DE1777591U

DE1777591U - Arbeitszylinder fuer zweitakt-brennkraftmaschinen mit vom arbeitskolben gesteuerten ein- und auslassschlitzen.

Info

Publication number: DE1777591U
Application number: DEH22847U
Authority: DE
Original assignee: HENSCHEL MASCHB GmbH
Current assignee: HENSCHEL MASCHB GmbH
Priority date: 1956-09-20
Filing date: 1956-09-20
Publication date: 1958-11-13

Description

Arbeitszylinder für Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit vom Arbeitskolben gesteuerten Ein-und Auslaßschlitzen Bei größeren schlitzgesteuerten Zweitakt-Brennkraftmaschinen, deren Arbeitszylinder zu einem oder mehreren Zylinderblöcken zusammengefaßt werden, ist es gebräuchlich, auswechselbare Zylinderlaufbüchsen anzuordnen und diese dann unmittelbar in den Zylinderblock, in dem die Spülluft-und Auslaßkanäle untergebracht sind, einzusetzen. Der Kühlwasserraum wird hierbei von der Laufbüchsenaußenwand und der Blockinnenwand begrenzt. Die Abdichtung zwischen Block und Büchsen erfolgt durch Gummiringe, denen innerhalb der Schlitzzone zum Schutze gegen evtl. durchdrängende Feuergase Kupferringe vorgelagert werden.
Diese bekannte Bauart hat den konstruktiven Nachteil, daß der Abgaskanal, der die heißen Auspuffgase aus dem Laufbüchseninnern durch den Wasserraum hindurch in die außerhalb des Zylinderblockes liegende Abgassammelleitung zu führen hat, mit dem Block in einemestück zusammengegossen werden muß, um im Innern des Blockes zwischen Laufbüchse und Abgaskanal einen zuverlässigen Dicht-und Stützsitz zu erhalten. Da aber im Abgaskanal und in der Zone der Auslaßschlitze als Folge hoher Gasgeschwindigkeiten, verbunden mit lebhaftem Wärmeübergang an die Kanalwandungen eine relativ stärkere Wärmedehnung des Kanals unvermeidlich ist, so drängt dieser auf der einen Seite gegen die Laufbüchse, auf der anderen gegen die Zylinderblockwandung mit erheblichen Kräften. Sie können bei thermisch hochbelasteten Motoren ein solches Ausmaß annehmen, daß die Laufbüchsen oval gedrückt und hierdurch Kolbenfresser verursacht werden oder Risse und Brüche in den Zylinderblöcken entstehen.
Derartige Maschinenschäden sind stets mit längeren Betriebsunterbrechungen und kostspieligen Reparaturen verbunden, insbesondere wenn es sich hierbei um den Ersatz eines Zylinderblockes handelt, der zu den teuersten Bauteilen des Motors gehört.
Diese Schäden lassen sich vermeiden, wenn neuerungsgemäß jede Laufbüchse mit einem eigenen Zylindermantel umgeben und mit diesem ausgestattet in den Block eingesetzt wird, und ferner der Abgaskanal an einem Ende auf dem Zylindermantel befestigt oder mit ihm zusammengegossen bzw. verschweißt wird, während das andere Ende frei durch den Block in die Auspuffleitung führt. Anhand der Abb. 1, die einen Längsschnitt, und Abb. 2, die einen waagerechten Querschnitt durch den Zylinderblock einer schlitzgesteuerten Zweitakt-Brennkraftmaschine als Beispiel'zeigen, sollen die baulichen Einzelheiten der Erfindung näher erläutert werden.
Die Laufbüchse 1, mit den Einlaßschlitzen 6 und den Auslaßschlitzen 7, sitzt in dem Zylindermantel 2, der auf dem Zylinderblock 3 vermittels der den Zylinderdeckel 9 durchdringenden Stehbolzen 10 und der Mutter 11 festgespannt ist. Hierbei wird gleichzeitig der Zylinderdeckel 9 auf die Laufbuchse 1 gepreßt. Durch die Zuganker 13 ist der Zylinderblock 3 mit dem Gestell oder der Grundplatte unter Vorspannung zusammengezogen.
Auf dem Mantel 2 ist der Auspuffstutzen 4 vor den Auslaßöffnungen 7 vermittels der Schraubbolzen 14 fest aufgeschraubt ; er ist zur Verringerung der Wärmeabstrahlung wassergekühlt, wozu die Rohrstücke 8 Verbindung mit dem Wasserraum des Mantels 2 haben. Das andere Ende des Auspuffkanals 4 durchdringt die Außenwandung des Zylinderblockes 3 mit reichlichem Radialspiel und mündet in die Abgasleitung 12, gegen die es durch die kolbenringartigen Spannringe 5 abgedichtet ist.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung von besonderen, die Laufbüchsen umgebenden Zylindermänteln innerhalb des Zylinderblockes einerseits, und die organische Verbindung des Abgaskanales auf diesen Mänteln unter Wahrung seiner vollen Ausdehnungsfreiheit gegenüber dem Block andererseits, wird zwangsläufig bewirkt, daß das Abgassystem durch Wärmedehnung ausgelöste Relativbewegungen gegenüber dem Zylinderblock frei ausführen kann, ohne daß es hierdurch schädliche Wärmespannungen auf Block und Laufbüchsen überträgt. Die Neuerung verhindert deshalb Verformungen der Laufbüchsen mit anschließendem Kolbenfressern und darüber hinaus Riß-oder Bruchbildung in der Auslaßzone der Zylinderblöcke.
Ein weiterer betrieblicher Fortschritt entsteht dadurch, daß die Zylindermäntel, weil sie keinerlei Zugbeanspruchungen durch die Verbrennungskräfte unterworfen sind, relativ sehr dünnwandig im Vergleich zu den Laufbüchsen ausgeführt werden können. Die Mäntel sind deshalb auch ihrerseits nicht in der Lage, bei gegebenenfalls in ihnen auftretenden ungleichen Wärmespannungen die Laufbüchsen unrund zu pressen.
Auf die Wirkungsweise der Neuerung ist es ohne Einfluß, ob die Laufbüchsen, wie in Abh. 1 und 2 dargestellt, in ihre Mäntel auswechselbar eingesetzt sind, oder ob sie mit ihnen organisch zusammengegossen bzw.-geschweißt werden. In einem solchen Falle lassen sich auswechselbare Laufbuchseneinsätze zusätzlich einziehen. Schutzansprüche :

Claims

Stz ans p r ü c he

1. Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit in einem oder mehreren Zylinderblöcken zusammengefaßten Arbeitszylindern, deren Arbeitskolben in den Laufbüchsen vorhandene Ein-und Auslaßöffnungen für den Ladungswechsel steuern, dadurch gekennzeichnet, daß jede Laufbüchse (1) mit einem eigenen Zylindermantel (2) umgeben innerhalb des Zylinderblockes (3) angeordnet ist und die aus dem Block (3) führenden Abgaskanäle (4) mit den Mänteln (2) feste Verbindung haben, hingegen die Wandungen des Blockes (3) frei durchringen. 2. Zweitakt-Brennkraftmaschinen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet daß die Zylinderlaufbüchsen (1) mit

ihren Zylindermänteln (2) organisch zusammengegossen bzw.-verschweißt sind. 3. Zweitakt-Brennkraftmaschinen nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbüchsen zusätzlich mit auswechselbaren Laufbüchseneinsätzen ausgerüstet sind.