DE1760812C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines als Grundlage fur Tuftingteppiche dienenden Vlieses - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines als Grundlage fur Tuftingteppiche dienenden VliesesInfo
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Description
Es ist bekannt, als Teppichgrund Gewebe zu verwenden, weil dieses eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen das Ausrecken sowohl in der Kettrichtung als auch in der Schußrichtung hat. Gewebe aus synthetischen
Filamenten sind jedoch sehr kostspielig, und man hat daher hauptsächlich grobes Jutegewebe für diesen
Zweck verwendet. Dieses hat jedoch den Nachteil, daß die groben Gewebefäden die Tuftingnadeln beim
Noppensetzen zum Ausweichen zwingen, was die Erzeugung von scharfen Mustern verhindert.
Kreuzweise aufeinandergeschichtete Kardenvliese aus Stapelfasern haben zur Verwendung als Teppichgrund
keine ausreichende Festigkeit.
Es ist ferner bekannt, ein Fadenvlies herzustellen, indem Fadenscharen durch eine Anzahl von senkrecht
zur Bewegungsrichtung der Aufnehmerfläche nebenein' ander angeordneten pneumatischen Runddüsen ausgestoßen
und unmittelbar unterhalb der Runddüsen durch pneumatische Mittel so abgelenkt werden, daß sie beim
Ablegen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Aufnehmerfläche hin- und hergehende Schwingungen ausführen.
Hierdurch soll eine möglichst regellose, nichtparallele Ablegung der Fadenscharen herbeigeführt und der
Richtungsabhängigkeit der physikalischen Eigenschaften der aus den abgelegten Fadenscharen hergestellten
Vliesstoffe, die andernfalls aus der Ausrichtung in der Laufrichtung der Aufnehmerfläche resultieren würde,
entgegengewirkt werden. Auch diese Vliesstoffe weisen ebenso wie die nach der BE-PS 6 68 406 bei der
Verwendung als Teppichgrundlagen noch einen erheblichen Nachteil auf. Bei der Verarbeitung in der
Teppichfabrik unterliegen betuftete Teppichgrundlagen
einer beträchtlichen Längszugbeanspruchung, die zu einer Längung des Teppichs in der Richtung der
Beanspruchung und zum Einlaufen der Teppichgrundlage in der Querrichtung führen kann. Solche Formänderungen
sind sehr unerwünscht, weil sie sich in einer Änderung des Teppichmusters und in einer ungleichmäßigen
Breite des Teppichs bemerkbar machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfugung zu
stellen, mit deren Hilfe dieser Nachteil vermieGen werden kaEfi und als Grundlage für Tuftingteppiche
dienende Vliesstoffe erhalten werden, die eine hohe Beständigkeit gegen Formveränderungen und eine
hohe Reißfestigkeit aufweisen.
Aus der US-Patentschrift 30 63 454 ist es bekannt, aus
in Längsrichtung und in Querrichtung parallel verlaufenden Fäden der gleichen Zusammensetzung Vliesstoffe
herzustellen, die in Längs- und Querrichtung die gleiche Festigkeit aufweisen. Die Patentschrift offenbart
jedoch keine Möglichkeit zur Herstellung von Vliesstoffen, die die hier verlangte hohe Deformationsbeständigkeit
aufweisen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich diese Aufgabe durch bestimmte Maßnahmen beim
Ablegen der Fadenscharen auf der Aufnehmerfläche lösen läßt Insbesondere wurde gefunden, daß die
Fadenrichtungseigenschaften des Vliesgefüges sich günstiger beeinflussen lassen, wenn man die Fadenscharen
gleichzeitig in zwei Gruppen ablegt, von denen die eine senkrecht und die andere parallel zur Bewegungsrichtung
der Aufnehmerfläche Schwingungen ausführt, und wenn man dabei gleichzeitig dafür sorgt, daß
zwischen der Ablenkgeschwindigkeit der Fadengruppen und einerseits der Fördergeschwindigkeit der
Fäden zur Aufnahmefläche hin, andererseits der Bewegungsgeschwindigkeit der Aufnehmerfläche bestimmte
Beziehungen innegehalten werden.
Die gestellte Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche gelöst.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen Bezug genommen.
F i g. 1 zeigt schematisch im Aufriß das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung, wobei im
Interesse einer gedrängten Darstellung nur je zwei in der Maschinen- und der Querrichtung arbeitende
Ablenkvorrichtungen dargestellt sind;
Fig.2 zeigt im Schnitt eine für die Zwecke der
Erfindung geeignete, abgeänderte Schlitzdüse;
F i g. 3 zeigt das Auslaßende der Düse gemäts F i g. 2;
Fig.4 zeigt in graphischer Darstellung die Fadenrichtungseigenschaft,
die man erhält, wenn die Geschwindigkeit der Fadenablenkung in einer Einzelrichtung
etwa halb so groß ist wie die Fadengeschwindigkeit am Düsenauslaß;
F i g. 5 ist eine graphische Darstellung der Fadenrichtungseigenschaft,
die man erhält, wenn die Geschwindigkeit der Fadenablenkung in einer Einzelrichtung
etwa gleich der Fadengeschwindigkeit am Düsenauslaß ist;
Fig.6 zeigt schematisch das Drehventil bei der Erzeugung eines Vliesstoffs;
Fig. 7 zeigt das Drehventn gemäß Fig. 6 im Aufriß
und zum Teil im Schnitt;
F i g. 8 ist ein Schnitt nach der Linie 8-8 der F i g. 7;
F i g. 9 zeigt in graphischer Darstellung den Druck der Sekundärdüsenkammer als Funktion der Zeit bei der
bevorzugten Vorrichtung gemäß der Erfindung mit zwei aufeinanderfolgenden Düsen.
Gemäß F i g. 1 werden elektrostatisch geladene Endlosfäden mittels Schlitzdüsen 2 zu einem flexiblen,
durchlässigen Band 3 geführt, das eine (nicht eingezeichnete) Saugeinrichtung überdeckt Mit dem Entlasten der
Zugspannung der Fäden am Auslaß 4 der Schlitzdüse 2 werden die Fäden durch entgegengesetzte, aus den
abwechselnd von Sammelkammern 7, 8, 9 und 10 gespeisten Fadenablenkspalten (Austrageschlitzen) 5, 6
austretende Luftströme abwechselnd abgelenkt. Kammern 7, 8, 9 und 10 sind über Verteiler und
Zuführleitungen (nicht eingezeichnet) unter Steuerung durch Drehventile mit geschwindigkeitsregelbaren
Antrieben (nicht eingezeichnet), die den gegenüberliegenden Kammern abwechselnd Luft zuführen, an
Druckluftquellen angeschlossen.
