DE1779515B1 - Verfahren zum verdicken der raender eines bandes aus molekularorientiertem, polymerem, thermoplastischem kunststoff - Google Patents
Verfahren zum verdicken der raender eines bandes aus molekularorientiertem, polymerem, thermoplastischem kunststoffInfo
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Description
und thermofixiert wurde, kann durch das örtliche Erhitzen und das Prägen der Ränder eine Gesamtdicke
dieser Ränder erzielt werden, die um 50% höher liegt als die normale Folienstärke.
Die Formänderung und das plastische Fließen, das durch den Prägevorgang hervorgerufen wird,
wirkt der Schrumpfung, die bei dem Verfahren nach der Erfindung in den Rändern der molekularorientierten
Folie durch Erhitzen erfolgt, genau entgegen.
Obwohl im folgenden die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung bei der Folienherstellung
molekularorientierter und thermofixierter PoIyäthylenterephthalat-Folien
beschrieben werden soll, ist das Verfahren natürlich auch gleichermaßen für jede Art molekularorientierter, thermoplastischer
Folien anwendbar. Das Verfahren kann dabei mit Geräten verschiedener Art oder sogar von Hand
durchgeführt werden. In der Praxis ist jedoch eine in geeigneter Weise ausgebildete Vorrichtung vorzuziehen.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles im einzelnen erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte schematische
Ansicht einer thermoplastischen Folie, deren Ränder durch einen herkömmlichen Kaltprägevorgang
deformiert worden sind,
F i g. 2 eine der F i g. 1 ähnliche Ansicht einer Folie, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt wurde,
F i g. 3 eine perspektivisch und abgebrochen dargestellte schematische Ansicht einer Vorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung,
F i g. 4 und 5 je einen Vertikalschnitt durch mehrere Lagen einer aufgewickelten Folie in übertrieben
dargestelltem Maßstab, wobei die Distanzwirkung zweier verschiedener Arten verdickter Ränder dargestellt
ist.
Ein thermoplastisches Bandmaterial 10, das sich, wie durch den Pfeil angedeutet ist, von rechts nach
links bewegt, ist in einem nicht dargestellten, vor dem beschriebenen Arbeitsgang liegenden Richt-Arbeitsgang
während des Erhitzens mindestens in Längsrichtung nach einer der bekannten Arbeitsweisen
gereckt worden.
Die Ränder der Folie werden im Anschluß daran mit einer Prägung K versehen. Diese Prägung wird
im Ausführungsbeispiel dadurch erzielt, daß die Ränder der Folie zwischen zwei Prägerollenpaaren
12 und 12' einer Prägevorrichtung hindurchgeführt werden. Die Welle der Prägerolle 12' ist gegen eine
Verschiebung gesichert, während das ihr gegenüberliegende Prägerollenpaar 12 pneumatisch von einem
pneumatischen Zylinder 14, der über einen Halter 15 mit einer Welle 16 des Rollenpaares 12 verbunden
ist, gegen das Rollenpaar 12' gedrückt werden kann. Der pneumatische Zylinder 14 erzeugt den Druck,
der erforderlich ist, um die gewünschte Dicke der Prägung zu erreichen. Während die Prägung durch
Verdicken der Ränder der Folie in Form von Vorsprüngen, die sich nur auf einer Fläche der Folie
befinden, erzielt werden kann (F i g. 4), sind diese Vorsprünge bei dem in F i g. 5 dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiel auf beiden Flächen der Folie vorhanden. Dadurch entspricht die gesamte
Dicke der Prägung der Summe der beiden Vorsprünge.
Dieser Prägevorgang an sich ist bei der Herstellung polymerer, thermoplastischer Folien nicht neu;
er wurde jedoch bisher immer erst dann angewandt, wenn die Folie bis unter den Erweichungspunkt des
Kunststoffes oder bis unter die Temperatur abgekühlt worden war, bei der die vorhergehende Ausrichtung
der Folie erzielt wurde. Es ist oben bereits erwähnt worden, daß dieses »Kaltprägen« eine Deformation
der Ränder der Folie verursacht, die die Fähigkeit der geprägten Ränder, die Handhabungseigenschaften
der Folie zu verbessern, beeinträchtigt. In F i g. 1 ist diese unerwünschte örtliche Deformation
der Ränder der Folie beispielsweise dargestellt, wobei diese Deformation die Form einer längs gerichteten
Riffelung längs des den Rändern der Folie benachbarten Bereiches annimmt. In anderen Fällen
ist der geprägte Bereich der Folie seitlich gewölbt oder wellenförmig ausgebuchtet. Die beiden Deformationsarten
können jedoch auch gleichzeitig auftreten.
Erfindungsgemäß werden die Teilbereiche der Ränder der Folie unmittelbar vor dem Durchgang
zwischen den Prägerollen örtlich erhitzt. In F i g. 3 ist dargestellt, wie dieses Erhitzen durch eine Infrarotheizung
20 erfolgen kann, die unterhalb des Folienrandes und vor den Prägerollen angeordnet
sind. Es versteht sich, daß dieser Heizvorgang durch jedes andere geeignete Mittel, wie z. B. Heißluftströme,
geheizte Rollen usw., ebenfalls erzielt werden kann.
