DE1745350C3 - Blockmischpolymerisat - Google Patents
BlockmischpolymerisatInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
R1 -N--R.,
in der Ri, R2 und Rj ein Wasserstoffatom oder
in der Ri, R2 und Rj ein Wasserstoffatom oder
aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und zwei der Kohlenwasserstoffreste
einen cyclischen Rest bilden können, und mit Sauerstoff und anschließende Blockmischpolymerisation
mit einer Acrylverbindung der allgemeinen Formel
R O
CH2=C-C-O-R-N
R"
R'"
in der R ein Wasserstoffatom oder einen Melhylrest, R'
einen Alkylcnrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und R" und R'" Wasserstoffatome oder Alkylreste mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen bedeuten, in einer derartigen Menge, daß im Blockmischpolymerisat-Endproduki 0,1
bis 23 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Blockmischpolymerisatendprodukts, einpolymerisieri
sind.
Die hier verwendete Bezeichnung »kristallin« steht für die Kristallinität einer getemperten Polymerisatprobe
durch Röntgcn-Analyse. Die Herstellung von Polypropylen und der genannten Arten von Äthylen/
Propylen-Mischpolymerisalen ist bekannt. Gewöhnlich werden diese Polymerisate aus ihren Monomeren durch
Polymerisation mit organometallischen, komplexen, häufig als »Zieglerw-Katalysatoren bezeichneten Katalysatoren
hergestellt. Diese Katalysatoren werden erhalten durch Umsetzung von Übergangsmetallhalogeniden,
insbesondere Titanhalogeniden, mit Metall- in kohlenwasserstoffverbindungcn, insbesondere Aluminiumtrialkylen,
Alkylaiuminiumhalogeniden und Alkylaluminiumhydriden.
Zufällige Mischpolymerisate von Propylen und Äthylen werden erhalten durch Polymerisation
von Mischungen aus Propylen und Äthylen, r, während Blockmischpolymerisate durch aufeinanderfolgende
Polymerisation von Propylen und Äthylen unter Verwendung desselben Katalysators hergestellt werden. Die Einzelheiten der jeweiligen
Polymerisationsverfahren sind in der Literatur beschrieben und dem Fachmann bekannt, weshalb sie hier nicht
weiter aufgeführt zu werden brauchen.
Extraktionsuntersuchungen des Blockmischpolymerisat-Endprodukts zeigen, daß die anspruchsgemäße
Acrylverbindung an das Polypropylen/Äthylen/Polymerisat gebunden ist, obgleich der genaue Mechanismus,
nach welchem dies geschieht, nicht ganz bekannt ist. Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß gewisse geringe
Mengen an Homopolymerisat gebildet werden können, was von den besonderen, verwendeten Reaktionsbedingungen
abhängt; falls diese Mengen als unerwünscht angesehen werden, können sie durch Extraktion
entfernt werden. Der Gehalt an polymerisierter Acrylverbindung kann innerhalb des Bereiches von
0,1—25 Gew.-% des Blockmischpolymerisat-Endprodukts variiert werden. Die optimale Konzentration der
Acrylverbindung im Propylenpolymerisat variiert mit dem besonderen Propylenpolymerisat, der besonderen
Acrylverbindung und der beabsichtigten Verwendung des Blockmischpolymerisates. Gewöhnlich wird der
Gehalt an polymerisierter Acrylverbindung vorzugsweise zwischen 1 bis 15 Gew.-% des Blockmischpolymerisat-Endprodukts
gehalten. Geeignete Acrylverbindungen, die bei der Bildung der erfindungsgemäßen
neuen Blockmischpolymerisate verwendet werden, t>>
umfassen
Dimethylaminoäthylmethacrylat,
Dimethylaminoäthylacrylat,
Methylaminoäthylmethacrylat,
Methylaminoäthylacrylat,
Aminoäthylacrylat,
Aminomethylacrylat,
Diäthylaminoäthylacrylat,
3-(Dimethylamino)-butylacrylat,
4-(Dimethylamino)-butyl-acrylat,
4-(Dimethylamino)-butylmethacrylatund
6-(Dimethylamino)-2-äthylhexylacrylaL
Das Verfahren der Blockmischpolymerisation ist im einzelnen beschrieben in der gleichzeitig eingereichten DE-OS 17 45 349. Grundsätzlich besteht die dort beschriebene Blockmischpolymerisation in einem dreistufigen Verfahren, in welchem — anwendbar auf die erfindungsgemäßen neuen Blockmischpolymerisate — in der ersten Stufe eine Mischung des festen, von nicht umgesetztem Olefinmonomeren freien Propylenpolymerisates und des beschriebenen, organometallischen, komplexen Katalysators gebildet wird; in der zweiten Stufe wird diese Mischung mit der Stickstoffverbindung und mit Sauerstoff behandelt, die dann von der Polymerisatmischung