DE1795117C3 - lmidazolidin-2-on-1 -carbonsäureamide, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Herbizide - Google Patents
lmidazolidin-2-on-1 -carbonsäureamide, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als HerbizideInfo
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Description
NH
N—CO—NH-R
in welcher R Tür einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Alkenylrest
mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen steht.
2. Verfahren zur Herstellung von Imidazolidin-2-on · 1 - carbonsäureamiden, dadurch gekennzeichnet,
daß man Imidazolidin-2-on-l-carbonylchlorid
der Formel
CH,-
NH
-CH2
N-COCl
N-COCl
(ID
CO
mit primären Aminen der Formel
R-NH2
R-NH2
in welcher R die oben angegebene Bedeutung hat, in Gegenwart von säurebindenden Mitteln und
Wasser umsetzt.
3. Verwendung von Imidazolidin-2-on-1-carbonsäureamiden
gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung von Unkraut.
35
-CH2
N—CO—NH-R
N—CO—NH-R
(I)
45
Die Erfindung betrifft neue Imidazo)idin-2-on-1-carbonsäureamide
der allgemeinen Formel
CH2-
NH
Il
ο
in welcher R Tür einen verzweigten Alkylrest mit bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Alkenylrest
mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, die herbizide Eigenschaften haben, sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
Es ist bereits bekanntgeworden, daß man Harnstoffe, wie N-(3,4-Dichlorphenyl)-N'-methyl-N'-butyl-harnstoff
(vgl. US-PS 26 55 444), oder Biurete, wie 1 -Phenyl1-3-phenyl-5,5'-dimethyl-biuret (vgl.
DT-PS 10 32 595) als Herbizide verwenden kann.
Weiterhin wurde gefunden, daß man Imidazolidin-2-on-1-carbonsäureamide
der Formel I in ganz besonders günstiger und überraschender Weise erhält, wenn man Imidazolidin-2-on-l-carbonylchlorid der
Formel
CH2 CH2
(Hl)
NH
I
N-COCI
N-COCI
(H)
/
CO
CO
in welcher R die oben angegebene Bedeutung hat in Gegenwart von säurebindenden Mitteln und Wassei
umsetzt.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffe bei gleichei
herbizider Potenz im Vergleich zu chemisch ähnlicher Verbindungen, wie Harnstoffe und Biurete, eint
wesentlich bessere selektive herbizide Wirkung aufweisen.
Als Beispiele für die gemäß der Erfindung verwendbaren Amine seien genannt: Isopropylamin, sek.-Butylamin,
Isobutylamin, tert.-Butylamin, Allylamir und Crotylamin.
Die Herstellung des Imidazolidin-2-on-1-carbonyl-Chlorids
kann nach verschiedenen Methoden erfolgen In besonders einfacher Weise erhält man es au:
Äthylenharnstoff und Phosgen (J. org. Chem. 25
[i964], S. 2401 bis 2404).
Die erfindungsgemäße Umsetzung mit den Aminen wird in Gegenwart von Wasser vorgenommen, überraschenderweise
eignet sich Wasser besser als inerte organische Verdünnungsmittel, wie Benzol und Toluol,
obwohl Carbonylchloride, insbesondere N-Carbonylchloride, im allgemeinen sehr empfindlich gegen
Wasser sind. So zersetzt sich z. B. das vergleichbare Allophansäurechlorid, H2N — CO — NH — COCl.
stürmisch in Wasser (vgl. deutsche Patentschrift 2 38 961).
Als Säurebinder können alle üblichen säurebindenden Stoffe verwendet werden. Hierzu gehören vorzugsweise
Alkali- und Erdalkalihydroxide und Erdalkali- und Alkalicarbonate, tertiäre Amine, wie
Pyridin, sowie auch ein Überschuß des zur Umsetzung gelangenden Amins. Als besonders geeignet
hat sich Natronlauge erwiesen.
