweise soll ferner eine Versiegelung der Platten vorgenommen werden. Angaben über eine Verbesserung der Eigenschaften hinsichtlich Reflexionsverhalten und Lichthofbildung finden sich nicht.
Schließlich ist es bekannt (US-PS 21 19 031), eine Flachdruckplatte auf ihrer Aluminiumdruckfläche mit einem dünnen anhaftenden Film aus elektrolytisch erzeugtem anodischem Aluminiumoxyd zu versehen, wobei der Film eine hohe Rückhaltefähigkeit sowohl für fettartige als auch für wäßrige Materialien aufweisen soll, so daß weder die fettartigen Materialien noch die wäßrigen Materialien nach Adsorption durch das anodische Oxyd in der Lage sind, das jeweils andere Material zu verdrängen. Es handelt sich nicht um eine Druckplatte mit einer lichtempfindlichen Schicht. Eine Körnung der Platte wird als zumeist überflüssig hingestellt. Die elektrolytische Erzeugung des anodischen Aluminiumoxyds kann nach beliebigen bekannten Methoden erfolgen, irgendeine besonders geeignete oder zweckmäßige Anodisierung wiid nicht beschrieben. Gesichtspunkte einer Verbesserung der Eigenschaften hinsichtlich Reflexionsverhalten oder Lichthofhildungsind den dortigen Angaben fremd.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das bei einfacher und wirtschaftlicher Durchführung in zuverlässiger und störungsunanfälliger Weise zu Aluminiumträgern und damit lithographischen Druckplatten führt, die sich durch verbesserte Eigenschaften hinsichtlich Reflexionsverhalten und Lichthofbildung auszeichnen und dabei außerdem gute Oberflächenhärte, Haftfestigkeit der lichtempfindlichen Schicht und Abriebsbeständigkeit sowie lange Lebensdauer in der Presse aufweisen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten, bei dem die zu beschichtende Oberfläche einer Aluminiumplatte oder folie gehörnt, die mechanisch gekörnte Oberfläche dann in einer Schwefelsäurelösung anodisiert und schließlich eine lichtempfindliche Schicht aufgetragen wird, welches erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß man durch Reiben mit einem Schleifmittel körnt und in einer 8- bis 22°/oigen Schwefelsäurelösung bei eir.er Gleichspannung von 10 bis 20 Volt und einer Stromdichte im Bereich von 1 bis 2,2 Ampere/dm2 anodisiert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei Anwendung der erfindungsgemäß vorgeschriebenen Behandlung mit Körnung und Anodisierung unter Einhaltung der gekennzeichneten Auswahlvorschriften Aluminiumträger bzw. nach der Beschichtung Druckplatten mit außergewöhnlich guten Eigenschaften erhalten werden. Es wird eine harte, etwa stahlgraue und im wesentlichen glanzlose Oberfläche des Muminiumträgers erzeugt. Der Aluminiumträger weist ein ungewöhnlich geringes Reflexionsvermögen auf und verursacht daher praktisch keine Lichthofbildung, so daß ohne Notwendigkeit irgendeiner besonderen Maskierungsbehandlung, z. B. durch einen Farbstoff oder einen anderen gefärbten Überzug, klare scharfe Bilder erhalten werden. Infolge dieser der Oberfläche eigenen Antihalationseigenschaften kann die Druckplatte ohne die Gefahr einer Lichthofbildung stärker oder vollständiger belichtet werden, so daß eine optimale Überführung der lichtempfindlichen Schicht in den unlöslichen Zustand und Härtung des Bildes, das damit eine längere Gebrauchsdauer erhält, erreicht wird. Die erfindungsgemäß vorgeschriebene Auswahl und Kombination von Behandlungsmaßnahmen führt unter Erfüllung der Voraussetzung einer einfachen, wirtschaftlichen und störungsunanfälligen Betriebsdurchführung zu vorteilhafteren Ergebnissen und insbesondere geringerem Reflexionsvermögen des Aluminiumträgers, als irgendwelche anderen Behandlungsmethoden, sei es, daß der Aluminiumträger nur gekörnt und nicht anodisiert oder nicht gekörnt und nur anodisiert wird, sei es daß andere Ausführungsformen für die Körnung und Anodisierung angewendet werden. Dies hat sich bei zahlreichen Untersuchungen gezeigt. Beispielsweise ist bei Körnen des Trägers durch Reiben mit einem Bimssteinbrei als Schleifmittel und nachfolgendem Anodisieren nach den Vorschriften der Erfindung die Oberfläche ganz wesentlich grauer und von ganz wesentlich geringerem Reflexionsvermögen,
als bei Körnen nur mittels des Bimssteinbreis. Umgekehrt führt eine Behandlung nur durch Anodisierung, wie bereits gesagt, zu einem trübe glänzenden weißlich matten Aussehen, das eins Lichthofbildung nicht beseitigt. Bei gleichem Körnen mit einem Bimssteinbrei aber Anodisieren mit einer Phosphorsäurelösung wird sogar eine Verringerung der Grauheit herbeigeführt Auch bei Kombination einer Körnungsbehandlung mittels einer Drahtbürste oder auf elektrolytischem Wege oder durch chemisches Ätzen mit der vorgeschriebenen Anodisierungsbehandlung oder bei Kombination der vorgeschriebenen Körnungsbehandlung mit einer nicht den Vorschriften entsprechenden Anodisierungsbehandlung werden deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt. Überraschenderweise führt somit gerade die erfindungsgemäß vorgeschriebene Kombination zu den erläuterten Vorzügen.