Dje Schlitzdüse 12 nach Fig.2 und 3 weist einen in
die Diffusordüse 15 gerichteten Einlaßschlitz 13 und einen im allgemeinen rechteckigen Fadendurchlaß 17
auf. Der Sammelkammer 19 wird durch die öffnungen 21, 23 Druckgas zugeführt An das Auslaßende 38 der
Düse 12 ist ein Diffusorabschnitt 36 angesetzt, der einen mit dem Düsendurchlaß 17 fluchtenden Fadendurchlaß
40 von rechteckigem Querschnitt bildet. Die in F i g. 2 schematisch gezeigte Düse ist ähnlich den in der
US-Patentschrift 33 02 237 beschriebenen Schlitzdüsen ausgebildet und durch einen Diffusorabschnitt 36
abgeändert. Das Ende 39 des Diffusors 36 konvergiert zum Fadendurchlaß 40 hin, während das Gehäuse 24 so
geformt ist, daß seine Innenfläche 41 unter Ausbildung
3d eines Schlitzes 18, der sich längs des Durchlasses 40 und
zu diesem hin erstreckt, dem Endteil 39 komplementär ist und auf Abstand von diesem steht. Der ebenso
ausgebildete Schlitz 20 wird von den komplementären Flächen 37,43 gebildet.
Im Betrieb wird dem Drehventil 130, das mit konstanter Geschwindigkeit umläuft und die Leitungen
32, 34 abwechselnd an die Druckgasquelle anschließt, Druckgas, z. B. Druckluft, zugeführt. Die Luftimpulse
werden den Kammern 26, 28 zugeführt, aus denen sie unter einem Winkel Θ aus den Schlitzen 18,20 austreten
und beim Austreten aus dem Schlitz 40 unter gleichmäßiger, abwechselnder Ablenkung auf die Fäden
auftreffen.
Zur Erzielung eines maximalen Wirkungsgrades (Ausnutzung der kinetischen Energie der Ablenkströme)
können die Ablenkschlitze 18, 20 so angeordnet sein, daß die Ablenkströme auf die aus dem Auslaß 40
des Diffusors mit dem Gasprimärstrom austretende Fadenschar unter einem Winkel Θ von etwa 60 bis 90°
auftreffen. Ein Winkel von 70° ergibt einen guten Kompromiß; bei diesem Winkel sind durch die Form des
Bodenteils des Gehäuses 22 verursachte aerodynamische Effekte minimal, während ein ausreichender
Wirkungsgrad bezüglich der Menge der verbrauchten Ablenkluft erhalten bleibt. Die Größe der Ablenkschlitze
18, 20 soll so bemessen werden, daß man die gewünschte Ablenkung bei einem mäßigen Kammerdruck,
z. B. von 0,07 bis 0,35 kg/cm2, erhält. Vorzugsweise arbeite man mit einer Schlitzbreite von 0,038 bis
0,050 cm, aber auch Schlitzbreiten von etwa 0,012 bis 0,202 cm erlauben ein gutes Arbeiten. Die Länge der
Kammern 26, 28 und Schlitze 18, 20 seil der Längsabmessung des Diffusorauslasses 40 entsprechen.
Der Austrittsspalt A (Fig. 2, 3) zwischen dem Auslaßende des Diffusors und dem Gehäuse 22 liegt
vorzugsweise zwischen 0,12 und 1,2 cm.
Die Anordnung der Ablenkgehäuse 22, 24 an einem den Auslaß einer Schlitzdüse bildenden Diffusorab-
schnitt wird bevorzugt; das Ablenkgehäuse kann aber auch direkt an das Auslaßende einer Schlitzdüse ohne
Diffusor angesetzt werden (wie in der US-Patentschrift 33 02 237 beschrieben).
Das Auslaßende der Düse gemäß der US-Patentschrift 33 02 237 müßte dann so abgeändert werden, daß
es zu dem Durchlaß konvergiert und auf diese Weise zusammen mit den Gehäusen 22, 24 die winkelig
angeordneten Schlitze bildet.
Der Ablenkwinkel, dem die Fäden folgen, wird von der kinetischen Energie des Primärgasstroms, der
kinetischen Energie des Sekundärgasstroms und dem Winkel bestimmt, unter dem der Sekundärgasstrom auf
den Primärgasstrom auftrifft. Daher muß man, um die Fadenscharen mit der gewünschten Amplitude hin- und
herschwingen zu lassen, die kinetische Energie des Sekundärstroms von Null auf einen Maximalwert und
dann wieder zurück auf Null verändern (also von einem Strom ohne Ablenkwirkung auf einen solchen mit
maximaler Ablenkwirkung und wieder auf einen ohne Ablenkwirkung übergehen). Um die Fadenscharen über
die ganze Strecke ihrer Hin- und Herbewegung hinweg gleichmäßig auf der Aufnehmerfläche abzulegen,
benötigt man eine gleichmäßige Ablenkgeschwindigkeit. Dies wiederum erfordert eine im wesentlichen
lineare Beziehung zwischen dem Gasdruck in den Kammern, aus denen die Sekundärgasströme austreten,
und der Zeit. Der Ablenkgasdruck soll in einer zur Zeit im wesentlichen direkt proportionalen Weise ansteigen,
bis die extreme Ablenkposition (maximale Ablenkung, Umkehrpunkt) erreicht ist, und dann in der gleichen
Weise absinken, bis die Position ohne Ablenkung erreicht ist. Ein solches zeitliches Ansprechen ist in
Fig.9 gezeigt. Die Vorrichtung gemäß der Erfindung erlaubt eine bevorzugte Druckregelung im Sinne einer
besonders guten Durchführung des Verfahrens.
