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VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES REIFENS MIT RUNDUMGEHEN-DEM FARBIGEM
FELD AUF DER REIFENSEITE.
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Bei der Herstellung von Industrie-, Motorrad-, Motorroller-, Fahrrad-und
Mopedreifen ist es Ublich, die Verachleissfertigkeit des Reifens durch Einmischen
von sog. verstärkenden FUllstoffen zu erhöhen. Der gewdhnlichste Füllstoff ist HAF-Russ.
Durch den FUllstoffzusatz werden die Reifen schwarz oder möglicherweise grau. Um
diese Farbe zu brechen, werden oft in den Reifen einvulkanisierte weisse Einlagen
benutzt.
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Eine andere Möglichkeit ist, den weissen Streifen an der Aussenseite
des Reifens anzubringen.
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Beim Binvulkanisieren der weissen Einlage ist es mit Rücksicht auf
das Aussehen des Reifens wichtig, dass die sichtbare Trennlinie zwischen des schwarzen
und den hellen Gummi des fertigen Reifens gleichmässig wird. Es ist jedoch praktisch
unmöglich, allein durch Sorgfalt in der Herstellung eine gleichmässige Trennlinie
zustandesubringen. Beim Vulkanisieren des Reifens lässt sich nämlich ein ungleichmässiges
Ausfliessen der beiden Werkstoffe praktisch nicht vermeiden, und dieses ungleichmässige
Ausfliessen bedeutet, dass die sichtbare Trennlinie im fertigen Reifen ungleichmassig
wird. Bisher sind verschiedene Verfahren verwendet worden, um zwischen den beiden
verschiedenfarbigen Gummis eine gleichmässige, sichtbare Trennlinie zustandezubringen.
Gemmes einem dieser bekannten Verfahren wird der Reifen mit Ueberlappung zwischen
dem dunklen Gummi und don hellen oui hergestellt, wobei sich das dunkle Gummi über
das helle hinauserstreckt. Beim Vulkanisieren wird auf der Aussenseite des Überlappenden
Teiles des dunkleren Gummis eine ringförmige, vorstehende Schutzrippe und eine ringfdrmige
Rille gobildet, wobei man nach dem Vulkanisieren die Begrenzungsrippe wergschleift,
um eine am fertigen Reifen sichtbare Trennlinie zwischen dunklem und halles Gummi
sustandesubringen. Auch bei diesem bekannten Verfahren ist es jedoch schwierig,
eine
gleichmEssige Trennlinie zu schaffen.
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Die Erfindung bezweckt, die Nachteile und Schwierigkeiten der bekannten
Verfahren zur Herstellung von Reifen mit rundumgehenden, farbigen Feldern an der
Reifenseite su beseitigen. Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung
eines fUr leichten Dienst bestimmten Reifens der Gruppe Industrie-, Motorrad-, MotorroDer-,
Fahrrad-und Mopedreifen mit rundumgehendem, farbigem Feld auf der Reifenseite, bei
welchem Verfahren ein Reifenrohling aufgebaut wird, wobei eine Gummieinlage, die
eine von den Ubrigen Reifenteilen abweichende Farbe hat und mit einem sich konzentrisch
rundum die Reifenseite erstreckenden Oberflachenteil die Oberfläche des Reifenrohlings
bildet, in den Reifenrohling bei seinem Aufbau eingelegt wird, wonach der fertiggebaute
Reifenrohling in einer Vulkaniaißrform vulkanisiert wird, aus der der fertigvulkanisierte
Reifen dann herausgenommen wird. Das erfindungsgemässe Yerfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass der genannte Oberflachenteil der Gummieinlage bei der Vulkanisierung 'mit zwei
sich innerhalb des Oberflachenteiles im Abstand von dessen Kanten konsentrisch rundum
den Reifen erstreckenden Rippen mit steilen Seiten versehen wird, und dass die Teile
der Quesieinlage ausserhalb wenigstens der einen Rippe nach der Vulkanisierung und
Herausnahme
des Reifens aus der Vulkanisierform mit einer selbstvulkanisierenden
Gummilösung bestrichen werden, die dieselbe oder hauptsächlich dieselbe Farbe wie
die restlichen Teile des Reifens besitzt.
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Ist der Reifen schwars, und soll er mit einem rundumgehenden, beispielsweise
weissen Farbfeld versehen werden, bestreicht man die Gummieinlageteile ausserhalb
der Rippen nach der Vulkanisierung und Herausnahme des Reifens aus der Vulkanisierform
vorzugsweise mit einer schwarzen, selbstvulkanisierenden Gummilösung auf Basis von
Chloroprengummi und einem Gummi der Gruppe Natur-, Isopren-und Styrol-Butadien-Gummi.
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Die Erfindung ist nun anhand des folgenden Ausführungsbeispiels nther
erläutert.
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BEISPIEL Ein schwarser Fahrradreifen mit weissem, rundumgehendem
Farbfeld auf der Reifenseite wurde unter Verwendung Ublicher Fertigungsmethoden
hergestellt, d. h. auf ein Kordgewebe wurde zunächst eine weisse Gummischicht der
unten angegebenen Zusammensetzung angebracht, wonach eine schwarze Lauffläche der
ebenfalls unten angegebenen Zusammensetzung aufgebracht wurde.
