DE1750580B2 - Vorrichtung zum Aufbringen einer Thermoplast-Sperrschicht auf Teile der Gewinde von Kopfschrauben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Thermoplast-Sperrschicht auf Teile der Gewinde von Kopfschrauben, bestehend aus zwei im Abstand voneinander parallellaufenden, einen Spalt bildenden Förderbändern und seitlich unterhalb der Förderbänder angeordneten, nebeneinanderliegenden Bearbeitungseinrichtungen, wobei die zu bearbeitenden Schrauben mit ihren Köpfen auf den Förderbändern aufliegend und mit ihren Gewindeschäften durch den Spalt hängend angeordnet sind.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (US-PS 25 79 737) erfolgt eine beidseitige Spritzlackierung von metallischen Rädern, bei der die zu lackierenden Räder von zwei gegenüberliegenden, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betriebenen Förderbändern erfaßt, in Drehung versetzt und an Farbsprühdüsen zur Lackierung vorbeigeführt werden. Für Körper, die sich nicht wie Räder in Drehung versetzen lassen, ist jedoch diese bekannte Vorrichtung nicht verwendbar.

Bei anderen bekannten Vorrichtungen, mit denen Gegenstände wie Wicklungen für Elektromotoren entlang eines begrenzten Oberflächenbereichs bespritzt werden sollen (US-PS 32 91 630), ist ferner ein verhältnismäßig großer Aufwand erforderlich, weil das Bespritzen der rotierenden Gegenstände unter einer Vakuumhaube erfolgen muß.

Bekannte Verfahren und Vorrichtungen dieser Art sind deshalb nicht ohne weiteres auf Vorrichtungen anwendbar, mit denen eine Thermoplast-Sperrschicht auf Teile der Gewinde von Kopfschrauben aufgebracht werden sollen. Derartige Sperrschichten an Schrauben dienen bekanntlich dazu, das Lösen der in eine Mutter eingeschraubten Schraube zu vermeiden, indem eine Bindung der aufgetragenen Sperrschicht an das Gewinde vorgesehen wird, die stärker ist als die zwischen der Sperrschicht und der Mutter beim <-, Einschrauben auftretende Reibung. Bei bisher bekannten Vorrichtungen zur Herstellung von selbstsperrenden Schrauben wurden entweder Teile des Gewindes deformiert, um einen Bereich mit verstärkter Wechselwirkung zu bilden, oder es wurde eine Ausnehmung in ίο den Gewindeschaft gebohrt oder gestanzt, um ein elastisches Element oder eine metallische Feder darin anzuordnen. Bei bekannten Verfahren zum Aufbringen einer Thermoplast-Sperrschicht war es jedoch bisher erforderlich, einen Hauptteil des Gewindes abzudecken, \r, um den nicht abgedeckten Teil mit einem thermoplastischen Material zu verschmelzen (vergleiche FR-PS 14 28 059). Bei allen bekannten Konstruktionen dieser Art waren deshalb verhältnismäßig komplizierte Maschinen erforderlich, beispielsweise besondere Gewindeschneidwerkzeuge, Bohrmaschinen oder Pressen, bzw. eine aufwendige Handarbeit, um jede Kopfschraube außerhalb der zu beschichtenden Fläche geeignet abzudecken und mit ausreichender Sicherheit zu vermeiden, d/ß nicht zu beschichtende Bereiche beim 2^r> Aufsprühen <in"ir*Kunststoff überzogen werden. Außerdem ist es im allgemeinen nur möglich, eine Schicht gleichförmiger Dicke aufzusprühen, womit der Bestimmungszweck einer Sperrschicht an einer Kopfschraube nicht erfüllt werden kann.

jo Es ist desiialb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Thermoplast-Sperrschicht auf Teile der Gewinde von Kopfschrauben unter möglichst weitgehender Vermeidung der genannten Nachteile und Schwierigkeiten derart zu verbessern, ■ι daß in einer für eine Massenproduktion geeigneten Vorrichtung jeweils auf mehrere Gewindegänge einer Kopfschraube in einem bis zu 120° umfassenden Umfangsabschnitt eine derartige Sperrschicht mit hoher Geschwindigkeit und zuverlässig aufgebracht t;» werden kann.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der

eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der

•η Unteransprüche.

Der besondere Vorteil der Erfindung ist deshalb darin zu sehen, daß Kopfschrauben mit genau definierten Sperrschichten mit einer vorherbestimmten dreidimensionalen Form durch eine Sprühtechnik in besonders wirtschaftlicher Weise aufgetragen werden können.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung;

Fig.2 eine teilweise im Schnitt dargestellte Teilansicht der Bearbeitungseinrichtung in Fig. 1 zum Aufsprühen von Thermoplastpulver;

F i g. 3 und 4 einen Vertikalschnitt bzw. einen Horizontalschnitt durch die Auftragdüse in F i g. 2;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 1; und

Fi g. 6 bis 8 Schniiiansichten entlang der Linie VI-VI, VII-VIlbzw. VIII-VIII in Fig.5.