Die Fadengeschwindigkeit am Düsenauslaß ist gleich der Geschwindigkeit, mit der ein Einzelfaden den
Düsenauslaß verläßt, und kann bestimmt werden, indem man die aus der Düse austretenden Fäden eine
bestimmte Zeitlang sammelt und ihre Länge bestimmt, wobei die Fadengeschwindigkeit gleich der durchschnittlichen,
in der Zeiteinheit gesammelten Fadenlänge ist. Man kann die Fadengeschwindigkeit aber auch
am Düseneinlaß am laufenden Faden messen, auf Grundlage eines eventuell auftretenden Titerunterschiedes
zwischen den ein- und austretenden Fäden die Auswirkung einer Streckung oder Entspannung in der
Düse (soweit eine solche eintritt) entsprechend berücksichtigen, und die Fadengeschwindigkeit am Düsenauslaß
in an sich bekannter Weise errechnen. Unter der Maschinenrichtung ist die Bewegungsrichtung der
Aufnehmerfläche von der Ablegezone weg zu verstehen. Die Querrichtung bedeutet die Richtung unter
einem Winkel von 90° zur Maschinenrichtung. Die Ablenkgeschwindigkeit ist gleich der Geschwindigkeit,
mit der die Fäden quer über den Ablegeaufnehmer laufen. Sie ist durch die Formel
Ablenkgeschwindigkeit=2 Af
f die
definiert, worin A die Ablenkamplitude und
Ablenkfrequenz bedeutet
Ablenkfrequenz bedeutet
Die Ablenkamplitude ist gleich dem Abstand zwischen entsprechenden Punkten in einer abgelegten
Fadenschar an den beiden Extrempunkten der Bewegung (von Bewegungsumkehr- zu Bewegungsumkehrpunkt).
Die Ablenkfrequenz ist gleich dem Kehrwert der Zeit die ein Faden zum Durchlaufen des Zweifachen der
Amplitude benötigt. Die Geschwindigkeit des Fadens beim Austritt aus der Dusefty ist gleich der Geschwindigkeit,
mit der die Fäden abgelegt werden.
Im Grenzfall, in dem die Ablenkgeschwindigkeit 2Af
gleich der Fadengeschwindigkeit V ist, kommt das Vliesgefüge dem Idealfall am nächsten, in dem es
zwischen den Umkehrpunkten vollständig aus Scharen ausgerichteter Fäden besteht. Unter Umständen ist es
jedoch erforderlich, die Schwingungsamplitude und die
ίο Schwingungsfrequenz zusätzlich derart einzuregeln,
daß die benachbarten Fadenscharen quer zur Maschinenrichtung auf der Aufnehmerfläche richtig aneinander
angrenzen, und daß eine ausreichende Anzahl von Unterschichten von ausreichender Länge in der
Maschinenrichtung abgelegt wird. Bei der in Fig.6 dargestellten Vorrichtung kann man den Luftdruck im
Einlaß 132 herabsetzen, um die Schwingungsamplitude und mithin das Ausmaß der Überlappung der von
benachbarten Düsen abgelegten Fäden zu verringern.
Dadurch wird die Ablenkgeschwindigkeit etwas geringer als die Fadengeschwindigkeit (weil A verkleinert
wird). Wenn dieser Grenzfall vorliegt, kann man zur Einregelung der gegenseitigen Berührung benachbarter
Fadenscharen die Drehgeschwindigkeit des Drehventils 130 ändern. Eine Erhöhung der Drehgeschwindigkeit
des Ventils führt zu einer Erhöhung der Schwingungsfrequenz /und einer Verminderung der Schwingungsamplitude A, während eine Verminderung der Drehgeschwindigkeit
zu einer Verminderung der Schwingungsfrequenz /und einer Erhöhung der Schwingungsamplitude
A führt.
Vorzugsweise wird die Erfindung in Verbindung mit einem Verfahren zur Herstellung von Vliesgefügen oder
-flächenmaterialien der in der britischen Patentschrift 9 32 482 beschriebenen Art angewandt Dabei kann eine
Koronaentladungsvorrichtung der in der US-Patentschrift 31 63 753 beschriebenen Art Verwendung finden.
Zur Herstellung breiter, kontinuierlicher Vliesgefüge von im wesentlichen gleichmäßigem Flächengewicht
arbeitet man mit mehreren Fadenscharen fördernden Gasströmen.
Da die abgelenkten Fäden vor der Umkehr ihrer Querbewegung mit sich selbst eine Schlaufe bilden,
besitzt der anfallende Vliesstoff auch in anderen, nicht der Fadenablenkrichtung entsprechenden Richtungen
Festigkeit
Zum Ablegen einer Fadenschar von nahezu konstantem Flächengewicht und mit allmählich sich verjüngenden
Rändern, wie es für Übergänge vieler Fadenscharen
so ineinander erwünscht ist, soll die Fadenschar mit konstanter Ablenkgeschwindigkeit über die Aufnehmerfläche
hinweggeführt werden und an den Wendepunkten gut getrennt sein, damit sich die Ränder
allmählich verjüngen. Gut getrennte Fäden werden durch elektrostatische Aufladung der Fäden vor der
Düse, vorzugsweise auf mindestens 30 000 elektrostatische Einheiten/m2 Fadenoberfläche, erhalten (wobei die
Berechnung und Durchführung nach der britischen Patentschrift 9 32 482 erfolgen kann). Eine konstante
Querbewegungsgeschwindigkeit läßt sich durch Regelung des Druckzyklus in den Ablenkkammern, vorzugsweise
mit der Vorrichtung emäß der Erfindung, erzielen. Zur Erzielung einer genügenden Fadenrichtungseigenschaft
oder -Selektivität, damit das gewünschte Produkt
t>5 in Teppichgrandlagen ausgeprägt bessere Eigenschaften
als bei einer vollständig regellosen Fadenanordnung ergibt, muß die Fadenablenkgeschwindigkeit gleich
mindestens einem Drittel der Fadengeschwindigkeit am
Auslaß der Düse sein.
Zur Herstellung von Teppichhauptgrundlagen mit besonders gut ausgewogenen physikalischen Eigenschaften
werden vorzugsweise Endlosfäden aus isotaktischem Polypropylen verwendet. Gemäß der Erfindung
hergestellte Vliesgefüge, die unter Verwendung von in der in der belgischen Patentschrift 6 68 406 beschriebenen
Weise gebundenen Fäden aus isotaktischem Polypropylen mit aufeinanderfolgenden, stark orientierten
und verhältnismäßig unorientierten Längszonen erhalten werden, liefern einen festen, formbeständigen
Vlisstoff, der sich hervorragend als Grundlage für Tuftingteppiche eignet.
Fig.4 zeigt in graphischer Darstellung die nach der
später beschriebenen »Randometer«-Prüfung erhaltene, die Fadenrichtungseigenschaft darstellende Kurve
für einen Vliesstoff, der durch Ablenken der Fäden nur in Maschinenrichtung (MR) bei einer Fadenablenkgeschwindigkeit
gleich 55% der Fadengeschwindigkeit am büsenauslaß (489 m/min) erhalten worden ist. Dabei ist
eine verstärkte Fadenrichtungseigenschaft in der Maschinenrichtung festzustellen.
