DE1769449C - Verfahren zum Abziehen von Färbungen und Drucken mit nichtfaserreaktiven Dispersionsfarbstoffen auf hydrophoben Fasern - Google Patents

Verfahren zum Abziehen von Färbungen und Drucken mit nichtfaserreaktiven Dispersionsfarbstoffen auf hydrophoben Fasern

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DE1769449C
DE1769449C DE1769449C DE 1769449 C DE1769449 C DE 1769449C DE 1769449 C DE1769449 C DE 1769449C
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Germany
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polyglycol ether
fibers
polyglycol
dyeings
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Bruno Riehen Kissling (Schweiz)
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Sandoz AG
Original Assignee
Sandoz AG
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Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Abziehen von mit nicht faserreaktiven Dispersionsfarbstoffen auf hydrophoben Fasern hergestellten Färbungen oder Drucken, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die gefärbten Fasern mit nichtionogenen Verbindungen der Polyglykolätherreihe, die bei 20° C eine Was^erloslichkeit von mindestens 3% aufweisen und je Polyglykolätherkette einen hydrophoben Rest mit 12 bis 26 Kohlenstoffatomen enthalten, in einer Menge von mindestens 0,5% (bezogen auf das Gewicht der gefärbten Fasern) bei Temperaturen über 1600C behandelt.
Als gefärbte hydrophobe, vollsynthetische oder halbsynthetische organische Fasern kommen über 160aC beständige Fasern in Betracht: z. B. aromatische Polyesterfasern, z. B, aus Polyäthylenterephthalat oder aus Kondensationsprodukten aus Terephthalsäure und l,4-Bis-(hydroxymethyI)-cycIohexan, Polyamidfasern, z. B. aus den in S.F.V.-Fachorgan, 15 (1960), S. 8/9, verzeichneten Nylonsorten, Polyurethanfasern z. B. aus den Kondensationsprodukten von 1,4-Butandiol und Hexamethylendiisocyanat; Polyacrylnitrilfasern z. B. aus reinem Polyacrylnitril oder aus Mischpolymerisaten aus Acrylnitril und Vinylchlorid, Vinylacetat oder Vinylpyridin: Celluloseesterfasern z. B. aus Cellulosetriacetat oder Cellu-Iosetri-(acetatpropionat). Die gefärbten Fasern können in Form von einzelnen Fäden oder Fasern, Bändern oder Geweben, allein oder in Gemisch miteinander oder mit animalischen Fasern, wie Wolle, z. B. Polyester-Wolle, mit vegetabilischen Fasern, z. B. Baumwolle oder Leinen, mit regenerierten Cellulosefasern, z. B. Viskosereyon oder mit sogenannten »Polynosic«-Fasern (Fasern aus regenerierter Cellulose mit hoher Naß- und Reißfestigkeit) vorliegen.
Die abzuziehenden Färbungen und Drucke können mit beliebigen nicht faserreaktiven Dispersionsfarbstoffen gefärbt worden sein, z. B. mit denjenigen, die in der auf Seite 2 der schweizerischen Patentschrift 386 982 aufgefiihrten Literatur beschrieben sind, oder auch mit alkaliunbeständigen Dispersionsfarbstoffen z. B. aus den britischen Patentschriften 843 643, 841 927, 800 200 oder 606 008.
Als nichtionogene Verbindungen der Polyglykolätherreihe kommen z. B. in Frage: die Anlagerungsprodukte von Butylenoxid, Propylenoxid oder vorzugsweise Äthylenoxid an e;r>e hydrophobe Verbindung mit 12 bis 26 Kohlenstoffatomen. Die hydrophobe Verbindung kann eine aliphatische Säure, z. B. eine Fettsäure mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen. oder ein Amidderivat einer derartigen Säure, ein Alkohol, ein Amin oder eine Thiolverbindung, wobei sowohl die gesättigten wie die ungesättigten und/oder verzweigten Typen in Frage kommen, z. B. ein Fettalkohol, ein synthetischer Alkohol, ein Fettamin, ein synthetisches Mono- oder Diamin oder eine synthetische Thiolverbindung mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, oder ein Monoalkyl- oder Dialkylphenol oder -naphthol mit insgesamt 12 bis 26 Kohlenstoffatomen oder auch ein hydroxylgruppenhaltiges öl, wie Ricinusöl, sein. Derartige Verbindungen sind z.B. im Buch von N. Schoenfeldt, Oberflächenaktive Addukte des Äthylenoxids (1959) beschrieben.
