-
Die Erfindung betrifft eine Halterung für einen Schweißspiegel von
Kunststoffschweißmaschinen mit einer den Schweißspiegel tragenden Führungshülse,
die höhenverschieblich und um eine Längsachse verschwenkbar auf einer Trägerstange
aufgeschoben ist.
-
Zur Zeit sind mehrere Halterungstypen für Schweißspiegel von Kunststoffschweißmaschinen
bekannt, die an einer Trägerstange befestigt sind und durch Absenken bzw. Anheben
der Trägerstange zwischen die Schnittkante der zu verschweißenden Kunststoffprofile
bewegt werden. Dabei erwärmt der Spiegel die Schnittkanten, welche sich, nachdem
der Spiegel zwischen sie gefahren worden ist, an seine Seitenwände anlegen. Sofern
die Schnittkanten genau plan gearbeitet sind und senkrecht verlaufen, werden sie
von dem Schweißspiegel gleichmäßig abgeschmolzen.
-
In der Praxis kommt es jedoch häufig vor, daß die Schnittkanten ungleichmäßig
gearbeitet sind bzw. nicht in der senkrechten Ebene liegen. Dadurch besteht zwischen
dem Schweißspiegel und einem Teil der Schnittkanten ein bestimmter Zwischenraum,
während andere Teile am Schweißspiegel anliegen.
-
Auf Grund dessen wird das nicht am Schweißspiegel anliegende Material
nur mäßig bzw. gar nicht erwärmt. Da nur ein Teil der Schnittkanten abgeschmolzen
ist, kann somit keine sichere Verschweißung durchgeführt werden.
-
Noch größere Ungenauigkeiten treten bei sogenannten »Kreuz- oder
T-Schweißungen« auf, bei denen der Schweißspiegel nicht nur an zwei, sondern maximal
an acht Schneidkanten anliegen muß.
-
Um in diesen Fällen eine sichere Verschweißung herstellen zu können,
müssen die Schneidkanten äußerst sorgfältig gearbeitet und eingerichtet werden,
was nur mit einem erheblichen Arbeitsaufwand zu erreichen ist.
-
Mit der Erfindung soll demgegenüber eine Halterung für Schweißspiegel
geschaffen werden, die eine Anpassung des Schweißspiegels an unregelmäßig gearbeitete
Schnittkanten in einem bestimmten Bereich zuläßt. Dieses Ziel erreicht die Erfindung
dadurch, daß der Durchmesser der Bohrung der Führungshülse wesentlich größer ist
als der Durchmesser der Trägerstange. Da auf Grund der unterschiedlichen Durchmesser
zwischen der Trägerstange und der Führungshülse ein Spielraum gebildet wird, können
die Führungshülse und somit auch der Schweißspiegel in bestimmten Grenzen aus ihren
senkrechten Stellungen verschwenkt werden, so daß sie sich an nicht senkrecht verlaufenden
bzw. nicht plan gearbeiteten Schnittkanten der Profile weitgehend anpassen können.
-
Eine Verwendung in der Art der bisher bekannten Halterungen, nämlich
mit genau senkrecht gehaltener Führungshülse, wird dadurch möglich, daß mindestens
ein Ende der Hülse radial beweglich in bezug auf eine Zwischenlegscheibe angeordnet
ist, die mit ihrer Bohrungswandung an der Trägerstange anliegt und mittels einer
auf das betreffende Ende der Hülse aufgeschraubten Überwurfmutter gegen die Endfläche
der Hülse anpreßbar ist.
-
Da die Zwischenlegscheibe an eine Endfläche der Hülse anpreßbar ist,
kann sie bei angezogener Überwurfmutter die Hülse in der gewünschten Stellung arretieren,
wobei diese jedoch um die Trägerstange schwenkbar bleibt.
-
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel an Hand
einer Zeichnung näher er-
läutert. Dabei stellt die Zeichnung einen Schnitt in der
senkrechten Mittelebene durch die erfindungsgemäße Halterung dar.