F i g. 5 zeigt eine ähnliche Kurve für die Fadenrichtungseigenschaft
eines Vliesstoffs, bei dessen Ablegen die Fadenablenkgeschwindigkeit gleich der Fadengeschwindigkeit
war. Dabei ist eine weitere Verstärkung der Fadenrichtungseigenschaft in Maschinenrichtung
festzustellen.
Nach F i g. 6 werden elektrostatisch geladene Endlosfäden 110 mittels einer Schlitzdüse 112 zu einem
flexiblen, durchlässigen Band 114 geführt, welches eine (nicht eingezeichnete) Saugeinrichtung überdeckt. Mit
dem Entlasten der Zugspannung der Fäden am Auslaßende 116 der Düse 112 werden die Fäden durch
entgegengesetzte Impulse aus den Schlitzen 118, 120, die von dem Auslaßende 116 und den Gehäusen 122,124
gebildet werden, austretender Luft abwechselnd abgelenkt Die Gehäuse 122, 124 sind über Leitungen 126,
128 an das Drehventil 130 angeschlossen, das am Einlaß 132 mit Druckluft gespeist wird.
Das Drehventil 130 gemäß F i g. 7 und 8 weist einen Ventilkörper 140 mit einer zylindrischen Bohrung 142,
die eine Umfangswand 143 bildet, und einen Einlaß 145 am einen Ende des Körpers auf, an das eine
Einlaßleitung 132 von einer Druckgasquelle her angeflanscht ist An die gegenüberliegende, rautenförmigen
Auslässe 144, 146 in der Umfangswand 143 des Ventilkörpers 140 sind Leitungen 126, 128 angeschlossen,
die einen kreisförmigen Querschnitt und eine größere Querschnittsfläche als die Auslässe aufweisen,
so daß sich in der Leitung keine kritische Strömung ergibt. In der Bohrung 142 des Körpers 140 ist eine
Dichtungs- oder Lagerbuchse 148 eingepaßt, deren gegenüberliegende, rautenförmige öffnungen 150, 152
in ihrer Umfangswand sich mit den Auslassen 144 bzw. 146 decken. In der Buchse 148 ist ein zylinderförmiger
Rotor 154 mit einer Welle 156 vorgesehen, die in einem Lager 158 drehbar gelagert und durch die Dichtung 160
hindurchgeführt ist Die Welle 156 wird mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben. Der zylindrische Hohlraum
162 des Rotors 154 ist nach der angeflanschten Einlaßleitung 132 hin offen und in seiner Umfangswand
170 mit rautenförmigen öffnungen 164, 166, 168 versehen, die beim Umlauf des Rotors nacheinander mit
den Auslässen 144, 146 zur Deckung gebracht werden,
wodurch das durch die Einlaßleitung 132 zugeführte Druckgas abwechselnd die Leitungen 126,128 in Form
von Impulsen 80 durchströmt, die sieb linear mit der Zeit
verändern (Fig.9) und von den Schlitzen 118, 120 zur
abwechselnden und gleichmäßigen Ablenkung der aus der Düse 112 (Fig.6) austretenden Fäden abgegeben
werden. Der Durchmesser c/des Rotors 154 ist ungefähr
gleich dem Innendurchmesser der Buchse 148, wodurch sich beim Antrieb des Rotors ein Wischkontakt
zwischen Rotor und Buchse ergibt. Die Auslaßöffnungen 150, 152 und die Rotoröffnungen 164, 166, 168
weisen die gleiche Umfangsdiagonalabmessung c auf.
ίο Die axial mit dem Ventilkörper fluchtende Diagonalabmessungen
der Öffnungen (a, F i g. 8) kann das 0,75- bis l,25fache der Umfangsdiagonalabmessung cbetragen.
Der Anfangs- und Enddruck jedes Impulses entspricht normalerweise dem Atmosphärendruck, kann
aber auch über oder unter diesem liegen. Nach einer Ausführungsform kann man mit 6 bis 100 Impulsen/sec
und einem Eingangsdruck von 0,7 bis 7 kg/cm2 arbeiten. Zur Ausbildung des gewünschten Druckimpulses ist ein
Druckabfall an den Öffnungen von 0,7 bis 4,2 kg/cm2
erforderlich. Der Druckabfall wird von der Öffnungsquerschnittsfläche
bestimmt. Der für die Konstruktion eines Drehventils und einer Leitung, die impulsbildend
wirken, ausschlaggebende Gesichtspunkt ist der, daß sich bei allen Öffnungsgraden eine kritische Strömung
(d. h. bei Schallgeschwindigkeit) durch die Öffnung, dagegen nicht in der Auslaßleitung, ausbildet. Dies
erreicht man bei
P Eingang
rTtr- >
0,37
bei vollständig offener öffnung, worin P den Druckabfall
und »/'Eingang« den Eingangsdruck (absolut), beide in den gleichen Einheiten gemessen, bedeutet und in
vollständig geöffnetem Zustand der Leitungsquerschnitt
größer ist als der Öffnungsquerschnitt.
Die Bemessung der öffnung für die benötigte Strömungsgeschwindigkeit kann auf Grund der üblichen
Strömungsberechnungen für komprimierbare Fluide, z. B. nach dem »Fluid Density Calculator and
Fluid Flow/Density Handbook« der »Missile Valve Division« der »Calmec Manufacturing Corporation«
erfolgen.
Die Rotor- und Auslaßöffnungen sollen die gleichen Querschnittsabmessungen haben und in der Offenlage
übereinstimmen. Wenn sich Gasdruckimpulse an jeweils einer Auslaßöffnung ausbilden sollen und mindestens
ein Auslaß vorhanden sein soll, an dem sich zu allen Zeitpunkten ein Druckimpuls ausbildet, kann das
Verhältnis der Umfangsdiagonalabmessung einer öffnung zum Rotordurchmesser nach der Gleichung
-τ· = sin
d
d
2nriL·
radian
berechnet werden, worin cdie Umfangsdiagonalabmessung
einer öffnung, t/den Rotordurchmesser und nrd\e
Zahl der Rotoröffnungen bedeutet, während nc die Zahl
der Ausgangsöffnungen angibt und gleich 1 oder 2 ist Für /7e=l kann nr jede ganze Zahl, für nc=2 jede
ungerade Zahl sein. Die axial mit dem Ventil fluchtende Diagonalabmessung a der Öffnungen kann das 0,75- bis
l,25fache der Umfangsdiagonalabmessung c betragen (siehe F i g. 7).