Die Anzahl der Äthylenoxidgruppen muß mindestens so groß sein, daß der Polyglykoläther bei 20°C im Wasser zu mindestens 3% löslich ist; z. B. bei einer hydrophoben Verbindung, wie Laurylalkoho|, beträgt die Zahl der Äthylenoxidgruppen mindestens etwa 5 bis 6, beim Nonylphenol z. B, etwa 8. Die Höchstzahl beträgt z. B, etwa 100 bis 120 je hydrophoben Rest. In den Polyglykoläthern kann die endständige Hydroxygruppe auch durch eine Alkoxygruppe (Methoxy, Äthoxy), Arylalkoxygruppe (Benzyloxy) oder eine Carboxyalkoxygruppe
(HOOC-CH2-O-,
HOOC — CH2 — CH2 — O —)
ersetzt werden.
Als Beispiele geeigneter Polyglykoläther können die folgenden genannt werden:
A Lauryl-octaglykoläther,
B TridecyHO — C2H4J8 — OH,
C 2,6,8-Trimethyl-4-nonyl(OC,H4)6 — OH,
D Ce:yl-(0C2H4)p — OH,
E OleyKO — C2H4J12 — OH,
F Stearyl-(O — C2HJ25 — OH,
G Octylphenyl-(OC2H4)20 — OH,
H OctylphenyHO — C2H4J10 — OH,
I NonylphenyH OC2 H4J7 5 — OH,
K Nonylphenyl-(OC2H4)9_10 —OH,
L Di(isoamyl)-phenyI-(OC2H4J12 — OH,
M Dioctyl-phenyMOCjHJ.«, — OH,
N Dinonyl-phenyl-(OC2H4)20 — OH,
O n-C17 — H35 — CO — NH2 + 12(C2H4O),
P tert.-Dodecyl-SH + 10(C2H4O),
Q Oleyl-(OC2H4)15 — O - CH2 — COOH als
Natriumsalz.
Im Polyglykoläther B bedeutet Tridecyl den Rest des aus Tetrapropylen durch die Oxosynthese erhaltenen Tetramethylnonanols.
Bevorzugte Polyglykoläther sind die Anlagerungsprodukte von etwa 8 bis 100 Mol Äthylenoxid an ungesättigte Alkohole, wie Oleylalkohol, oder an ungesättigte Säuren, wie Ölsäure, z. B. die Oleyl-' polyglykoläther mit 20 bis 60 C2H4O-Gruppen, wie OleyHOC2H4J25-OH, (R) Oleyl-(OC2H4J40-OH (S) und OleyHOC2H4J60- OH ©und die Oleoylpolyglykoläther mit 8 bis 50 C2H4O-Gruppen, wie Ole-OyI-(OC2H4J13 — OH (D) sowie die Anlagerungsprodukte von 25 bis 200 Mol Äthylenoxid an I Mol Ricinusöl, ζ. Β Ricinusöl +32(C2H4O) (v), Ricinusöl + 40(C2H4O) (VV) Ricinusöl +46(C2H40) (X) und Ricinusöl + 110(C2H4O) (Y). Diese Ricinusölderivate
als Triglyceride enthalten je drei hydrophobe ungesättigte Reste mit je 18 Kohlenstoffatomen und je drei Polyglykolätherketten mit je 8 bis etwa 70 Äthylenoxidgruppen.
Die Menge der nichtionogenen Verbindung oder Verbindungen, da es sich meistens um. Gemische handelt, bezieht sich auf das Gewicht der gefärbten hydrophoben Fasern, was bei Mischgeweben und auch bei Drucken zu berücksichtigen ist; sie beträgt 0,5 bis 40%, vorteilhaft 1,0 bis 35%, des Gewichts der gefärbten Fasern.
