DE1645356C3 - Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von TetrafluoräthylenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F14/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
- C08F14/18—Monomers containing fluorine
- C08F14/26—Tetrafluoroethene
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Description
Es ist bekannt. Tetrafluoräthykn i der Weise zu polymerisieren, daß man das Monomere und einen
Emulgator in Gegenwart von Wasser und üblichen Hilfsstoffcn, wie Startern, Puffermittel usw.. miteinander
in Berührung bringt. Das Monomere und der Emulgator werden gelegentlich laufend oder chargentveise
in die Reaktionsmischung eingeführt.
Dieses übliche Verfahren führt jedoch bei der Anwendung
auf die Polymerisation von Tetrafluorethylen in wäßrigen Polymerisatdispersionen, in denen die
Größe der Teilchen schwer einstellbar und sehr unregelmäßig ist. Die elektronenmikroskopische Unter-
tuchung einer solchen Dispersion zeigt, daß man neben kugelförmigen Teilchen solche mit länglicher Gestalt
lind gelegentlich sogar regelrechte Polymerisatfäden
erhält. Diese Unregelmäßigkeiten der Größe und Gestalt der Teilchen ist größer, wenn man Dispcr-(ionen
von Teilchen kleinerer mittlerer Abmessungen herstellen will.
Ein weiterer Nachteil der bisher angewandten Verfahren besteht darin, daß man auf diese Weise keine
Sehr konzentrierten Polymerisatdispersionen erhalten kann, was langwierige Konzentrationsstufen erforderlich
macht.
Der Erfindung liegt als Aufgabe die Herstellung von Polytetrafluorätliylendispersionen in wäßrigen Emulsionen
zugrunde, bei denen die Teilchen viel regelmäßigere Gestalt und Abmessungen besitzen als bei
den bisherigen Produkten. Ferner sollen auf diese Weise hohe Polymerisatkonzentrationen erhalten werden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wäßriger Emulsion, wobei in
Gegenwart von Wasser und anorganischen Redoxkatalysatorsystemen oder organischen Peroxyden sowie
ßcsebenenfalls Puffersubsiaiizen gasförmiges Tetrafluorethylen
und ein antonischer fluorierter oder chlorfluorierter
Emulgator fortlaufend, olmrgenweise oder
kontinuierlich zugeführt und unter Druck in Berührung gebracht werden, gefunden, bei dem die
obengenannten Ziele dadurch erreicht werden, daß die Emulgatorzugabe so erfolgt, daß die tmulgatorkonzentration zu jedem Zeitpunkt der Polymerisation
ungefähr proportional der Gcsamloberflüchc der gebildeten Polymerisatteilchen ist und stets, die Bedeckung von mindestens 60% der Oberfläche dieser
Teilchen gewährleistet. . .
Die Polymerisation wird vorzugsweise hei einem
Druck von 5 bis 25 kg/cm2 vorgenommen.
Aus der USA.-Patentscbrifl 3 009 892 ist zwar
bereits ein Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wäßriger Emulsion bekannt, wobei in
Gegenwart von Wasser und üblichen Hilfsmitteln, wie insbesondere Initiatoren und gegebenenfalls Paraffinölen,
easförmiees Tetrafluoräthylen und ein Emulgator
unter Druck in Berührung gebracht werden und wobei das Monomere fortlaufend ante.lv.eise 111 den
Reaktionsraum eingeführt wird und die Emulgatorzuoahe
während der Polymerisation erfolgt. Der Emulgator kann auch in einer Anzahl von Stufen
oder kontinuierlich während des Verlaufs der Polymerisation zugesetzt werden.
Bei dem zitierten bekannten Verfahren soll jedoch der Zusatz des Emulators zu dem Tetrafluoräthylen,
einen Katalysator und einen Stabilisator enthaltenden Reaklionsgemisch ausdrücklich nach Beginn der Polymerisation
erfolgen, während der Rest des Tetrafluoräihylens
anschließend, im allgemeinen in Form mehrerer nacheinander zugesetzter Teilmengen, /uteceben
wird. Demgegenüber ist bei dem erlii-dungscemäßen
Verfahren^auch der Emulgator bereits \on Anfang an im Reaktionsgemisch \orlianiien.