Ferner soll die Leitung so bemessen sein, daß sich eine
genügende Dämpfung ergibt, damit sich im Betrieb der Impuls an der Kammer einer linearen Beziehung zur
Zeit nähert, während gleichzeitig die Kapazität minimal gehalten wird, um eine wesentliche Verweilzeit bei den
Umkehrungen der Querbewegung zu vermeiden.
Im normalen Einsatz soll sich die Zunahme der Durchflußfläche des Ventils entsprechend der Beziehung
(Zeit)" mit n=\ oder mehr, vorzugsweise 2, verändern. Bei einer geringeren Proportionalität der
Fläche zur Zeit zeigt die Strömung in der Leitung eine Tendenz zur Ausbildung einer wesentlichen Verweilzeit,
wodurch der Impuls nahezu parabolisch wird.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Zur Herstellung von breiten Vliesgefügen mit in bevorzugten Richtungen ausgerichteten Fäden läßt man
die Gutabgabe vieler Düsen unter Bildung eines Vliesgefüges von gleichmäßigem Flächengewicht ineinander
übergehen. Zweckmäßig sind die Düsen in Reihen angeordnet, wobei die Gutabgabe der Düsen jeder
Reihe in der gleichen Richtung oder auch in verschiedenen Richtungen (Durchschießung) abgelenkt
werden kann, sofern nur die abgelenkten Luftstrahlen einander nicht stören. Zur Herstellung der Vliesgefüge
können mehrere Düsenreihen, z. B. zwei, drei, vier oder mehr, verwendet werden.
In der Praxis wird der hauptluftimpuls durch Verteiler in Einzeümpulse aufgespalten, die gleichzeitig
in ihnen zugeordnete Kammern eintreten. Bestimmte, die Luft für die Ablenkung in einer Richtung liefernde
Spalte (Austrageschlitze) können daher gegebenenfalls ihre Impulse im gleichen Augenblick erhalten und somit
die Ablenkung gleichphasig bewirken. Mit Hilfe von Ventilen kann man die Kammerdrücke von Düse zu
Düse einer Düsenreihe ausgleichen, so daß jede Düse den Fadenlauf unter dem gleichen Winkel ablenkt. Die
Luft für die Sekundärströme kann den Kammern mit einem Maximaldruck von etwa 0,035 bis 3,52 atü,
vorzugsweise aber nicht über 0,35 atü. zugeführt werden. Die Fadenförderdüse 2 (F i g. 1) wird normalerweise
mit einem Luftdruck von mehr als 1,4 atü betrieben. Die Größe der Ablenkspalte 5 und 6 kann
0,0127 bis 0,203 cm, vorzugsweise 0,038 bis 0,051 cm, betragen. Die Ablenkspalten 5 und 6 befinden sich
vorzugsweise in einem Abstand von 0,25 bis 0,51 cm von dem Auslaß 4 der Schlitzdüse und bilden vorzugswsise
eine Verlängerung des Auslasses 4. Der Schlitzdüsenauslaß 4 liegt 12,7 bis 91,5 cm, vorzugsweise etwa 61 cm
über einem Ablegesaugaufnehmer.
Die Fadengeschwindigkeiten betragen 183 bis 1645 m/min oder mehr, und die Geschwindigkeit des
Ablegeaufnehmers beträgt 5,48 bis 137 m/min oder mehr. Bei einer Ablenkfrequenz von über 6,7 Hz und
einer maximalen Ablenkamplitude von 61 cm ist die Ablenkgeschwindigkeit gleich der Fadengeschwindigkeit
an dem Düsenauslaß (489 m/min). Eine weitere Erhöhung der Fadenablenkfrequenz ergibt keine
weitere Erhöhung der Fadenablenkgeschwindigkeit, da diese nunmehr von der Fadengeschwindigkeit am
Düsenauslaß bestimmt wird. Höhere Ablenkfrequenzen führen unter diesen Bedingungen zu kleineren Ablenkamplituden.
Der Schmelzindex des in den Beispielen verwendeten Polypropylens wird nach der ASTM-Prüfnorm
D-1238-62T bei einer Belastung mit 2160 g und einer Temperatur von 23O0C bestimmt Der Schmelzindex ist
gleich der Gewichtsmenge (g), die in 10 min extrudiert
wird.
Das Einlaufen (der Breiteverlust) betufteter Vliesstoffe bei Längszugbeanspruchung wird folgendermaßen
bestimmt:
Aus einem betufteten Vliesstoff wird eine Probe von 14 cm Breite (Querrichtung; quer zu den Noppenreihen)
• und 35,6 cm Länge (Maschinenrichtung; längs der Noppenreihen) geschnitten, die man in der Breitenrichtung
in Abständen von 10,2 und 20,3 cm von dem einen
ίο und von 5,1 cm von dem anderen Ende mit Linien
markiert. 0,5 cm von jedem Probenrand entfernt werden auf der 20,3-cm-Markierungslinie Metallklammern
eingefügt, worauf man den Abstand zwischen den Klammern auf 0,0254 cm genau mißt und verzeichnet.
Die Probe wird so in 2,54 · 20,3 cm-Klemmen eines Instron-Prüfgerätes angeordnet, daß die Klemmen bis
zu den 10,2- und 5,1-cm-Markierungslinien reichen und
diese berühren und die Probe in den Klemmen zentriert ist, worauf man die Probe in das Prüfgerät bei einem
Klemmenabstand von 20,3 cm einsetzt. Die Probe wird dann bei einem Skalenvollbereich von 22,7 kg, einer
Gleitkopfgeschwindigkeit von 25,4 cm/min und einer Registrierblattgeschwindigkeit von 50,8 cm/min gedehnt,
wobei das Prüfgerät so eingestellt ist, daß es beim Erreichen einer Belastung von 8,17 kg (1,5 kg je 2,54 cm
Probenbreite) zum Stillstand kommt; normalerweise steigt die Belastung hierbei jedoch auf 9 kg an. Man
setzt das Prüfgerät in Betrieb und mißt nach seinem Stillstand die Entfernung zwischen den Klammern bei
noch unter Zug stehender Probe auf 0,0254 cm genau. Der Prozentsatz des Einlaufens ist gleich dem
Unterschied zwischen der ursprünglichen Entfernung zwischen den Klammern und der Entfernung zwischen
den Klammern unter Belastung, dividiert durch die
j-> ursprüngliche Entfernung zwischen den Klammern und
multipliziert mit 100.
