DE166437C - - Google Patents
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Classifications
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01J—MANUFACTURE OF DAIRY PRODUCTS
- A01J25/00—Cheese-making
- A01J25/16—Devices for treating cheese during ripening
- A01J25/165—Cold-storage rooms or ventilation systems for stocked cheese
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Environmental Sciences (AREA)
- Drying Of Solid Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Behandlung des geformten Rohkäses erfordert eine ganz besondere Vorsicht, da
der frische Käse stets noch Molke und verschiedene Gärungserreger enthält, die bei
Nichtinnehaltung einer gewissen Temperatur und Feuchtigkeit eine fehlerhafte und selbst
faulige Gärung herbeiführen. Für die richtige Gärung ist je nach Art des Käses eine gewisse
Temperatur und Feuchtigkeit der den
ίο Käse umgebenden Luft erforderlich. Die Temperatur wechselt zwischen 8 bis 15 ° C,
die Feuchtigkeit zwischen 65 und 95 Prozent. Werden die für die einzelnen Käsearten erfahrungsgemäß
feststehenden Grenzen nicht innegehalten, so treten die erwähnten fehlerhaften Gärungen des Käses auf, die den
richtigen Verlauf der Gärung des Käses verhindern und das spätere Reifen des Käses
beeinträchtigen.
Die Behandlung des frischen Rohkäses im Molkereiwesen, gewöhnlich als »Trocknen«
des Käses bezeichnet, spielt daher bei der Käsebereitung eine wichtige Rolle. Diese
Behandlung ist eigentlich kein »Trocknen« im Sinne der gewöhnlichen Bezeichnung dieses Wortes, denn es muß unter Umständen
dem Käse nicht trockne, sondern feuchte Luft, und wenn die sich im frischem Käse
entwickelnde Wärmemenge zu hoch ist, sogar kältere Luft zugeführt werden. Trotzdem
mag im folgenden die einmal übliche Bezeichnung »Trocknen« beibehalten werden, wobei also unter Trocknen des Käses ein
Vorgang zu verstehen ist, bei dem die im Käse vorhandenen Pilze richtig entwickelt
werden, was dadurch erfolgt, daß man für die im Käse enthaltenen Pilze die günstigsten
Lebensbedingungen, also gewissermaßen das für den Käse erforderliche Klima schafft.
Die bisher hierfür bekannten Verfahren haben sich als wenig geeignet erwiesen.
Frischer Rohkäse wird bisher im allgemeinen in kellerartigen Räumen aufbewahrt, die an
den Wänden mit Borden zum Auflegen des Käses versehen sind und oft auch in der Mitte Borde enthalten, zwischen denen dann
Gänge zum Bedienen der Borde vorgesehen sind. Die zum sogen.· Trocknen erforderliche
Luft wird entweder lediglich durch Fenster oder Öffnungen in den Wänden oder bei größeren Anlagen auf mechanische Weise
zugeführt. Die Temperatur und Feuchtigkeit der Trockenluft ist hierbei von der Außenluft,
also von allen möglichen Zufälligkeiten abhängig, und das Trocknen des Käses
dauert ziemlich lange, je nach der Größe der Käse 14 Tage bis 2 Monate.
Bei einem Versuch, die Luft ähnlich, wie dies für Räume zum Kühlhalten von Fleisch
üblich ist, durch Kanäle verteilt, in den oberen Raum des Kellers einzuführen und
durch ebensolche Kanäle abzuführen, zeigte es sich, daß zwar eine schnellere Wirkung
erzielbar war, indessen erhielten die Käse hierbei zum Teil Risse, zum Teil wurden sie
faulig.
Als Ursache dieser Erscheinung wurde ermittelt, daß diejenigen Käse, die rissig geworden
waren, im wahren Sinne des Wortes »getrocknet« waren, während die faulig gewordenen
Käse zu großer Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen waren. Die Luftzuführung
in solchen Kellern besser zu regeln, bleibt ohne Erfolg, da die Borde verhindern, daß
die Luft sachgemäß mit dem Käse in Berührung gelangt. Eine Verbesserung dieses Verfahrens erzielte man zwar durch Anwendung
von Käseräumen mit Lüftungsund Heizvorrichtungen, durch die eine Regelung der Lüftung bezw. Befeuchtung vorgesehen
werden konnte. Bei diesem Verfahren war es jedoch notwendig, die Käse während ihres Reife- bezw. Trockenprozesses
von einem Raum in einen andern umzupacken. Diesem Übelstand wird durch das vorliegende Verfahren abgeholfen, das im
wesentlichen darin besteht, daß die Käse in einzelne gesonderte, voneinander unabhängige
Abteilungen oder Zellen gebracht werden, durch welche zwangläufig nach Bedarf getrocknete
oder angefeuchtete, gekühlte oder angewärmte Luft hindurchgetrieben wird. Hierdurch wird das Entwickeln der Käse
herbeigeführt, ohne daß sie umgepackt werden müßten. In den einzelnen Abteilungen können'
dabei gleichzeitig verschiedene Käse, ζ. Β.
einerseits Weichkäse, andererseits Hartkäse, behandelt werden.