Die Reaktionstemperatur kann in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet
man zwischen O und 80° C, vorzugsweise zwischen 20 und 50° C.
Bei der Durchführung des Verfahrens rührt man 1 Mol des Imidazolidin-2-on-l-carbonylchlorids mit
einer zur Erzielung einer gut rührbaren Suspension ausreichenden Menge Wasser an. Dann läßt man
gleichzeitig 1 bis 1,2 Mol Amin und 1 Mol Natronlauge unter Kühlung so zulaufen, daß das Amin
immer etwas im Überschuß vorhanden ist. Nach beendetem Zulauf rührt man bis zum Erkalten nach.
Das ausgefallene Reaktionsprodukt wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Es ist von guter Reinheit
und braucht im allgemeinen nicht besonders gereinigt zu werden.
Die Wirkstoffe weisen eine starke herbizide Potenz auf und können deshalb als Unkrautvernichtungsmittel
verwendet werden. Unter Unkraut im weitesten Sinne sind alle Pflanzen zu verstehen, die an Orten
aufwachsen, wo sie unerwünscht sind. Ob die erfindungsgemäßen Wirkstoffe als totale oder selektive
herbizide Mittel wirken, hängt von der Höhe der aufgewendeten Wirkstofimenge ab.
Die Wirkstoffe können z. B. bei den folgenden Pflanzen verwendet werden: Dikotyle, wie Senf (Sinapis),
Kresse (Lepidium), Klettenlabkraut (Galium). Vogelmierc (Stellarial, Kamille (Matricaria), Franzosenkraut
(Galinsoga), Gänsefuß (Chenopodium), Brennessel (Urtica), Kreuzkraut (Senecio), Baumwolle
(Gossypium), Rüben (Beta), Möhren (Daucus) Bohnen (Phaseolus), Kartoffeln (Solanum), Kaffee(Coffea)·
Monokotyle, wie Lieschgras (Phleum), Rispengras (Poa), Schwingel (Festuca), Eleusine (Eleusine), Fennich
(Setaria), Raygras (Lolium), Trespe (Bromus) Hühnerhirse (Echinochloa), Mais (Zea), Reis (Oryzaji
Hafer (Avena), Gerste (Hordeum), Weizen (Triticum)'
Hirse (Panicum), Zuckerrohr (Saccharum).
Die Wirkstoffe werden vorzugsweise als selektive Herbizide eingesetzt. Sie weisen eine besonders gute
Selektivität bei der Anwendung in Rüben, Baumwolle und in Getreide, besonders Weizen, auf.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die üblichen Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter Weise
hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln
und oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also
Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln, im Fall
der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel
verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie
Xylol und Benzol, chlorierte Aromaten, wie Chlorbenzole, Paraffine, wie Erdölfraktionen. Alkohole,
wie Methanol und Butanol, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
sowie Wasser; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum und
Kreide, und synthetische Gesleins£nehle, wie hochdisperse Kieselsäure und Silikate; als Emulgiermittel:
nichtionogene und anionischc Emulgatoren, wie PoIyoxyäthylen
- Fettsäureester, Polyoxyäthylen - Fettalkoholäther, z. B. Alkylary'-polyglycoläther, Alkysulfonate
und Arylsufonate, als Dispergiermittel: z. B. Lignin, Sulfitablagen und Methylcellulose.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen, oder der daraus bereiteten Anwendungsformen,
wie gebrauchsfertigen Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate,
angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Verstäuben, Versprühen,
Verspritzen, Gießen und Verstreuen.
Die Wirkstoffe können vor oder nach dem Auflaufen der Pflanzen, also nach dem pre- oder post-emergence-Verfahrcn,
angewendet werden.
Die eingesct7te Menge kann in größeren Bereichen schwanken. Sie hängt im wesentlichen von der Art
des gewünschten Effekts ab. Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen zwischen 0,5 und 25 kg Wirkstoff/ha,
vorzugsweise zwischen 1,0 und 20 kg/ha.