Für das e.-fmdungsgeniälte Verfahren ist wesentlich
und kennzeichnend'^ daß die Zugab· des Emulgator
in solchen Mengen erfolgt, daß die Fnuilgalorkonzcntration
stets ungefähr proportional der Gesamtoherfläche
der gebildeten Polymerisatteilchen ist und stets die Bedeckung von mindestens 60",, der Oberfläche
dieser Teilchen gewährleistet. Die obengenannte USA.-Patentschrift
3 009 892 enthält keinerlei Hinweis auf eine solche Arbeitsweise, und das dort beschriebene
Verfahren führt auch nicht zu ebenso guten technischen
Ergebnissen uic das crlindungsgemäßc Verfahren.
Der technische Fortschritt ergibt sich bereits aus einem Vergleich der Daten der Beispiele der
USa.-Patentschrift 3 009 892 mit den weiter unten folgenden Beispielen des erfnidimgsgemäßcn Verfahrens.
Während gemäß der USA. -Patentschrift 3 009 S92 im günstigsten Falle Konzentrationen von
14.4 Gewichtsprozent Polytetrafluoräthylen mit einer Korngröße \on 0.25 am erhalten werden, liegen die
Konzentrationen der Produkte des erundungsgcmäßen
Verfahrens wesentlich höher, nämlich beispielsweise bei 38.6"„ (weiter unten folgendes Beispiel 4) bei
völliger Abwesenheit von Koagulat und können sogar 45" , Trockensubstanz in der Emulsion erreichen. Das
Verfahren der USA.-Patentschrift 3 009 892 dagegen liefert höchstens 15",, Trockensubstanz in der Dispersion,
und auch diese noch in Gegenwart von 1 bis 5"„ Koagulat.
Die Korngrößeverteüung liegt bei dem Produkt des Verfahrens der USA.-Patentschrift 3 009 892 bei 0,10
bis 0,25 μηι, wie in den Beispielen angegeben, wobei
ο;, sich stets um Mittelwerte htintlelt Nnch dem er Höh -κι· ι r, , · · «, ·
rinclimgsßcmäüen Verfuhren dagegen werden JL ·Π ubllchen Polymerisationen nüssjger Mono-
rinclimgsßcmäüen Verfuhren dagegen werden JL ·Π ubllchen Polymerisationen nüssjger Mono-
gefclÄ ausgebildete Polymcrffilche,erHlten ^™ T WÖ"riger EmulSI'°n· lm F(l11 VO" bei'SpielS-
deren Form- und Dimensionib^ichSin voJeS Γ f PoJ™nwUon von Styrol oder Vinyl-TdIcI
en /i'm anderen in ein und der seifenVnu I in <
phl,°nd kann.,daS nüssige Mo"omerc die S**.ldeien
(Unordentlich gering sind. AuPerdcm \Ρΐη der n*merisalteilfhen «l'f'öf" 0^ wenigstens quellen.
Durchmesser der Teilchen der Fm,,k;J · · Uieie unter der Einwirkung des Monomeren ge-
werden wobei Jermrh »;™ lt Oberflächenspannung von selbst eine ungefähr Kige'-
Κ£Ϊ3 r Sy
Q™ ur10 35 nm -κ ""I DUrCh- im allßemeir-e" oberhalb der wäßrigen Phase eine gas-
s^i6 Γ^Η^Γ^Τ^ίΓÄ« 00^ «"»^/.hase des Monomers, ohne daß zu irgend-
und 0 t um liegt rtLCI;e" U'()-' einem Zeitpunkt eine Kondensation des Monomers
\r,n rnrti-nifomip 7,,r.Ur ι »4 l5 ζιΙΓ flüssigen Form stattfindet. Außerdem würde
P Ic· ,or in It U. [ g , Monomere» ur-d selbst in Gegenwart von flüssigem Tetrafluoräthylen
^ en S Erfindΐ^l?"5.™"1. ka"n bei d^ Ver- das Polytctrafluoräthylcn keinerlei Quellung erfahren,
fahren ^r Erfindung konunuierhch oder chargenweise da es in seinem Monomeren vollständig unlöslich ist.