Man kann z. B. die gefärbten Fasern mit einer väßrigen Lösung der nichtionogenen Verbindungen bei niedriger oder wenig erhöhter Temperatur, z. B, bei 15 bis 500C, klotzen oder besprühen und mit oder ohne Zwischentrocknung bei Temperaturen
über 160, ζ. B. bei 180 bis 2300C, behandeln. Zum Besprühen eignen sich nicht nur verdünnte, sondern auch konzentrierte wäßrige Lösungen der nichtionogenen Verbindungen und sogar die nichtionogenen Verbindungen selbst, sofern sie genügend dünnflüssig sind. Bei dieser zweiten Ausfiihrungsform beträgt die Menge der nichtionogenen Verbindungen vorteilhaft 2,0 bis 20% des Gewichts der gefärbten Fasern. Die Konzentrationen in der Klotzflotte variieren im umgekehrten Verhältnis zum Abquetscheffekt. Die Behandlungsdauer beträgt z. B. mindestens 1 Minute, vorzugsweise 2 bis 5 Minuten, bei 180 bis 2300C.
Um die abgezogenen Farbstoffe von der Faser zu entfernen, können die so behandelten Färbungen und Drucke noch gespült und getrocknet werden.
Der Aufhellungseffekt kann durch Variation der Menge und der Art der nichtionogenen Verbindungen sowii durch Variation der Temperatur und der Dauer gesteuert werden, so daß es möglich ist, jeden gewünschten Aufhellungsgrad, z. B. von 5 bis praktisch 100%, zu erreichen.
Um einen Aufhellungsgrad von z.B. 5 bis 50% zu erreichen, genügen im allgemeinen kleine Mengen, z. B. bis etwa 5%, der zu verwendenden Polyglykoläther, während für Aufhellungsgrade von 70 bis praktisch 100% die benötigten Mengen 5 bis 40% betragen. In Mengen von etwa 15 bis 40% vermögen bevorzugte Cleylpolyglykoläther und Ricinusölpolyglykoläther nach dem Thennosolverfahren bei 180 bis 230'C die Fasern vollständig zu entfärben.
Die Polyglykoläther könne ·ι fur sich allein oder auch im Gemisch mit anderen oberflächenaktiven Verbindungen eingesetzt werden; geeignete derartige Verbindungen sind z. B. Polyäthylenglykole, wie die Anlagerungsprodukte von z. B. 3 bis 14 Mol Äthylenoxid an Äthylenglykol (wie die Polyäthylenglykole mit den durchschnittlichen Molekulargewichten 200, 300, 400 und 600); ferner anionische Verbindungen, wie aromatische Sulfonsäuren, z. B. Alkylarylsulfonsäuren (Mono- und Polyalkylbenzolsulfonsäuren, Mono- und Polyalkylnaphthalin-sulfonsäuren, vorzugsweise solche mit insgesamt 18 bis 21 Kohlenstoffatomen) sowie Dinaphthylmethandisulfonsäure; andere geeignete anionische Verbindungen sind die Kondensationsprodukte, z.B. der ..'findungsgemäß verwendeten Polyglykoläther mit den Salzen von HaIogenalkancarbonsäuren wie Halogenessigsäuren, /J-Halogenpropionsäuren oder von Alkencarbonsäuren, wie Acrylsäure. Die erwähnten anionischen Verbindungen werden vorzugsweise als Alkalimetall- oder Ammoniumsalze eingesetzt.
Die eine endständige Carboxyalkylgruppe tragenden Polyglykoläther können die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyglykoläther teilweise oder ganz ersetzen, da sie wie vorher erwähnt die gleiche Abziehwirkung zeigen. Die Polyäthylenglykole und die Salze von aromatischen Sulfonsäuren, die an sich keine oder nur eine geringfügige Abziehwirkung zeigen, werden vorteilhaft in solchen Mengen züge· setzt, daß sie etwa 15 bis 35%, vorzugsweise 20 bis 30%, des Gemisches ausmachen; dabei werden ebensogute Resultate erhalten wie mit der gleichen Menge der erfindungsgemäfl zu verwendenden Poly« glykoläther allein. In manchen Fällen werden dit Resultate sogar verbessert, d. h-, die abgezogene Färbung ist weißer als eine mit dem Polyglykoläther allein abgezogene Färbung, oder die Wirkung tritt rascher ein, z, B. nach nur einer Minute statt nach
2 Minuten, wenn man die Behandlung bei 180 bis 23OQ C ausrührt.
Die abgezogenen Färbungen und Drucke können
direkt als solche verwendet werden, oder sie können mit den gleichen oder mit anderen Dispersionsfarb-
stoffen überfärbt und so in der Farbtiefe oder im Farbton korrigiert werden. Auch feh'erhafte, z. B.
unegale, Färbungen können korrigiert werden, indem
sie zuerst stark aufgehellt und dann auf die gewünschte Farbtiefe wiedergefärbt werden.