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Der so erhaltene Reifenrohling wurde in einwr Vulkanisierform vulkanisiert,
welche zwei konzentrisch verlaufende
Rillen in einer solchen Anordnung
besass, dass innerhalb des freien OberflGchenteiles des weissen Gummis im Abstand
von den Kanten dieses Gummis zwei Rippen mit steilen Seiten gebildet wurden. Nach
der Vulkanisierung und Herausnahme des Reifens aus der Vulkanisierform wurden die
ausserhalb der Rippen liegenden Teile des weissen Gummis mit einer selbstvulkanisierenden
Gummilösung bestrichen, die die im folgenden angegebene Zusammensetzung und im wesentlichen
dieselbe Farbe (schwarz) wie die Lauffläche des Reifens hatte.
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Schwarze LaufflEche Gewichtsteile Naturgummi 100 Ofenruss (Hochabreibfester
Olruss, HAF-Russ) 74 Kreide 9 Zinkoxyd 3, 7 Schwefel 2, 5 Santocure# (N-Cyklohexyl-2-banzothiazolsulfenamid)
1 Cumaronharz 9 Stearinaaure 1 Teignes Gummi Gewichtsteile Naturgummi 100
Kaolin64
Titan/di/oxyd 53 < Zinkoxyd 16 Cumaronharz 13 Spinnöl (Mineralöl) 6 Schwefel
2, 4 Mercapto-benzothiazol 0, 5 Tetramethylthiurammonosulfid 0, 2 Diphenylguanidin
0,35 Stearinsäure 1, 0 Schwarze Farbe Gewichtsteile Chloroprengummi 50 Naturgummi
50 Zinkoxyd 5 Magnesiumoxyd 2 Natriumacetat 1 Dibenzothiazyl-disulfid 1 Mercapto-imidazolin
0,5 Spinnöl (MineralOl) 5 Kanalruss (Mittelachwer verarbeitbarer Gasruas, MPC-Russ)
25 JET-black (von B. P. Goodrich Chemical Co., USA hergestellter Russ-Typ) 98
Die
schwarze Farbe war in einer ausreichenden Menge eines aromatischen Ldßungßmittels,
beispielsweise Toluol, gelöst, damit die Lösung beim Gebrauch eine hinreichende
Viskosität aufweisen sollte.
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Die Rippen waren um etwa 2-4 mm in das helle Feld hinein verlegt
worden und hatten eine H6he von etwa 0, 5 mm. Die Rippen dienten als Begrenzungsrippen
und erleichterten somit wesentlich das Zustandebringen einer einwandfrei gleichmassigen
Trennlinie zwischen schwarzem und weissem Gummi.
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Im obigen Rezept fUr schwarze Farbe kann das Naturgummi durch synthetisches
Isoprengummi oder Styrol-Butadiengummi ersetzt werden.
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Die Erfindung ist auch auf der Zeichnung nSher dargestellt, in der
Fig. 1 ein Schnitt durch einen Teil eines erfindungsgemEss hergestellten Reifens
in einer Herstellungsstufe, Fig. 2 einen Schnitt durch denselben Reifen nach einer
anderen Herstellungsstufe, Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teil einer gemmes der
Erfindung hergestellten Reifenabänderung, und Fig. 4 ein perspektiviachee Bild eines
Teils des in Fig. 3 geseigten Reifens darstellen.
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Fig. 1 zeigt einen fUr leichten Dienst bestimmten Reifen nach dem
Aufbau und der Vulkanisierung, wobei der Reifen aus einer Karkasse 11, einer gefärbten
Einlage 12 aus Gummi von beispielsweise weisser Farbe, einer LaufRlSche 13 eines
anderefarbigen Gummis, beispielsweise schwarz, und einem Randdraht 14 besteht.
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Während der Vulkanisierung ist die Reifeneinlage 12 mit zwei Rippen
15, 16 versehen worden, die sich im Abstand von den Kanten der Einlage 12 und der
Lauffläche 13 befinden und sich konzentrisch zu diesen erstrecken.
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Fig. 2 zeigt, wie der Reifen gemäss Fig. 1 nach der Vulkanisierung
mit einem Ueberzug 17 ausserhalb der einen Rippe 16 versehen worden ist. Dieser
Ueberzug 17 hat dieselbe Farbe wie die LautRlAche 13, so dass sich die Lauffläche
des Reifens nach dem Aufbringen des Ueberzugs 17 bis sur Rippe 16 hinunterzuerstrecken
scheint, und die Trennlinie swischen der Farbe der Lauffläche und der Farbe der
Einlage 12 scharf und gleiohmässig wird.
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Fig. 3 und 4 zeigen einen Teil eines gemmes der Erfindung hergestellten
Reifens, der denselben allgemeinen Aufbau wie der in Fig. 1 und 2 geseigte Reifen
hat. Der einsige Unterschied im VerhUtnl su don in Fig. 2 gezeigten Reifen ist,
dass die tarot Einlage 12 nach der Vulkanisierung auf der Aussenseite der beiden
Rippen 15, 16 mit Ueberzügen 17, 1. versehen worden ist.