Dabei werden zugleich alle Vorzüge gewährleistet, die mit der Erzeugung einer anodisierten Aluminiumoberfläche einhergehen, insbesondere hohe Oberflächenhärte. Haftfestigkeit der lichtempfindlichen Schicht und Abriebsbeständigkeit sowie lange Lebensdauer in der Presse. Zusätzlich hat sich gezeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Herstellung eine Versiegelung der anodisierten Oberfläche mit Füllstoffen od. dgl. nicht vorgenommen zu werden braucht, was ebenfalls vorteilhaft ist.
Nachstehend werden Merkmale und bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens weiter erläutert.
Das mechanische Körnen erfolgt durch Reiben mit einem Schleifmittel, vorzugsweise durch Bürten mit Bimsstein, etwa in Form eines Bimssteinbreis, bis die Oberfläche des Aluminiumträgers gleichmäßig gekörnt ist. Danach kann der Aluminiumträger sofern gewünscht, in einer warmen alkalischen Lösung mild geätzt und dann gespült werden.
Nach dem Körnen wird der Aluminiumträger anodisiert. Die Platten oder Folien bilden die Anoden in einem Elektrolysierbehälter. der mit Schwefelsäure betrieben wird. Vorzugsweise werden Schwefelsäurelösungen mit einer Konzentration von etwa 15 Gewichtsprozent Säure in Wasser benutzt, jedoch kann die Konzentration allgemein im Bei eich zwischen 8 und 22% liegen, wobei die im Einzelfall angewendete Konzentration weitgehend von praktischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängig ist. Die Temperatur des Elektrolyten ist nicht wesentlich, jedoch sind Temperaturen bei oder etwas über Raumtemperatur ausreichend und daher aus praktischen Gründen zweckmäßig. Eine Rührung oder Bewegung des Elektrolyten, z. B. durch Leiten eines Luftstroms durch das Bad, ist ebenfalls wünschenswert. Bevorzugt wird die Anwendung einer Spannung in dem Anodisiersystem von etwa 14 bis 15 Volt, jedoch können allgemein Spannungen im Bereich von 10 bis 20 Volt Anwendung finden. Vorzugsweise sollte die Größe der Oberfläche der Anodenplatte etwa die gleiche wie die Größe der Oberfläche der Kathode sein. Letztere kann beispielsweise von einem bleiausgeschlagenen Behälter oder einer Bleischlange gebildet werden, die außerdem zusammen mit der Rührung durch die Luft zur Kühlung der Elektrolytlösung dienen kann. So kann beispielsweise ein Faserglasbehälter benutzt werden. Eine Stromdichte von etwa 1,6 Ampere/dm2 wird bevorzugt, jedoch kann die Stromdichte allgemein im Bereich von 1 bis 2,2 A/dm2 gewählt werden. Die Dauer der Anodisierbehandlung hängt von den vorstehend erläuterten Faktoren ab. Bei Anwendung von Schwefelsäure mit einer Konzentration von 15%, Gleichstrom von 15 Volt, einer Temperatur von 21 bis 24°C und einer Stromdichte von 1,6 A/dm2 wurde beispielsweise eine ausgezeichnete Anodisierung von gekörnten Aluminiumtafeln oder -folien in etwa 2 Minuten erreicht.
Da gewöhnlich nur eine Seite der Platte oder Folie als lithographische Oberfläche benutzt wird, kann man zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit zwei Platten oder Folien gleichzeitig anodisieren, indem man die beiden Platten oder Folien fest zusammenklammert, so daß sie zusammen als eine einzige Anode wirken und nur ihre äußeren freiliegenden gekörnten Oberflächen anodisiert werden. Nach dem Anodisieren werden die Platten kurz gespült beispielsweise in kaltem Wasser. Sofern gewünscht, können auch milde Neutralisierlösur.gen vor dem Spülen der Platten Anwendung finden.