entfernt werden; und in der dritten Stufe wird die aktivierte Polymerisatmischung mit der Acrylverbindung in Berührung gebracht, bis man das Blockmischpolymerisat erhält. Die in der ersten Stufe gebildete Polymerisatmischung stammt aus der Polymerisation des Propylens oder des Äthylens und Propylens, die den organometallischen, komplexen Katalysator enthalten, bevor irgendeine Deaktivierung des Katalysators erfolgt ist. Alles nicht umgesetzte Monomere und vorzugsweise auch jegliches Lösungsmittel werden vor der Aktivierung der Reaktion zur Polymerisation mit der Acrylverbindung entfernt. Die feste Polymerisat/Katalysator-Mischung wird dann mit der Stickstoffverbindung, vorzugsweise Ammoniak — obgleich auch andere unter die allgemeine Formel fallende Stickstoffverbindungen, wie gasförmige, primäre, sekundäre und tertiäre Amine, verwendet werden können — behandelt, indem man einen Ammoniaküberschuß bei einem Druck von 0,007 bis 7 atü durch die Polymeris^t/Katalysator-Mischung leitet. Dann wird die mit NHj behandelte Mischung mit einem inerten Gas, wie Argon, durchgespült, und ein Sauerstoffstrom wird durch die Mischung geleitet, die dann wiederum mit einem inerten Gas durchgespült wird. Obgleich es bevorzugt wird, die Mischung getrennt mit der Stickstoffverbindung und dann mit dem Sauerstoff zu behandeln, können auch Mischungen von NHj und O2 verwendet werden. Die Temperaturen zur Durchführung der Gasbehandlung sind nicht entscheidend und können stark variiert werden. Gewöhnlich sollte die Temperatur den Schmelzpunkt des Polymerisates nicht übersteigen, so daß sie das Polymerisat während der Behandlung mit den aktivierenden Gasen in fester Phase befindet. Geeignete Temperaturen liegen daher zwischen 15 und 121°C, vorzugsweise zwischen 15 und 660C.
Das Verfahren der Blockmischpolymerisation ist im einzelnen beschrieben in der gleichzeitig eingereichten DE-OS 17 45 349. Grundsätzlich besteht die dort beschriebene Blockmischpolymerisation in einem dreistufigen Verfahren, in welchem — anwendbar auf die erfindungsgemäßen neuen Blockmischpolymerisate — in der ersten Stufe eine Mischung des festen, von nicht umgesetztem Olefinmonomeren freien Propylenpolymerisates und des beschriebenen, organometallischen, komplexen Katalysators gebildet wird; in der zweiten Stufe wird diese Mischung mit der Stickstoffverbindung und mit Sauerstoff behandelt, die dann von der Polymerisatmischung entfernt werden; und in der dritten Stufe wird die aktivierte Polymerisatmischung mit der Acrylverbindung in Berührung gebracht, bis man das Blockmischpolymerisat erhält. Die in der ersten Stufe gebildete Polymerisatmischung stammt aus der Polymerisation des Propylens oder des Äthylens und Propylens, die den organometallischen, komplexen Katalysator enthalten, bevor irgendeine Deaktivierung des Katalysators erfolgt ist. Alles nicht umgesetzte Monomere und vorzugsweise auch jegliches Lösungsmittel werden vor der Aktivierung der Reaktion zur Polymerisation mit der Acrylverbindung entfernt. Die feste Polymerisat/Katalysator-Mischung wird dann mit der Stickstoffverbindung, vorzugsweise Ammoniak — obgleich auch andere unter die allgemeine Formel fallende Stickstoffverbindungen, wie gasförmige, primäre, sekundäre und tertiäre Amine, verwendet werden können — behandelt, indem man einen Ammoniaküberschuß bei einem Druck von 0,007 bis 7 atü durch die Polymeris^t/Katalysator-Mischung leitet. Dann wird die mit NHj behandelte Mischung mit einem inerten Gas, wie Argon, durchgespült, und ein Sauerstoffstrom wird durch die Mischung geleitet, die dann wiederum mit einem inerten Gas durchgespült wird. Obgleich es bevorzugt wird, die Mischung getrennt mit der Stickstoffverbindung und dann mit dem Sauerstoff zu behandeln, können auch Mischungen von NHj und O2 verwendet werden. Die Temperaturen zur Durchführung der Gasbehandlung sind nicht entscheidend und können stark variiert werden. Gewöhnlich sollte die Temperatur den Schmelzpunkt des Polymerisates nicht übersteigen, so daß sie das Polymerisat während der Behandlung mit den aktivierenden Gasen in fester Phase befindet. Geeignete Temperaturen liegen daher zwischen 15 und 121°C, vorzugsweise zwischen 15 und 660C.