Gegenüber der Verwendung von Überträgern (sogenannte Carriers) besitzt das erfindungsgemäße Abziehverfahren manche Vorteile:
1. verhältnismäßig kleine Mengen der nicht-'5 ionogenen Verbindungen genügen, um einen deutlichen Aufhellungseffekt zu erzeugen,
2. die nichtionogenen Verbindungen sind praktisch nicht flüchtig und bleiben praktisch geruchlos auch bei den höchsten Anwendungstemperaturen
(Unterschied zu den flüssigen und flüchtigen Überträgern wie Polychlorbenzole, Methylanthranilat usw.),
3. sie beeinflussen die Lichtechtheit der abgezogenen Färbungen und Drucke nicht (Unterschied zu 2- oder 4-Hydroxy-l,l '-diphenyl),
4. es genügt ein einfaches Waschen mit Wasser, um sie zusammen mit dem abgezogenen Farbstoff vollständig zu entfernen (Unterschied zu 1,1'-Diphenyl, 2-Hydroxy- und 4-Hydroxy-1,1 '-diphenyl).
Gegenüber dem im deutschen Patent 742424 beschriebenen Abziehverfahren besitzt das erfindungsgemäße Verfahren den nicht zu erwartenden Vorteil,
daß bei einer bedeutend kürzeren Abziehdauer und, meistens mit trockenem h'rhitzen, bessere Abziehresultate erreicht werden, wobei es kontinuierlich durchgeführt werden kann.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile
Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Man imprägniert eine l%ige mit dem Farbstoff 2 - Brom - 4,6 - dinitro - 2' - acetylamino - 4' - N,N - bis-(^-acetoxyäthyl)-amino-5'-äthoxy-l,r-azobenzol(T) auf einen Regenmantelstoff aus Polyäthylenterephthalat/Baumwolle (67/33 intime Mischung) hergestellte
Färbung mit einer Lösung von 50 g/l des PoIyglykoläthers I, quetscht sie auf eine Gewichtszunahme von 70% über das Trockengewicht, trocknet sie bei 130° und behandelt sie während 2 Minuten bei 220° mit Heißluft auf einem Nadelspannrahmen. Hierauf wird das Gewebe auf der Breitwaschmaschine nur mit heißem Wasser gewaschen und getrocknet. Gegenüber der ursprünglichen marineblauen Färbung be· trägt der Aufhellungsgrad etwa 50%. Die so aufgehellte Färbung kann nun ohne Nachteil mit irgend·
to einem Dispersionsfarbstoff nach dem herkömmlichen Ausziehverfahren oder der Thermosolmethode über· färbt und irrt Farbton bzw. in der Parbtiefe korrigiert werden.
Beispiel 2
Eine mit 0,8% eines bromierten l,5-Diamino*4,8-di« hydroxyanthrachinons Q) auf einer Popeline aus
reinem Polyäthylentcrephthalal erzeugte Färbung wird mit einer wäßrigen Flotte enthaltend 20 g/l des PoIyglykoläthers E geklotzt, auf eine Gewichtszunahme von 60% abgequetscht, getrocknet und während 2'/i Minuten auf 215" erhitzt. Die mit heißem Wasser gewaschene und auf einer Hotflue getrocknete Färbung weist einen Aufhellungsgrad von etwa 70% gegenüber der ursprünglichen blauen Färbung auf und kann ohne Schwierigkeit überfärbt werden. Ersetzt man den Polyglykoläther E durch einen der Polyglykoläther A bis D und F bis P1 so erhält man ebenfalls eine deutliche Aufhellung.