-
Die in der Zeichnung dargestellte Schweißspiegelhalterung enthält
den Schweißspiegel 1, der in herkömmlicher Weise ausgebildet sein kann. Der Spiegel
1 ist an einer Führungshülse 2 befestigt, wobei die Mittelebene des Spiegels 1 in
Richtung der Längsachse der Hülse 2 verläuft. In die Führungshülse2 ist eine konzentrische
Innenbohrung 3 eingearbeitet, durch die eine Trägerstange 4 hindurchragt. Die Trägerstange
4 ist an ihrem unteren Ende in axialer Richtung beweglich in der Grundplatte des
Schweißgerätes gehalten, so daß der Schweißspiegel 1 zum Erwärmen der der zu verschweißenden
Flächen durch Verschieben der Trägerstange 4 in axialer Richtung abgesenkt bzw.
angehoben werden kann.
-
Der Durchmesser der Innenbohrung 3 ist so gewählt, daß er um einen
bestimmten Betrag größer ist als der Durchmesser der Trägerstange 4. Dadurch entsteht
zwischen der Wandung der Innenbohrung 3 und dem Außenmantel der Trägerstange 4 ein
Zwischenraum, so daß die Hülse 2 auf der Stange 4 mit Spiel gleiten kann.
-
An beiden Enden der Führungshülse 2 sind Außengewinde 5a bzw. 5b
eingeschnitten, auf die t2berwurfmuttern 6 a und 6b aufgeschraubt sind.
-
Dabei sind die innenliegenden Stirnflächen 7 a und 7b der Muttern
6a und 6b plan gearbeitet, so daß sie zu den Endflächen der Führungshülse 2 parallel
verlaufen. Der Durchmesser der Durchgangsbohrung der Überwurfmuttern 6a bzw. 6b
ist so groß, daß, ähnlich wie bei der Führungshülse 2, ein gewisser Abstand zu der
Trägerstange 4 bleibt.
-
Zwischen den Endflächen der Hülse 2 und den Stirnflächen 7a und 7b
ist jeweils eine Zwischenlegscheibe 8 a und 8 b angeordnet. Der Durchmesser der
Bohrung der Scheiben 8 ist so groß, daß die Wandungen dieser Bohrung gleitend an
dem Mantel der Trägerstange 4 anliegen. Dabei sind die Bohrungswandungen ballig
gearbeitet, so daß sich die Scheiben 8, die in Normalstellung mit ihrer Mittelebene
zur Achse der Stange 4 einen rechten Winkel bilden, bei einem Verschwenken aus dieser
9O0-Lage heraus nicht an der Trägerstange 4 festklemmen können.
-
Der Außendurchmesser der Scheiben 8a und 8b ist etwas kleiner als
der Innendurchmesser der Überwurfmuttern 6a bzw. 6b, so daß sich die tÇberwurfmuttern
6 und damit auch die Führungshülse 2 relativ zu den Zwischenlegscheiben 8 in der
Ebene quer zur Längsachse bewegen können.
-
Die untere Überwurfmutter 6 b liegt auf einem Stellring 9 auf, der
mit einer Durchgangsbohrung versehen ist, deren Wandung sich eng an den Außenmantel
der Trägerstange4 anlegt. In den Ring 9 ist ferner eine quer zur Mittelachse liegende
Gewindebohrung 10 eingearbeitet, in die eine Spannschraube 11 eingeschraubt ist.
Die Gewindebohrung 10 ist als Durchgangsbohrung ausgebildet, so daß die Schraube
11 so weit eingeschraubt werden kann, daß sie mit ihrer unteren Endfläche gegen
den Mantel der Trägerstange 4 drückt und somit den Stellring 9 in einer bestimmten
Stellung an der Trägerstange 4 festklemmt. Dabei kann die Schraube 11 wahlweise
mit einem Sechskantkopf oder, zum schnellen und bequemen Festspannen, mit einem
gerändelten Kopf (wie zeichnerisch dargestellt) versehen sein.
-
Soll nun ein Schweißgerät zum Schweißen vorbereitet
werden,
so wird zunächst der Stellring 9 auf die Trägerstange 4 aufgeschoben und in einer
bestimmten Stellung durch Anziehen der Schraube 11 festgeklemmt. Die Stellung des
Ringes 9 auf der Trägerstange 4 richtet sich dabei nach der Höhe des Schweißspiegels
1 und der Art des zu verschweißenden Kunststoffprofils. Anschließend wird der Schweißspiegel
1 an der Trägerstange 4 befestigt, indem man die Führungshülse 2 über die Trägerstange
4 schiebt. Dabei gleitet die Führungshülse 2 so weit auf der Trägerstange nach unten,
bis die untere Überwurfmutter 6b auf dem Stellring aufliegt.