Die Wirkstoffkonzentration liegt bei den üblichen wäßrigen Zubereitungen und bei der Anwendung
nach dem Auflaufen im allgemeinen zwischen 0,005 und 0,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,01
und 0,1 Gewichtsprozent.
Die Warmblütertoxizität (LD50) beträgt bei Imid-
>o azolidin - 2 - on -1 - carbonsäureisobutylamid an der
Ratte p. o. 1940 mg/kg.
Pre-emergence-Test
Lösungsmittel 5 Gewichtsteile Aceton
Emulgator 1 Gewichtsteil Alkylaryl-
polyglykoläther
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt das
Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Samen der Testpflanzen werden in normalen Boden ausgesät und nach 24 Stunden mit der Wirkstoffzubereitung
begossen. Dabei hält man die Wassermenge
pro Flächeneinheit zweckmäßigerweise konstant. Die Wirkstoffkonzentration in der Zubereitung spielt
keine Rolle, entscheidend ist nur die Aufwandmenge des Wirkstoffes pro Flächeneinheit. Nach 3 Wochen
wird der Schädigungsgrad der Testpfianzen bestimmt
und mit den Kennziffern 0 bis 5 bezeichnet, welche die folgende Bedeutung haben:
0 = Keine Wirkung.
1 = Leichte Schäden oder Wachstumsverzöge
rung.
2 = Deutliche Schäden oder Wachstumshem
mung.
3 = Schwere Schäden und nur mangelnde Ent
wicklung oder nur 50% aufgelaufen.
4 = Pflanzen nach der Keimung teilweise ver
nichtet oder nur 25% aufgelaufen.
5 = Pflanzen vollständig abgestorben oder nicht
aufgelaufen.
Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Wirkstoff
Tabelle Pre-emergence-Test
WirkstofT-aufwand (kg/ha)
5 2,5 Rüben
Baumwolle
Senf
4,5
Galinsoga
Lamiuni
Chenopodium
O | O CH3 | O CH3 | Fortsetzung | Rüben | Baumwolle | Senf | Cialinsoua | l.amium |
C'hcno-
podium |
|
Wirkstoff | HN N-C-NH-CH2-CH = CH2 C |
HN N—C —NH-CH \ / \ C CH3 Il |
HN N-C-NH-CH2-CH C CH, Il |
WirkstofT-
aufwand (kgha) |
||||||
O O CH3 Il Il / |
O | Il O |
Il O |
5 3,5 |
2 I |
5 4,5 |
Ui Ul | 4 3 |
5 4 |
|
y(—\ ll Il / f >—NH-C—N—C—N 0 CHä (bekannt) |
5 2,5 |
|||||||||
O | ||||||||||
HN N-C-NH-C(CH3J3 C H |
3 I |
I 0 |
Ui Ui | 5 5 |
5 4,5 |
5 4 |
||||
Il O |
5 2,5 |
|||||||||
1 0 |
0 0 |
5 4,5 |
Ul Ul | 4 3 |
5 4 |
|||||
5 2,5 |
||||||||||
2 0 |
4 2 |
5 5 |
5 5 |
5 4,5 |
5 5 |
|||||
5 2,5 |
||||||||||
0 0 |
0 0 |
5 5 |
Ul Ul | 5 4,5 |
5 5 |
|||||
5 2.5 |
||||||||||
Post-emergence-Test
Lösungsmittel 5 Gewichtsteile Aceton
Emulgator 1 Gewichtsteil Alkylaryl-
polyglykoläthcr
haben, gerade taufeucht. Nach 3 Wochen wird der Schädigungsgrad der Pflanzen bestimmt und mit den
Kennziffern 0 bis 5 bezeichnet, welche die folgende Bedeutung haben:
6o
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit
der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt das
Konzentrat anschließend' mit Wasser auf die ge-Wünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung sprit/1 man Teslpnanzen.
welche eine Höhe von etwa 5 bis 15 cm
=
=
■> _
■> _
=
=
=
Keine Wirkung.