Die Oberflächen der in dieser Weise hergestellten Platten weisen einen Metalloxydüberzug auf. der sehr hart, abriebsbeständig und porös ist. Die Oberflächen zeigen jedoch nicht das trübe glänzende weißlich matte Aussehen von entweder nur anodisierten Platten, die nicht der vorausgehenden Körnung unterworfen wurden, oder nicht-anodisierten gekörnten Platten Stau dessen sind die Oberflächen überraschenderweise n>n viel dunklerer Farbe, sie zeigen eine stahlgraue Tonjng mit sehr wenig oder keinem Glan/.
Weg^n der porösen Natur von anodisierten Metalloberflächen, d. h. infolge des Mummiumoxyds auf einet anodisierten Aluminiumplatte, ist es herkömmlicherweise üblich, die anodisiertc Oberfläche mindestens teilweise mit Füllstoffen /u versiegeln: letzere dringen in den Oxydüberzug ein und werden dann festgehalten, entweder chemisch durch Umsetzung mit dem Metalloxyd oder mechanisch oder auf beiden Wegen Die Versiegelung erfolgt im allgemeinen bei erhöhten Temperaturen, meistens bei oder in Nahe des Siedepunktes der Versicgelungslösung. für die einfach Wasser verwendet werden kann. Überraschenderweise wurde gefunden, daß demgegenüber bei den erfmdungsgemäß hergestellten Platten oder Folien eine Versiege lung der anodisierten Oberfläche mil Füllstoffen od dgl unnötig ist.
Andererseits ist es zweckmäßig, die anodisiertc Oberfläche, auf die die Schicht aus dem lichtempfindlichen Material aufgebracht werden soll, m;t einer Grundiersubstanz zu behandeln, die eine feste Bindung mit dem Trägermaterial und mit dem lichtempfindlichen Überzugsmaterial eingeht. Grundierbehandlungen dieser Art sind bekannt und werden häufig für lithographisehe Platten, die längere Laufzeiten haben sollen, angewendet. Diese bekannten Behandlungen können auch in Verbindung mit den Aluminiumträgern der Erfindung Anwendung finden. In den LlS-PS 31 60 506, 3136 636, 29 46 683, 29 22 715 und 27 15 066 sind geeignete Materialien für bindungsverbessernde Grundiersubstanzen und Methoden zu ihrer Anwendung beschrieben. Alkalisilicat-, Kieselsäure-, Alkalizirkonfluond- und Zirkonfluorwasserstoffsäu.-elösungen stellen die wichtigsten im Handel erhältlichen Bindemittel dar. Derartige Materialien führen zu einer wesentlichen Verbesserung der Haftfestigkeil des lichtempfindlichen Überzugs auf dem darunter liegenden Metallträger. Die Alkalizirkonfluoride, z. B. Kaliumzirkonhexafluorid. und Zirkonfluorwasserstoffsäure gemäß den US-PS 31 60 506 und 29 46 683 werden für die Aluminiumträger der Erfindung bevorzugt. Die Grundierbehandlung kann unter Anwendung der bekannten Methoden und Bedingungen, wie sie in den vorstehend erwähnten
Patentschriften erläutert sind, erfolgen.
Die lichtempfindlichen Verbindungen und Stoffzusammenstellungen, die sich auf dem Gebiet der Lithographie zur Bildung von Überzügen auf Aluminiumträgern bewährt haben, können auch in Verbindung mit den erfindungsgemäß hergestellten Aluminiumträgern benutzt werden. Zu typischen Beispielen für derartige lichtempfindliche Verbindungen und Stoffzusammenstellungen gehören sogenannte gerbbare Kolloide, z. B. Albumin, Casein, Stärke und synthetische filmbildende Harze, wie Polyvinylalkohol und Polyvinylacetat, die ein Dichromat-Sensibilisiermittel enthalten, photopolymerisierbare Materialien, die durch Photoanreger polymerisiert werden, z. B. Verbindungen, die Carbonylgruppen, organischen Schwefel, Peroxydgruppen oder organisch gebundenes Halogen enthalten, Diazoverbindungen, z. B. Diazobenzole,
Diazonaphthaline, Diazoaminobenzole, Diazodiphenylamine und Diazomercaptobenzole, aromatische Diazidoverbindungen, z. B. Diazidodiphenylmethancarbonsäuren, Azidostyrylketone, Benzochinondiazide, Naphthochinondiazide und harzartige Ester von Sulfonsäuren der letzteren mit Phenolformaldehyd- oder Aceton-Pyrogallol-Kondensationsprodukten, Acenaphthene, Sulfanilido-methylen-fluorene, S-Alkylthiodiarylaminperchlorate, Jod-nitrothiophene und Nitronaphthaline, einschließlich Carbon- und Sulfonsäurederivaten.
