DE169032C - - Google Patents

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DE169032C
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ammonia
hydrogen cyanide
carbon
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gas generator
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegendes Verfahren betrifft die Darstellung von Cyanwasserstoff aus Ammoniak und Kohlenstoff bezw. Kohlenoxyd, und zwar unterscheidet sich dieses Verfahren von den bekannten Verfahren der Bildung von Cyanwasserstoff aus Ammoniak und Kohlenstoff dadurch, daß es in einem Gasgenerator üblicher Bauart vorgenommen wird. Es ist nämlich gefunden worden, daß nur unter
ίο solchen Umständen ein in größerem Maßstabe ausführbares Verfahren möglich ist. Alle bisherigen Verjähren, welche auf der gleichen oder einer ähnlichen Reaktion beruhen, ' werden in der Weise ausgeführt, daß man Ammoniak in gasförmigem Zustande zusammen mit irgend einem indifferenten Verdünnungsmittel über in einer Retorte oder einer Röhre befindlichen Kohlenstoff leitet. Das vorliegende Verfahren benutzt im Gegensatz zu allen anderen bisherigen Verfahren als Verdünnungsmittel für Ammoniak atmosphärische Luft. Wenn man aber ein Gemisch von Ammoniak und atmosphärischer Luft über in einer Retorte oder einer Röhre befindlichen glühenden Kohlenstoff leiten wollte, so würde sich dieses Gasgemisch in ähnlicher Weise wie Knallgas verhalten und eine Explosion herbeiführen. Die Benutzung einer Retorte oder einer Röhre bei Anwendung eines auf glühenden Kohlenstoff wirkenden Gemisches von Ammoniak und atmosphärischer Luft ist daher unter solchen Umständen ausgeschlossen.
Es wurde jedoch gefunden, daß man in einem Gasgenerator üblicher Konstruktion die Bildung von Cyanwasserstoff aus Ammoniak und Kohlenstoff unter gleichzeitiger Mitwirkung von Luft derart fördern kann, daß das Verfahren für den praktischen Großbetrieb brauchbar wird, indem man eine Um-Setzung von etwa 90 Prozent des angewendeten Ammoniaks in Cyanwasserstoff erzielen kann. Man benutzt hierbei einen Gasgenerator, wie man ihn gewöhlich zur Herstellung von Generatorgas verwendet. Der Generator wird mit Holzkohle gefüllt und durch Einblasen von Luft betrieben, bis die im unteren Teile des Generators befindliche Kohle in starkes Glühen gekommen ist. Sodann wird ein Gemisch von Ammoniakgas und Luft unterhalb des Rostes eingeführt oder besser noch, das Ammoniak wird etwas oberhalb der Zone der größten Hitze in den Generator eingeleitet, wobei sich Cyanwasserstoff in reichlicher Menge bildet. Wesentlich ist hierbei, daß die Temperatur des Kohlenstoffs an demjenigen Punkte, wo er mit Ammoniak in Berührung kommt, hoch genug ist, um alles sekundär, also bei der Reaktion gebildete Wasser wieder zu zersetzen und die bei der Verbrennung gebildete Kohlensäure zu Kohlenoxyd zu reduzieren, da Kohlensäure in gewissem Grade die Bildung von Cyanwasserstoff verhindert, indem die Bildung von zwischen Ammoniumkarbonat und Harnstoff belegenen Zwischenprodukten befördert wird. Auch das gebildete Wasser hat das Bestreben, den gebildeten Cyan-
Wässerstoff zu zersetzen, weshalb man es so schnell wie möglich durch den glühenden Kohlenstoff zu Wasserstoff reduzieren muß. Während bei allen bekannten Verfahren der Bildung von Cyanwasserstoff aus Ammoniak und Kohlenstoff eine Erhitzung von außen stattfinden muß, die infolge der für die Reaktion notwendigen sehr hohen Temperaturen große Kosten verursacht, ist hier
ίο jede Erhitzung von außen vermieden, indem die für die Reaktion notwendige atmosphärische Luft gleichzeitig die Kohle im Innern des Generators verbrennt und hierdurch die notwendige Reaktionstemperatur erzeugt, sodaß keine Extrakosten für die Herbeiführung der Reaktion entstehen.
Die für den Generator benutzte Luft wird vorteilhaft zu einer hohen Temperatur vorgewärmt, wodurch sich der Verbrauch an Kohlenstoff sehr verringert. In gleicher Weise ist es von Vorteil, das Ammoniakgas vor Eintritt in den Ofen zu erhitzen und dasselbe mittels einer Anzahl kleiner, um die Ofenwandung herum angeordneter Röhren einzuführen und zu verteilen.
Der gebildete Cyanwasserstoff wird beim Verlassen des Generators in geeigneten Skrubbern durch kaustische Lösungen absorbiert.

Claims (2)

Pate nt-An Sprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff durch Einwirkung von Ammoniak auf Holzkohle, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einwirkung" bei Gegenwart von Luft in einem Gasgenerator vornimmt, zum Zwecke, ohne Erhitzung von außen die Bildung von Cyanwasserstoff zu bewirken.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man atmosphärische Luft unter den Rost eines glühende Holzkohle enthaltenden Gasgenerators eintreten läßt, wogegen man das Ammoniak an einer Stelle einführt, wo die Temperatur hoch genug ist, um bei der Reaktion gebildetes Wasser und Kohlensäure zu zersetzen bezw. zu reduzieren.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767708C (de) * 1933-07-21 1953-04-09 E J Du Pont De Nemours And Com Verfahren zur Herstellung von Blausaeure

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE767708C (de) * 1933-07-21 1953-04-09 E J Du Pont De Nemours And Com Verfahren zur Herstellung von Blausaeure

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