Einzelne leichte Verbrennungsflecken.
Deutliche Blattschädcn.
Einzelne Blätter und Stcngclleüe zum Teil
abgestorben.
Pflanzen teilweise vernichtet.
Pflanze total abgestorben.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Resultate uehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Tabelle 2 Post-cmergence-Test
Wirkstoff
O CH,
I! /
Cl
(bekannt)
CH2-CH2-Ch2-CH1
O O CH,
Il Il / "
V- NH —C— N-C- N
Vh,
(bekannt)
HN N-C-NH-C(CH3J3
HN N-C-NH-CH2-CH=CH2
C O
HN N—C —NH-CH
HN N-C-NH-CH2-CH
CH, NH
CH1
CH3
N— CO -NH -CH — CH3
! WirkstofT- konzcn- tration (%) |
Rüben | Weizen | Senf | Galinsoga | Matricaha |
0,1 0,05 |
4 2 |
1 0 |
3
2 |
4 3 |
1 0 |
0,1 0,05 |
3 1 |
2 1 |
4 2 |
5 4 |
4 3 |
0,1 0,05 |
2 0 |
1 0 |
5 4 |
5 4 |
4 3 |
0,1 0,05 |
0 0 |
0 0 |
4 2 |
4 3 |
3,5 2 |
0,1 0,05 |
-> 0 |
1 0 |
5 4 |
5 4.5 |
5 4 |
0,1 0.05 |
0 0 |
1 0 |
5 4,5 |
5 4,5 |
5 4 |
CO
148,5 g Imidazolidin - 2 - on - 1 - carbonylchlorid
werden mit 100 ml Wasser angerührt. Dazu läßt man aus einem Tropftrichter 65 g lsopropylamin. aus einem
zweiten 100 ml Natronlauge mit einem Gehalt von 40 g NaOH so zutropfen, daß der pH-Wert nicht
über 10 steigt. Die Temperatur wird durch Kühlung auf 35 bis 400C gehalten. Wenn das gesamte Amin
eingetropft ist, steigt der pH-Wert durch die restliche Lauge auf 12. Man läßt kaltrühren, saugt das Produkt
ab und wäscht mit wenig Wasser nach. Die Ausbeute
6s an Imidazulidin-1-on-l-carbonsäiireisopropylamid
beträgt 116 g (68% der Theorie). D;r Schmelzpunkt liegt bei 125 bis 1271C, nach Umkristallisieren aus
Essigesterbe: 126 bis 127 C.
509648/88
9 10
Beispiel 2 Verwendet man in dem im Beispiel I beschriebenen
• |l (J[J Verfahren XO g tert.-Butylamin, dann lassen sich
2 j s 137 g (74% der Theorie) lmidazolidin-2-on-l-carbon-
NH N-CO-NH-CHi-CH-CH siiure-iert.-butylamid mit einem Schmelzpunkt von
\ / 2 5 153 bis 154 C isolieren.
CO
Wird im Beispiel I das Isopropylamin durch 77 g
Isobutylamin ersetzt, so erhält man 159 g (86% der CH2 CH2
Theorie) an lmidazolidin-2-on- 1 -carbonsäureiso- io I
butylamid, das bei 95 bis 96"C schmilzt. NH NCO- NH CH2 -CH = CH,
Beispiel 3 ro
CH2 CH2 CH1
Il I 15 Man setzt 68 g Allylamin in der im Beispiel I
NH N-CO-NH-C-CH3 beschriebenen Weise um und erhält 13Og (77"/
\ / I der Theorie) lmidazolidin-2-on-1-carbonsäureallyl-
CO CH, amid, das bei 75 bis 76"C schmilzt.
ti 902
Claims (1)
1. Imidazolidin-2-on-1 -carbonsäureamide der
allgemeinen Formel
CH2 CH2
(D
mit primären Aminen der Formel
R — NH,
R — NH,
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