Die Weiterreißfestigkeit eines betufteten Vliesstoffs in der Maschinenrichtung wird folgendermaßen bestimmt:
Aus einem betufteten Vliesstoff wird eine Probe
■to von 15,2 cm Breite (Querrichtung) und 20,3 cm Länge
(Maschinenrichtung) geschnitten. Diese Probe wird in der Maschinenrichtung (Noppenreihenrichtung) in der
Mitte der 10,2-cm-Breite eingeschnitten und so auf einem Instron-Prüfgerät mit gezahnten 3,7 · 5,1 cm-
•r> Klemmen bei einem Klemmenabstand von 7,6 cm mit der einen Seite des Einschnitts in der oberen und
anderen Seite in der unteren Klemme befestigt, daß die Abstände von den Klemmen gleich groß sind. Der
Skalenvollbereich wird auf einen Wert eingestellt, der
w höher ist als die zu erwartende Reißfestigkeit Man setzt
dann das Prüfgerät mit einer Gleitkopfgeschwindigkeit von 30,5 cm/min und einer Registrierblattgeschwindigkeit
von 25,4 cm/min in Betrieb, zerreißt die Probe und ermittelt den Durchschnittswert der drei höchsten
1J1S Beanspruchungen (Ausschlag bei Skalenvollast= 100
Einheiten) beim Zerreißen. Die Weiterreißfestigkeit (in kg) ist gleich der durchschnittlichen Höchstspannung,
dividiert durch 100 und multipliziert mit der Skalenvollbelastung.
fao Die »Betuftet-Grabzugfestigkeit« eines Vliesstoffs
wird folgendermaßen bestimmt: Man schneidet aus einem betufteten Material Proben von 10,2 cm Breite
und 15,2 cm Länge in der Prüfrichtung, ordnet die Probe auf einem Instron-Prüfgerät unter Verwendung einer
b5 hinteren 2,54 · 5,08-cm-Klemme und einer vorderen
2,54 · 2,54-cm-Klemme bei einem Klemmenabstand von 7,6 cm an, dehnt mit einer GJeitkopfgeschwindigkeit von
30,48 cm/min und ermittelt den Scheitel der erhaltenen
ti
Kurve als die Bruchfestigkeit (in kg).
Der Abstand zwischen Fadenumkehrpunkten (Ablenkungsamplituden)
kann auf Grund einer einfachen Beobachtung der oszillierenden Fäden geschätzt oder
aus Zeitlupenfilmaufnahmen der Fäden ermittelt werden.
Zur Bestimmung der Fadenrichtungseigenschaft oder -Selektivität wird die Gesamtlänge der Fadensegmente
ermittelt, die in dem gesamten Flächenmaterial in den verschiedenen Richtungen ausgerichtet sind. Diese
Bestimmung hat den Vorteil, allgemein auf gerade, gekrümmte oder gekräuselte Fäden anwendbar zu sein.
Bei einem regellosen Flächenmaterial ist die Gesamtlänge der Fadensegmente irgendeiner bestimmten
Orientierung gleich derjenigen jeder anderen Orientierung.
Die Randometer-Methode beruht auf dem Prinzip, daß nur die einfallenden Lichtstrahlen, die zur
Fadenachse eines runden Fadens senkrecht stehen, in Form von zur Fadenachse senkrechten Lichtstrahlen
reflektiert werden. Somit rührt beim Auffokussieren eines Bündels paralleler Lichtstrahlen auf ein Vliesflächenmaterial
bei einem Einfallwinkel von weniger als 90°, z. B. von 60°, das senkrecht zur Ebene des
Flächenmaterials ausgesandte Licht nur von Fäden her, die in der zu den einfallenden Lichtstrahlen senkrechten
Flächenmaterialebene orientiert sind. Durch Sammeln und photoelektrisches Messen der Lichtintensität wird
ein Maß für die Gesamtlänge der Fadensegmente erhalten, die senkrecht zu den Lichtstrahlen und damit
parallel zueinander liegen. Durch Drehen des Flächenmaterials ist eine Messung der Parallelfadensegmente
für jede gegebene Richtung und auf Grund dieser Messung eine Analyse der Fadenausrichtung möglich.
Zur Bestimmung der in den F i g. 4 und 5 aufgetragenen Werte ist die Randometer-Methode angewandt
worden. Ein Maß für die Richtungseigenschaft der in einer gegebenen Richtung ausgerichteten Fäden eines
Fliesgefüges kann als das prozentuale Verhältnis der Fläche unter der Kurve (entsprechend den Kurven von
Fig.4 und 5) innerhalb ±9" der gegebenen Richtung
zur Gesamtfläche unter der Kurve ausgedrückt werden.
Wenn die Fäden bevorzugt in Maschinenrichtung und Querrichtung ausgerichtet sind, wird die der Maximalablenkung
des Schreiborgans entsprechende Richtung als Maschinenrichtung (MR) oder Maschinenquerrichtung
(QR) gewählt, wobei diese innerhalb 15° (auf ± 15°
der wahren Maschinenrichtung (Länge des Vliesstoffs) und Querrichtung (Breite des Vliesstoffs) entsprechen
soll.
In dem folgenden Beispiel 1 weist das Ventil drei rautenförmige öffnungen von 2,8 cm in der Umfangsund
2,8 cm in der Axialrichtung bei einem Rotordurchmesser von 11,4 cm auf. Die Impulse durchlaufen die
Leitungen zu jeder Ablenkkammer über eine Strecke von etwa 4,4 m, wobei alle Leitungen die gleiche Länge
haben.
Die Leitungen sind für einen Druckabfall von 1,8 at und die Nichtausbildung einer kritischen Strömung bei
einer konstanten Strömungsgeschwindigkeit von l,70Nm3/min je Kammer (etwa der maximalen
Strömungsgeschwindigkeit) bemessen. Der Luftdruck an dem Ventil beträgt beim Anschluß an die
QÄ-oszillierenden Düsen 3,5 atü und beim Anschluß an
die MR-Oüsen 2,8 atü. Die Ablegegesamtbreite beträgt
etwa 462 cm, und von jedem Rand werden 15 cm abgeschnitten.