erfolEcn. Im letzteren hall können die jeweiligen Fs scheint, daß dieses unterschiedliche Verhalten
Mengen an Monomeren und hniulg:.ior gleich/eilig 20 des TetraHucräthslens dafür serantwortlich ist. daß
oder abwechselnd zugegeben werden. tiic j,ebi|t!clcn Pc,i>meri,aite",nen hei den bisher be-
Uvxu^ ve.se besteht der I-.nu.lgator ,t:s einem kannten Verfahren nicht χ on se'bst kugelförmig und
Alkali- oder Ammomumsalz um lUu.riertcn oder pleichmäHi« sind. Je nach den Polvmerisationsbe-
«hlorofluorierten aliphat^hen Carbonsäuren, deren din^ungen^cict sich, daß diese Polymerisatkorner
Ketie mindestens sechs Kohlensiorfatome enthält. 25 -reiir oder wender unpleichmäliige Formen annehmen.
\Vcr.P der Emulgator diskontinuierlich zugeführt dit »on Fllip^oid- Nwu Fadcngesiall reichen können,
n.rd. soll die Zahl der während des Arrcitstanges nie Kir.ctik der TetrafluoräthNlcnpolymcrisalion wird
nachemanücr erfolgenden Zugaben unier Berück- ebenfalls durch dieses besondere Verhalten stark be-
»ichtigimu c,cr ursprunghchen /Ligabc u,n F.mulgator einllul.ii und cclu.rcht nicht mehr den klassischen
in das Gefäß vor oder am Beginn der Poljmerisatinn 30 (u-ei/en. die'insbesondere die Zahl der gebildeten
mindestens 3 betragen. Der I-mulgator kann in ucn Teilchen in Abhäncitkeii \on der Kon/cnuation an
Reaktionsraum auch kontinuierlich während der se- FmuKitor bcstiirmen
lamteii Polymcrisatiopsdauer eingeführt werden. " Is wurde cefurden. daß man ungefähr kugelförmice
Her b.insatz des Fmulgators kann entweder dual· Teile!.en gleichmäßiger und \orbeslimmtcr Abmes-
ihrekio Iiinfuhrung in das ReaktinrscefäH oder dt.rch 35 suncen. seihst wenn'man Dispersionen von Teilchen
Hilduiig an Ort und Stelle aus eir.cr im RcakJons- gerinf.cn mittleren Durchmessers (/. B. 0.0] bis
gefäß vorhandenen Verbindung und einer während i Milmn) herstellen will, unter der Redingumi er-
ller PoKmcrisation koniinuierlkh oder diskoniimi- hallen kann, daß man gemäß der Ι.ίΠιηΓιιπμ die
ierhch ei.!geführten Verbindung erfolgen. I mulgalorkon/entraiion stets ungefähr proportional
Nach dem erfmdimgswmäl'en Verfahren kann mar, ^ der clesamiobertläehe der gebildeten Teilchen hall,
teispielsweisc dispergierte Teilclien son regelmäßiger d.h. bei dem mit -, potenzierten Gewicht des /um
Torrn und einer Gröi.'e /wischen 0.01 und 1 Mikron jeweiligen Zeitpunkt vorhandenen "olvmerisats. um
erhalten: außerdem gelingt die Hcrvlellung von l'oly- mi die Stabilität aller die-er Teilchen /u gewährleisten.
Bicrisaldispersioncn. deren FoIv merisiikoivenlraiion m der Praxis kann diese Proportionalität nicht sticng
bis 45",, betragen kann, während man bei Anwendung 45 cingchallcn werden und man entfernt sich von der
ller bisherigen Verfahren nicht mc'nr als 25", erhielt. eni-prccl;enden theoretisch notwendigen bmulgator-
Die fortlaufend erfolgende l-jiifuhriing des 1 nuil- menge. Die tatsächlich vorhandene Menge muß
falors. dessen Menge in eier angegebenen Weise im jedoch so groß sein, daß der Fumigator mindestens
»escntlichen proportional zur Gesamlobcrlläcbc der W)",, der Gesamtohcrllächc der Polymerisatteilchen
febildclcn Polymerisi.tieilchcn bleibt, gewälirleisici 50 bedeckt,
eine gutv. Stabilität der dispergiertcn Teilchen. Die Frlindung wird erläutert mit Bc/ug auf die
Fingehende Untersuchungen des Ablaufs der [OK- f>l,icndc [icchreibung ei-ier nur als Beispiel erwähnten
fctra11tioräthylenpolymerisati(.n I .'heu Lc/cigt. daß die Aiisfiilirung: form.