Die dritte Stufe des zur Bildung der erfindungsgemäßen neuen Propylenblockmischpoiymerisate verwendeten
Verfahrens besteht in der Zugabe der Acrylverbindung zur behandelten, festen Polymerisatreaktionsmischung.
Die Blockmischpolymerisation erfolgt durch Zugabe des Monomeren in flüssiger Form zur
iktivierten, festen Polymerisatmischung. Aufgrund der ^üthermen Polymerisation ist es oft unnötig, das
behandelte Polymerisat zwecks Blockmischpolymerisation zu erhitzen. Gewöhnlich wird eine Reaktionstemperatur
von 15 bis 121°C, vorzugsweise 32 bis 71"C.
aufrechterhallen. Die flüssige Acrylverbindung kann in
Masse oder in Form einer Lösung verwendet werden; eine Lösung wird verwendet, wenn man Blockmischpolymerisate
mit einem niedrigen Gehalt an Acrylverbindung wünscht. Die Verwendung von Lösungsmitteln ist
auch vorteilhaft zur Unterdrückung jeglicher Homopolymerisation der Acrylverbindung.
Das Maß an Blockmischpolymerisation hängt ab von den ve· v/endeten Reaktionsbedingungen und variiert
mit dem jeweiligen Monomeren. Im allgemeinen bewirkt jedoch eine größere Menge der Acrylverbindung
ein höheres Maß an Blockmischpolymerisation: dasselbe gilt für eine niedrigere Polymerisationstemperatur.
Gewöhnlich wird ein Überschuß zwischen 10 und 100% des im Blockmischpolymerisat gewünschten
Gehaltes der Acrylverbindung verwendet, vorzugsweise ein Überschuß zwischen 20 und 40%. Die
Reaktionszeiten variieren, im allgemeinen läßt man die Reaktion jedoch bis zur Beendigung kommen, was
durch Temperaturveränderungen gemessen wird. Die in 2» Kombination mit der Acrylverbindung jeweils verwendeten
Lösungsmittel sind solche, die die Acrylverbindung lösen können, jedoch anderweitig im System inert
bleiben. Besonders geeignete Lösungsmittel sind Kohlenwasserstofflösungsmittel,
wie Hexan, Cyclohexan. Heptan, Benzol und Xylol.
Das aus der Blockmischpolymerisation erhaltene Produkt wird dann gereinigt, indem man nicht
umgesetzte Acrylverbindung entfernt und die Katalysatorrückstände nach üblichen Reinigungsverfahrer, für jo
Olefinpolymerisate, die durch Polymerisation mit dem beschriebenen, organometallischen Katalysatoren hergestellt
wurden, deaktiviert und ausfällt. Solche Verfahren können bestehen im Waschen des festen
Polymerisatproduktes mit Wasser, verdünnter Salzsäu- j-j
re. Alkohol oder einer Kombination derselben oder durch Verwendung von Alkohollösungcn, die Chelatierungsmittel
enthalten, die in beschriebener Weise mit den metallischen Komponenten des Katalysators einen
Chelat-Komplex bilden können. Werden bei der Blockmischpolymerisation merkliche Mengen an Homopolymerisat
der Acrylverbindung gebildet, so können diese durch selektive Extraktion mit leicht polaren,
organischen Lösungsmitteln, wie Estern, Ketonen und Äthern, entfernt werden. Die Verwendung des Lösungs- 4i
mittels während der Blockmischpolymerisation kann die Homogenität der erhaltenen Blockmischpolymerisate
verbessern. Eine weitere Homogenisierung der Blockmischpolymerisate kann auch erzielt werden, indem
man das Polymerisat nach seiner Abtrennung vom nicht umgesetzten Monomeren und nach Entfernung der
Katalysatorrückständc in der Schmelzt- mischt. Ein solches Schmelzmischen erfolgt in einer Strangpresse
oder jeder anderen, bisher zum Schmelzmischen thermoplastischer Harze verwendeten Vorrichtung.