Die Apparaturanordnung in Beispie! 2 entspricht dem
Beispiel 1 mit der Abänderung, daß die Bemessung jeweils auf eine geringere Düsenzahl ausgelegt ist.
Es wird ein Vliesgefüge auf einer Apparatur ähnlich F i g. 1 hergestellt, die jedoch mit einer ersten Reihe von
14 Schlitzen (in Mittenabständen von 32,7 m) für die Ablenkung in der Maschinenrichtung im wesentlichen
längs der Richtung, in der die Ablegefläche von der Ablegezone fortläuft, und einer im Abstand von dieser
von 2,1 m angeordneten zweiten Reihe von 14 Schlitzdüsen (in Mittenabständen von 32,7 cm) für die
Ablenkung in der Querrichtung (im rechten Winkel zur Maschinenrichtungsablenkung) versehen ist, wobei jede
Düse einen 15,2 cm breiten Einlaß und einen 23,6 cm breiten Diffusor aufweist. Aus Polypropylen mit einem
Schmelzindex von 8,5 werden Fäden (500 Fäden/Position) ersponnen und einer Längssegmentstreckung
unterworfen, indem man sie nacheinander über drei unbeheizte, mit Umfangsgeschwindigkeiten von 171,
178 bzw. 189 m/min arbeitende Zuführwalzen, dann über eine auf 1300C erhitzte, mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von 197 m/min umlaufende Walze der in der US-Patentschrift 33 02 698 beschriebenen Axt, die
zur Erhitzung von 17,8 cm langen Fadensegmenten in 2,54-cm-Trennabständen an der Oberfläche axial geschlitzt
ist, und weiter über zwei mit 596 m/min umlaufende Streckwalzen führt. Die anfallenden Endlosfäden
erhalten an den Targetstäben von Koronaentladungsvorrichtungen der in der US-Patentschrift
31 63 753 beschriebenen Art eine negative elektrostatische Ladung. Die Endlosfäden werden von den
Streckwalzen mittels Schlitzdüsen der in F ι g. 2 gezeigten Art unter Anwendung eines Düsenkammerdruckes
von 1,689 atü in den Düsen für die Maschinenablenkung und 1,407 atü in den Düsen für die Ablenkung
in der Querrichtung abgezogen. Die Gutabgabe der ersten Düsenreihe wird über eine Gesamtstrecke
(Ablenkamplitude) von 50,8 cm bei einer Ablenkfrequenz von 4,5 Hz unter Anwendung eines Maximaldrukkes
in der Ablenkkammer von 0,07 atü abgelenkt. Die Gutabgabe der zweiten Düsenreihe wird seitlich über
eine Gesamtstrecke (Ablenkamplitude) von 66 cm bei einer Ablenkfrequenz von 4,5 Hz unter Anwendung
eines Maximaldruckes in der Ablenkkammer von 0,14 atü abgelenkt Das Vliesgefüge wird auf einem mit
13,6 m/min laufenden Ablegesaugaufnehmer gesammelt und in Sattwasserdampf von 6,3 atü gebunden, wobei ein
Vliesstoff mit einem Flächengewicht von 128,5 g/m:
erhalten wird.
Die Bestimmung der Fadenausnchtung dieses gebundenen
Vliesstoffs nach der Randometer-Methode ergibt daß von der Fadengesamtlänge 15,0% in
Maschinenrichtung, 9,9% in Querrichtung, 8,3% unter einem Winkel von +45° mit der Maschinenrichtung und
8,4% unter einem Winkel von —45° mit der Maschinenrichtung, gesehen in der Richtung, in der die
Aufnehmerfläche von der Ablegezone wegläuft, ausgerichtet sind.
Der gebundene Vliesstoff wird in eine 4prozentige wäßrige Dispersion eines Polysiloxans mit einem
Tensidgehalt von 0,4% (Natriumalkylarylsulfonat) getaucht, worauf man die Ware zwischen zwei Walzen mit
einer Geschwindigkeit von 1,4 m/min abquetscht und 45 min im Umluftofen bei 93° C trocknet Hierbei
werden 2 Gewichtsprozent Polysiloxan aufgenommen.
Die Ware wird unter den folgenden Bedingungen getuftet:
Nadelabstand, cm
Geschwindigkeit
Geschwindigkeit
Florgarn (Teppichnylongarn)
Noppenhöhe, cm
Florart
0,48
400 Noppen/min,
2,8 Noppen/cm
3700-den-Endlosfaden
1,1
Schlinge
Der Vliesstoff hat nach dem Tuften eine Weiterreißfestigkeit in Maschinenrichtung von 13,2 kg und eine
Grabzugfestigkeit in Querrichtung von 35,4 kg. Beim Belasten mit 0,589 kg/cm in Maschinehrichtung vermindert
sich die Vliesstoffbreite um 1,1 %.
15
Es wird ein durchschossenes Vliesgefüge auf einer Vorrichtung ähnlich Fig. 1 hergestellt, die jedoch mit
einer in Maschinenrichtung und zwei in Querrichtung ablenkenden Düsen versehen ist, wobei die in
Querrichtung ablenkenden Düsen in Abständen von 17,8 cm beidseitig der Mitte der Schmalseite und von
20,3 cm beidseitig der Mitte oder Breitseite der in Maschienrichtung ablenkenden Düsen angeordnet sind.
Man erspinnt Fäden aus Polypropylen mit einem Schmelzindex von 8,5 und unterwirft sie einer
Längssegmentstreckung, indem die Fäden nacheinander über unbeheizte, mit Umfangsgeschwindigkeiten von
154, 170 bzw. 178 m/min umlaufende Zuführwalzen, dann über eine aul! 1300C erhitzte und mit einer
Umfangsgeschwindigkeit von 191 m/min umlaufende Walze der in der US-Patentschrift 33 02 698 beschriebenen
Art, deren Oberfläche zur Erhitzung von 17,8 cm
langen Fadensegmenten in 2,54-cm-Trennabständen axial geschlitzt ist, und v/eiter über zwei mit 542 m/min
umlaufende Streckwalzen geführt werden. Die anfallenden Endlosfäden erhalten an den Targetabständen von
K-oronaentladungsvorrichtungen der in der US-Patentschrift
31 63 753 beschriebenen Art eine negative elektrostatische Ladung. Die Endlosfäden werden von
den Streckwalzen mit Schlitzdüsen der in Fig.2 gezeigten Art unter Anwendung eines Düsenluftdruckes
von 2,11 atü bei allen Düsen abgezogen. Die Gutabgabe jeder Düse wird über eine Gesamtstrecke (Ablenkamplitude)
von 71 cm bei einer Ablenkfrequenz von 4 Hz (Ablenkgeschwindigkeit gleich dem 0,7fachen der
Spinngeschwindigkeit) unter Anwendung eines Maximaldruckes in der Ablenkammer von 0,35 atü abgelenkt,
wobei man die Ablenkrichtung so steuert, daß die Düsen einander nicht stören. Die von der Ablenkung in
Maschinenrichtung nicht erfaßten Materialränder werden verworfen. Das Flächengewicht beträgt 135,6 g/m2.