Beispiel 3
Eine mit 1 % des roten Farbstoffs 4-Nitro-4'-N-äthyl-N-/?-hydroxyäthylamino-U '-azobenzol (J) auf CeIIulosetriacetatgewebe hergestellte Färbung wird mit einer Lösung von 200 g/I des Polyglykoläthers V bei 18 bis 20° imprägniert, auf eine Trockengewichtszunahme von 40% abgequetscht und während einer Minute auf 200° erhitzt. Nach dem Spülen mit heißem und mit kaltem Wasser und Trocknen erhält man eine um 80% aufgehellte Färbung.
Man erhält ebenso gute Aufhellungseffekte, wenn man Färbungen mit den Farbstoffen l-(4'-Hydroxyphcnylazo) - 4 - phenylazobenzol(4), 1 - Amino-2 - [2' - (2" - äthoxyäthoxy) - äthoxy] - 4 - hydroxy - anthrachinon (Rot)QT)oder l,5-dihydroxy-4,8-diamino-2-(4'-äthoxyphenyi^anthrachinon(6)in der oben beschriebenen Weise behandelt oder einen der Polyglykoläther W, X oder Y verwendet.
Bei spiel 4
Eine mit 1 % des Farbstoffs (5) auf Polyamid-66-Gewebe hergestellte Färbung wird in der im Beispie1 3 beschriebenen Weise behandelt.
Der Farbstoff wird zu praktisch 100% abgezogen.
Ersetzt man die Färbung auf Polyamid-66-Gewebc durch eine Färbung auf Polyamid-6-Gewebe und führt die Behandlung während einer Minute bei 180°, so beträgt die Abziehwirkung etwa 90%, d. h., es verbleiben auf dem Gewebe nur noch 10% der ursprünglich vorhandenen Farbstoffmenge.
Man erhält ebenfalls eine sehr gute Abziehwirkung, wenn man Färbungen mit dem gelbbraunen Färbstoff 2,6-Dichlor-4-nitro-4'-N-/;-cyanäthyl-N-/i-acetoxyäthyl - amino - 1,1' - azobenzol@ oder mit den Farbstoffen 1 - (4' - Hydroxyphenylazo) - 3,6 - dimethoxy-4-phenylazobenzol (Orange)©. (?) oder (6) einsetzt.
Beispiel 5
Eine mit 1 % des marineblauen Farbstoffs 2-Brom-4,6-dinitro-2'-acetylamino-4'~N,N-bis-|ji-acetoxyäthyl)-amino-5'-äthoxy-U'-azobenzol®auf PoIyäthylenterephthalatgewebe erhaltene Färbung wird bei Raumtemperatur mit einer wäßrigen Lösung, die 200 g/l des Polyglykoläthers Dinonylphenyl-dodeeaglykoläther(Z)etithält, imprägniert, auf eine Flottenaufnahme von etwa 70% abgequetscht und während 2 Minuten bei 220° behandelt. Die mit heißem und kaltem Wasser gespülte und getrocknete Färbung zeigt einen Aufhellungsgrad von etwa 75 bis 80%; d. h., von der ursprünglichen Farbstoffmenge bleiben etwa 20 bis 2'j% auf dem Polyestergewebe zurück.
Behandelt man in gleicher Weise eine Färbung mit dem gleichen Farbstoff auf der durch Kondensation von Terephthalsäure mit l,4-Bis-(hydroxymethyl)*
cyclohexan erhaltenen Polyesterfaser, so erhält man ein sehr ähnliches Resultat,
Folgende Polyglykoläther zeigen ein sehr ähnliches Verhalten:
Dinonylphenyl-pentadecaglykolätlier.. A A
Stearinsäure +16 C2H4O A B
Stearinsäure +26 C2H4O A C
Stearinsäureamid +22 C2H4O A D
Stearinsäureamid +29,5 C2H4O A E
Polyglykoläther H
Polyglykoläther K
Polyglykoläther L
während die Polyglykoläther
Stearinsäure +6,2 C2H4O A F
Stearinsäure + 10 C2H4O A G
Polyglykoläther C
Polyglykoläther I
einen AufhellungsefTekt von etwa 60% aufweisen, die Polyglykoläther
ölsäure +6,3 C2H4O A H
Stearinsäure +40 C2H4O A I
Polyglykoläther M
Polyglykoläther N
einen Aufhellungscflekt von etwa 90% zeigen, d. h., die abgezogenen Färbungen besitzen nur noch eine Stärke von ungefähr 10% der ursprünglichen Färbungen, und im Falle der folgenden Polyglykoläther die eingeklammerten Aufhellungseffekte (in Prozent der ursprünglichen Färbung) beobachtet werden:
Polyglykoläther O 97%
Polyglykoläther Q 98%
Man erhält sehr ähnliche Resultate, wenn man Po!yesterfärbungen einsetzt, die mit den folgenden Farbstoffen hergestellt wurden:
2-Nitro-l,l'-diphenylamin-4-sulfonsäurephenylamid (Gelb),
2-Chlor-4-nitro-4'-N-/i-cyanätiiyl-N-/i-acetoxyäthylamino-1,1 '-azobenzol (Scharlachrot), 2-Cyan-4-nitro-4'-N-/?-cyanäthyl-N-/i-acetoxyäthylamino-1,1 '-azobenzol (Rot), 2-Cyan-4-nitro-4'-N-äthyl-N-cyanäthylaminul.l'-azobenzol (Blaustichigrot), 2-Chlor-4-nitro-2'-acetylamino-4'-N,N-bis-(/i-acetcxyäthyO-amino-1,1 '-azobenzol (Rubinrot).