Unregelmäßigkeit von Größe und I urin der disper- In oin zuvor entgastes, wassergcf'jlltcs Reaktions-
giertcn Teilchen im wesentlichen entweder von einer 55 gefäß gibt man eine genügende Menge Starter, einen
Agglomeration der Teilchen infolge ungenügender Teil tier zur Fr/iehmg der gewünschten Dispersion
Stabilisierung oder im Gegenteil von der I ntstchung am [-.rule notwendigen Gesamtmenge an Fumigator
«nd i!em__Wachstum neuer Teilchen, die durch einen und ein PufTcrmittcl. um den pH-Wert der Lösung
groPcn Überschuß an Stabilisierungsmittel hervor- bei einem geeignc'en Wert zu hallen. Das Monomere
gerufen werden, abhängt. Die Menge ties /u einem 60 wird dann unter Druck chargcnvrcisc zugegeben: der
beliebigen Zeitpunkt während tier Polymerisation vor- Fumigator wird ebenfalls während der Polymerisation
handcncn Emulgators muß so groß sein, daß die in regelmäßigen Abständen zugcictzt.
Teilchen über den größtmöglichen Teil ihrer Ober- Vortcilhaficiweisc wird als Starter ein Redox-
fiächen von einer Fmulgatorschichl bedeckt sind. System Kaliumpersulfat-Fcrrosulfat verwendet, jedoch
Die so erhaltene Stabilität läßt sich nach eigenen 65 ist auch jedes andere anoiganischc Redox-System gc-
Untersuchungen auf folgende Weise erklären. Die eignet. Man kann auch organische Peroxyde als
unter Druck vorgei cJnmene Polymerisation von gas- Starter verwenden, beispielsweise Succinylperoxid oder
förmigem Tetrafluorätfiylen unterscheidet sich wesent- Gliitarylperoxid.
Als Emulgator verwendet man ein Mittel aus der
Klasse der anionischcn fluorierten odcrchlorfluoriertcn
Emulgatoren, und /war vorteilhafterweise Alkali- oder Ammoniumsalze von fluorierten oder dilorofluoricrten
Carbonsäuren, deren Kette mindestens sechs Kohlcnstofiatomc
enthält.
Für einen gegebenen Emulgator wird die Menge an einzusetzendem Emulgator nähcrungswcisc durch
Berechnung bestimmt, ausgehend von den gewünschten Eigenschaften der Dispersion: Polymerisatkonzentration
und Teilchendurchmcsscr.
Wenn N die Zahl der Polymerisatteilchen in einem bestimmten Wasservolumen. D der Durchmesser dieser
Teilchen, P ihr Gewicht, S ihie Gesamtobcrllächc
ist, so ist bekanntlich P proportional D* · N, während S
proportional D- ■ N.
Daraus ergibt sich, daß die notwendige Gewichtsmenge an Emulgator, um zu jedem Zeitpunkt die
Bedeckung der Gesamtfläche der Teilchen zu gewährleisten, proportional zur 2/s Potenz des Gewichts des
gebildeten Polymerisats ist.
Das notwendige Gewicht E an Emulgator kann für verschiedene Grade des Fortschritts der Polymerisation
in Abhängigkeit von der von der Gewichtseinheit des verwendeten Emulgators bedeckten Oberfläche s berechnet
werden. So berechnet man, bei gegebenern P und Z), nacheinander /V, dann S und schließlich
E- S/s.