Das Vlies wird in Wassersattdampf von 5,91 atü gebunden.
Der Vliesstoff hat nach dem Schmälzen und Tuften eine Weiterreißfestigkeit in Maschinenrichtung von
34,0 kg und eine Zugfestigkeit in Querrichtung von
64,2 kg und läuft unter einer Längsspannung von 0,589 kg/cm um 1,4% ein. Die Randometer-Prüfung
ergibt, daß 11,3% der Fäden in Maschinenrichtung, 11,9% in Querrichtung (unter einem Winkel von 90° zur
Maschinenrichtung), 8,2% unter einem Winkel von +45° zur Maschinenrichtung und 9,3% unter einem
Winkel von —45° zur Maschinenrichtung, gesehen in der Richtung, in der die Aufnehmerfläche von der
Ablegezone wegläuft, ausgerichtet sind.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines als Grundlage für Tuftingteppiche dienenden Vlieses durch Fördern
von Endlosfadenscharen in mehreren Fadenfördervorrichtungen durch pneumatische Fadenabzugsdüsen
mit Hilfe von Primärgasströmen in Form flacher Bänder, elektrostatisches Aufladen der
Fäden auf mindestens 30 000 elektrostatische Einheiten/m2,
pneumatische Beeinflussung der Bewegungsrichtung der Fadenscharen und Sammlung der
Fäden in einer Ablegezone auf einer sich kontinuierlich von der Ablegezone fortbewegenden Aufnehmerfläche
unter Bildung eines Vliesgefüges, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Fäden mindestens einer Gruppe von einander benachbarten
Schlitzdüsen periodisch mit einer an der Aufnehmerrläche gemessenen, im wesentlichen
gleichmäßigen Ablenkgeschwindigkeit durch Anblasen mit mindestens einem Sekundärgasstrom im
wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung der geförderten Fäden und der Aufnehmerfläche
Über diese hin- und herführt, die Fäden mindestens einer anderen Gruppe von Abzugsdüsen in ähnlicher
Weise, aber im wesentlichen parallel zu der Bewegungsrichtung der Aufnehmerfläche, über
diese hin- und herführt, und die Fadenscharen derart ablegt, daß sie sich an den Rändern berühren, wobei
man die Ablenkgeschwindigkeit beider Gruppen von Fadenscharen bei konstanter Amplitude so
bemißt, daß sie das 0,33- bis !fache der Fadengeschwindigkeit beim Austritt aus der Fadenfördervorrichtung
und mindestens das 2,5fache der Geschwindigkeit beträgt, mit der sich die Aufnehmerfläche
von der Ablegezone fortbewegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sekundärgasstrom auf jeden
Primärgasstrom unter einem Winkel von 60 bis 90° derart auftrifft, daß der Sekundärgasstrom die Fäden
in bezug auf die Strömungsachse des Primärgasstroms um nicht mehr als 45° ablenkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Primärgasströme der
ersten Gruppe gleichzeitig und im wesentlichen gleichphasig sowie die Primärgasströme der zweiten
Gruppe ebenfalls gleichzeitig und gleichphasig in Schwingung versetzt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 bis 3 mit einer Mehrzahl von
Fadenquellen, einer Mehrzahl von Fadenfördervorrichtungen und einer Aufnehmerfläche, wobei jede
Fadenfördervorrichtung eine Schlitzdüse enthält, deren Einlaß- und Auslaßende durch einen Fadenkanal
von im allgemeinen rechteckigen Querschnitt verbunden sind, dessen Auslaßende vorzugsweise als
langgestreckter Diffusor ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Auslaßende (39) der
Düse (12) zwei gegenüberliegende Gehäuse (22, 24) angebracht sind, die zusammen mit dem Auslaßende
(39) einander gegenüberliegende Kammern (26, 28) mit gegenüberliegenden, 0,127 bis 2,032 mm weiten
Auslaßschlitzen bilden, die mit der Achse des Fadenkanals (40) einen Winkel von 60 bis 90° bilden
und in dessen Längsrichtung verlaufen, und daß die Vorrichtung mit einer Druckgasquelle, einem Drehventil
(130) und Verbindungsleitungen (32, 34) zwischen der Druckgasquelle und den Kammern (26,
28) zur Übertragung von Druckgasimpulsen zu den
Kammern versehen ist
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (12) in parallelen Linien
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, bei der das zylindrische Drehventil einen in der Drehachse
mittig angeordneten Druckgasanschluß und mindestens eine seitliche Bohrung in der Zylinderwand
als Auslaßöffnung aufweist, wobei der zylindrische Rotor des Drehventils mit einem mittigen Hohlraum
versehen ist, der mit dem Einlaß des Ventiikörpers in
Verbindung steht und ebenfalls mindestens eine seitliche Bohrung aufweist, die die gleichen Querschnittsabmessungen
hat wie die Auslaßöffnung und mit dieser zur Deckung gebracht werden kann, so daß bei der Umdrehung des Rotors eine periodisch
abwechselnde Verbindung zwischen dem Auslaß und dem Einlaß zustande kommt, dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen öffnungen (164,166,168)
im Rotor rautenförmigen Querschnitt aufweisen, wobei die Größe des Ventils (130) so bemessen ist,
daß bei sämtlichen Deckungsgraden zwischen der Auslaßöffnung (144, 146) und der peripheren
öffnung (164, 166, 168) die Strömung durch die Auslaßöffnung (144, 146) bei kritischen Strömungsbedingungen stattfindet, und die Leitung (126,128) in
ihrer Größe so bemessen ist, daß bei sämtlichen Öffnunjrsgraden des Drehventils (130) die Strömung
durch die Leitung mit weniger als der kritischen Strömungsgeschwindigkeit stattfindet und sich an
den Kammern (26, 28) eine lineare Beziehung zwischen Druck und Zeit ergibt.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |