DE1779641C - Mobelbeschlag, insbes Griff - Google Patents
Mobelbeschlag, insbes GriffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Möbel-· beschlag, insbesondere einen Cirilf, zum Einsetzen in
ci.ie einseitig offene, cjuaderförmige Ausnehmung.
Der Beschlag besteht im wesentlichen aus einer Bodenfläche und zwei daran angrenzender, und einander
gegenüberliegenden Seitenflächen, deren Außenseiten Halteschultern aufweisen, die sich parallel zur BodenRäche erstrecken und in entsprechende Rinnen in den
benachbarten Seitenwänden der Ausnehmung eingreifen.
Im Zeichen der Massenproduktion werden derartige Möbelbeschläge aus ästhetischen Gründen zum Abdecken von unbearbeiteten oder mit unschönen Konstruktionselementen versehenen Oberflächen, aber
auch aus funktioneilen Gründen vielfach verwendet. Typische Beispiele hierfür sind versenkte Griffe an
Tjren und Schubladen, oder Lampengehäuse, die in Wände eingelassen sind. Solche Beschläge sollen einfach herstellbar sein, möglichst in einem Fabri- katinnsschritt (z. B. Spritzguß bei PVC-Material),
und sie sollen einfach montieroar sein, aucn wom uic
Matte der Ausnehmungen mit gewissen Fertigungs-
ao toleranzen behaftet sind. Sie sollen, falls es besonders auf den ästhetischen Zweck ankommt, die Ausnehmung
gut allseitig abdecken und jedenfalls festsitzen. Oft wird sogar verlangt (versenkte Griffe), daß sie
nicht nur unerheblichen Zugbelastungen standhalten.
All diese Forderungen zusammen erfüllt keiner der bisher bekannten Möbelbeschläge. Bei Verwendung
von der Ausnehmung genau angepaßten Verkleidungskästen ist die Befestigung mit Hilfe seitlicher
Haltestifte sowohl vom Montagestandpunkt her unbefriedigend (man kommt schlecht mit Hammer oder
Schraubenzieher dran), als auch von der Zugbelastung her, die allein von den Stiften aufgenommen werden
muß Sichtbare Befestigungsschrauben oder Spreizmechanismen, wie sie in Schalterdosen der Elek'roinstallation
zu finden sind, stören dagegen den ästhetisehen Eindruck.
Aus der Patentschrift 28 602 Jls Amtes für Erfindungs-
und Patentwesen in Ost-Berlin ist ein Möbelbeschlag der einleitend erwähnten Art bekannt, wel-
4" eher bei der Montage mit Gewalt in die Ausnehmung
hineingedrückt wird, wobei die Halteschultern Rinnen in den benachbarten Seitenwänden der Ausnehmung
erzeugen. Da die Flächenelemente im wesentliehen nicht verformbar sind, können die Halteschultern
bei diesem Beschlag nur klein ausgebildet sein, woraus sich eine enge Begrenzung der höchstzulässigen
Zugkraft ergibt. Außerdem müssen die Ausnehmung und der Beschlag maßgenau gefertigt sein, um
das Einsetzen in die Ausnehmung zu ermöglichen und zugleich eine gewisse Haltekraft zu gewährleisten.
Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgäbe zugrunde, einen Möbelbeschlag der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß einerseits der Beschlag in die Ausnehmung mühelos einsetzbar ist und
andererseits die Befestigung in der Ausnehmung gr^ße, am Beschlag angreifende Kräfte aufnehmen
bzw. übertragen kann, wobei weder an den Beschlag noch an die Ausnehmung besondere Anforderungen
hinsichtlich der Maßgenauigkeit zu stellen sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bodenfläche des Beschlags mit den Seitenflächen
beweglich verbunden ist und die Halteschultern nur am bodenflächenseitigen Randbereich
der Seitenflächen angeordnet sind, daß ferner die Bodenlläche so weit verformbar ist, daß der Abstand
zwischen den gegenüberliegenden Halteschultern kleiner ist als der lichte Abstand der entsprechenden
Seitenwände der Ausnehmung, und daß Mittel vorge-
sehen sind, die nach Aufheben der Verformung am eingesetzten Beschlag die Bodenfläche in der unverformten Lage festhalten.