Man kann auch die Gesamtkonzcntralion L an Emulgator bei Polymerisationsende berechnen und
daraus die Konzentration E, zur Zeit I ableiten, indem
man den Umwandlungsgrad T (das in Prozent ausgedrückte Verhältnis des zur Zeit I gebildeten Polymerisatgewichts
zum bei Polymerisationsende erhaltenen Gesamtpolymerisatgewicht) nach der folgenden
Gleichung benutzt:
Konzentration an Emulgator zu einem bestimmten Zeitpunkt Ei
0,244
1 % 100
E1 = E
T 100
Die berechnete Emulgatorkonzcntration E ist ein
theoretischer Wert. Tatsächlich kann man die von einem Molekül Emulgator geschützte Oberfläche nur
schwer genau bestimmen. Außerdem sind die Teilchen niemals streng kugelförmig, so daß die genaue Berechnung
ihrer OLerfläche ausgehend von ihrem Durchmesser schwierig ist. Infolgedessen bildet die
berechnete Menge Emulgator einen Anhaltspunkt, und die genauen Mengen müssen nach der Erfahrung
festgelegt werden. Für Teilchen von über 0.2 Mikron Größe sind jedoch die berechneten Werte befriedigend.
Es soll eine regelmäßige Dispersion von Polytetrafluorethylen mit einer Konzentration von 25 "n bei
einem Teilchendurchmesscr von 0,3 Mikron hergestellt werden. Als Emulgator verwendet man das Kaliumsalz
einer chlorfluoricrtcn Säure der Formel CsF11Cl4O2H
Die Berechnungen ergeben:
Gesamtgewicht des zu bildenden Polymers auf 100 cm=1 Wasser P = 33,33 g
Teilchenzahl auf 100 cm1 Wasser N = 1,048 · 10IS
Gesamtoberfläche der in 100 cm3 Wasser enthaltenen Teilchen S = 296,3 m2
Gesamtkonzentration an Emulgator E = 0,244 g/
iOOcm3 Wasser in lOOcnv1 Wasser
Die Polymerisation wird hei 15"C in einem mit
Rührvorrichtung versehenen Autoklav aus rostfreiem Stahl mit einem Nut/raum von 170 Litern durchgeführt.
Der Autoklav wird zu Beginn mit 100 1
ίο entsalztem Wasser. 5 g Kaliumpcrsulfat, 7,5 g Mohrschetn
Salz. 400 g Dikaliumphosphat, 50 g der Säure CHF,,C14O2I1. die mit Kalium neutralisiert sind, und
5 1 Paraffinöl gefüllt. Dieses Öl wird als Hilfsmittel benutzt,
um die Koagulation des Polytetrafluoräthylcns zu verhindern, wenn der Umwandlungsgrad zu stark
ansteigt.
Nach dem Entgasen läßt man Tetrafluorethylen bis zu einem relativen Druck von 22 kg/cm2 in den Autoklav
ein. Die Rührvoriichtung wird in Gang gesetzt,
und die Polymerisation startet sofort, was einen Druckabfall im Autoklav zur Folge hat. Wenn der Druck
20 kg/cm2 erreicht, füllt man mit Tetrafluorethylen
bis auf 22 kg/cm2 nach. Die Berechnung zeigt, daß man bei diesen Polymcrisationsbedingungen diesen
Arbeitsgar £ 32mal wiederholen muß, um die gewünschte Polymerisatmenge zu erhalten.
In diesem Beispiel wird der Emulgator in 5 Teilmengen eingeführt, so daß seine Konzentration bezüglich
des Wassers nacheinander 0,05, 0,10. 0.15, 0.20 und 0,244% beträgt. Damit niemals zu wenig
Emulgator bezüglich der zur Bedeckung sämtlicher gebildeter Teilchen notwendigen Menge vorhanden
ist. bestimmt man die maximalen Umwandlungsgrade, die für jede der gewählten Emulgatorkonzci'.-
trationen erhallen werden können. Dazu zeichnet man die in der Figur gezeigte Kurve auf, die die idcalkonzentration
an Emulgator in Abhängigkeit vom Uniwandlungsgrad T wiedergibt. Auf dieser Kurve
träpt man die Werte der Emulgatorkonzentration auf und liest die entsprechenden maximalen Umwandlungsgradc
ab.