Die Blockmischpolymerisate können weiter, was hier jedoch nicht mehr unter Schutz gestellt ist. mit
unmodifizierten Propylenpolymerisaten gemischt werden, wenn die Verminderung des Gehaltes an
Acrylverbindung in einem besonderen Mischpolymeri- e>o
sat gewünscht wird.
Die erhaltenen Blockmischpolymerisate werden nach üblichen Verfahren für Propylenpolymerisate zu Filmen.
Fasern und anderen Gegenständen geformt. In derartig hergestellten Gegenständen zeigt das erfindungsgemä- bs
ße Blockmischpoiymcrisiti eine größere Farbaufnahmefähigkeit
als die nicht derartig modifizierten Propylenpolymerisate ohne wesentliche Beeinflussung der
wünschenswerten mechanischen Eigenschaften des unmodifizierten Propylenpolymerisates. Die erfindungsgemäßen
Blockmischpolymerisate sind besonders aufnahmefähig für saure Farbstoffe.
Falls nicht anders angegeben, sind alle Teile und Prozentangaben in den folgenden Beispielen Gew.-Teile
und Gew.-%.
In ein erhitztes 1 -I-Stahlreaktionsgefäß wurden 0,65 g
Aluminiumchlorid/Titanchlorid, AICI3 · 3 TiCIj, und
dann 8,4ml !molares Diäthylaluminiummonochiorid
gegeben, was einem molaren Verhältnis von Al/Ti von 2
entsprach. Das Reaktionsgefäß wurde mit gasförmigem Wasserstoff auf einen Druck von 1,05 atü gebracht, und
es wurden 400 ml flüssiges Propylenmonomeres zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde unter Rühren von
24 auf 60°C erhitzt und 40 Minuten auf dieser Temperatur gehallen. Das Reaktionsgefäß wurde
entlüftet bzw. entspannt und zur Entfernung von Spuren an Propylenmonomerem 15 Minuten mit gasförmigem
Argon durchgespült. Das System wurde gegen die Atmosphäre verschlossen, und dem Polypropylen
enthaltenden Reaktionsgefäß wurde gasförmiger Ammoniak bis zu einem Druck von 0,21 atü zugefügt. Nach
5 Minuten langem Rühren wurde der Ammoniak entlüftet und seine Spuren durch einen Argonstrom
enifernt. Das System wurde verschlossen, und in den Reaktor wurde Sauerstoff bis zu einem Druck von
0,7 alü eingeleitet. Nach 5 Minuten weiterem Rühren wurde der Sauerstoff entlüftet und der Reaktor kurz mit
Argongas durchgespült.
Dann wurden in das Reaktionsgefäß 50 ml des'. Dimcthylaminoälhylmethacrylat bei 35,5°C gegeben.
Durch die exotherme Reaktion stieg die Temperatur auf 60,5°C, wo sie sich ohne weiteres Erhitzen 40 Minuten
hielt. Dann wurde das Reaktionsgelaß abgekühlt und geöffnet. Das Reaktionsprodukt wurde 2mal mit
gleichen Teilen einer heißen Isopropanol/Heptan-Mischung
gewaschen. Das erhaltene, getrocknete Polypro-
pylen/Poly-idimethylaminoäthylacrylatJ-Blockmischpolymerisat
wog 230 g, hatte eine Dichte von 0,933 g/ml und einen Schmelzindex (ASTM D-1238-62T) von 5,0
bei 230°C. Laut Infrarot-Analyse enthielt das Produkt 9% Dimethylaminoäthylmethacrylat. Die Extraktion
eines Teils des Produktes mit Äthylacetal ergab keine Beeinflussung des Methylacrylatgehaltes des Polymerisates.
Dies zeigt die Bildung eines Blockmischpolymerisates.
Eine Probe des Blockmischpolymerisates wurde aus der Schmelze zu Fasern von 0,13 mm Durchmesser
versponnen. Eine 2-g-Probe der Faser wurde in ein verdünntes saures Farbbad, das 0,5% Martiusgelb
enthielt, eingetaucht. Nach 10 Minuten bei etwa 50°C wurde die Faser aus dem Farbbad entfernt und mit einer
l%igen Lösung eines handelsüblichen Waschmittels gewaschen. Dann wurde die gelbe Faser mit Wasser
gespült und getrocknet. Es wurde keine Farbveränderung festgestellt, wenn eine Probe der getrockneten
Faser 1 Stunde bei 500C in einer mit Tetrachlorkohlenstoff,
Ligroin und Amylalkohol hergestellten Lösung chemisch gereinigt wurde.