Dieser Beschlag läßt sich also wie der beschriebene
bekannte Beschlag ohne Nägel und Schrauben und darüber hinaus ohne Anwendung besonderer Kräfte
zum Eindrücken in der Ausnehmung befestigen, wobei jedoch die am Beschlag angreifende Zugkraft
wesentlich größer sein kann als bisher, weil die Hallcschultern und die entsprechenden Rinnen in uer Ausnehmung tiefe und glatte Halteflächen aufweisen.
Um die Bodenflächc in ihrer endgültigen Lage zu halten, genügt entweder etwas Leim an der Rückseite
oder aber eine leichte elastische Vorspannung, die bei der Herstellung des Beschlags in die Bodenflächc ein-
^.kUrnokl tirtrj-t Man Lo η η ο Kar ^kMr* It »in 7HrUrL.
schnappen in die verformte Lage dadurch verhindern, daß die Mittel zum Festhalten in der unverformten
Lage aus Erhebungen bestehen, die am bodenfUichenseitigen
Randbereich von einander gegenüberliegenden weiteren Seitenflächen angeordnet und zum Rand
der Bodenfläche hin gerichtet sind, derart, daß die Rander der Bodenfläche beim Aufheben der Verformung
über die Erhebungen hinwegdrückbar sind, wobei die zwei weiteren Seitenflächen lediglich an dem
der Bodenfläche abgewandten Bereich mit den die HalU'schultern aufweisenden Seitenflächen verbunden
sind. Zweckmäßig sind dabei die Seitenflächen durch einen den Rand der Ausnehmung abdeckenden Rahmen
miteinander verbunden.
Die Bodenfläche des Beschlags kann entweder insgesamt biegsam ausgebildet sein oder aus zwei starr
ausgebildeten Teilflächen bestehen, die längs einer zu den Haltcschultern parallelen Linie beweglich miteinander
verbunden sind. In dem zuerst genannten Fall ist die Bojenfläche in der verformten Lage zur öffnung
der Ausnehmung hin bogenförmig gewölbt.
An das Profil der Ausnehmung werden von der Toleranz her nur geringe Anforderungen gestellt.
Einzig die Halteschultern der Vorsprünge müssen bezüglich des Randes der Ausnehmung richtig plaziert
sein, was aber z. B. mit Fräsbohrern leicht gewährleistet wird.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Beschlags liegt in der hohen Belastbarkeit des Beschlags
auf Zug, da die Belastung nicht von bei der Montage anzubringenden, auf Sjherung beanspruchten Stiften
abhängt, sondern über die ganze Breite der Ausnehmung von zwei Schultern im Profil der Ausnehmung
aufgenommen wird. Dieser Umstand erlaubt die Anwendung des erfindungsgemäßen Beschlags als reine
Haltevorrichtung. Die Ausnehmung entartet hier zu einer schmalen Nul: und der Beschlag zu einem
schmalbandigen viereckigen Ring, dessen eine Seite elastisch ist, dessen 2.wei daran angrenzende Seiten je
eine Halteschulter aufweisen und dessen vierte Seite nur noch eine kleine öffnung aufweist, durch die hindurch
der bei der Montage notwendige Druck auf die elastische Seite ausgeübt werden kann. Die Verkleidung
für die restlichen beiden Seiten kann hier natürlich entfallen.
Nachfolgend werden aus der großen Zahl möglicher Ausführungsformen zwei herausgegriffen und
mit Hilfe der Fig. 1 öis 4 näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Ausnehmung im Querschnit mit einem erfindungsgemäßen Beschlag während der Montage,
F i g. 2 die Anordnung gemäß F i g. I nach der Fig 3 einen errindungsgemäCen Möbelbeschlag
vor der Montage und
Fig. 4 eine reine Haltevorrichtung gemäß der Erfindung.