Für den vorliegenden Fall sind die Ergebnisse in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Konzentration der | Umwandiun^grad |
CsF11CI1O2H-SaUrC | |
in Wasser | 9.27",, |
0.05% | 26.2",; |
0.10";, | 48,2"; |
0.15 % | 74,2",; . |
0.20";; | 100% |
0.244% | |
Die Berechnung zeigt, daß die obigen Umwandlungsgrade jeweils dem Ende des 3. Druckabfalls, der Mitte
des 8.. dem Beginn der 15. und dem Ende des 23. entsprechen. Gemäß diesem Programm führt man mittels
einer geeigneten Vorrichtung drei Zugaben von je 50 g der Säure C8F11Cl4O2H und eine Zugabe von
44 g ein. Die Säure wird im Autoklav durch das anfangs zugegebene Dikaliumphosphat neutralisiert.
Nach 32 aufeinanderfolgenden Druckabfällen wird der Autoklav entgast und geöffnet.
Die Dauer det Polymerisation beträgt 1 Stunde. Die erhaltene Emulsion enthält kein koaguliertes
Polymerisat und einen Gehalt von 25% Polytetra-
luorä.hvlcn hei einem pH-Wert -n 7.5. Die
Toncnmikroskop-.schc Untersuchung d.exc l· ■
,cig.. daß die üi^crficr.c"^ -J «^^.
Durchmessern /wischen 0.-5 nmi u.. . ■
H e i s ρ i c I 2
fine Polymerisation wird unter den plck-hen allgjncincn
.Bedingungen wie im Heisn.e. N- hgcU J
jedoch gibt man am I-.ndc des 3. Pn.k,^i ■ _
g C1Tr11CI1OnH-SaUrC nur 22 g und wuuu -t
am Tiidc des 27 Druckabfalls zu.
D, S. diese Abwandlung folg. rnan ^ '"de m«Mi
r der in der Figur gezeigten »hcorcl.sj^n K r _
messer liegen sehr nahe bei 0.3
Vcrgleichsversuch A
Fine Polymerisation wird unter den gemeinen Bedingungen wie im "<^ ^ an
jedoch wird in diesem I all mc ,. , c<s vor
CJ^CLOJl-Säurc in I orm ihres K.il.ums.ii/C
der Polymerisation zugefügt·
t|i,sL, Teilehen schwankt von 0.1 b
,Mc länge von 0.2 bis 0.6 Mikron.
D,eses Bcisnie. beschre.h, die
Beispiel 1. Auch d.c
bcdingungen sind die
seh,ede betrelTen den
seh,ede betrelTen den
;c cin/i.'cn l'ntcr-
; J "ruffersal/.
,Ο,Π-S.Hiri t a(Jriccn Losung hei-
TuoSLicn mi„eigner .,n^,-
ausgedruckt in ,, ,«■ ι* * ' bc7ÜC|jch des ,m
vorigen Beispiel 244 g. d. h. ( --W , v ς_ Die
Autoklav bei Betriebsende ^rh'im'tnL' , osunc
uäprXSl'Mg^as durch die ausgezogen gezeichnete
Kurve der Figur de m,er st
Da gleiehzciig mit dem f-.mulg. tor
führt wird, berücksichtigt man ■ s ^
ge.ing der ursprünglichen A^oklavh.llui.g. ^ ^
Hinsichtlich des Pdffcrsalzcs
MinsicniiiL-n »^ ■-··■-
„ir1rn 400 C Dikalium-
Stellc de, im Beispiel 1 verwendetest t
phosphat eine Mischung von 40 g NJtni ι .
phat und 6.5 g Soda. f hrt /u ciner
Das Verfahren dauert I Mumie ιim H.Wcrt
Fmulsion. die kein Koagula enthalt Dc P
betraut 8. Die Teilchen sind ''^ ^^ , viscLn
mäßig und ihr mittlerer Durchmesser hegt 0.25 und 0.30 Mikron.
denial» der Berechnung des Beispiels ! ,teilt man
ein I insprilzprogramni für die Herstelluni: ciner ?1)",,
Polvteirafkioräthvten in F'orm von Teilchen \w
0.25 Mikron enthaltenden Dispersion auf.
In einen mit einem mit 2?'1 1 Miiv umlaiifendrn
Ankerrührer versehenen Autoklav .ms loMl'ciem
Stahl vein 32 1 Inhalt gibt man IdI αιΐ^ιΙΛο-. Wasser.