Um hierbei die Entwicklung des Käses in den einzelnen Zellen, der Art des Käses entsprechend,
besonders regeln zu können, wird die Zu- oder Abführung der Luft durch besondere
Vorrichtungen geregelt. Diese Vorrichtungen können gleichzeitig dazu dienen, die Zu- und Abführung der Luft vor dem
Öffnen einer Zelle ganz abzusperren, um auf diese Weise die fragliche Zelle ganz auszuschalten
und den Betrieb der übrigen Zellen nicht zu stören.
Fig. ι und 2 zeigen eine zur Ausführung" dieses sogen. Trockenverfahrens von Käse
geeignete Einrichtung im Vertikalschnitt und im Horizontalschnitt nach A-A und B-B als
Beispiel.
Zu beiden Seiten des mittleren Ganges a sind die Zellen b angeordnet, die durch
Zwischenwände voneinander getrennt und einzeln durch Türen d zugänglich sind. In
den Zellen b sind zur Aufnahme der Käse Borde i angeordnet, die entweder von der
Vorderwand der Zelle bis zur Hinterwand reichen, im übrigen aber abwechselnd von
der linken und rechten Seitenwand etwas abstehen oder auch bis zu den Seitenwänden
reichen und dann abwechselnd von der Vorderwand und Hinterwand etwas abstehen. Die
vorbereitete Luft wird den Zellen b durch Kanäle f zugeführt, gelangt durch mittels
Schieber s absperrbare Öffnungen g zunächst nach einer in jeder Zelle oben angeordneten
Kammer k, in der die Luft behufs ihrer Vorbereitung in bekannter Weise, beispielsweise
durch Kühlrohre abgekühlt wird, während in einer daneben liegenden Kammer jv
die Luft wieder durch Heizkörper o. dgl. so weit erwärmt wird, als es die Entwicklung
des Käses erfordert. Die Luft streicht dann in Richtung der Pfeile im Zickzackwege
über die auf den Borden i liegenden Käse und wird unten durch mittels Schieber t o. dgl.
absperrbare Öffnungen h in den Abzugkanal m geleitet. Es kann die Einrichtung getroffen
werden, daß durch einen Umlaufkanal ρ und Ventilator ν in bekannter Weise ein Umlauf
der Luft herbeigeführt wird. Dabei kann, wie gleichfalls bekannt, der umlaufenden
Luft beständig frische Luft zugeführt werden.
Bei der Bedienung der Einrichtung werden vor dem Öffnen der Tür d einer Zelle b die
Schieber s und t zweckmäßig geschlossen, so daß in dieser Zelle der Luftumlauf aufhört,
in den übrigen Zellen aber nach dem öffnen der Tür der Luftumlauf nicht gestört
wird. Nach dem öffnen der Tür kann der Käse gewendet und die Zelle ganz oder teilweise
entleert werden, wie dies die Natur des Käses und der Betrieb verlangt. Nach dem Schließen der Tür werden die Schieber s
und t wieder geöffnet. Je nach dem Fortschreiten der Entwicklung hat man durch
Verstellen der Schieber 5 und t die Regelung der Luftmenge und dadurch den Vorgang
vollkommen in der Hand.
Die Größe und Anzahl der Zellen, sowie die Zahl der Gänge α richtet sich natürlich
nach den örtlichen Verhältnissen und der Größe der Anlage.
Diese Einrichtung bietet gegenüber den bekannten folgende Vorteile:
1. Die Zuführung der Luft ist vollständig zwangläufig, d. h. die Luft geht nicht, wie
bei den bisher benutzten Kellern und auch bei Kühlräumen im allgemeinen, in irgend
einer Weise durch den ganzen Kellerraum, sondern sie wird infolge der Teilung des
Raumes in einzelne absperrbare Zellen und der Anordnung der Borde stets nach der
Stelle hingeleitet, wo sie wirken soll und wo die zu behandelnden Käse liegen.
2. Die Einrichtung ist regelbar, die Luft kann ihrer Menge und Beschaffenheit nach
der Art des Käses und dem Fortschreiten der Entwicklung angepaßt werden. Diese Regulierfähigkeit ist infolge der Teilung des
ganzen Raumes in einzelne für sich absperrbare Zellen gleichfalls geteilt. Während
also bei einem Raum der früher benutzten Art nur die gesamte, dem Raum zugeführte
Luft ihrer Menge und Beschaffenheit nach geregelt werden könnte, läßt sich bei der
vorliegenden Einrichtung die jeder einzelnen Zelle zugeführte Luft regeln und der Art
der gerade in dieser Zelle zu behandelnden Käse sachgemäß anpassen.