Das Blockmischpolymerisat wurde mit weiterem Polypropylen gemischt, um den Gehalt an Poly-(dimethylaminoäthylacrylat)
auf 3% zu verringern. Das erhaltene Polymerisat-Gemisch zeigte nach Verspinnen zu Fasern aus der Schmelze eine ausgezeichnete
Farbstoff auf nahmefähigkeit.
Vcrglcichsbcispiel
Das Polymerisationsverfahren von Beispiel I wurde wiederholt, wobei jedoch die Sauerstoffbehandlungssiufe
weggelassen wurde. Das erhaltene Blockmischpo- ">
lymerisat hatte eine Dichte von 0,909 g/ml und einem Schmelzindcx von 2,1 bei 230°C. Laut IR-Analyse
enthielt das Blockmischpolymerisat 1,5% polymerisicrtes Dimcthy liiminoathylmcthacryli.it.
K)
Gemäß Beispiel 1 wurde ein Polypropylen hergestellt. Dann wurden zur erhaltenen Reaktionsmiscliung 12 g
Äthylen mit einer Geschwindigkeit von 2 g/min zugegeben und die Polymerisation weitere 10 Minuten
fortgesetzt. Dann wurde die Reaktionsmischung entlüftet und wie in Beispiel I mit Ammoniak und Sauerstoff
behandelt. Das aktivierte Polyäthylen/Polypropylcn-Blockniischpolymerisat
wurde wie in Beispiel 1 mit Dimethylaminoäthylmcthacrylat mischpolymerisiert,
wodurch man ein Blockmischpolymerisat aus Polypropylen/Polyäthylen/ Poly-(dimethylaminoä thy I)- met h acrylat
erhielt.
Beispiel 1 wurde unter Verwendung von Methylaminoäthylacrylat anstelle des Dimethylaminoäthylmeihacrylatcs
wiederholt. So wurde ein Polypropylen/Poly-(methylaminoäthylacrylat)-Blockmischpolymerisat
erhalten.
Die obigen Beispiele zeigen Herstellung und Eigenschaften der erfindungsgemäßen neuen Blockmischpolymerisate.
Selbstverständlich können auch andere erfindungsgemäße, aminosubstituierte acrylische Monomere
nach den dort angegebenen Verfahren block· mischpolymerisierl werden.
Claims (4)
1. Blockmischpolymerisat, erhalten durch Behandlung eines kristallinen Polypropylenhomopolymerisats
oder eines kristallinen zufälligen oder Blockmischpolymerisats von Propylen und Äthylen, das
frei von nicht umgesetztem, monomeren Olefin ist, aber organometallische, komplexe Katalysatoren
enthält, mit einer Stickstoffverbindung der allgemeinen Formel
R1-N-R3
in der Ri, R2 und Rj ein Wasserstoffatom oder
aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und zwei der Kohlenwasserstoffreste
einen cyclischen Rest bilden können, und mit Sauerstoff und anschließende Blockmischpolymerisation
mit einer Acrylverbindung der allgemeinen Formel
R O R"
CH,=C — C-O- R— N
R"'
in der R ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest, R' einen Alkylenrest mit I bis 8 Kohlenstoffatomen
und R" und R'" Wasserstoffatome oder Alkylreste mit I bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, in einer
derartigen Menge, daß im Blockmischpolymerisat-Endprodukt 0,1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Blockmischpolymerisatendprodukts, einpolymerisiert sind.
2. Blockmischpolymcrisat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es erhalten worden ist,
indem man zuerst mit der Stickstoffverbindung und dann mit Sauerstoff behandelt.
3. Blockmischpolymcrisat gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Verwendung
von Dimcthylaminoäthylmethacrylat hergestellt worden ist.
4. Verwendung der Blockmischpolymerisate gemäß Anspruch 1 bis 3 zur Herstellung von Filmen
und Fasern.