In F i g. 1 ist im Querschnitt ein Teil einer Schranktür oder einer Schublade 1 dargestellt, in die eine
kastenförmige Ausnehmung 2 hineingefräst ist. In zwei einander gegenüberliegende Seitenflächen der
Ausnehmung ist je eine parallel zum Rsnd verlau-
fende Rinne 3 eingelassen, deren dem Rand zugewandte Seite als Halteschalter4 für den Beschlag dient.
Der Möbelbeschlag ist in dieser Figur so darge stellt, daß er frei in die Ausnehmung eingeführt wer
den kann. Hierbei ist das der öffnung der Ausneh-
»5 mung gegenüberliegende Flächenelement, die BodenflK.~h<»$ ,-nilanp einer Mittellinie 2 geknickt, da die
Materialstärke dort verringert ist. Ob diese gekncKie
Stellung die natürliche, ent·' innte. der Fläche ist,
oder ob diese Stellung mit Hüte geeigneter Werkzeuge
so erzwungen ist, kann hier offenbleiben. Günstig ist
allerdings, wenn sich die endgültige L age des Beschlags, wie sie F i g. 2 zeigt, auf Grund der EigenspL.inung
der Bodenfläche 5 selbst stabil erhält. Es gibt auf dem Markt zahlreiche Materialien, auch auf
Kunststolfbasis, in denen sich solche Eigenvorsp.uinungen
einbauen lassen, derart, daß eine oder sogar zwei verschiedene stabile Lagen möglich sind. Aber
auch ohne Vorspannung genügt etwas Leim hinter dor Bodenfläche 5. um den ganzen Beschlag festzuhalten.
Die Bodenfläche hat nur die Aufgabe, die beiden angrenzenden Seitenflächen 7 und 8 gegen die
Wand der Ausnehmung zu drucken. Eine eventuelle Zugbelastung wird an die Schulter 4 direkt von Halteschultern
9 übertragen, die an den Seitenflächen an-
gebracht sind und in die Rinnen 3 gelangen, wenn die Bodenfläche durchgedrückt wird. Damit ist praktisch
ausgeschlossen, daß der Beschlag beim Öffnen einer allzu schweren Schublade herausreißt, wie das bisher
bei Fixierung mittels seitlicher Stifte gelegentlich vorkam.
Die beiden weiteren, in den Fig. 1 und 2 nicht
sichtbaren Seitenflächen 10 und 11 sind in der perspektivischen Ansicht gemäß F i g. 3 zu erkennen.
Sie sind im Bereich des Rahmens 12 mit den anderen Flächenelementen verbunden und schließen bündig
an die benachbarten Flächenelemente an.
Der Rahmen 12 erhält durch die angearbeitete Griffleiste 13 eine besondere Steifigkeit.
Es ist unmittelbar zu ersehen, daß sich der gesamte Möbelbeschlag in einem Stück gießen läßt,
falls das Material spritzgußfähig ist
Abschließend wird noch an Hand von F i g. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Möbelbeschlags
erläutert, a . dem zweierlei bemerkenswert ist: Zum einen ist hier die Bodenfläche insgesamt bogenförmig
durchgebogen. Es hat also keine Biegelinic mehr. In der endgültigen Stellung ist dieses Element leicht
nach außen durchgebogen, und es wird in dieser Stellung durch zwei Auflagen an der Wand der Ausnehmung
gehalten, die in der Figur durch Pfeile angedeutet sind.
Zum anderen ist hier bemerkenswert, daß die verkleidende Funktion des Beschlags völlig gegenüber
der Haltefunktion zurücktritt. Man könnte dieses Element also auch als eine Art Dübel bezeichnen,
wenn es sich auch durch die biegsame Ausbildung der Bodenfläche 5' davon wesentlich unterscheidet.