Das örtliche Erhitzen der Teilbereiche der Ränder der Folie verursacht eine geringe Schrumpfung
auf Grund der Entspannung der gerichteten Molekularteile. Durch Veränderung des Maßes der Erwärmung
kann diese örtliche Schrumpfung in einer einwandfrei steuerbaren Art und Weise vergrößert
oder verkleinert werden. Eine derartig behandelte Folie, die jedoch noch nicht geprägt ist, würde einen
gestrafften oder gekürzten Randbereich aufweisen. Dazu kommt, daß das Erhitzen der Teilbereiche der
Ränder die Kraft reduziert, die erforderlich ist, um die gewünschte Dicke der Prägung zu erreichen.
Krafteinsparungen von 20 bis 80 °/o sind dabei erzielt worden. Dabei ist die Kraft, die zum Erzielen einer
geeigneten Prägungsdicke erforderlich ist, natürlich auch von der Größe des Erhitzens abhängig.
Es wurde festgestellt, daß bei einer geeigneten Kombination der Heiztemperatur und der Prägekraft
die gewünschte Dicke der Prägung erzielbar ist und daß dabei die entstehende Folie einwandfrei flache
Ränder und keine Riffelung aufweist. Im allgemeinen wirkt der Schrumpfung, die durch das Erhitzen der
Ränder entstanden ist, die Formveränderung und das plastische Fließen der Folie, das aus dem Prägevorgang
resultiert, genau entgegen, wodurch das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Es hat sich z. B.
herausgestellt, daß bei einem Erhitzen der Randbereiche einer etwa 6 μπι dicken Polyäthylenterephthalat-Folie,
die in Längsrichtung und in Querrichtung gerichtet sowie thermofixiert wurde, auf
95° C, und zwar genau vor Durchgang zwischen etwa 15 mm breiten Prägerollen mit einem Durchmesser
von etwa 80 mm ein vollkommen flacher, unverformter, geprägter Rand auf der Folie erzielbar
ist (F i g. 2). Die Prägerollen waren bei diesem Versuch auf eine Prägekraft für die Ränder der Folie
von etwa 9 kg bis etwa 15 kg eingestellt. Unter diesen Arbeitsbedingungen können die Ränder der
Folie auf eine Gesamtdicke geprägt werden, die etwa 50 % über der Foliendicke liegt.
Im allgemeinen muß, um die gewünschte Dicke der Prägung zu erzielen, die Prägekraft um so geringer
sein, je höher die Erwärmungstemperatur ist. Der Erwärmungsbereich ist durch eine untere
Grenze, bei der die Erhitzung ausreicht, um die notwendige Entspannung der gerichteten, thermoplastischen
Folie zu erreichen, und eine obere Grenze definiert, über der die Folie zu weich ist, um das
Aufbringen einer Prägung ohne Beseitigung der gesamten Randsteifigkeit und/oder Formveränderung
zu ermöglichen. Dieser Temperaturbereich ist bei den verschiedenen thermoplastischen Folien, wie oben
erwähnt, verschieden. Bei Polyäthylenterephthalat beträgt der Temperaturbereich für diesen Erhitzungsvorgang, wenn er bei gerichteten thermofixierten
Folien mit einer Folienstärke von 2 bis 25 μΐη Anwendung
findet, 70 bis 140° C. Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die Verformung der
Ränder der Folie beschränkt ist, die durch einen Prägevorgang der beschriebenen Art erzielt wird,
sondern auch bei jeder anderen Art mechanischer Verformung des Randes ebenfalls anwendbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Verdicken der Ränder eines trächtliche Zeit gelagert werden. Die Oberflächen
Bandes aus molekularorientiertem, polymerem, 5 dieser in der Regel langen Materialbahnen sind
thermoplastischem Kunststoff durch Prägen, häufig von solcher Beschaffenheit, daß sich Fehler
dadurch gekennzeichnet, daß unmittel- einstellen können, wenn sie mit einem anderen
bar vor dem Prägen die Randbereiche des Bandes Körper in Berührung gebracht werden. Fehler können
auf eine, ein Schrumpfen dieser Bereiche durch besonders dann auftreten, wenn die Berührung länger
Auflösen der Orientierungsspannungen bewir- io oder unter großem Druck erfolgt.
kende Temperatur erhitzt werden. Bei der Herstellung von im Lösungsmittel gelöster
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Kunststofffilmträger, wie z. B. Celluloseacetat, Cellukennzeichnet,
daß das Erhitzen in Abhängigkeit losenitrat usw., ist es allgemein üblich, die Ränder der
von der Prägekraft erfolgt. Folie vor dem Aufwickeln kaltzuprägen. Dabei dienen
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, 15 die von der Folie abstehenden Vorsprünge, die durch
dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen bei das Prägen entstehen, dazu, daß die einzelnen Wineinem
mit 9 bis 70 kp Prägekraft zu prägenden düngen der langen Folienbahnen in einem ausreichen-2
bis 25 μηι dicken Band aus Polyäthylentere- den Abstand voneinander gehalten werden. Ein derphthalat
bis auf 70 bis 140° C erfolgt. artiges Verfahren nach der eingangs genannten Art ist
20 in der USA.-Patentschrift 1 659 744 beschrieben.