3- Die Einrichtung gestattet erhebliche Ersparnisse insofern, als nur den tatsächlich
zum Entwickeln benutzten Räumen richtig vorbereitete Luft zugeführt wird. Die Luft
in den sonst bei einem Keller erforderlichen Gängen und Räumen nimmt an dem Vorgang
nicht teil. Diese Gänge können stets, unabhängig von den Zellen, mit frischer Luft
versehen werden, was ohne diese Zellen nicht
ίο möglich wäre. Es läßt sich leicht nachweisen,
daß bei einem Raum, der nicht durch Wände in Zellen abgeteilt ist, bis zu 40 Prozent
des Raumes unnötig mit vorbereiteter Luft beschickt werden müssen.
4. Bei der Bedienung der Einrichtung können je nach Art des Betriebes mit
Leichtigkeit die nicht mit Käse beschickten Zellen ausgeschaltet werden, was ganz erhebliche
Ersparnisse besonders dann zu er-
ao zielen gestattet, wenn der Betrieb eingeschränkt
werden muß, also nur wenige Zellen für die Behandlung verwertet werden. Man
kann daher auch die Anlage dem Tagesund Marktbedürfnis entsprechend betreiben und den Aufwand zur Herstellung der Luft
der Menge des zu behandelnden Käses anpassen.
5. Verluste durch Offenstehenlassen der Kellertür, Beschicken des Trockenraumes mit
frischem Käse und Entleeren der Borde, sowie durch die Bedienung der Zellen seitens
des Arbeiters werden vollkommen vermieden.
6. Die Zeit der Behandlung des Käses wird erheblich gekürzt und kann, wie durch
Versuche festgestellt ist, bis auf ein Viertel der bisher verwendeten Zeit beschränkt werden.
Infolgedessen ist der in einer derartigen Einrichtung behandelte Käse lange nicht so leicht dem Verderben ausgesetzt.
Man ist überhaupt durch die Anlage instand gesetzt, bei richtiger Bedienung Ausschußware
vollkommen zu vermeiden. Die in einer derartigen Einrichtung behandelte Ware ist ferner in bezug auf Geschmack und HaItbarkeit
von vorzüglicher gleichmäßiger Güte.
In gleicher Weise wie zum Vorbehandeln,
dem sogen. Trocknen von Käse, läßt sich die beschriebene Teilung des Arbeitsraumes auch
zum Reifen des Käses verwenden. Die Einrichtung unterscheidet sich nur dadurch von
der eben beschriebenen, daß dem vorbehandelten Käse befeuchtete Luft von bestimmter
Temperatur zugeführt wird. Für eine Einrichtung zum Reifen des Käses ist die Teilung des Raumes in einzelne Zellen
mit regelbarer Luftzu- und abführung unter Umständen noch von größerem'Wert, da
das Reifen gewisser Käsearten größerer Vorsicht bedarf.
. Um die Herstellung und den Aufbau der Zellen in vorhandenen Räumen zu erleichtern,
kann man jede Zelle auch für sich aus geeignetem Stoff, beispielsweise Holz, wie die
Fig. 3 im senkrechten Schnitt und Fig. 4 im wagerechten Schnitt nach C-C zeigen, herstellen.
Jede Zelle b besitzt oben einen TeU-/
des Luftzuführungskanals und unten einen Teil m des Luftabführungskanals und in den
Seitenwänden entsprechende Öffnungen fl
und m1, so daß bei Vereinigung mehrerer gleichartiger Zellen die Öffnungen f1 und ml
benachbarter Zellen zusammentreffen und oben und unten durchlaufende Kanäle entstehen.
Die Kanäle/ und m der einen, beispielsweise linken Endzelle, müssen dann
durch Deckel f2 und m2 besonders abgeschlossen
werden, während an der anderen Endzelle sich ein Umlaufkanal ρ mit Ventilator
ν anschließt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entwickeln und Reifen von Käse, dadurch gekennzeichnet,
daß der Käse in einzelnen, voneinander unabhängigen Zellen dadurch zur Reife gebracht wird, daß die erforderlichen
Änderungen der Luftfeuchtigkeit und Temperatur in jeder Zelle unabhängig von den anderen bewirkt werden.
2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Zellen für sich hergestellt sind und der Aufbau
durch Zusammenstellen dieser Zellen erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3328589A1 (de) * | 1983-08-08 | 1985-02-28 | Alpma Alpenland Maschinenbau Hain & Co KG, 8093 Rott | Vorrichtung zum behandeln von kaesestuecken mittels luft sowie verwendung dieser vorrichtung |
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---|---|---|---|---|
DE3328589A1 (de) * | 1983-08-08 | 1985-02-28 | Alpma Alpenland Maschinenbau Hain & Co KG, 8093 Rott | Vorrichtung zum behandeln von kaesestuecken mittels luft sowie verwendung dieser vorrichtung |
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