Für die Herstellung von herstellerseitig sensibilisierten lithographischen Druckplatten werden einige der vorstehend erwähnten Arten von lichtempfindlichen Verbindungen und Stoffzusammensetzungen derzeit besonders bevorzugt. Hierzu gehören allgemein die Diazoverbindungen und insbesondere Diazodiphenylamin, substituiertes Diazodiphenyiamin, Kondensationsprodukte von Diazodiphenylaminen mit Verbindungen, die reaktive Carbonylgruppen aufweisen, z. B. Formaldehyd und Paraformaldehyd, und unverharzte lichtempfindliche Reaktionsprodukte von Diazodiphenyiamin oder dessen Kondensationsprodukten mit hydroxylhaltigen aromatischen Kupplungsmitteln, Ester von Diazonaphtholsulfonsäuren mit Kondensationsprodukten von Pyrogallol und Aceton, sowie Kondensationsprodukte von Chinon-(1,2)-diazidsulfonsäurehalogeniden mit Phenol-Formaldehyd-Harzen.
Beispiel
Zwei Aluminiumtafeln von 25,4 χ 38,2 cm Größe und 0,127 mm Dicke wurden entfettet und in einer schwachen Natriumhydroxydlösung gereinigt und dann mit Bimsstein gebürstet, bis eine Oberfläche einer jeden Platte gleichmäßig gekörnt war. Die gekörnten Platten wurden dann gewaschen und unter Aufeinanderlegung ihrer ungekörnten Oberflächen fest in ein Anodenschienengestell eingeklammert. Die Platten wurden in eine 21 bis 24°C warme Lösung von 15 Gewichtsprozent Schwefelsäure in Wasser getaucht und in dieser Lösung bei 14,5VoIt und einer Stromdichte von 1,62 A/dm2 Gleichstrom 2 Minuten lang anodisiert. Die Schwefelsäurelösung wurde durch Durchleiten eines Luftstroms in Bewegung gehalten. Danach wurden die Platten aus dem Gestell herausgenommen und durch Eintauchen in kaltes Wasser 30 Sekunden gespült. Die gekörnten und anodisieren Oberflächen hatten ein dunkles stahlgraues glanzloses Aussehen und sie waren hart und widerstandsfähig gegen Abrieb.
Die Platten wurden dann 3 Minuten lang in eine 1 gewichtsprozentige Lösung von Kaliumzirkonhexafluorid von 660C getaucht, dann herausgenommen und 1 Minute lang abtropfen gelassen und dann 3 Minuten in Wasser von 66°C getaucht Nach dem Trocknen wurden die Platten nacheinander mit einer Diazoverbindung, und zwar dem Kondensationsprodukt von Paraformaldehyd und p-Diazodiphenylamin, und dann mit einer schwachen Lösung von 2,2',4.4'-Tetraoxybenzophenon gleichmäßig überzogen, um hierdurch ein unverharztes lichtempfindliches Reaktionsprodukt, wie es beispielsweise in der US-PS 33 00 309 angegeben ist, zu bilden. Dann wurden die beschichteten Platten getrocknet.
Die in dieser Weise hergestellten, herstellerseitig sensibilisierten lithographischen Platten können durch eine Bildvorlage belichtet, entwickelt und mit langer Lebensdauer in einer Presse benutzt werden. Sie haben ausgezeichnete lithographische Eigenschaften und sind frei von Lichthofbildung.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten, bei dem die zu beschichtende Oberfläche einer Aluminiumplatte oder -folie gekörnt, die mechanisch gekörnte Oberfläche dann in einer Schwefelsäurelösung anodisiert und schließlich eine lichtempfindliche Schicht aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Reiben mit einem Schleifmittel körnt und in einer 8- bis 22°/oigen Schwefelsäurelösung bei einer Gleichspannung von 10 bis 20VoIt und einer Stromdichte im Bereich von 1 bis 2,2 Ampere/dm2 anodisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die gekörnte und anodisierte Oberfläche der Aluminiumplatte oder -folie zur Verbesserung der Haftfestigkeit zwischen der Platte oder Folie und der lichtempfindlichen Schicht mit einer Grundiersubstanz behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine lichtempfindliche Schicht aufträgt, die eine Diazoverbindung enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine lichtempfindliche Schicht aufträgt, die ein Kondensationsprodukt von p-Diazodiphenylamin mit Formaldehyd oder Paraformaldehyd enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine lichtempfindliche Schicht aufträgt, die ein unverharztes und lichtempfindliches Reaktionsprodukt von (1) einem Diazodiphenylamin oder dessen Kondensationsprodukt mit Formaldehyd und (2) einem hydroxylhaltigen aromatischen Kupplungsmittel, wobei das Reaktionsprodukt zur weitgehenden oder vollständigen Vermeidung von Verharzung bei einem pH-Wert von weniger als 7,5 gebildet worden ist, enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine lichtempfindliche Schicht aufträgt, die einen harzartigen Ester einer Naphthochinondiazidsulfonsäure enthält.
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