' 1.6 g Kaliumpcrsulfal. 2.5 g Mohrsche* SaI/. 4K g Dikaliumphosphat.
K g CJ ,,(!,OJI-Säurc. die mit
Kaliumcarbonat neutralisiert ist. und 0.8 1 Paraffin»»!. Nachdem das Reaktionsgefäß entgast unter 15"C
gebracht ist. führt man Tetrafluoräthylen bis /u einem .s relativen Druck von 22kg'em- ein. Wenn der Druck
auf 20 kg cm2 gefallen ist. führt man erneut FcMafUioräthylen
bis auf 22 kg.'cm2 ein. und <o fort. Insgesamt
füllt man 4Kmal nacheinander mit Tetrafluoräthylen. einschließlieh der Anfangsfiilkmg. N'it
'-" Hilfe einer Finspril/pumpe werden in den Autoklav
eingefühlt:
8 g CJ11Cl1OJI-SaUIe während des 4. Druckabfalls.
8 g CJ^1CI1OJl-SaUrC während des K). Druckabfalls.
8 g CA-',,CI1OJ !-Säure während des IS. Druckai-ralls.
Sg CJ-LCl1OJI-SaUrC während des 27. Druckabfalls.
Sg CJnCI1OJI-SaUrC während des 3'). Druckabfalls.
Das Verfahren dauert 2 Stunden und liefen eine
Dispersion mit dem pH-Wert d. X. die einen Gefall
von 3S.(i",. PohteirafHioräthvlen aufweist. Die disper-
gierlcn Teilehen sind izrolHniteils kugclföi mig. und
ihr 1111 u lerer Durchmesser liegt im Bereich von
0.25 Mikron.
VergleichsN ersuch Il
Wenn man die (icsanitmenge an C A -}C\,(>J I-Si'iure
zn Beginn des Verfahrens einführt, kann man in diesem Autoklav keine PolvtiMrafluoräthvlendispersionen
mit über 30",, Feststoffgehalt herstellen, da die
Bildung eines immer größeren Anteils Koagulat eine Frhöhung der Konzentration tier Dispersion des Polymerisats
verhindert, selbst wenn die Polymerisalionsreaktion über sehr lange /eil hinweg weitergeführt
wird.
B c i s ρ i c I 5
In einen Autoklav aus rostfreiem Stahl, der m;'
einem mit 1'50V11MiH umlaufenden Ankerrührer versehen
ist und 32 I faßt, gibt man 20 I entsalztes Wasser. 5" ; g Kaliumpcrsulfat. 2.8 g Mohrsches Salz. 100 g
Natriumpyrophosphat und 32g CJ^1Cl1OJl-SaUrC.
die mit SoJa neutralisiert sind. Nach dem l.ntgaser wird die Reaktionsniassc bei 15 C gehalten, und mar
führt Tetrafluoräthylen bis 711 einem relativen Drucl·
55 von 22 kg.'cm2 ein. Wenn anschließend im Vcrlau der Polymerisation der Druck auf 20k.c!cmc gefallci
ist. wird erneut Tetrafluoräthylen bis 22 kgcm: ein
ecführt und ebenso in der Folge, bis man naehcinande
10 Chargen Monomeres. einschließlich der Anfang« 60 charce zugeführt hat. Im Verlauf der Polymerisatio
wird zweimal C ,F11Cl4O2I !-Säure zugefügt: Dr
erste Mal werden 32 g am F.ndc des zweiten DrucJ abfalls zugeführt das zweite Mal werden 16 g am F.nc
des siebten Druckabfalls zugeführt.