Hochmolekulare, kristalline Polymerisate des Propylens
finden immer weitere Verwendung in Form von Filmen und Fasern. Obgleich sie viele überlegene
Eigenschaften aufweisen, besteht einer ihrer Hauptnachteile in der Unfähigkeit dieser Polymerisate, in
Faserform angefärbt und in Filmform bedruckt zu werden. Zur Überwindung dieses Problems sind viele
Verfahren vorgeschlagen worden, wie z. B. Nachbehandlungen der geformten Gegenstände, Zusatz von
Verbindungen zur Erhöhung der Anfärbbarkeit der erhaltenen, fertigen Faser oder Zugabe von Pigmenten
zum Polymerisat vor seiner Verformung. Alle diese Verfahren haben jedoch wesentliche Nachteile. So ist
z. B. die Nachbehandlung von Filmen und Fasern nicht nur kostspielig, sondern im großtechnischen Maßstab
auch schwierig durchzuführen. Die Zugabe von Verbindungen zum Propylenpolymerisat kann ein
Ausschwitzen derselben während der Faser- oder Filmverwendung bewirken, wodurch Tönung und Farbe
des Materials beeinträchtigt werden. Das ausgeschwitzte Material kann weiterhin schädlich sein für das
Material, das mit dem Propylenpolymerisat in Berührung kommt. Weiterhin können die physikalischen
Eigenschaften des Propylenpolymerisates durch die Zugabe derartiger Verbindungen nachteilig beeinflußt
werden. Die Verwendung von Pigmenten, die dem Polymerisat vor der Faserherstellung zugegeben werden,
beschränkt die Auswahl der verfügbarer. Farben wesentlich, erfordert große Mischanlagen und eine
große Ausgangsmasse des Polymerisates, erlaubt kein Bedrucken der Stoffe und Filme und stellt oft Probleme
bezüglich der farblichen Gleichheit unterschiedlicher Ansätze desselben, pigmentierten Polymerisates. Obgleich
die Mischpolymerisation von Propylen mit Monomeren, die Farbstoffe aufnehmen können, zwecks
Verleihung einer Anfärbbarkeit vorgeschlagen worden ist, hat eine derartige Mischpolymerisation oft eine
ungünstige Wirkung auf die Reaktionsfähigkeit des Propylens bei der Polymerisatbildung, indem sie geringe
Polymerisationsgeschwindigkeiten und/oder die Bildung eines niedrig molekularen Polymerisates bewirkt.
Die unmittelbare Mischpolymerisation von zur Farbstoffaufnahme fähigen Monomeren mit dem Propylen
kann weiterhin eine merkliche Zerstörung der wünschenswerten mechanischen Eigenschaften verursachen.
In der US-PS 30 49 508 wird die Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten beschrieben, bei dem man
zuerst das entsprechende Olefin herstellt und z. B. in Fasern verformt. Diese Fasern werden dann ozonisiert
und das so erhaltene aktivierte Polymerisat einer
3-"i Pfropfpolymerisation unterworfen. Dieses Verfahren ist
umständlich und teuer, da man verschiedene Reaktionsgefäße für die verschiedenen Reaktionsslufen benötigt.
Insbesondere ist auch die Ozonbehandlung kostspielig, und zwar nicht nur, weil die entsprechenden Anlagen
aufwendig sind, sondern da auch besondere Vorsichtsmaßnahmen wegen der Giftigkeit von Ozon notwendig
sind. Es bestand somit nach wie vor ein Bedürfnis für ein einfaches und preisgünstiges Verfahren zur Herstellung
von Blockmischpolymerisate!!.
■)> Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die
Schaffung neuer Propylenpolymerisate mit verbesserter Anfärbbarkeit und Bedruckbarkeit, wobei diese Modifikation
in den anfärbbaren Propylenpolymerisaten keine wesentliche Schädigung der wünschenswerten, mecha-
")0 rüschen Eigenschaften bewirkt. Ein weiteres Ziel ist die
Schaffung anfärbbarer Propylenpolymerisate, die Blockmischpolymerisate von Propylen und Monomeren,
die farbstoffaufnahmefähig sind, darstellen und wobei die Monomeren die physikalischen Eigenschaften
T> des Propylenpolymerisates nicht nachteilig beeinflussen.
Die erfindungsgemäß neuen Blockmischpolymerisate,
werden erhalten durch Behandlung eines kristallinen Polypropylenhomopolymerisats oder eines kristallinen
zufälligen oder Blockmischpolymerisats von Propylen
bo und Äthylen, das frei von nicht umgesetztem, monomeren
Olefin ist. aber organometallische, komplexe Katalysatoren enthält, mit einer Stickstoffverbindung
der allgemeinen Formel
R,
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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-
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- 1967-12-08 GB GB55995/67A patent/GB1177550A/en not_active Expired
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