Bei dem in F i g. 1 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind an den gegenüberliegenden Enden der Vorrichtung zwei parallel zueinander liegende Keilriemenscheiben 2 und 4 vorgesehen, durch die zwei parallel zueinander

angeordnete Förderbänder 6 angetrieben werden. Die Förderbänder dienen zum Transport einer Anzahl von Kopfschrauben, deren Kopfunterseite auf den Förderbändern 6 aufliegt. Die Schrauben werden von den Förderbändern 6 nacheinander einer Bearbeitungseinrichtung P zugeführt, in der mit Hilfe einer Düse 60 Grundierungsmittel aufgetragen wird. Dahinter ist eine Bearbeitungseinrichtung H mit einer Heizstelle 70 zum Erwärmen der Schrauben auf eine vorherbestimmte Temperatur vorgesehen, eine Bearbeitungsstelle R nut einer Thermoplastpulver-Auftragdüse 46, sowie eine Bearbeitungreinrichtung C mit einer Kühlvorrichtung 80 (F i g. 8) zum Härten der aufgetragenen Sperrschicht. Die Förderbänder 6 laufen über Schienen 8.

Die zum Aufbringen der Sperrschicht dienende Bearbeitungseinrichtung R enthält einen Trichter 10 für Thermoplastpulver, an dessen unterem Ende ein Auslaß 12 vorgesehen ist, dem über eine rotierende Förderstrecke 14 eine dosierte Menge des Thermoplastpulvers zugeführt wird. Die Förderschnecke 14 wird über eine Welle 16, ein Untersetzungsgetriebe 19, Riemenscheiben 20 und 22 und Keilriemen 24 von einem Motor 18 angetrieben. Der Trichter 10 ist mit einer Halterungseinrichtung 30 verstellbar am Maschinenrahmen angeordnet. Die Halterungseinrichtung 30 und der Trichter 10 können entlang einer Stütze 32 mit Hilfe einer Führung 34 in unterschiedliche Höhenlagen verschoben und mit Hilfe von Klemmschrauben 36 in der betreffenden Lage gehalten werden. Die Halterungseinrichtung 30 ist an einer in vertikaler Richtung verstellbaren Schiene befestigt, an der auch der Motor 18 an einem Träger 91 angeordnet ist.

Der Auslaß 12 mündet in einen weiteren Trichter 40 ein, dessen Tülle in einen Verteiler 42 (F i g. 2) übergeht. Der Verteiler 42 enthält eine Druckgasleitung 44 und die Auftragdüse 46. Der Trichter 40, der Verteiler 42, die Druckgasleitung 44 und die Auftragdüse 46 sind an einer fest mit der Schiene 90 verbundenen Strebe 47 angeordnet. An der Schiene 90 kann der Verteiler 42 mit dem Trichter 40 und der Druckgasleitung 44 zusammen mit dem Vorratsspeicher 10 nach dem Lösen der Klemmschrauben 36 verstellt werden. Zur Erleichterung dieser Verstellung ist ein Hebel 92 vorgesehen, der am Maschinenrahmen angelenkt ist und an dem ein Handgriff vorgesehen ist. Zwischen Drehpunkt und Verstellpunkt stützt der Hebel 92 die Schiene 90 ab. Die Schiene 90 ist an einem an dem Hebel 92 befestigten Zapfen angelenkt, der durch eine kreisbogenförmige Schlitzführung vorragt und mit einer Klemniutter 94 versehen ist, so daß der Zapfen und damit die Höhenlage der Schiene 90 entsprechend den Endpunkten a und b der Schlitzführung verstellbar ist. Mit Hilfe dieser einfachen Konstruktion ist es deshalb möglich, Schrauben mit unterschiedlichen Längen mit einer Sperrschicht zu versehen, oder an Schrauben bestimmter Länge die Sperrschicht an einer gewünschten Stelle aufzubringen.

Das über den Trichter 40 dem Verteiler 42 zugeführte Thermoplastpulver wird mit der durch die Druckgasleitung 44 eintretenden Druckluft vermischt und durch die Auftragdüse 46 auf die erwärmten Schraubenschäfte E aufgesprüht, die zwischen den Förderbändern 6 herabhängen und an der Auftragdüse 46 vorbeitransportiert werden. Gegenüber der Auftragdüse 46 ist eine Saugvorrichtung 48 angeordnet, die ein gleichmäßiges Aufbringen auf den betreffenden Schraubenschaft E gewährleistet und abgesaugtes Thermoplastpulver in den Vorratstrichter 10 zurücktransportiert.