Diese Säure wird im Augenblick ihrer Vcmisclum
mit der Reaktionsmasse durch das Nrtriiimpyropho
phat neutralisiert, und das an Ort und Stelle gebildc
Alkalisalz bewirkt die Stabilisierung der dispcrgiertc
409 631/26.
.'5
Teilchen. Das Verfahren dauert 25 Minuten und fühlt zu einer Dispersion vom pH-Wert 8,4, die 10.8 "„
Polytetrafluorethylen enthält. Die dispergieren Teilchen
besitzen Kugclform und gleichmäßige Abmessungen. Ihr Durchmesser liegt /wischen 0,10 und
0.15 Mikron.
Vcrglcichsversuch C
Das Verfahren wird wiederholt, indem man vor der Polymerisation die Gesamtmenge C^KnC^OgH-Säure
in das Reaktionsgefäß einfüllt. Man erhält so, bei im übrigen unveränderten Verfahrensbedingungen, eine
sehr unregelmäßige Dispersion, in der sich einige kugelföimige Teilchen, jedoch vor allem Stäbchen
finden, deren Länge das Zehnfache des Durchmessers er eichen oder sogar übersteigen kann. Die Größenunt
-rschiede sind nicht geringer als die Formuntersch -de, da der Durchmesser der Kugeln und Stäbchen
zwischen 0,04 und 0,20 Mikron schwankt.
In diesem Beispiel wird eine Dispersion regelmäßiger
Teile.ien geringer Größe hergestellt.
10
In einen mi. einem mit 250 U/Min, umlaufenden
Ankerrührer \crseliencn, 32 I fassenden Autoklav gibt man 20 I entsalztes Wasser, 2 g Kaliumpcrsulfat,
2,Hg Mohrsches SaI/. 200 g Nalriumpyropliosphat
und 32 g CHI: MC'I,()2I1-Säure, die mit Soda neutralisiert
sind. Nacli Entgasung und Regelung der Temperatur auf 15 C wird der Autoklav mit Tetrafluorethylen
bis /ti einem relativen Druck von 22 kg/cm2
gefüllt. Nach einem Druckabfall auf 20 kg/cm2 wird ίο erneut Tetrafluoräthylen bis auf 22 kg/cm2 eingeführt,
und so folgend. Die Anzahl der Monoinerenchargen, einschließlich der Anfangscharge, ist auf 4 begrenzt.
Die C8I-I1CI4C)2H-SaUrC wird in folgender Weise
eingespritzt:
20 g am Ende des ersten Druckabfalls,
20 g am Ende des zweiten Druckabfalls,
20 g zu Beginn des vierten Druckabfalls.
20 g am Ende des zweiten Druckabfalls,
20 g zu Beginn des vierten Druckabfalls.
Das Verfahren dauert 7 Minuten und führt zu einer Dispersion mit dem pH-Wert 8,9, die 4,5% Polytetrafluorethylen
enthält. Die dispergierten kugelförmigen Teilchen besitzen einen mittleren Durchmesser
zwischen 0,05 und 0,1 Mikron.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- i 645Palentansprüche;\, Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wäßriger Emulsion, wobei in Gegenwart von Wasser und anorganischen Redoxkatalysatorsystemen oder organischen Peroxyden sowie gegebenenfalls Puffersubstanzen gasförmiges Tetrafluoräthylen und ein anionischer fluorierter oder chlorfluorierter Emulgator fortlaufend, chargenweise oder kontinuierlich zugeführt und unter »ο Druck in Berührung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulgatorzugabe so erfolgt, daß die Ernulgatorkonzentration zu jedem Zeitpunkt der Polymerisation ungefähr proportional der Gesamtoberfläche der gebildeten Polymerisatteilchen ist und stets die Bedeckung von mindestens 60% der Oberfläche dieser Teilchen gewährleistet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomere und der Emulgator in aufeinanderfolgenden Teilmengen gleichzeitig oder abwechselnd zugefügt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Emulgator an Ort und Stelle aus einer von Anfang an in der Reaktionsmischung vorhandenen Verbindung und einer kontinuierlich oder in aufeinande. folgenden Teilmengen im Verlauf der Polymerisation zugefügten Verbindung gebildet wird.3"
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