50 Beispiele 6 bis 101
%ige Färbungen des Farbstoffs(9)auf Polyäthylenterephthalatgeweben werden bei 18 bis 20° mit wäßrigen Lösungen imprägniert, die steigende Mengen der nachstehend aufgeführten Polyglykoläther bzw. ein Gemisch aus einem Polyglykoläther und einem anderen oberflächenaktiven Körper enthalten, auf 70% Flottenaufnahme abgequetscht und auf 220°
erhitzt, riann gründlich gespült und getrocknet.
spiel
Polyglykolether
Menge g/l
AH
AH
125
200
Zusatz
Menge
Dauer des Erhitzern Minuten
Abzieh· effekt
Fortsetzung
Beispiel
9 IO Il 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
43 j
48 j
49 j 50 51 52 53 54 55 56 57 58
'olyglykoläther Menge
125
AK 200
AK 125
υ 200
U 125
W 200
W 200
X 200
Y 200
0 100
AL 200
AL 50
AL 100
AL 200
AL 200
AM 200
AM 60
R 90
R 112
R 112
R 112
R 112
R 112
R 112
R 135
R 135
R 135
R 135
R 135
R 135
R 157
R 157
R 157
R 157
R 157
R 157
R 180
R 180
R 180
R 180
R 180
R 180
R 200
R 150
R 150
R 150
R 150
R 210 '
R 210
R 160
Q 160
0
Zusatz
I I I
II
II
II
III
in
Menge
50 50 50 50 50 50 50 50
^auer des
Erhitzen«
Minuten
Abzieh-
elTekl
2 97
2 99
2 95
2 99
2 95
2 99
2 99
2 99
1 95
I 55
1 90
2 60
2 90
2 97
1 65
2 95
2 65
2 95
1 55
2 95
3 98
bis 99
1 60
2 95
3 98
I 65
2 98
3 99
1 70
2 97
3 99
1 75
2 99
3 100
1 80
2 99
3 100
I 90
2 99
3 100
I 90
2 99
3 100
2 100
I 99
2 100
1 >99
2 100
1 95
2 100
ι · 95
2 98
Bei
spiel
Polygly (oläther
Menge
Zusatz
59 L 200 I
60 B 100 IV
6. B 100 IV
62 V 125 _
63 V 125
64 V 125 -
65 V 125 Ul
66 V 125 Ut
67 V 125 IU
68 V 150
69 V ISO -
70 V 150 — -
71 V 150 Ul
72 V 150 IU
.?.* V 150 in
74 V 175
75 V 175 '—
76 V 175
77 V 175 UI
78 V 175 UI
79 V 175 III
80 V 200
81 V 200 .__
82 V 200
83 V 200 Ill
84 V 200 III
85 V 200 III
86 V 225
87 V 225 -—
88 V 250
89 V 250
90 V 275
91 V 275 —.
92 V 300
93 V 300
94 V 150 Ill
95 V 150 III
96 S 200
97 S 200
98 T 200
99 T 200
100 V 150 V
101 V 150 VI
Menge Dauer des
Erhitzen?