Dieses wie die daran anschließenden Flächen-
elemente 7' und 8' mit den Schultern 9' sind als schmale Bänder geformt, die in eine entsprechend
geformte Ausnehmung gerade hineinpassen. Der Rahmen 12' entartet hier auch zu einem schmalen
Band mit einer zentralen öffnung 14, durch die die Bodenfläche bei der Montage in die endgültige Stellung
umgebogen wird. Die in Fig. 3 sichtbaren restlichen
beiden Seitenflächen 10 und 11, die keine Haltefunktion besitzen, können hier entfallen.
Wenn die Erfindung auch an zwei besonders typi
schen Ausführungsformen erläutert wurde, so beschränkt sich doch die Erfindung keineswegs aul
diese. Beispielsweise können die Grifie oder Möbelbeschläge
sowohl für Holz-, Metall- und Kunststoff· 5 möbel und für Hängedecken, d. h. also generell füi
die Innenausstattung von Räumen Verwendung fin den, als auch in größerem oder wesentlich kleineren
Maßstab bei Greif- und Halteproblemen im indu striellen Bereich (Großbehälter, Elcktroinstallatioi
to u. ä.).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Möbelbeschlag, insbesondere Griff, zum Einsetzen in eine einseitig offene, quaderförmige Ausnehmung, im wesentlichen bestehend aus einer
Bodenfläche und zwei daran angrenzenden und einander gegenüberliegenden Seitenflächen, deren
Außenseiten Halteschultern aufweisen, die sich parallel zur Bodenfläche erstrecken und in entsprechende Rinnen in den benachbarten Seitenwänden der Ausnehmung eingreifen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenfläche (5) mit den Seitenflächen (7, 8) beweglich verbunden
ist und die Halteschultern (9) nur am bodenflächenseitigcn Randbereich der Seitenflächen an-
e---J :~J- J-° *—~— ■*— η~Η»ηΠ3«.ΐι,. tn a,eit
verformbar ist. daß der Abstand zwischen den gegenüberliegend-.n
Halteschultern kleiner ist als der lichte Abstand der entsprechenden Seitenwände
der Ausnehmung (2), und daß Mittel vorgesehen sind, die nach Aufheben der Verformung
am eingesetzten Beschlag die Bodenfliiche in der unverformten Lage festhalten.
2. Möbelbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche (5) aus zwei
starr ausgebildeten Teilflächen bestehl. die längs einer zu den Halteschultern parallelen Linie (6)
beweglich mitc.iander verbunden sind.
3. Möbelbeschlag noch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Festhalten in
der unverformten Lage im / ufbringen einer elastischen Vorspannung der Bodenfläche (5') bestehen.
4. Möbelbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Festhalten
in der unverformten Lage aus Erhebungen bestehen, die am bodenflächenseitigen Randbereich
von einander gegenüberliegenden weiteren Seitenflächen (10, H) angeordnet und zum Rand
der Bodenfläche (5) hin gerichtet sind, derart, daß die Ränder der Bodenfläche beim Aufheben der
Verformung über die Erhebungen hinwegdrückbar sind, wobei die zwei weiteren Seitenflächen
lediglich an l~.η der Bodenfläche abgewandten
Bereich mit den die Halteschultern aufweisenden Seitenflächen verbunden sind.
5. Möbelbeschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen durch einen
den Rand der Ausnehmung abdeckenden Rahmen (12) miteinander verbunden sind.
6. Möbelbeschlag nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche (5)
in der verformten Lage zur öffnung der Ausnehmung (2) hin bogenförmig gewölbt ist.
7. Möbelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 6, gekennzeichnet durch seine Verwendung
als Haltevorrichtung für im wesentlichen in einer Richtung ziehende Kräfte, die im Bereich
des Randes der Ausnehmung an den Seitenflächen und parallel zu diesen angreifen (Fig. 4).
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