Die Auftragdüse 46 ist eine Schlitzdüse, deren schlitzförmige öffnung in Förderrichlung der Schrauben liegt. Die Düse 46 ist durch Düsen mit anderen Abmessungen austauschbar, so daß unterschiedliche Querschnitte des Sprühstrahls erzielt werden können. Die Größe der Düse hängt von den Abmessungen der mit einer Sperrschicht zu versehenden Schrauben ab. Die Form der Düsenöffnung bestimmt die Form der Sperrschicht, die normalerweise mehrere Gewindegänge mit einer vorherbestimmten Dicke überdecken soll, so daß bei dem betreffenden Gewinde eine geeignete Sperrwirkung erzielt werden kann. Ferner kann die Form der Sperrschicht durch die Fördergeschwindigkeit der Schrauben beeinflußt werden, und die Schrauben können auch um ihre eigene Achse gedreht werden, indem unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten der Förderbänder 6 eingestellt werden.

Die Bearbeitungseinrichtung P zum Auftragen von Grundiermittel liegt vor der Heizstelle 70, hinter der die Auftragdüse 46 angeordnet ist. In der Bearbeitungseinrichtung Pist eine Düse 60 vorgesehen, mit der flüssiges Grundiermittel aufgesprüht werden kann. Die Düse 60 ist an einer Schiene 62 angeordnet, die wie die Schiene 90 in vertikaler Richtung entlang einer Strecke Y (Fig.6) verstellbar ist. Die Schiene 62 kann mit einer Klemmschraube 64 in der eingestellten Lage festgeklemmt werden. Deshalb kann das Grundiermittel auf bestimmte Stellen der vorbeitransportierten Schrauben aufgetragen werden. Die Düse 60 ist wie die Auftragdüse 46 eine auswechselbar angeordnete Schlitzdüse. Aus der Düse 60 versprühtes Grundiermittel, das nicht auf die Schraubenschäfte E aufgetragen wird, wird von einer Saugvorrichtung 66 aufgesaugt. Das Grundiermittel kann jedoch auch mit Hilfe einer Auftragrolle od. dgl. Einrichtungen an sich bekannter Art aufgetragen werden.

Die Heizstelle 70 besteht vorzugsweise aus einem Induktionsheizelement (Fig. 7). Das Induktionsheizelement ist unterhalb der Förderbänder 6 angeordnet und umgibt die von den Förderbändern 6 herabhängenden Schraubenschäfte. Das Heizelement wird von einem Winkeleisen 72 getragen und kann mit diesem entlang einem Bereich Vnach dem Lösen einer Klemmschraube 74 in seiner Höhenlage verstellt werden. Das Heizelement ist ebenfalls auswechselbar angeordnet. Die Förderbänder 6 bestehen vorzugsweise aus einem nicht metallischen Material. Das Heizelement erwärmt die Schraubenschäfte auf eine zum Schmelzen des aus der Auftragdüse 46 austretenden Thermoplastpulvers geeignete Temperatur und dient gleichzeitig zum Trocknen der Grundierschicht.

Die Kühlvorrichtung 80 besteht aus einem Leitblech, durch das eine Kaltluftströmung auf die von den Förderbändern 6 getragenen Kopfschrauben gerichtet wird. Das Leitblech 80 ist an einem Winkeleisen 82 angeordnet und kann ebenfalls entlang einem Bereich Y in der Höhe verstellt werden. Dem Leitblech wird Kaltluft durch einen Schlauch 86 zugeführt.

Da die Bearbeitungseinrichtungen verstellt und die Düsen 46, 60 ausgewechselt werden können, und weil auch der Abstand zwischen den Förderbändern 6 erforderlichenfalls geändert werden kann, können mit einer derartigen Vorrichtung mit einem verhältnismäßig gerineen Arbeitsaufwand auch Kopfschrauben unterschiedlicher Größe bei im übrigen vollautomatischer Arbeitsweise mit Thermoplast-Sperrschichten versehen werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Aufbringen einer Thermoplast-Sperrschicht auf Teile der Gewinde von Kopfschrauben, bestehend aus zwei im Abstand voneinander parallellaufenden, einen Spalt bildenden Förderbändern und seitlich unterhalb der Förderbänder angeordneten, nebeneinanderliegenden Bearbeitungseinrichtungen, wobei die zu bearbeitenden Schrauben mit ihren Köpfen auf den Förderbändern aufliegend und mit ihren Gewindeschäften durch den Spalt hängend angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungseinrichtungen (P, H, R, C) aus einer Düse (60) zum Auftragen von Grundiermittel, einer Heizstelle (70), einer Thermoplastpulver-Auftragdüse (46) und einer Kühlvorrichtung (80) bestehen und relativ zu den Förderbändern höhenverstellbar sind, daß die beiden Düsen (60, 46) Schlitzdüsen sind, dia der Breite nach parallel zu den Förderbändern (6) angeordnet sind, daß die Thermoplastpulver-Auftragdüse (46) an eine Zufuhr (40) für Thermoplastpulver und an eine Druckgasleitung (44) angeschlossen ist, und daß die Öffnungen der Düsen (60; 46) einseitig gegen die Schraubenschäfte (E) gerichtet und auf gleicher Höhe angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportgeschwindigkeit der Förderbänder (6) regelbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (60; 46) auswechselbar angeordnet sind.