Minuten
Abziert-
effekl
*/.
50 2 90
100 I 97
100 2 98
bis 99
1 80
2 98
- 3 99
17,5 1 95
17,5 2 98
17,5 3 98
bis 99
I 80
2 98
3 99
17,5 1 96
17,5 2 99
17,5 3 99
1 95
2 >99
- 3 >99
17,5 I 97
17.5 2 99
17,5 3 99
I 96
2 100
3 100
17,5 1 98
!7,5 2 99
17,5 3 100
I 99
2 100
1 99
2 100
I 100
2 100
1 100
2 100
50 1 99
50 2 100
1 .99
2 100
1 80
2 100
50 2 99
50 2 99
60 Die verwendeten Polyglykoläther AK, AL und AM entsprechen den Formeln
ölsäure ->-10 C2H4O AK
Oleylamin +8 C2H4O AL
6 3-Stearylammopropylamin+90C2H+O AM
Die nachstehenden oberflächenaktiven Verbindungen (in der Tabelle als Zusatz bezeichnet) wurden im Gemisch mit einem Polyglykoläther verwendet.
NH-COO-C2H4
C2H5
CN
CH=C
( C
CN
I Dinaphthylmethandisulfonsaures Natrium.
Π DodecyJbenzoIsulfonsaures Natrium, Hi Dibutylnaphthalifisulfonsaures Natrium, IV Tridecyt-(OC2H»)8 —Ο —CH2-COONa,
y Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 300, Vi Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 600.
In II ist der Dodecylrest verzweigt.
In IV bedeutet Tridecyl den Reff des aus Tetrapropylen durch die Oxosynthese erhaltenen Tetra- methylnonanols.
Beispiel 102
Man imprägniert eine I % ige Färbung des Farbstoffs(7) auf Polyäthylenterephthalatgewebe mit einer Lösung, die 125 g/l des Polyglykolether W enthält, quetscht sie auf eine Flottenaufnahme von 70% ab, behandelt 2 Minuten bei 220°, spült sie mit heißem und kaltem Wasser und trocknet sie. Der Abzieheffekt beträgt 98%. Erhöht man den Polyglykol- äthergehalt auf 200 g/l, so steigt der Abzieheflekt auf 100%.
Eine Färbung mit dem gelben Farbstoff der Formel
wird schon mit 125 g/1 des Polyglykoläthers W zu 100% abgezogen. Mit Farbstoffgemischen, z. B. mit dem Gemisch aus
66% des Farbstoffs 17% des Farbstoffs
und 17% des Farbstoffs
hergestellte Färbungen werden ebenfalls sehr gut
30
35
Braun
abgezogen: 98 bis 99% Abzieheffekt bei 200g/l de: Polyglykoläthers W.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Abziehen von mit nicht faser reaktiven Dispersionsfarbstoffen auf hydrophober Fasern hergestellten Färbungen oder Drucken· dadurch gekennzeichnet, daß man au die gefärbten Fasern niditionogene Verbindunger der Polyglykolätherreihe, die bei 20' C eine Wasser löslichkeit von mindestens 3% aufweisen und je Polyglykolätherkette einen hydrophoben Rest mil 12 bis 26 Kohlenstoffatomen enthalten, in einei Menge von mindestens 0,5% (bezogen auf da: Gewicht der gefärbten Fasern) in dünnflüssige! Form oder wäßriger Lösung aufbringt und danach die Fasern mit oder ohne Zwischentrocknurtf bei Temperaturen über 16(TC behandelt.
2. Verfahren naeh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die nichtionogenen Verbindungen der Polyglykolätherreihe im Gemisch mit den Kondensationsprodukten solcher Polyglykoläther mit den Salzen der Halogenessigsäuren der /i-Halogenpropionsäuren oder der Acrylsäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die nichtionogenen Verbindungen der Polyglykolätherreihe im Gemisch mit den Kondensationsprodukten von Äthylenglyko mit 3 bis 14 Mol Äthylenoxid verwendet.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei Temperaturen von 180 bis 230cC während mindestens einer Minute ausführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die nichtionogenen Verbindungen der Polyglykolätherreihe im Gemisch mit Salzen von aromatischen Sulfonsäuren verwendet.

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