-
-~9meineEMrunwes Sple » ils I zu~erreichen. die etwas Spiel in der
Stellung des Spiegels zuläßt, werden die Überwurfmuttern 6 a und 6b so weit von
der Führungshülse 2 abgeschraubt, daß sich die Zwischenlegscheiben 8a und 8b frei
zwischen den Endflächen der Hülse und den Stirnflächen 7a und 7b bewegen können.
Da zwischen dem Außenmantel der Stange 4 und der Wandung der Innenbohrung 3 ein
Zwischenraum besteht, kann die Hülse 2 und damit auch der Spiegel 1 in bezug auf
die Längsachse der Trägerstange 4 eine Winkelbewegung in allen Richtungen durchführen.
-
Diese Winkelbewegung ermöglicht es, den Schweißspiegel um einen gewissen
Betrag aus seiner normalen, senkrechten Stellung zu verschwenken, so daß er sich
in seiner Richtung nicht senkrecht verlaufenden Schnittkanten der Kunststoffprofile
weitgehend anpassen kann. Da sich der Spiegel 1 auf Grund seines winkligen Spiels
auch an unsauber geschnittenen Profilenden anlegen kann, wird es mit dem erfindungsgemäßen
Spiegel möglich, auch Profilenden zu erwärmen und mit ausreichender Festigkeit zu
verschweißen, deren Winkel nicht genau übereinstimmen.
-
Wenn Kreuz- oder T-Verschweißungen durchgeführt werden sollen, ermöglicht
die erfindungsgemäße halterung, daß der Schweißspiegel 1 bei ungenau ausgerichteten
oder gearbeiteten Profilkanten sich mit seinen senkrecht aufeinanderstehenden Heizflächen
weitgehend dem Verlauf der Schneidkanten anpaßt. Somit können auch dann gute Kreuzverschweißungen
hergestellt werden, wenn eines der Profile nicht genau in der »Schweiß-Kreuzlinie«
liegt. In diesen Fällen kann sich nämlich der Kreuzungspunkt der Spiegelflächen
auf Grund des Spiels der Führungshülse 2 um einen bestimmten Betrag vor- oder zurückbewegen,
so daß in jedem Fall ein Optimum an abgeschmolzenem Material erreicht werden kann.
-
Soll nun der SchweißspTegel 1~ähnlich wie die herkömmlichen Schweißspiegel
mit einer starren Führung verwendet werden d. h. nur in einer Ebene um
die Längsachse
der Trägerstange 4 schwenkbar, so werden die überwurfmuttern 6a und 6b so weit auf
die Außengewinde 5a und 5b aufgeschraubt, bis sie mit ihren Stirnflächen 7a und
7b die Zwischenlegscheiben 8a und 8b gegen die Endflächen der Führungshülse 2 drücken.
Da die Bohrungswandungen der Zwsichenlegscheiben 8 an dem Mantel der Stange 4 anliegen,
wird somit die Hülse 2 und dadurch auch der Spiegel 1 so gehalten, daß sie außer
der Drehung um die Längsachse der Stange 4 keine weitere Bewegung durchführen können.
-
Um eineHalterung des Spiegels Lmit Spiels zu erreichen, ist es natürlich
nicht notwendig, daß beide Überwurfmuttern 6a und 6b gleichzeitig gelöst werden,
sondern es braucht jeweils nur eine Mutter losgeschraubt zu werden, damit der Spiegel
1 um einen gewissen Betrag verschwenken kann. Dieser Betrag ist natürlich nur halb
so groß wie der bei zwei gelösten Überwurfmuttern; er reicht jedoch in vielen Fällen
zum Anpassen an die Schnittkanten der Profile vollkommen aus.
-
In einem alternativen (zeichnerisch nicht dargestellten) Ausführungsbeispiel
kann an Stelle einer der beweglich gehaltenen Zwischenlegscheiben 8 a bzw. 8b ein
festes Lager angeordnet sein, das die Funktion einer arretierten Zwischenlegscheibe
übernehmen würde. Die Wirkungsweise wäre dann ähnlich der kurz zuvor beschriebenen
Einstellung der Halterung, in der nur eine Überwurfmutter gelöst ist.