Bei der Herstellung molekular-orientierter, polymerer, thermoplastischer Folien, wie Polyamiden,
Polykarbonaten und Polyestern, insbesondere PoIy-
äthylenterephthalat, ist es allgemein üblich, die Rän-25 der der Folie kaltzuprägen, um die Wickeleigenschaften
der Folie und die Handhabungseigen-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum schäften dieser Folie während nachfolgender Arbeits-Verdicken
der Ränder eines Bandes aus molekular- gänge, z. B. beim Beschichten und Zuschneiden, zu
orientiertem, polymerem, thermoplastischem Kunst- verbessern. Es hat sich herausgestellt, daß bei den
stoff durch Prägen. 30 molekular-orientierten, polymeren, thermoplastischen
Bei der Herstellung thermoplastischer Folien ist Folien die Kräfte und das durch den Prägevorgang
es allgemein üblich, die Ränder des Materials wäh- verursachte plastische Fließen zu örtlich verformten
rend eines Arbeitsganges im Herstellungsprozeß zu Bereichen entlang der geprägten Ränder der Folie
verdicken oder zu verformen. Dadurch sollen die führen. Dadurch wird die Fähigkeit der geprägten
Wickeleigenschaften der Folie während des Auf- 35 Ränder, die Handhabungseägenschaften der Folie zu
wickelns und ihre Handhabung während nachfolgen- verbessern, beeinträchtigt.
der Arbeitsgänge verbessert werden. Ein allgemein Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
gebräuchliches Mittel zum Verformen der Ränder Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
ist z. B. das Prägen. Dazu werden kleine Rollen, die durch das Deformationen vermieden werden können,
ein fein ausgebildetes Muster von Vorsprüngen 40 die die Handhabungseigenschaften der Folie beeinaufweisen,
auf die Randbereiche der thermoplasti- trächtigen.
sehen Folie aufgedrückt, um auf der Rückseite der Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der einFolie
einen Vorsprung zu erzielen und dadurch gangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch geeinen
verdickten, tragfähigen Rand auszubilden. In löst, daß unmittelbar vor dem Prägen die Randden
meisten Fällen werden zwei einander zugekehrte 45 bereiche des Bandes auf eine ein Schrumpfen dieser
Prägerollen verwendet, so daß sich die Vorsprünge Bereiche durch Auflösen der Orientierungsspannunan
den Rändern der Folie nach beiden Seiten gen bewirkende Temperatur erhitzt werden. Dadurch
erstrecken. wird erreicht, daß sich örtlich deformierte Bereiche
Es wurde festgestellt, daß die Kräfte, die zur in den Rändern der Folie auf Grund des Präge-Erzielung
geprägter Vorsprünge in den Rändern 50 Vorganges nicht bilden können. Das Erhitzen der
der Folie erforderlich sind, eine allgemeine Deforma- Randbereiche kann dabei mit jedem dazu geeigneten
tion der Folienränder herbeiführen. In manchen Mittel, wie z. B. einer Infrarotheizung, einem Heiß-Fällen
nimmt diese Deformation die Form einer luftstrahl usw., erfolgen.
längsgerichteten Riffelung an, die sich in dem dem Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist
Rand der Folie benachbarten Teilbereich ausbildet. 55 vorgesehen, daß das Erhitzen in Abhängigkeit von
In anderen Fällen führen diese Kräfte und das durch der Prägekraft erfolgt. Damit sind durch eine Komden
Prägevorgang verursachte plastische Fließen zu bination der Heiztemperatur und der Prägekraft das
einem örtlich verformten Bereich, wie z. B. zu einem Maß der Schrumpfung und die Dicke der Prägung
wellenförmigen Muster. Während nachfolgender, für steuerbar. Dabei wird eine Folie erzielt, die volldie
Folie erforderlicher Arbeitsgänge, die auch das 60 kommen flache Ränder besitzt und die frei von Riffe-Aufwickeln
auf einer Rolle einschließen können, wird lungen, wellenförmigen Ausbuchtungen, Wölbungen
die Fähigkeit der geprägten Ränder, die Hand- usw. ist.
habungseigenschaften der Rolle zu verbessern, Bei einem weiteren vorteilhaften Ausführungsschwerwiegend
durch Ausbildung einer Riffelung beispiel nach der Erfindung ist vorgesehen, daß das
und/oder eines wellenförmigen Ausbuchtens im 65 Erhitzen bei einem mit 9 bis 70 kp Prägekraft zu
Prägebereich beeinträchtigt. prägenden 2 bis 25 iim dicken Band aus Polyäthylenin
verschiedenen Stufen ihrer Herstellung müssen terephthalat bis auf 70° bis 140 C erfolgt. Im Falle
viele Folienmaterialien für einen Transport zu den des Polyäthylenterephthalats, das molekularorientiert
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GB1217257A (en) | 1970-12-31 |
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